Was sind Angebotsgläser?

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Brazzo
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Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Brazzo »

Hallo zusammen,

mir ist es jetzt schon ein paar Mal passiert, dass mir Optiker (kleine Läden) sog. Angebotsgläser angeboten haben, nachdem ich kund getan hatte, dass mir die zuerst angebotenen zu teuer sind. Da kostete dann ein 1.67er Kunststoffglas (um die -6 Dioptrien) auf einmal nur nich zwischen 80 und 130 Euro statt das doppelte. Meine Fragen:

1. Was unterscheidet diese Gläser von den teureren?
2. Handelt es sich teilweise sogar um die gleichen Produkte?
3. Was ist ein fairer Preis für ein 1.67er Glas bei meiner Stärke?

Danke und Gruß,

Brazzo
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optidi
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von optidi »

Hallo Brazzo,

zu 1.) Der Unterschied liegt im nicht ganz optimierten Verhältnis zwischen Vorder- und Rückflächenradius. Dadurch sind diese Gläser im Vergleich etwas dicker und stärker gewölbt. Unter umständen ist die Abbildungsqualität etwas schlechter, was der Brillenträger aber nicht unbedingt bemerken muss. Zudem sind die Beschichtungen, besonders die Hartschicht nicht so haltbar wie bei den teueren Markengläsern.

zu 2.) Nein

zu 3.) Den fairen Preis für Markengläser hast du wahrscheinlich schon genannt bekommen. Dieser Preis ist in mehreren Beziehungen fair. Denn im Preis ist auch der Arbeitsschutz der Angestellten in der Fertigung der Rohgläser bei der Produktion beinhaltet. Denn die Ausgangsmaterialien für höherbrechende Kunststoffe ist giftig. In Asien, wo die NoName-Gläser (Angebotsgläser) herkommen wird der Arbeitsschutz sehr klein geschrieben. Somit ist der Preis wesentlich günstiger. Die Lohnkosten sind im Vergleich nicht mehr der ausschlaggebende Faktor für preiswerte Produktion. Faire Preise für Faire Arbeitsbedingungen. (Weitere Beispiele: Kinderarbeit, Umweltschutz, Gesundheitsvorsorge)

Gruß Optidi
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And
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von And »

Ich habe mir jetzt meine eigene Brille gebaut und dabei CR-39 gefräst und geschliffen. Ich habe eine Frage: CR-39 ist ja relativ spröde und hart. Nur aus Interesse ( habe durchgängig unter einem dünnen Wasserstrahl gearbeitet, der hoffentlich alles gebunden hat): Gibt es womöglich gesundheitliche Bedenken, sollten die feinen Späne / der CR-39 Staub in den Körper gelangen (Stichwort Asbeststaub)? Ist evtl. die Beschichtung (Entspiegelung + Hartschicht) problematisch? In diesem Youtube Video (Klang und Schleifgeruch verschiedener Linsenmaterialien)

https://youtu.be/Mi32WOzAgP4?t=429

scheint der Optiker jedenfalls nicht sonderlich besorgt über die Staubwolke, die in den Raum sprüht.. :shock:
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Lutz
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Lutz »

Brazzo hat geschrieben: 1. Was unterscheidet diese Gläser von den teureren?
Sie unterscheiden sich sicher im Preis und möglicherweise in der Qualität - kommt drauf an, was der Kollege da "im Angebot" hat.
2. Handelt es sich teilweise sogar um die gleichen Produkte?
Kommt drauf an, was der Kollege dort "im Angebot" hat.
Unterschiedliche Produkte unterschiedlicher Qualität von unterschiedlichen Herstellern aus unterschiedlichen Produktionsstätten in unterschiedlichen Weltregionen können bei unterschiedlichen Anbietern unterschiedlich viel kosten.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Robin
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Robin »

Moin Lutz,
die Anfrage von Brazzo war schon von 2009 und wurde bereits beantwortet. Jetzt hat And den Thread gekapert und eine ganz andere Frage gestellt.

Lieber And,

1. als Chef würde ich einem Mitarbeiter, der die Wasserkühlung am Handschleifstein ausstellt und Gläser bearbeitet, den Kopf abreißen, da er die Schleifscheibe genauso wie die Gläser dabei beschädigt.

