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Hallo zusammen,
bei mir steht die erste Gleitsichtbrille auf dem Plan, da ich das passende Alter habe und mit etwa gleichen Zeitanteilen am PC arbeite, lese, in Meetings und bei Präsentationen bin und Auto fahre. Nun war ich durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und habe schon etliche Beiträge mit großem Interesse verfolgt. Ich dachte, ich wäre damit schon etwas gewappnet für meine Optiker-Auswahl. Doch weit gefehlt. Inzwischen habe ich einige Optiker im Umkreis konsultiert und bekomme sehr unterschiedliche, zum Teil sogar direkt widersprüchliche Informationen.
Ich würde mich riesig freuen, wenn jemand hier im Forum - unabhängig von Verkaufs- und Stammlieferanteninteressen - mir mit seinem Sach- und Fachverstand bei einigen der aufgetauchten Fragen weiterhelfen würde.
Vorab mal die aktuellen Ausgangsdaten, da sie für einige der Fragen von Bedeutung sind.
Fernsicht:
rechts: Sphär. +1,00 Zyl. 0,00 Achse 0
links: Sphär. +1,25 Zyl. 0,00 Achse 0
Nahsicht:
rechts: Sphär. +2,50 Zyl. 0,00 Achse 0
links: Sphär. +2,75 Zyl. 0,00 Achse 0
Die Fassung soll rahmenlos oder Nylor sein, möglichts "minimalistisch".
Da die Brille quasi für mich Arbeitsmittel ist und ich recht dynamische und unterschiedliche Sehaufgaben habe, stellt sich die ganze Bandbreite der Gleitsichtanforderungen. Daher sollen es Premium-Gläser werden und ich bin auch bereit, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Doch was ist angemessen, was ist nur noch teuer ohne entsprechenden Nutzen?
Im Folgenden will ich kurz einige Ergebnisse der Beratungsgespräche mit den verschiedenen Optikern wiedergeben und die sich mir daraus ergebenden Fragen:
Empfohlen wurden mir folgende verschiedene Marken und Gläser (Preise jeweils mit maximaler Beschichtung und Cleancoat):
1x Essilor "Premium" ohne nähere Angaben (und ich war noch zu desinformiert zum Fragen) bis auf Preis: 345,- Euro das Stück
1x Rodenstock Impression ILT 1.6 (Preise zwischen 324,- bis 388,- Euro, habe bei manchen anderen die Preise zum Vergleich nachgegfragt), alternativ 1.5 zu 315,- Euro
1x Rodenstock Multigressiv ILT XS Perlit 1.6 (Preis 320,-), alternativ 1.5 zu 295,- Euro
2x Optovision Infinity Individual 1,6 (eine Optikerin meinte, es sei eine Rodenstock-Tochter), Preise 320,- bis 339,- Euro
3x Hoya Hoyalux ID 1.6, Preise 310,- bis 364,- Euro
Frage 1:
Ich kann die Unterschiede der Glas- und Beschichtungsqualitäten und der unterschiedlichen optischen Problemlösungen zur Maximierung des Sehfeldes und der Verzerrungsreduzierung nicht beurteilen und zwei der Optiker haben offen eingeräumt, dass sie es auch nicht können und sie sich auf einen Schwerpunktlieferanten stützen und den empfehlen. Hoya scheint derzeit eine richtige "hype" zu haben. Ist das begründet? Ist Hoya besser als Rodenstock? Gibt es andere, die besser sind als Hoya und Rodenstock?
Frage 2:
Einer der Optiker riet zum Rodenstock Multigressive ILT, da bei meinen geringen Korrekturwerten das Multigressive allemal ausreichend sei und das Impression ILT keinen wesentlichen Vorteil mehr brächte. Hat er Recht?
Frage 3:
Die Mehrzahl der Optiker empfahl wie selbstverständlich Index 1,6. Nur eine junge Optikerin meinte, bei meinen geringen Korrekturwerten täte es 1,5er-Glas auch. Es wäre widersinnig, eigentlich dünnes 1,6er-Glas dicker zu bestellen, um für randlos oder Nylor die nötigen 2mm Randstärke zu bekommen, da könne man gleich das etwas dickere und preislich günstigere 1,5er nehmen. Hat sie Recht?
Frage 4:
Eine andere Optikerin - im Gegensatz zu oben - meinte, 1,5er-Glas sei ungeeignet für Bohr- oder Nylor-Brillen. Sie würde das rundweg ablehnen, die Splittergefahr beim Bohren und die Bruchgefahr später beim Gebrauch seien zu groß. Hat sie Recht?
Frage 5:
Wie wichtig sind kamera- und computergestützte Messgeräte für Individual-Gläser? Die Optikerin aus Frage 4 meint, dass sie mit ihrer 20-jährigen Erfahrung die Körper- und Kopfhaltung, den Leseabstand, den Sitz der Fassung, HSA, nötige Vorneigung der Fassung und anderes mehr ebenso gut - wenn nicht besser - ermitteln könne als mit Computer. Hat sie Recht? Viele Optiker bieten Individual-Gläser an, ohne Computer-Meßequipment zu haben. Werden damit die Vorteile der Individual-Gläser verspielt?
Frage 6:
Während die Mehrzahl der Gesprächspartner die Cleancoat-Beschichtung empfahl, riet einer eher davon ab (er verkauft hauptsächlich Rodenstock). Er meinte, dass die Cleancoat-Beschichtung nicht lange halte und so nach einem halben oder einem Jahr abgenutzt sei. Hat er recht? Was bringt die Cleancoat-Beschichtung an echtem Nutzen, abseits spektakulärer Demonstrationen mit Filzstift auf einer Musterfläche?
Vielleicht können Sie meine Verwirrung ob der uneinheitlichen Auskünfte nachvollziehen. Ich wäre sehr froh über ein paar kompetente Antworten, die weiterhelfen und mehr Klarheit bringen. Besten Dank vorab! :D:D
Es grüßt
Volker