Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

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DonB
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Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von DonB »

Hallo in die Runde! Ich brauche eine neue Alltags-/Sport-Gleitsichtbrille und habe in meiner mineralbeglasten Jugend gelernt, nie mehr Brille als unbedingt nötig auf der Nase herumzutragen. 8) Soll heißen, ich bevorzuge kleinere Gläser.

Ich bin auf beiden Augen um die -6 diop. kurzsichtig, neuerdings mit Nahaddition 1,75 (alt: 1,0)
Die Glashöhe soll weiterhin bei 30 mm liegen (wie die alte Brille).

Wieviel Addition macht Sinn bei dieser Größe? Ich will bis auf Armlänge (~ 60 cm) mehr oder weniger geradeaus ohne Verschieben mit dem Ding scharf sehen können. Das bilde ich mir ein auch mit der alten Brille (Add 1,0) zu können. Zumal stärkere Additionen die Sicht im Zwischenbereich einschränken, sowohl in der Höhe als auch der "Kanalbreite".

Die neu gemessenen Brillenwerte sind übrigens 0,25 diop. weniger stark auf beiden Augen (dafür hat sich die Zylinderstärke geändert), deshalb sollte ich theoretisch im (klitzekleinen) Nahsehbereich, den ich so gut wie nie nutze, noch einen Tick näher scharfsehen.

Macht Add. 1,25 Sinn?

Danke für eure Kommentare. :D

P.S. Wie kann ich die scharfe Entfernung bei verschiedenen Additionen selbst berechnen?

P.P.S. Ich denke, die Addition von 1,75 war für einen Leseabstand von 30 cm(!) berechnet.
Mit meiner alten Brille (Add. 1,0) kann ich im Nahbereich bei 40 cm recht komfortabel lesen.

Ich denke, ich werde dann wohl bei der Addition 1,0 bleiben.
Zuletzt geändert von DonB am Dienstag 19. März 2024, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Karoshi
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von Karoshi »

DonB hat geschrieben: Ich denke, ich werde dann wohl bei der Addition 1,0 bleiben.
Dann können wir den Thread ja zumachen, die Entscheidung ist ja schon gefallen.
Ansonsten: Hotline anrufen.

siehe http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f ... 50#p202850

und

http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=1&t=16095
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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DonB
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von DonB »

Ich habe eine grundsätzliche Frage gestellt. Online liest man viel Zeugs, einige Leute versuchen einem bei ~25 mm Glashöhe eine Gleitsichtbrille anzupreisen. Geht natürlich, bloß was ist mit dem Sehkomfort? :lol:

Ich versuche bei meinen Werten den optimalen Kompromiss zu finden. Mir kommt's vor allem aufs Scharfsehen in der Ferne und mittleren Entfernung an. Zusätzliche Nahsicht ist ein Schmankerl.

Aktuell gemessene Werte:
R -6,0 / -1.75 / 100°
L -5,75 / -1.5 / 73°
Nahaddition 1,75 (auf 30 cm)
(Visus beide je 80%, gemeinsam 100%)
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Lutz
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von Lutz »

Sinnvoll ist eine Addition, wenn sie die individuelle Sehanforderung erfüllt, und man kann sie - wenn man ein Gleitsichtglas wählt, welches eine ausreichend kurze Progressionszone aufweist - in dem gewünschten Brillenglas unterbringen.

Das hat mit "Bequemlichkeit" irgendwie nicht so recht was zu tun... :wink:

Sinn macht es auch, wenn man gerne eine kleine Fassung haben möchte. Grundsätzlich ist bei einer kürzeren Progressionszone allerdings der Sehbereich für mittlere Entfernungen kleiner als bei einer längeren Übergangszone, und die Verzerrungen in den Randbereichen sind größer.

Wenn man eine kurze Progressionzone möchte, ist die Verträglichkeit mit einem aufwendiger berechneten Glas sicherlich besser als bei einem "einfachen" Standardgleitsichtglas.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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DonB
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von DonB »

Lutz hat geschrieben:Das hat mit "Bequemlichkeit" irgendwie nicht so recht was zu tun... :wink:
Naja, Bequemlichkeit - niemand verrenkt sich gern den Kopf, und alle haben gern so große Sichtbereiche wie möglich. Niemand muss sich an eine Einstärkenbrille (mit denselben Werten) gewöhnen. :wink:
Offenbar habe ich aktuell eine recht lange Progressionszone, so dass der Nahbezugspunkt (zu) weit unten sitzt. Dafür größere Sehbereiche, "groß" nach den Maßstäben einer Gleitsichtbrille.
Lutz hat geschrieben:Grundsätzlich ist bei einer kürzeren Progressionszone allerdings der Sehbereich für mittlere Entfernungen kleiner als bei einer längeren Übergangszone, und die Verzerrungen in den Randbereichen sind größer. Wenn man eine kurze Progressionzone möchte, ist die Verträglichkeit mit einem aufwendiger berechneten Glas sicherlich besser als bei einem "einfachen" Standardgleitsichtglas.
Breitere/höhere Sehbereiche für Arme = weniger Addition? 8)

Da mein hypothetisches neues Brillenglas ja schon eine ¼ diop. schwächer ist, wieviel Addition brauche ich wirklich? Wie gesagt, zur Not geht's mit dem alten Brillenglas in der "Nahzone" - aber wirklich zum Lesen geeignet ist es nicht...
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Lutz
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von Lutz »

DonB hat geschrieben: Breitere/höhere Sehbereiche für Arme = weniger Addition?
Nee... :roll:

Weniger Addition = Nähe nicht scharf.

Breite Sehbereiche für Arme = preiswerte Gleitsichtgläser mit passender Addition.

Wenn ich eine Fassung will, für die ich Gläser mit einer Progressionlänge von 12 mm brauche, und es gibt die preiswerten Gläser nur mit Progressionslängen von 18 oder 20 mm, dann brauche ich entweder eine andere Fassung, oder andere Gläser - und die kosten dann ggf. mehr Geld.

Wenn das Budget begrenzt ist, kann man (sich) nicht jeden Wunsch erfüllen. Fertig.
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DonB
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von DonB »

Lutz hat geschrieben:
DonB hat geschrieben:Weniger Addition = Nähe nicht scharf.
Wenn Nähe = 30 cm, nicht wenn Nähe = 40 cm...

Ich glaube, im Prinzip liege ich schon richtig.

Günstiges Gleitsichtglad mit 1,75 Addition = womöglich sehr schmale und/oder kurze Kanäle = brauchbar wird teurer
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Lutz
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Re: Philosophische Frage: Wieviel Addition lässt sich "bequem" auf 30 mm Glashöhe unterbringen?

Beitrag von Lutz »

Wieso willst Du über eine Addition von 1,75 diskutieren, wenn Dir 1,0 doch reicht?

Grundsätzlich und nochmal von vorn:
1. Für eine bestimmte Entfernung x benötigt man eine bestimmte Addition A.
2. Wenn Addition B < Addition A => unscharf in der gewünschten Entfernung x.
3. Wenn Addition B < Addition A => scharf in größerer Entfernung y.
4. Wenn Entfernung y "auch gut" => x = y => GOTO 1.
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