Dann mal ein richtiges Problem

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blindwiemaulwurf
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Re: Dann mal ein richtiges Problem

Beitrag von blindwiemaulwurf »

Humungus hat geschrieben: Hier bin ich verlockt, auch meinen Senf dazuzugeben:
Absolut richtig. Sarkasten und Erfahrene unter den Augenärzten können nun einwenden, dass die Netzhaut bei einem derart langen Bulbus längst heruntergefallen wäre, aber: man hat schon Pferde kotzen sehen. Also: Pupillenerweiterung nach der Refraktion absolut indiziert, mindestens alle 2-3 Jahre. Und wenn man die richtigen Tropfen nimmt, dauert die Mydriasis nur 2-3 Stunden. Man darf eben nicht zum Zyklopentolat oder zum Atropin greifen...
Und das Argument "ich habe zu lange Augäpfel" ist übel. Gerade bei zu langen Augäpfeln wird die Netzhaut stark belastet! Muss man sich vorstellen wie einen Kaugummi, der immer und immer länger gezogen wird...ratsch!
Na, Danke für den Senf, nehme ich gerne an. :lol: Richtig, die Pferde haben längst schon gekotzt, die Netzhaut ist immer noch da, wo sie hingehört und wird auch nicht runterfallen, klebt auch noch nicht unterm Tisch. :wink: Ein Risiko, dass das Kaugummi in sich zusammenfällt, besteht – bei mir – wie bei jedem Normalsichtigen. Richtig ist, dass vor fast 25 Jahren das Risiko des Zusammenfallens – bei mir – hochgradig bestand.
Daher war auch ein Augenarzt so nett und hatte mir schon mit 14 Jahren gesagt, dass ich spätestens mit 25 erblindet sein werde. Heute bin ich fast 50. Und, ich bin nicht mal stinkig auf den damaligen Augenarzt, denn genau dieses Risiko bestand. So wie es halt auch bekannt ist, bis 25 Jahre soll das Auge ja wachsen. Nur, der Herr Weiskittel hat mir 11 Jahre Angst beschert.
Daher, ich habe viele Augenärzte mitgemacht und Huuch, und oohh usw. gehört und daher kenne ich auch die Sprüche zu den Pupillenerweiterungen. Och das dauert ja nur 2 bis 3 Stunden ... ellenlang kenne ich diesen Spruch .... und hinterher waren es Minimum 5 Tage, Maximum 10 Tage und dann heißt es noch, kann ja gar nicht sein. Noch besser ist dann die Beschwerde der Augenärzte, dass sie dann den Hintergrund gar nicht richtig sehen können und nochmals Nachtropfen müssen. Ja, auch das ist mir passiert. Ich könnte nen Buch darüber schreiben.

