Ich, 50m, trage seit 35Jahren Brille, diesmal sollte es lt. Augenarzt eine Gleitsichtbrille werden, das war Mitte Dez.05.
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Das Rezept dazu:
R -5,5 cyl -0,75 Ach 75
L -5,5 cyl -0,75 Ach 110
Nah beidseitig -3,75 sonst identisch
Ich hatte aus dem Bekanntenkreis den Hinweis auf Zeiss Gradal individual LT bekommen, der Optiker versuchte mir aber mit Macht Gläser von Essidor zu verkaufen, als Kompromiss einigten wir uns dann auf Rodenstock ILT.
Die Brille sollte Ende Dez. fertig sein, stattdessen kam ein Anruf, das eins der Gläser beschädigt geliefert worden sei und neu bestellt werden müsse, was ca. 3 Wochen dauern werde, da die Beschichtung nur in Japan möglich sein und das Glas mit Flieger usw..., jedenfalls habe ich dann Mitte Januar angefangen zu drängeln und irgendwann war die Brille dann abholfertig.
Beim Anpassen war dann am Gestell etwas zu richten, der Optiker ging also mit der Brille in die Werkstatt und kam mit den Worten "ich kann Ihnen die Brille nicht mitgeben" wieder, es war in Höhe des einen Scharniers ein Stück aus dem Glas herausgebrochen. [böses Wort zensiert]
Ich bin ja ansich ein geduldiger Mensch, also habe ich mich mit dem netten Herren (er war wirklich freundlich) darauf geeinigt, dass mein Vertrauen in die Gläser von Rodenstock bzw. deren Bruchfestigkeit nun doch aufgebraucht wäre, da ich die Brille ja anschliessend auch nicht nur in einer Glasvitrine ausstellen wollte, und der dritte Versuch nun bitteschön mit Zeiss-Gläsern stattfinden möge. Gesagt getan.
Wieder 2 1/2 Wochen später, wieder erst nach meinem Anruf, war die Brille mit den neuen Gläsern wieder da (Zentralwerkstatt). Ich also wieder hin, diesmal schien alles ok zu sein, bis auf die Kleinigkeit, dass ich mit dem Ding nicht gucken konnte, aber das gibt sich, muss man sich ja dran gewöhnen...
Es gewöhnte sich aber nichts, die einfache Fernsicht war nur bei gesenktem Kopf möglich, die Zeitung auf dem Tisch entwickelte eine "bewegte Lesebeule", Fernseh gucken (5m) ging nur mit bis auf die Nasenspitze gerückter Brille, Computer (80cm) gar nicht, beides ging aber mit der alten Fernbrille in gleicher Fernstärke.
Da fiel mir ein alter Kupel ein, ebenfalls Optiker, nur aktuell ohne Job, dem mein Leid geklagt und ein Date mit ihm gemacht. Er hatte zufällig eine Schablone von Zeiss für meine Gläser im Haus, mit der haben wir (ok, er) dann über die Markierungen im Glas den Durchblickpunkt und die Zentrierung mit meinem Augen verglichen, Ergebniss war, dass der Beginn der Progressionszone bei "Geradeaussicht" lag, also rund 5mm zu hoch und das eins der Gläser um ca. 10° verdreht war, vermutlich beim Einschleifen verrutscht (LT Gläser).
Ich also wieder ins Geschäft, dort das Problem geschildert, Mann wieder in Werkstatt ... "jetzt ist es ok, da ist aber alles Gerade, ich habe nur die Nasenpads etwas weiter gestellt" (die später rekonstruierte "Problemlösung" war das Aufbiegen des Gestelles am Nasensteg)
Es war wirklich etwas besser, aber um z.B. etwas lesen zu können, was bei 3m Entfernung 20cm unter meiner eigenen Augenhöhe lag musste ich immer noch den Kopf senken, Instrumententafel im Auto, ja die war da, aber ablesen?
Eine Gewöhnung hieran war mir in den folgenden 3 Wochen auch nicht möglich, irgendwie war mein Ehrgeiz mittlerweile aber auch aufgebraucht, so habe ich dieses 1000,-€ Hi-Tech Produkt dem Optiker wieder zur Verfügung gestellt (gewandelt).
Nun stellt sich also wieder die Frage, welche Gläser, welcher Optiker...