Gedanken zum Sehtraining

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N
Nicole
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Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 10:26
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Gedanken zum Sehtraining

Beitrag von Nicole »

Mal ganz locker aus dem Handgelenk geschrieben, was mir dazu einfällt.
Diskussion ist erwünscht. :wink:

Ich habe heute erstmalig weiche Linsen mit -1,5 drin (ohne Zylinderkorrektur). Zuerst das Gleiche, wie die letzte Male auch, wenn ich neue, schwächere Linsen das erste Mal drin habe: Kein scharfes Sehen.
Gut, dachte ich mir, muss man sich eben erst "erarbeiten" und bin mit den Hunden losgegangen.
Eine Stunde später fand ich das Sehen schon viel klarer. Dann war ich mit dem Fahrrad im Dorf.

Eben gerade habe ich in der Küche (Himmel bedeckt, kurz vor einem leichten Regen) aus dem Fenster gesehen und meine "Meßobjekte" (die beiden Autos des Nachbarn in über 10 Metern Entfernung) betrachtet. Erstaunlicherweise konnte ich das eine Nummernschild deutlich scharf lesen. Das andere Nummernschild hat geringfügig kleinere Schrift und steht mehr seitlich unter einem Carport - die Nummer konnte ich nicht lesen, obwohl ich sie auswendig kenne.

Vorhin war ich bei meinem Optikerladen um neue Kochsalzlösung zu holen und geriet an einen jungen Mann, der gerade seine Meisterausbildung abgeschlossen hat.
Er hat eine ablehnende Haltung zu Sehtraining (und auch Visualtraining) und meint, das Gehirn würde nur lernen, aus unscharfen Formen ein scharfes Bild zu machen.
Ist mir egal, wenn ich ohne Sehhilfe dann scharf sehen kann und erst den Führerscheintest bestehe und später auf einen noch höheren Visus komme.
Dann kam er darauf, dass ein Sehfehler eben durch die optische Achse (Augenlänge) oder Brechkraft der Linse bei Kurz- und Übersichtigkeit entsteht. Und seiner Meinung nach würde ein Autorefraktometer IMMER die Werte rausgeben, die man eigentlich hätte, hätte das Gehirn mittels Training nicht umgelernt.

Naja, ist ja bei Bates und Leo Angart (und anderen) auch mit drin - Visualisieren. Etwas Unscharfes ansehen und es sich im Geiste bei geschlossenen Augen scharf vorstellen.

Gut, wenn ich durch Augenmuskelübungen meine Muskeln "nur" geschmeidig halte und der Rest allein im Gehirn abläuft, ist es mir auch egal.
Dann muss ich nur ab und zu ein Software-update neu einspielen, bis ich das optimale für mein Gehirn habe.

Meine Idee, um das alles unter einen Hut zu bekommen:
Mit abgeschwächten Linsen mache ich es meinem Gehirn einfacher, das Bild auf scharf zu stellen, als wenn ich ganz ohne Korrektur rumlaufe.
Mit häufigem Blickwechsel gebe ich meinem Gehirn mehr Einzelbilder, aus denen es besser ein scharfes Gesamtbild zusammensetzen kann, weil einfach mehr Informationen ankommen. (Stichwort: Sakkaden)

Beim Starren oder einfach nur "ins Nichts" sehen bekommt das Gehirn nicht diese vielen Einzelinformationen.

Das sind die beiden Sachen, die ich auch verstärkt die letzte Zeit gemacht habe.
Und Extremakkomodation. Also Blickwechsel zwischen sehr nah und fern, jeweils 2-3 Sekunden ein sehr nahes Objekt betarchten, dann 2-3 Sekunden eines, was weit weg ist. Das ein paar Mal abwechselnd machen. Dadurch bekommt das Gehirn ja auch Anreize, verschiedene Informationen zu verabeiten und scharfe Bilder herzustellen.

lieben Gruß
Nicole
j
julianheuri
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Warum training.

Beitrag von julianheuri »

Ich bin da skeptisch, dass es was bringt. Denn bei Unterkorrigierter Kurzssichtigkewit, kann sich diese schneller Verstärken. Dass Training was bewirkt, das glaube ich nicht. ich denke höchstens dass dann das Gehinrn eine vorübergehend andere Wahrnemung der visuellen Infos erhält.

Aber eie Kurzzsichtigkeit zum Beispiel kann man so nicht heilen. Da wäre dann doch laser geeigneter. Bin aber auch da skeptisch, da man sagt, dass halt bei Eingriffen an gesunden Organen Komplikationen auftreten können, die dazu führen, dass man dann noch schlechter sieht.

Da bleibe ich doch lieber bei meiner vollkorrigierenden Brille. (Vielleicht werdens dann mal Kontaktlinsen...)

Und ausserdem könnte die Kurzssichtigkeit ja auch bei mir dann geringfügig besser werden: Dann wenn ich dann keine Aknetabletten mehr habe, dann hbe ich weniger Trockene Augen. Und meine Sehschärfe könnte wegen der trokenen augen um bis zu 20% reduziert sein, hat mir Eberhard hier geschreiben.

Gruss Julian

PS. Weiss jemand, wie ich meine sphärische Brillenstärke ausrechnen kann, damit ich mir vorstellen kann was für eine Brille ich benötigen würde, wenn ich dann nach absetzen der Tabletten um 20% besser (schärfer) sehen würde????
Dann wüsste ich auch etwa welche Sehbeeinträchtigung (Anzahl dpt) durch Aknetabletten entstehen kann)
M
Matthias
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Registriert: Donnerstag 25. Mai 2006, 00:14

Re: Warum training.