2. als Fachkraft für Arbeitssicherheit (Sicherheitstechniker) gestatte ich mir den Hinweis, das Staub einzuatmen noch nie eine gute Idee war und die Schleifmaschinen nicht nur zur Kühlung sondern auch wegen dem Staub mit einer Wasserkühlung arbeiten.

3. wenn Gläser beim Schleifen anfangen zu riechen ist das ein Beweis dafür, das durch den Schleifvorgang Gase freigesetzt werden. Nach Auskunft der Berufsgenossenschaft sind diese jedoch unbedenklich wenn eine wassergekühlte und gekapselte Schleifmaschine verwendet wird.

Also ist deine Bastel-Lösung mit einem hohen Risiko für die Gläser und vor allem deine Gesundheit verbunden.
A
And
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von And »

Danke für die Antwort und sorry, daß ich diesen Thread hochgeholt habe. Aber es war der eine Thread, den ich zum Thema "Material giftig" finden konnte:
Denn die Ausgangsmaterialien für höherbrechende Kunststoffe ist giftig
und habe desshalb eine Anschlußfrage gestellt.

Ich habe - wie ich schon schrieb - mit einem Wasserstrahl gearbeitet, so daß kein Staub entstanden ist. Allerdings habe ich wohl leider die Umwelt mit Mikroplastik belastet. (Swache Hoffnung: es zersetzt sich irgendwann unter UV-Einwirkung / setzt sich ab / zersetzt sich im Laufe der Jahrzehnte von alleine)

Wie wird das in Optikerläden gehändelt? Wird da der Plastikschlamm separat entsorgt?
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Lutz
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Lutz »

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Zuletzt geändert von Lutz am Freitag 22. Januar 2021, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Lutz
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Lutz »

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Onkel Bob
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Onkel Bob »

And hat geschrieben:...wie wird das in Optikerläden gehändelt? Wird da der Plastikschlamm separat entsorgt?...
in der tat mein lieber, die schleifrückstände z.b. meiner gekapselten cnc-maschine (aka -> randbearbeitungsautomat) werden wie bei einem 'mini-klärwerk aufgefangen' und wenn die 'kapazität' ausgeschöpft ist via sondermüll entsorgt...und das alles im sinne der erhaltung unserer umwelt und der hochgelobten nachhaltigkeit.

(by-the-way: dieses entsorgen... :roll: ...*lustiges wort*...ist verhältnismäßig teuer... :| ...vor allem wenn ich bedenke das die asiatischen hersteller sich buchstäblich nen shice für die umwelt interessieren und ich in chinesischen flüssen immer noch farbfilme entwickeln kann... :? ...aber hey - wayne juckts? dafür sind ja diese scherben unfassbar billig...)

just my 2 cents

sagt
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
A
And
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von And »

Hey Bob - super lieben Dank für Deine Antwort und die Einblicke in den Optikerbetrieb!
R
Robin
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Robin »

And hat geschrieben:Danke für die Antwort und sorry, daß ich diesen Thread hochgeholt habe. Aber es war der eine Thread, den ich zum Thema "Material giftig" finden konnte:
Denn die Ausgangsmaterialien für höherbrechende Kunststoffe ist giftig
und habe desshalb eine Anschlußfrage gestellt.

Ich habe - wie ich schon schrieb - mit einem Wasserstrahl gearbeitet, so daß kein Staub entstanden ist. Optimisten sterben halt früher .... Allerdings habe ich wohl leider die Umwelt mit Mikroplastik belastet. (Swache Hoffnung: es zersetzt sich irgendwann unter UV-Einwirkung / setzt sich ab / zersetzt sich im Laufe der Jahrzehnte von alleine) Jahrtausende dürfte es ehr treffen, Brillenglasmaterialien sollen ja gerade nicht unter UV-Licht zerfallen oder nach ein Paar Jahren zerbröseln

Wie wird das in Optikerläden gehändelt? Wird da der Plastikschlamm separat entsorgt? JA
A
And
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von And »

Optimisten sterben halt früher ....
trifft das dann auch auf die Optiker zu, die noch per Hand am offenen Schleifgerät Gläser nacharbeiten? Da wird auch nur durch Wasser benetzt, richtig?
Jahrtausende dürfte es ehr treffen, Brillenglasmaterialien sollen ja gerade nicht unter UV-Licht zerfallen oder nach ein Paar Jahren zerbröseln
Oh stimmt - daran hätte ich auch denken müssen, denn ich hatte erst vor kurzem folgenden spannenden Beitrag gelesen:

https://www.optiboard.com/forums/showth ... protection
Post number 8:
The high energy content of UV radiation can break certain chemical bonds in plastics, causing them to absorb more light at lower wavelengths (the blue end of the spectrum) -- which results in "yellowing." UV inhibitors or UV stabilizers are added to the monomer in order to prevent this degradation. These chemical additives essentially absorb the UV radiation in order to prevent it from being absorbed by the monomer (which would otherwise lead to discoloration).

