Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

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sostenuto
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Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von sostenuto »

Hallo,

ich möchte mir demnächst eine Brille zulegen, da ein Augenarzt bei mir Kurzsichtigkeit und Astigmatismus mit folgenden Werten festgestellt hat:
Sphär. Cyl. Achse
R -2,25 -1,00 15°
L -2,25 -1,25 170°
(Diese Werte entsprechen noch einer "leichten Myopie", oder?)

Auf der Rückseite des Zettels steht, sofern ich es richtig entziffert habe:
Kunststoffgläser (Druckekzem), Entspiegelung bei Trübung der brechenden Medien

Ich glaube, dass ich mich wohl für eine minimalistische randlose Brille entscheiden werde, weil mich die Brille möglichst wenig stören und mein Sichtfeld größtmöglich erhalten bleiben soll.
Nun weiß ich aber nicht, wieviel Geld ich für diese Anschaffung einplanen sollte. Markennamen sind mir zwar an sich vollkommen egal, jedoch lege ich bei Gestell, Glas und Anpassung großen Wert auf langanhaltende Qualität. Sind 300 EUR als Gesamtlimit eine realistische Einschätzung?

Wieviel Wahrheit steckt eigentlich hinter den Werbeversprechen zu Zeiss' "i.Scription"-System? Sollte ich darauf Wert legen?
Ich habe auch gelesen, dass eine Brille bei Kurzsichtigkeit einen optisch verkleinernden Effekt hat. Stimmt diese Behauptung und wenn ja, bleibt dieser Effekt bestehen oder "korrigiert" ihn das Gehirn nach einer bestimmten Gewöhnungszeit?

Ich bin etwas verunsichert, weil Stiftung Warentest 2005 zu einem ernüchternden Ergebnis, was Augenoptiker anbelangt, kam und ich deren Kompetenz und Wohlwollen kaum selbst einschätzen kann.


Danke für alle hilfreichen Antworten!
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Tatti
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von Tatti »

Also zum Thema I-Scription: Es kann eine deutliche Verbesserung damit sein. Nun muss man allerding bedenken, dass Du mit dieser nicht ganz unerheblichen Kurzsichtigkeit eh einen "Wow-Effekt" mit einer Brille haben wirst. Von daher würdest Du den Unterschied von einem "normalen" Brillenglas zu einem mit I-Scription nicht wahrnehmen. I-Scription ist eine feine Angelegenheit, wenn denn bestimmte Abbildungsfehler am Auge vorliegen (Dreiblattfehler, Coma etc). Dann gibt es unter Umständen eine deutliche Steigerung der Sehschärfe. Liegen diese Abbildungsfehler nciht vor, dann ist I-Scription meiner Meinung nach rausgeschmissenes Geld. Geh zu einem Optiker der einen I-Profiler (I-Scriptionmessgerät) hat und lass Dich beraten. Mein größter Erfolg mit I-Scription war bei einer Frau, die nicht immer mit beiden Augen gleichzeitig gesehen hat. Ein Auge Sehschärfe 100%, die andere Seite 60%. Nachdem sie Gläser mit der Iscription Technologie bekommen hat konnte sie mit beiden Augen gucken und hatte auf dem schlechten Auge eine Leistung von 90% !!! Die Dame hat mir fast die Füsse geküsst.
Aber Beratung ist das A und O... Solltest Du aber in Erwägung ziehen Dir eine randlose Brille mit Zeiss I-Scription anfertigen zu lassen, dann wirst Du mit 300€ nicht auskommen...
Viel Erfolg!
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sostenuto
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von sostenuto »

Inwiefern sind i.Scription-Optiker denn an Zeiss gebunden? Dürfen die auch Gläser anderer Hersteller anbieten?
Ich glaube nämlich, hier gelesen zu haben, dass Zeiss-Gläser oder deren Veredelungen wie Entspiegelung und Härtung überproportional teuer seien und qualitativ eher im oberen Mittelfeld lägen. Stimmt das?
Könnte ich meine Augen auch mit dem i.Profiler vermessen lassen und dann andere Gläser wählen?
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Tatti
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von Tatti »

