Gleitsichtgläser SEIKO oder Rodenstock

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g
gast

Gleitsichtgläser SEIKO oder Rodenstock

Beitrag von gast »

Hallo zusammen,

ich bin etwas verzweifelt: Seit etwa sechs Jahren trage ich Gleitsichtgläser, die bislang immer von SEIKO waren und mit denen ich sehr zufrieden war. Ich konnte (und kann es immer noch) völlig problemlos Auto fahren, am Computer arbeiten und lesen. Meine Augen haben sich etwas verschlechtert und daher habe ich jetzt neue Gläser von Rodenstock, mit denen ich überhaupt nicht zurecht komme. Sobald ich die Brille aufsetze, bilden sich Verspannungen (als hätte ich eine zu enge Mütze auf). Die Brille hat einen starken "Tunneleffekt", d.h. alles, worauf ich die Augen nicht direkt richte, ist unscharf (in allen drei Sichtbereichen). Am Computer kann ich mit der neuen Brille gar nicht arbeiten, weil der mittlere Bereich sehr schmal ist: Ich muss den Kopf etwas ins Genick legen und habe dann immer noch nicht den gesamten Monitorbereich scharf, sondern nur einen Teil. Selbst das Rückwärtsfahren mit dem Auto fällt schwer, weil ich den Kopf eben nicht um 180 Grad drehen kann und der "Tunneleffekt" dazu führt, dass ich den Bereich hinter dem Auto verzerrt und unscharf sehe.

Mein Optiker hat mir erklärt, dies alles sei auf die schlechteren Augenwerte zurückzuführen und auch SEIKO-Gläser (mit den neuen Werten natürlich) würden zu demselben Ergebnis führen. Ich könnte mich ja noch damit anfreunden, für den Arbeitsplatz eine spezielle Brille mit nur 2 Bereichen anzuschaffen, gleichwohl fühle ich mich mit der neuen Brille auch im Weitsichtbereich überhaupt nicht wohl.

Ich weiß im Moment nicht, was ich machen soll: Ich kann doch schlecht alle Brillenglashersteller ausprobieren, um dann am Ende festzustellen, dass mein Optiker Recht hat und ein anderer Hersteller überhaupt nichts bringt. Immerhin kosten die Gläser rund 800,- €.

In der alten Brille sind folgende Gläser:

SEIKO P-1SY1.67 12 mm

mit folgenden Werten:

F sph. cyl. A.Pr. B.Add.
R: -3.5 -0.5 85 1.25
L: -3.25 -1.0 110 1.25

In der neuen Brille sind folgende Gläser:

RO MXH SL 65/70

mit folgenden Werten:

F sph. cyl. A.Pr. B.Add.
R: -3.75 -0.5 85 2.0
L: -4.0 -1.0 110 2.0

In meiner Verzweiflung bin ich für jeden Tipp dankbar.
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Eberhard Luckas
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Beitrag von Eberhard Luckas »

Hallo Gast,

eines ist an Deinen Glasstärken zu erkennen:
Die alten Werte links waren im oberen Bereich, also Ferne ideal für die Monitorentfernung. Du brauchtest den Kopf nicht hochzuheben bei der PC-Arbeit, sondern konntest geradeaus den Bildschirm erkennen. Dass nur ein Auge optimal sah, fiel Dir einfach nicht auf.
Die neue Fernstärke ist deutlich höher, so daß dieser positive PC-Effekt wegfällt, gleichzeitig ist die Addition erhöht, was zu stärkerem "Tunneleffekt" führt.


Deine Aussage, Du konntest mir Deiner alten Stärke noch problemlos sehn, macht mich allerdings stutzig. Zumindest mit dem linken Auge dürfte das Weitsehen schlechter gewesen sein.

Wenn alles korrekt ist bei der neuen Korrektion wirst Du um eine reine PC-Brille nicht herumkommen.

Das Autofahrproblem wird sich lösen lassen, indem Du den Kopf beim Rückwärtsschauen tiefer hältst.

Gruß
Eberhard
g
gast

Beitrag von gast »

Hallo Eberhard,

vielen Dank für die Antwort. Wenn ich Dich richtig verstehe, decken sich Deine Schlussfolderungen mit meine Befürchtungen: Bei der alten Brille habe ich eine Art Arbeitsteilung: Das rechte Auge kümmert sich um die Fernsicht, das linke um den Monitor. Vermutlich ist auch deshalb die Fernsicht mit der neuen Brille nicht dramatisch besser (jedenfalls bei Weitem nicht soviel besser, wie ich es früher beim Kauf einer neuen Brille erlebt habe, als ich noch mit einer reinen Fernsichtbrille auskam).

Den Rat für das Rückwärtsfahren werde ich morgen einmal ausprobieren.

Das Glas eines anderen Herstellers bringt also wohl nichts ?

Nochmals vielen Dank für die Antwort und viele Grüße
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