Und trotzdem habt ihr mit der Pupillenerweiterung Recht, sie ist notwendig, stell ich nicht in Abrede. Nur bei mir, entscheide ich selbst wann.
Humungus hat geschrieben:Jein. Sobald der Augenarzt einen Visus von unter 0,33 (Achtung! 0,3 reicht) mit bester Korrektur an beiden Augen feststellt, kann er Sehschwäche nach WHO1 attestieren und ein Kassenrezept ausstellen. Dann gibts auch Kontaktlinsen zum Teil von der Kasse, jedenfalls bei Myopie <=-8,0. Die alten Gutachten interessieren nicht mehr - denn ein Visus kann sich immer ändern.
Das was ich auch geschrieben habe, bei 0,3 gibt es die Gläser von der Kasse, 0,4 ist halt vorbei und 0,4 krieg man bei mir locker hin. Geht sogar noch weiter hoch, wenn man noch weiter fein auskorrigiert. Mein Optiker meinte auch erst, die Augenärztin hätte eigentlich ausstellen müssen, da so Grenzbereich. Nur, dann kamen wir auch darauf ..... Kontaktlinsen .... und damit ist bei mir sehr hoch ausgleichbar. Erstrecht Kontaktlinsen und Brille. Wie gesagt alles auszukorrigieren und das ist halt das Problem. Die Heil- und Hilfsmittel-Richtlinie schreibt es auch genau so vor, die Sehleistung bei bester Korrektur. Und genau mit den Verweisen auf Kontaktlinsen werden diese Vorgaben erfüllt, so dass die Kasse nicht leisten braucht. Denn gerade mit Kontaktlinsen bekommt man die beste Korrektur hin.
Humungus hat geschrieben:Ne, das hängt damit zusammen, dass die sich mit den HHMR auch nicht immer auskennen, dafür sind die zu kompliziert und zu oft geändert - und schwachsinnig dazu.
siehe vorgenannt, mit schwachsinnig stimme ich voll zu, denn man kann eigentlich alles auskorrigieren, sogar überkorrigieren.
Humungus hat geschrieben:Übrigens: es gibt noch eine Lösung, die über die Kasse führt: bei sehr hoher Kurzsichtigkeit liegt oft schon in jungen Jahren eine Cataract (Grauer Star) vor. Das ist eine Indikation zur OP. Dann kommt eine Kunstlinse rein, die die hohe Myopie aufschnauft (normale IOL ca. +22 dpt, in solchen Fällen wie hier manchmal 0 oder sogar im Minusbereich). Der Patient sieht wesentlich größer und besser, und die Nachfolgebrille ist wesentlich dünner. Allerdings besteht bei jeder OP ein Risiko...
Och ne ....... da kommste ein wenig spät mit ...... das hatte ich schon vor Jahren vor, als es in Russland schon damit losging. Also verdammt lange her. Und damals wurde mir schon abgeraten. Genau wegen dem Erstgenanten, dem Kaugummi ........
So, nicht das man mich falsch versteht, ich habe nichts gegen Augenärzte. Es ist einfach das Problem, dass sich zu wenige mit diesen hochgradigen Sehschwächen auskennen. Und das kann ich nun mal beurteilen, aus erster Hand. Es sieht auch nicht besser bei den Optikern aus. Da muss man auch Glück haben. Das ist auch vollkommen verständlich. So sind mir bisher im Leben nur zwei gute Augenärzte begegnet und beide bestellte Gutachter der BFA, aber die sind zu weit weg. Ich muss halt weiter suchen.
Humungus hat geschrieben:Stimmt. Aber bei einer derartigen Myopie wie hier gehe ich von einem ellenlangen Bulbus aus, wahrscheinlich um oder sogar über 30 mm.
fast richtig, drüber ........ 28 mm und 32 mm ..... hat sich aber nicht mehr verändert!
H
Humungus
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Registriert: Montag 28. Dezember 2009, 22:28

Re: Dann mal ein richtiges Problem

Beitrag von Humungus »

blindwiemaulwurf hat geschrieben:Ein Risiko, dass das Kaugummi in sich zusammenfällt, besteht – bei mir – wie bei jedem Normalsichtigen.
Nein. Ihr Risiko ist mehrfach höher.
blindwiemaulwurf hat geschrieben:Och das dauert ja nur 2 bis 3 Stunden ... ellenlang kenne ich diesen Spruch .... und hinterher waren es Minimum 5 Tage, Maximum 10 Tage und dann heißt es noch, kann ja gar nicht sein.
Kann auch nicht sein. Ist auch nicht so. So, wie Sie erzählen, wird Ihre Pupille nicht gut weit. Ich gehe davon aus, dass die Helferinnen in ihrer Verzweiflung dann ins Gifttöpfchen gegriffen und das Atropin herausgeholt haben.
blindwiemaulwurf hat geschrieben:0,4 ist halt vorbei und 0,4 krieg man bei mir locker hin. Geht sogar noch weiter hoch, wenn man noch weiter fein auskorrigiert.
Dann ist der Hammer gefallen.
blindwiemaulwurf hat geschrieben:Und genau mit den Verweisen auf Kontaktlinsen werden diese Vorgaben erfüllt, so dass die Kasse nicht leisten braucht. Denn gerade mit Kontaktlinsen bekommt man die beste Korrektur hin.
In diesem Thread mischen Sie lustig Halb- mit Unwissen. Sorry, aber vieles, was Sie hier so sagen, stimmt einfach nicht. Der Visustest mit Kontaktlinsen wäre nur dann ausschlaggebend, wenn der Patient welche verträgt und auch welche möchte. Ist das nicht der Fall, gilt die Refraktion mit der Brille. Und nun lesen Sie mal oppickers Blindenhundgeschichte und erkennen Sie Parallelen.
blibdwiemaulwurf hat geschrieben:Och ne ....... da kommste ein wenig spät mit ...... das hatte ich schon vor Jahren vor, als es in Russland schon damit losging. Also verdammt lange her. Und damals wurde mir schon abgeraten. Genau wegen dem Erstgenanten, dem Kaugummi ........
Sie vermischen Fjodoroffs Keratotomie mit der Kataraktoperation. Die letztere hätten sie auch anderswo machen lassen können.

