Mal ganz locker aus dem Handgelenk geschrieben, was mir dazu einfällt.
Diskussion ist erwünscht.
Ich habe heute erstmalig weiche Linsen mit -1,5 drin (ohne Zylinderkorrektur). Zuerst das Gleiche, wie die letzte Male auch, wenn ich neue, schwächere Linsen das erste Mal drin habe: Kein scharfes Sehen.
Gut, dachte ich mir, muss man sich eben erst "erarbeiten" und bin mit den Hunden losgegangen.
Eine Stunde später fand ich das Sehen schon viel klarer. Dann war ich mit dem Fahrrad im Dorf.
Eben gerade habe ich in der Küche (Himmel bedeckt, kurz vor einem leichten Regen) aus dem Fenster gesehen und meine "Meßobjekte" (die beiden Autos des Nachbarn in über 10 Metern Entfernung) betrachtet. Erstaunlicherweise konnte ich das eine Nummernschild deutlich scharf lesen. Das andere Nummernschild hat geringfügig kleinere Schrift und steht mehr seitlich unter einem Carport - die Nummer konnte ich nicht lesen, obwohl ich sie auswendig kenne.
Vorhin war ich bei meinem Optikerladen um neue Kochsalzlösung zu holen und geriet an einen jungen Mann, der gerade seine Meisterausbildung abgeschlossen hat.
Er hat eine ablehnende Haltung zu Sehtraining (und auch Visualtraining) und meint, das Gehirn würde nur lernen, aus unscharfen Formen ein scharfes Bild zu machen.
Ist mir egal, wenn ich ohne Sehhilfe dann scharf sehen kann und erst den Führerscheintest bestehe und später auf einen noch höheren Visus komme.
Dann kam er darauf, dass ein Sehfehler eben durch die optische Achse (Augenlänge) oder Brechkraft der Linse bei Kurz- und Übersichtigkeit entsteht. Und seiner Meinung nach würde ein Autorefraktometer IMMER die Werte rausgeben, die man eigentlich hätte, hätte das Gehirn mittels Training nicht umgelernt.
Naja, ist ja bei Bates und Leo Angart (und anderen) auch mit drin - Visualisieren. Etwas Unscharfes ansehen und es sich im Geiste bei geschlossenen Augen scharf vorstellen.
Gut, wenn ich durch Augenmuskelübungen meine Muskeln "nur" geschmeidig halte und der Rest allein im Gehirn abläuft, ist es mir auch egal.
Dann muss ich nur ab und zu ein Software-update neu einspielen, bis ich das optimale für mein Gehirn habe.
Meine Idee, um das alles unter einen Hut zu bekommen:
Mit abgeschwächten Linsen mache ich es meinem Gehirn einfacher, das Bild auf scharf zu stellen, als wenn ich ganz ohne Korrektur rumlaufe.
Mit häufigem Blickwechsel gebe ich meinem Gehirn mehr Einzelbilder, aus denen es besser ein scharfes Gesamtbild zusammensetzen kann, weil einfach mehr Informationen ankommen. (Stichwort: Sakkaden)
Beim Starren oder einfach nur "ins Nichts" sehen bekommt das Gehirn nicht diese vielen Einzelinformationen.
Das sind die beiden Sachen, die ich auch verstärkt die letzte Zeit gemacht habe.
Und Extremakkomodation. Also Blickwechsel zwischen sehr nah und fern, jeweils 2-3 Sekunden ein sehr nahes Objekt betarchten, dann 2-3 Sekunden eines, was weit weg ist. Das ein paar Mal abwechselnd machen. Dadurch bekommt das Gehirn ja auch Anreize, verschiedene Informationen zu verabeiten und scharfe Bilder herzustellen.
lieben Gruß
Nicole