Consequently, plastic materials in general absorb a significant amount of UV radiation (basic hard resin from many manufacturers, for instance, absorb 100% of UVB and up to 90% or more of UVA, without additional treatments). Moreover, the chemical bonds in many high-index materials are even more susceptible to the effects of UV radiation, placing an even greater importance on the use of UV inhibitors (these materials will often absorb 100% of both UVB and UVA).
many high-index materials are even more susceptible to the effects of UV radiation
Das kann ich bestätigen: das (nicht ganz billige) linke Glas der Brille meiner Freundin wurde nach nur 2 Jahren leicht milchig-trüb. Es kann nicht an der Reinigung liegen, denn die führt man ja beidseitg relativ gleichmäßig durch.. Ergo bleibt wohl nur Eintrübung durch UV-Licht.. Oder was kann noch dazu führen?
Zuletzt geändert von And am Samstag 23. Januar 2021, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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optikgutachter
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von optikgutachter »

Ich hätte da mal eine Bitte....

Er möge seine eigenen threads einstellen und keine anderen kapern.

Wenn so ein horrendes Interesse an der Augenoptik besteht ist es doch offensichtlich besser....dieses Fachgebiet zu erlernen.

Auffällig ist für mich, dass immer Fragen gestellt werden die seitenlage Beschreibungen zu vollumfänglichen Antwort bedürfen.
(Sofern das überhaupt möglich ist.)

Also meine Bitte: Prägnante Fragen in eigenen Threads (aphoristisch) stellen ...

Gruss aus Köln
OG
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
A
And
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von And »

1. ok, ab jetzt immer ein neuer thread.
2. wenn ich jünger wäre, würde ich gerne noch einmal studieren. vermutlich gibt es kaum etwas schöneres, als menschen zu helfen / heilen (optiker/augenarzt).

3. @Robin: wenn ich so darüber nachdenke: wenn so ein großer aufwand betrieben werden muss, um die höherbrechenden materialien UV-stabil zu machen, dann darf ich wohl vermuten (in diesem profitorientiertem system), daß die menge an additionen zum monomer gerade so designt ist, daß die gläser lange genug halten, um keine größere zahl an beanstandungen zu provozieren. also nicht jahrtausende, sondern jahre - bestenfalls jahrzehnte.
R
Robin
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Re: Was sind Angebotsgläser?

Beitrag von Robin »

And hat geschrieben:
Optimisten sterben halt früher ....
trifft daß dann auch auf die Optiker zu, die noch per Hand am offenen Schleifgerät Gläser nacharbeiten? Da wird auch nur durch Wasser benetzt, richtig?

1. ist es ein Unterschied, ob ich Gläser komplett auf Form schleifen muß oder eben nur ein wenig nachbearbeite.

2. haben wir bei unseren Maschinen kontrollierte Rahmenbedingungen. Ob das bei Ihrer Bastelkonstrunktion der Fall gewesen ist? Wohl ehr nicht. Unter dieser Voraussetzung ist es auch optimistisch, elektrisch betriebene Geräte und Wasser zusammen zu bringen. Von solchen selbstmörderischen Experimenten würde ich absehen und abraten.

3. zu den Gläsern ihrer Freundin lässt sich so nicht sagen. Da müsste man schon genau wissen, was dort für ein Glas verarbeitet wurde und anhand von brauchbaren Bildern die Schäden beurteilen können. Da ist es einfacher, bei dem Optiker vor Ort (der die Brille geliefert hat) zu fragen!

4. schließe ich mich dem og an. Sie machen besser einen eigenen Thread für JEDES Thema auf. Das wäre wesentlich übersichtlicher.

5. übersteigen manche Fragen die Möglichkeiten, mit einem angemessen Aufwand im Internet die gewünschten umfassenden Antworten zu geben, teilweise ganz erheblich.

Vielleicht findet sich dann ja noch jemand, der antworten möchte.
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