I-Scription ist ein Markenzeichen von Zeiss! Gläser mit I-Scription Technologie gibt es nur von Zeiss. Von daher bringt eine Messung mit dem I-Profiler nichts, wenn man es nciht umsetzen kann. Optiker die I-Scription anbieten, können aber auch durchaus andere Gläser von anderen Herstellern günstiger oder was auch immer liefern. Nur dann halt auch ohne Iscription.
Was das Gerücht anbelangt Zeiss sei überteuert ist völliger Quatsch. Gleichwertige Gläser von anderen Markenherstellern sind genauso teuer. Wenn man etwas günstiger angeboten bekommt sind es meist Gläser aus Billiglohnländern. Sie erfüllen auch ihren Zweck, sehen aber erfahrungsgemäss nach einigen Jahren von der beschichtung her nicht mehr so gut aus. Aber auch da kann man überlegen, ob man sich alle 2 Jahre günstige Gläser kauft, oder die Brille länger mit nem Markenglas tragen möchte. Fast jeder große Glashersteller bietet günstige Basiclinien an, die aber dann halt nciht im gleichen Glaswerk hergestellt werden. Zeiss zum Beispiel vertreibt "AO". Die Gläser werden in Ungarn gefertigt und über Zeiss vertrieben. Von daher kann man nicht sagen, dass Zeiss überteuert ist. Man darf halt nur nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, aber das wird nem Kunden sehr schwer gemacht und übrigens auch uns Optikern, weil es eine so große Produktpalette gibt und sich ganz schwer Vergleiche ziehen lassen.
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sostenuto
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von sostenuto »

benkhoff hat geschrieben:Die Stiftung Warentest hatte vor vier Jahren auch nur Optiker in Berlin "getestet", was völlig unrepräsentativ für die ganze Branche ist.
Natürlich sind ein paar Berliner Optiker nicht repräsentativ. Negativ fiel jedoch auf, dass die Qualität, ob kleiner Optiker oder Filialist, so stark schwankte, dass Warentest letztlich keinen eindeutigen "Sieger" kühren konnte.
Inwiefern das subjektive Empfinden der Kunden der objektiven Leistung der betreffenden Optiker (Beratung, Messung, Anpassung, etc.) nahekommt, ist auch fraglich.

Danke übrigens für Deine Antworten!
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Bischoff30
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von Bischoff30 »

Moin moin,
das mit Stiftung Warentest ist schon ein guter Ansatz. Das Beratungskonzept muß stimmig sein. Die Frage nach einer Brille und deren Preis ist genau so, als würdest du in ein Autohaus gehen und nach einem Auto fragen. Deine Wünsche sind entscheidend und diese müssen sich im Produkt wiederfinden.

Die Frage ist nach Sinn und Zweck der Sehhilfe. Dem Wunsch des Tragens bei verschiedenen Anlässen, welche Sporart wird betrieben. Was< machen Sie beruflich, usw. usw. usw. . Erst nach einer Bedarfsanalyse haben Sie die Möglichkeit und er Optiker erst recht, Ihnen Bedarfsgerecht eine Brille anzufertigen.

Probieren Sie einen Optiker und machen selbt den Test. Werden Sie Bedarfsgerecht beraten, super, dann ist das Endprodukt, das, was Sie haben möchten.
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Siga2
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Re: Einstärkenbrille - Preisvorstellung + versch. Fragen

Beitrag von Siga2 »

sostenuto hat geschrieben:Hallo,

ich möchte mir demnächst eine Brille zulegen, da ein Augenarzt bei mir Kurzsichtigkeit und Astigmatismus mit folgenden Werten festgestellt hat:
Sphär. Cyl. Achse
R -2,25 -1,00 15°
L -2,25 -1,25 170°
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Nun weiß ich aber nicht, wieviel Geld ich für diese Anschaffung einplanen sollte. Markennamen sind mir zwar an sich vollkommen egal, jedoch lege ich bei Gestell, Glas und Anpassung großen Wert auf langanhaltende Qualität. Sind 300 EUR als Gesamtlimit eine realistische Einschätzung?

Wieviel Wahrheit steckt eigentlich hinter den Werbeversprechen zu Zeiss' "i.Scription"-System? Sollte ich darauf Wert legen?
Ich habe auch gelesen, dass eine Brille bei Kurzsichtigkeit einen optisch verkleinernden Effekt hat. Stimmt diese Behauptung und wenn ja, bleibt dieser Effekt bestehen oder "korrigiert" ihn das Gehirn nach einer bestimmten Gewöhnungszeit?

