Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

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torben
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Registriert: Montag 26. September 2016, 23:15

Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von torben »

Hallo,

damit das alles nicht so komplex wird, fange ich mal einfach an. ich gucke nur mit dem linken Auge (Erklärung s.u.), deshalb immer nur ein Wert. Bin jetzt knapp über 50, weil ist ja keine unwichtige Info ;)

Ich vermute, dass ich immer unterkorrigiert werde. Ich sehe im Laufe des Tages, oder wenn ich auch mal sehr lange gelesen habe, immer verschwommen. Ich dachte bisher, dass das nunmal so ist, weil meine Augen ja schon speziell sind. Und meistens hat es auch "gereicht". Dachte, dass es nunmal nicht besser geht.

Ich trage exekutive Gläser mit Add 2.0

Meine Frage:

Mein Augenarzt hat eine Zykloplegie gemacht. Zum Einsatz kam Tropicamid(Weil ich davon übelst Herzrasen bekommen habe).

Die Werte sind +7,00 -0,75 78

Eine Messung vor ein paar Tagen war bei +6,00 -0,75 89. Ich habe selbst ein paar Messgläser, die ich aber ohne Messbrille nur mal so vors Auge halte. Da komme ich auf 6,50 -0,75 ca.80 (geschätzt) und wenn ich mich früh morgens ganz entspannt gucke auch mal auf 6,75 im Zylinder.

Macht es Sinn auf diese Werte jetzt hinzuarbeiten, oder Sie einfach mal als Brille anfertigen lassen?

Oder gibt es fürs "professionelles" probieren ein Messbrille mit ein paar Gläsern zu kaufen oder zu leihen? (Ich habe so ein China Messkasten mal für 70 EUR gekauft. ("Listenpreis" sollte 200 EUR sein. Die Gläser scheinen ja richtig zu sein, aber die Messbrille ist ganz billiges Plastik wo die Gläser rausfallen, daher kann ich also nur "vors Auge halten, um mal einen Anhaltspunkt zu haben.)

Ich hoffe endlich mal vernünftig sehen zu können. Bei den richtigen Werten habe ich ein gestochen scharfes Bild. Echt erschreckend, was ich alles so verpasse.

LG
Torben

Info:
Ich sehe nur mit dem linken Auge. Das rechte ist mit einer Prismenfolie "ruhig gestellt" und läuft mit. Ich habe eine Fusinsschwähce, Doppelbilder und Horror Fusionis. Die Prismenfolie hat zwei Vorteile. Einmal wirkt sie wie eine Bangerton Folie leicht okklusiv und zum anderen schiebt sie das Bild in eine günstigere Position, wo ich die Doppelbilder besser unterdrücken kann.
Diese Lösung klappt sehr gut.
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Maurice1986
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Registriert: Sonntag 1. Oktober 2023, 12:44

Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von Maurice1986 »

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torben
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Registriert: Montag 26. September 2016, 23:15

Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von torben »

Maurice1986 hat geschrieben:Guckst du hier:
http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=1&t=20490
Das hilft mir leider nicht weiter. Der Fall ist ja ganz anders gelagert. Da geht es ja generell um den Unterschied zwischen objektiver und subjektiver Refraktion und warum die subjektive Refraktion wichtig ist.

Ein paar Zusatzinfos, die ich aufgrund meines langen Textes erstmal weggelassen habe. Aber vielleicht doch erhellend sind:

Ich habe letzte Woche zwei subjektive Refraktionen gehabt:

Tag 1: 6,25 -1,50 85 (Im Autorefraktor waren es: 6,75 -0,50 109)

Tag 2: 6,00 -0,75 89

Im letzten Jahr hatte ich im Januar +5,75 -1,00 105 und im Sommer 6,25 0,75 78

In dem verlinkten Thread will ich mal was zitieren:
"Diese Technikgläubigkeit von Ärzten und Kunden wird in der Augenoptik immer mehr zum Hindernis..."

Und jetzt kommt die Pointe: Subjektiv habe ich oft bei einer Refraktion beim Optiker das Gefühl, dass sich auch bei guter Sehschärfe sich das irgendwie nicht gut anfühlt. Aber dieser subjektive Eindruck wurde, wenn ich ihn mal geäussert habe ignoriert. Manchmal konnte ich zumindestens mal den Optiker bitten, wenn wir die Werte auch in der Messbrille hatten (Was auch nicht immer gemacht wird. Da wir nur der Refraktor benutzt.) mal ein anderes Glas in der Messbrille zu stecken. Bei den "Tag 1" habe ich dann auch 6,50, also 0,25 dpt. spontan mehr vertragen.

Auch der Seheindruck ist sehr kontrastreich, was mir eine Augenärztin in der Augenklinik irgendwann mal gesagt hat, dass das ein Zeichen von Unterkorrigiert ist. Sie hat das mal verglichen, dass wenn Sie sich ein Minus-Glas mit geringer Stärke vorhält dann auch "kontrastreicher" sieht.

