Augenarzt lag falsch, wer haftet?

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
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G
Gast

Augenarzt lag falsch, wer haftet?

Beitrag von Gast »

Hallo,
auch bei mir ist der Fall eingetreten das der Augenarzt ein falsches Rezept ausgestellt hat und ich mit der daraufhin angefertigten Brille nicht
sehen kann. Weder Fielmann noch Apollo haben sich die Mühe gemacht das vorher nochmal nachzumessen sondern wollten die Brillen nach Rezept anfertigen. Bei Apollo habe ich mich dann für eine entschieden. Jetz habe ich den Salat und bleibe wohl auf den Kosten sitzen. Trotz Geld zurück Garantie... aber ich hatte ja ein Rezept.
G
Gast

Falsches Rezept?!?

Beitrag von Gast »

Lieber Gast!

Du hast dir die Frage schon selbst beantwortet! Nur; gibt es auch ein "falsches" Rezept? Das ist nämlich ein äußerst heikles Thema. (Die meisten A-Ärzte stehen zu ihren Refra'-Werten.)
Es gibt so viele Aspekte, die von einem verträglichen Ergebnis abhängig sind. Nicht alles, was objektiv oder med. richtig vermessen wird, ist auch subjektiv verträglich! Also, subjektiv ist das, was der Kunde persönlich als angenehmer bezeichnet und das ist ein Gefühl. Hingegen ist das Objetive vielleicht das Sinnvollere von beiden - aber, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, bestimmt letztendlich der Kunde selbst. Und aus diesem Grund werden zwar vorab die objektiven Refraktionswerte bestimmt (anhand des Auto-Refraktormeter; damit wird das Auge genau vermessen), vor allem aber auch die subjektiven Werte, anhand der als bekannten, persönlichen Befragung des Einzelnen.
Dann kommt es auch auf deine Tagesform an: bist du fit? oder müde, wurde morgens, mittags oder abends gemessen? Hast du eine Krankheit - bist du z.B. Diabetiker?, welche Medikamente nimmst du? usw., usw.!!!
:arrow: Du bist der, der die Werte bestimmt. (Zumindest auf diesen Zeitpunkt bezogen) Und wenn du 10 Augenglasbestimmungen durchführen läßt, an 10 versch. Tagen, dann wirst du mit größter Warscheinlichkeit mehrere Ergebnisse bekommen. Das ist einfach so.
Und noch was ist sehr wichtig. Du mußt wissen, (also so ist es in unserer Stadt üblich) wenn ein Kunde mit Verordnung den Laden betritt, müssen wir Augenoptiker davon ausgehen, das der Kunde Vertrauen zu seinem A-Arzt hat - sonst würde er ja nicht dieses Rezept in den Händen halten. Ich habe die Erfahrung, nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden, die Daten des Arztes noch mal zu prüfen und dann nur in Absprache mit dem Augenarzt!
Mein Tip an dich: Wenn Apollo dich als Kunde behalten will, sollen sie die Gläser zurück nehmen, da sie eine Geld-zurück-Garantie anbieten :wink: So ist das nun mal. Wir machen das auch so 8)
Viel Glück
Isa.
H
Henning Spreu
Beiträge: 24
Registriert: Donnerstag 15. September 2005, 12:01
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Henning Spreu »

Lieber Gast,

der Augenoptiker ist keine Kontrollistanz der Augenärzte für die Refraktion.
Wenn der Kunde eine Überprüfung wünscht sollte der Augenoptiker allerdings hellhörig werden und auch aus eigenem Interesse eine eigene Messung vornehmen.
Wenn jedoch Augenoptiker aus reiner Profilierungssucht gleich jeden Kunden in ihren Messraum zerren halte ich das auch rechtlich für sehr problematisch. So wird von manchem Kollegen bewust der Eindruck erweckt das der Arzt nicht nötig sei. Nötige Vorsorgeuntersuchenen werden dann womöglich nicht erst genommen und die Folgen...
Es ist mit Sicherheit immer sinnvoll eine Gute Sehbreatung zu führen, in der es möglich seien sollte dem Kunden einen ersten Seheindruck mit seiner neuen Brille zu verschaffen. Messbrille auf Gläser rein! Dass schliest zwar nicht alle Schrierigkeiten aus, aber größere Probleme werden nicht selten im Vorfeld entdeckt.
Wie war es als bei Apollo und Fielmann? Hat man sich geweigert die Stärke womöglich aus Zeitmangel zu Messen? Oder ging es in der Beratung wieder nur um den Preis?

Mit freundlichen Grüßen

H. Spreu
J
Jergenquell

Stärken

Beitrag von Jergenquell »

Lieber Gast!

In dem Optikergeschäft, wo ich gearbeitet habe, hatten wir es so gehand habt, dass wir uns dem nichts angenommen haben, außer der Kunde wollte eine Nach-Refraktion und wir haben es nicht getan und wußten das von diesem Arzt oft Beschwerden hinsichtlich der Stärke kommen. Ansonsten musste sich der Kunde mit den ermittelten Werten von uns (womit er meistens sehen konnte, was nicht heißt das alle Augenärzte nicht refraktionieren können) zum Arzt gehen und mit ihm eine Übernahme der Kosten vereinbaren. Manche lassen mit sich reden, bei manchen beißt man jedoch auf Granit.

Ich würde als 1. die Stärke (und falls eine Hornhautverkrümmung vorliegen sollte=> auch die Gradzahl) bei einem Optiker nochmals überprüfen lassen, da es auch sein kann das dies falsch eingeschliefen wurde (hatte ich oft erlebt).

Falls dies positiv ausfällt, würde ich zu Apollo gehen und denen die Werte vorlegen und darauf drängen, dass die Brillengläser neu ersetzt werden.
Falls es negativ ausfällt, sollten Sie zum Augenarzt gehen und mit ihm darüber sprechen.


Und wie oben bereits beschrieben, es werden immer andere Werte an verschiedenen Tagen entstehen und sollten Sie Diabetes haben sind es sogar relativ große Unterschiede.


Mit freundlichen Gruß,

Jergenquell
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