Für alle Interessierten (es ist eine zu lustige Geschichte, die besonders Optiker erfreuen wird): Fjodorow kam (ich glaube in den 70ern) auf die Idee, eine Myopie dadurch zu "beheben", indem er die Hornhautradien abflachte. Ist ja logisch: flachere Radien - weniger Brechkraft - Ausgleich der Myopie. Dazu nahm der Mann ein scharfes Messerlein und machte kuchenstückförmige Schnitte in die Hornhaut. Und zwar 90 Prozent der Dicke der Hornhaut tief. Seine Ergebnisse waren immer bestens, na ja, wir wissen ja, wie im Sozialismus gelogen und betrogen wird. Um so mehr, als dumme Wessis da hingingen und mit vielen Dollars zahlten. Als die Wessis ein angenehmeres Klima verlangten, wurde ein Schiff im Mittelmeer gechartert. Das kreuzte dort herum - natürlich in internationalen Gewässern, damit später niemand klagen kann - und die dummen Wessis ließen sich noch immer schnitzen, was die Brieftasche hergab. Ein Frühgeborenes, das ich später betreute, wurde beispielsweise mehrfach für teures Geld unnütz gelasert, um die Netzhaut zu bessern (die leider ab und total vernarbt war). Bitter! Und dann wurde den Eltern noch eine Cataract-OP empfohlen. Also: die russische Abzocke schlechthin.

Zurück zu Fjodorow: durch die tiefen Schnitte wurde die Hornhaut instabil. Das erhöhte nicht nur das Verletzungsrisiko, sondern führte dazu, dass die Refraktion schwankte - je nach Tageszeit! Die dummen Opfer hatten teilweise drei Brillen, die sie je nach Tageszeit wechselten. Das Verfahren wurde eine Zeitlang noch modifiziert in den USA weitergeführt, aber dann zugunsten der LASIK verlassen. Was aus Fjodorow wurde? Er starb 2000 bei einem Hubschrauberabsturz.
blindwiemaulwurf hat geschrieben:fast richtig, drüber ........ 28 mm und 32 mm ..... hat sich aber nicht mehr verändert!
28 ist für die Myopie noch ziemlich kurz. Na, dann kann ein Optiker mal die Hornhautradien ausrechnen...ist aber auch nur von akademischem Wert.
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benkhoff
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Re: Dann mal ein richtiges Problem

Beitrag von benkhoff »

:mrgreen:
Swjatoslaw Fjodorow war sogar mal russ. Präsidentschaftskandidat (1996)... radiale Keratotomie, oder besser radikale Keratotomie?? :mrgreen:
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Re: Dann mal ein richtiges Problem

Beitrag von Onkel Bob »

[quote="Humungus]...er starb 2000 bei einem Hubschrauberabsturz...[/quote]

:mrgreen: ...vielleicht hatte er den piloten ebenfalls mal keratotomiert... :wink:...

zynische grüße
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
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