Beitrag von Matthias »

julianheuri hat geschrieben:Aber eie Kurzzsichtigkeit zum Beispiel kann man so nicht heilen. Da wäre dann doch laser geeigneter.
eine laser-operation ist keine heilung der kurzsichtigkeit, sondern eine operative behandlung der symptome!
S
Sven Borgmann
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Beitrag von Sven Borgmann »

Hallo Nicole,

Leute bin Minuswerten können wesentlich besser akkomoddieren als Leute mit Pluswerten, demnach ist es kein Wunder das du auch in der Ferne teilweise gut sehen kannst.
Eine Heilung bzw. Visusverbesserung kannst du damit nicht erreichen, da das auch von den rezeotoren auf deiner Netzhaut abhängt. Demnach ist dies net korregt mit der Visusverbesserung.

Greets Sven
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Hallo Sven

Wie geht denn das, in die Ferne akkomodieren?

Laut Jörg wäre das eine "negative" Akkomodation.

Laut meinem Optiker hier haben kurzsichtige Leute mehr Rezeptoren auf gleicher Fläche, wie Normalsichtige.

:roll:

Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie sowas geschehen kann, finde ich. :wink:

lg
Nicole
L
Linsenthomas
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Akkomodation von Kurzsichtigen

Beitrag von Linsenthomas »

Hallo Sven,
Sven Borgmann hat geschrieben: Leute bin Minuswerten können wesentlich besser akkomoddieren als Leute mit Pluswerten, demnach ist es kein Wunder das du auch in der Ferne teilweise gut sehen kannst.
Greets Sven
Nein, das ist normalerweise nicht möglich, dass Kurzsichtige - wie Weitsichtige - in der Ferne akkomodieren können, um besser - also weniger "kurzsichtig" - zu sehen. Wie kommst du darauf? Jedoch können sie bei der Refraktionsbestimmung auf zu starke Gläser anspringen.

Gruß, Thomas
W
Wölkchen
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Re: Akkomodation von Kurzsichtigen

Beitrag von Wölkchen »

Hallo Thomas!
Jedoch können sie bei der Refraktionsbestimmung auf zu starke Gläser anspringen.
Das zumeist nur, wenn mit dem Refraktionsapparat gearbeitet wird. (-> Gerätemyopie) Diese Leute sollten nur mit Refraktionsbrille gemessen werden. Ich nehme am Refraktionsapparat gut 2 Dioptrien mehr an, als ich objektiv habe. Eine Freundin genauso, zu ihr hat der AA mal gesagt: sie akkomodieren wie eine Kuh. :D

LG...Wölkchen[/quote]
L
Linsenthomas
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Re: Akkomodation von Kurzsichtigen

Beitrag von Linsenthomas »

Hallo Wölkchen,
Wölkchen hat geschrieben:
Ich nehme am Refraktionsapparat gut 2 Dioptrien mehr an, als ich objektiv habe. Eine Freundin genauso, zu ihr hat der AA mal gesagt: sie akkomodieren wie eine Kuh. :D

LG...Wölkchen
das ist interessant!
Hast du denn sehr starke Brillenglaswerte?

Diese Akkommodation am Gerät bedeutet sicher "mehr minus", und nicht, dass ein Kurzsichtiger in der Ferne akkommodieren kann, um besser zu sehen, wie Sven meinte.

Gruß, Thomas
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Bei mir messen die automatischen Refraktometer auch mehr Minus, als mit der Refraktionsbrille rauskommt. :roll:

lg
Nicole
W
Wölkchen
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Beitrag von Wölkchen »

Hallo Thomas!

Ich habe objektiv gemessen (Cyclo-Tropfen & Auto-Refraktometer ohne Cyclo) ca. -6,25 Dpt auf beiden Augen. Bei der letzten Messung am Refraktionsgerät lag ich bei -7,75 Dpt bei beiden Augen. Und hätte noch gerne weitergemacht, ohne dass die Buchstaben kleiner wurden. :?

Es ist so, dass die Augen an diesen Geräten den Eindruck bekommen, dass die Buchstaben in der Nähe sind, und dann akkomodieren. (ich hoffe, ich hab das jetzt richtig wiedergegeben) Das hat aber nichts mit einer Akkomodation in der Ferne zu tun. Trotzdem ich so toll akkomodiere, sehe ich in der Ferne nicht besser.

Liebe Grüße...
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

Hallo Jörg

Ich weiß doch auch nicht, WIE es genau funktioniert. :wink:

Aber du konntest ja selbst sehen, dass es ohne Zusammenkneifen der Augen ging.

lg
Nicole
N
Nicole
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Beitrag von Nicole »

eben

Schau mir in die Augen, Kleiner :wink:

Habe jetzt Linsen mit -1,5 (einfache sphärische Linsen, keine torischen) drin und kann damit meistens die Nummernschilder von Nachbars Autos gut 10m entfernt lesen.

Aber ich merke deutlich einen Unterschied zwischen 10m und 100m.
100 m geht eben noch nicht damit. :roll:

Egal, mir reichen auch kleine Schritte und wir sehen uns im Spätherbst/Winteranfang wieder, würde ich mal sagen.
(Noch vor dem Schnee - da ist die Strecke ganz gut zu fahren.)

Es sei denn, es tut sich schneller/früher etwas.

lg
Nicole
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