Bei meiner letzten Brille (ist auch schon wieder 7 Jahre her) konnte ich am Anfang zwar gut sehen, aber so nach ein, zwei Monaten hatte ich wieder diese Unschärfe drin.

Daher schreibe ich ja auch hier. Irgendwas stimmt doch nicht. Daher wollte ich einfach mal wissen ob meine Theorie stimmen kann, oder ich am phantasieren bin.

Ich denke, dass meine Augen sich immer anstrengen, und damit sehr unterschiedlich Werte produzieren. Und das hat dann find ich nichts mehr mit einer Tagesform zu tun. Meine Augen können ja scharf sehen, mit gewissen Werten. Und diese Schwankungen können doch dann nur noch durch übermäßige Akkomodation kommen?

Wie gesagt, für Ideen oder Erfahrungen wäre ich echt dankbar.

LG
Torben
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Maurice1986
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von Maurice1986 »

Lese ich das richtig, dass es Schwankungen im Zylinder gibt?
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Karoshi
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von Karoshi »

Ich bin der Zitierte.

Mir geht es aber wie dir. Objektive Messung wirft immer mehr Plus raus. +7,5 etwa, tatsächlich brauch ich nur 6,75 etwa.
Dieses angestrengte Gefühl kenn ich auch. Wir (sehr) Weitsichtigen haben gern mal auch Augenstellungsprobleme ( Schielen, gibt es auch unsichtbar). Das kommt meistens daher. Kann man nicht immer was dagegen machen. Aber öfter schon.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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torben
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von torben »

Also:

@Maurice1986
Schwankung im Zylinder definitiv bei der Messung. Sowohl im Wert als auch in der Achslage.

Bei meiner eigenen "Messung" bekomme ich in der Ferne auf ca. 80, wenn ich jedoch dann mit den Werten auf 1-2 Meter gucke wird das Bild durch drehen des Zylinders auf ca. 45 scharf. (Also wenn meine Augen die 0.5 bis 1 dpt akkomodieren, scheint der Zylinder zu kippen?)

Bei manchen Werten bekomme ich auch auf bis zu geschätzt 120 Grad. Kommt ganz auf die Stärke der Sphäre an. Bin gerade dabei ein Muster zu erkennen. Wie schon oben erwähnt scheint der Zylinder bei Akkomodation zu drehen.

Ich habe auch mal -1,0, bis -2,0 als Zylinder ausprobiert. Ich fand das nicht so toll. Wenn ich mal nur genügend starkes Plusglas vorsetze kann ich eigentlich schon ganz gut gucken. Die -0,75 cyl. sind jetzt der sweet Spot.

@Karoshi
Sorry für die fehlende Quellangabe ;)
Ja, ich schiele. Mein rechtes Auge ist vom Schielwinkel her eigentlich nicht so stark, ist aber nicht konstant sowohl in Höhe als auch in Stärke. Meine fehlende Fusion mit Doppelbildern und Horror Fusionis machen dann die genannte Lösung mit der Prismenfolie notwendig

Was ich mir wirklich wünsch ist echt eine Messbrille mit der ich eine Woche mal einen Wert für ein paar Stunden ausprobieren kann. Kostet sowas viel?

LG
Torben
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Maurice1986
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von Maurice1986 »

Hattest du mal bzgl. Der Zylinderschwankungen eine Hornhauttopographie?
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torben
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von torben »

Nein, keine Hornhauttopographie gehabt.

Aber bei der Zykloplegie hat ja die Augenärztin mit der Spaltlampe sich alles angeguckt. Hat aber nichts befundet, was für die Orthoptistin für die Sehschule wichtig wäre. Sonst hätte die mir ja was gesagt.
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Maurice1986
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Re: Unterkorrigiert? Werte aus Zykloplegie probieren?

Beitrag von Maurice1986 »

torben hat geschrieben:Nein, keine Hornhauttopographie gehabt.

Aber bei der Zykloplegie hat ja die Augenärztin mit der Spaltlampe sich alles angeguckt. Hat aber nichts befundet, was für die Orthoptistin für die Sehschule wichtig wäre. Sonst hätte die mir ja was gesagt.
Nicht unbedingt. Es interessiert die Brille an sich zwar nicht, aber: die Hornhauttopographie können rein hornhautbedingte Schwankungen aufdecken, die möglicherweise Ursache sind, insb. Wenn die Pupille größer wird.
Aber aber: Zylinder in Brille != Hornhaut Astigmatismus, daher kann ich hier nicht viel zu sagen. Hol dir am besten eine zweite Meinung ein (Arzt wie Optiker). Bei mir dauert so eine Refraktion immer 1,5 h kostenlos.
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