Ich bin etwas verunsichert, weil Stiftung Warentest 2005 zu einem ernüchternden Ergebnis, was Augenoptiker anbelangt, kam und ich deren Kompetenz und Wohlwollen kaum selbst einschätzen kann.


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Ganz klar ist es das bei dieser Fehlsichtigkeit eine Brille dauerhaft getragen werden sollte. Die Sehleistung wird durch die Veränderung mit der Brille Ihnen einen großen Nutzen bringen. Die Veränderung die Sie hierbei erleben werden, werden ungwohnt sein. Gehe man vom normalen Sehen aus welches man gewohnt ist, wird man mit der Brille sachen erkennen können, die man vorher in weiter Ferne nicht erkennen konnte. Eine Kurzsichtigkeit ist nicht schlimm, genauso ein Astigmatismus auch genannt Hornhautverkrümmung. Es sind kleine Fehler die die Natur dem Auge gegeben hat und uns Optikern die Aufgabe gegeben hat dies zu korregieren. Eine randlose Brille mit einem minimalistischem Glas würde ich genausowenig empfehlen, da hierbei das Gesichtsfeld doch eingeengt wird, wenn es ums deutliche Sehen geht. Natürlich könnte man die Brille so anpassen, das sie ziemlich na am Auge liegt, was aber vielleicht bei einer Frau mit langen Wimpern unter umständen nicht viel Sinn macht. Als alternative bleiben natürlich auch Kontaktlinsen, wenn man nicht umbedingt eine Brille tragen möchte, wobei hier aber auch die Empfehlung zu einer Brille bleibt. Sollte es Probleme mit dem Auge geben, kann es passieren, das man eine Zeitlang keine Kontaktlinsen tragen kann.

Eine etwas höhere Kurzsichtigkeit lehren die Lehrer in Hamburg an der Schule beginnt ab einem Wert von -3,00 Dioptrien. Wenn man Ihre Werte umrechnet sind sie dabei. Denn Optiker und Augenärzte haben hierbei zwei Schreibweisen, einmal im Pluszylinder, einmal im Minuszylinder. Rechnet man den im Minuszylinder angegebenen Wert um: Sph -2,25 cyl. -1,00 15' kann man auch als Pluszylinderschreibweise Sph -3,25 cyl. +1,00 105' schreiben. Es gibt einige Optiker die halt auch im Pluszylinder schreiben, hierbei dann nicht verwirren lassen.

Um die Glaswahl richtig zu treffen sollte man sich beraten lassen. Nimmt man das Beispiel von Zeiss, hat man ein hervorragendes Glas. Es wird sehr genau dem Auge angepasst, was im Vergleich zu günstigeren Produkten nicht der Fall ist. Nimmt man den Vergleich mit einer Kontaktlinse, welche direkt auf dem Auge liegt, hat man hierbei das bestmöglichste Sehen. Nehmen wir hierbei den Bezug zu verkleinerung wird dies unter Umständen objektiv geringer ausfallen als bei einem günstigen Produkt. Hierbei könnte man auch von Rodenstock das Impression Mono anbieten. Es ist zwar nicht im vergleich zu dem Zeissprodukt so spezialisiert aber es bietet auch hervorragende ergebnisse und ist bedeutend besser als ein günstiges Produkt.

Wenn man hier vielleicht einen vergleich ziehen möchte, der mit der Optik nix zu tun hat kann man auch einen Friseur vergleichen. Was bringt mir ein billig Friseur der nur kurzzeitig mich schön gestalltet, wenn ich ein paar Euro mehr investiere und dafür etwas länger hab!!!!!

Einfach zum Optiker gehen, sich beraten lassen und vielleicht eine Gegenmeinung einholen. Wenn der Optiker ehrlich und kompetent berät und Ihr vertrauen gewinnen kann, bleiben Sie bei dem. Sie werden merken, das hierbei ein langes und gutes Vertrauensverhältnis entstehen wird!!!

Lg
Zuletzt geändert von Mairea am Donnerstag 29. Oktober 2009, 07:52, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Doppelpost+Doppeltzitiert
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