Neue Brille, Proportionen nicht richtig

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Sandro555
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Registriert: Montag 27. November 2023, 16:26

Neue Brille, Proportionen nicht richtig

Beitrag von Sandro555 »

Hallo,

ich habe aktuell eine bisschen ein Odyssee bzgl. meiner neuen Brille hinter mir. Bzw. bin immer noch dabei.

Ich hatte jahrelang folgender Werte:

Alte Brille:

R: SPH +0.25 ZYL: -1.25 Achse: 95
L: SPH +0.25 ZYL. -1.25 Achse: 89

Dann habe ich im Oktober 23 gemerkt, dass die Brille zu anstrengend wird.

Bin dann zu meinem sehr erfahrenen und kompetenten Augenoptikermeister, der folgende Werte gemessen hat:

Variante 1:

R: SPH +0.50 ZYL: -1.75 Achse: 95
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00 Achse: 95
Mit der Brille hatte ich aber das Gefühl, dass es nicht passt. Insbesondere in Hinblick auf die Wahrnehmung von Schrift. Ich hatte ähnlich wie bei 3D-Bildern so einen rot/gelb/grünen Saum an Schrift. Besonders wahrnehmbar bei weißer auf schwarzer Schrift. Ich hatte die Brille knapp 2 Wochen. Insgesamt konnte ich aber in die Ferne recht gut sehen, aber Schrift war trotzdem leicht versetzt. Am Bildschirm (vor dem ich viel sitze) war die Schrift eben leicht versetzt und eben mit diesem Farbsaum.

Er hatte dann nochmal gemessen und es kamen folgende Werte raus:

Variante 2:

R: SPH +0.25 ZYL: -1.75 Achse: 91
L: SPH +0.50 ZYL. -2.00 Achse: 88

Leider war auch da das gleiche Problem mit der Schrift.

Die Brille hatte ich auch knapp 2 Wochen.

Parallel bin ich dann mal zu einem anderen (weniger erfahrenen aber trotzdem kompetent wirkenden) Optiker einer Kette. Dieser meinte ich wäre überkorrigiert und hat folgende Werte gemessen:
Variante 3:

R: SPH +0.25 ZYL: -1.50 Achse: 96
L: SPH +0.50 ZYL. -2.50  Achse: 95
Dort habe ich mir dann mit diesen Werten auch eine Brille machen lassen, welche aber im Vergleich zur Variante 2 deutlich schwächer war, d h. ich konnte mit Variante 2 besser sehen als Variante 3. Das Problem mit den 3D-Farbsäumen war leider nicht gelöst.

Ich bin dann auch noch zum Augenarzt und Optometristen:
Der Augenarzt hatte im Refraktometer folgendes gemessen (Achse weiß ich leider nicht):

R: SPH +0.75 ZYL: -2.00 
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00  

Und hat dann nochmal in der Praxis einen subjektiven Sehtest gemacht, bei dem dann das rauskam:

R: SPH +1.00 ZYL: -2.00 
L: SPH +1:00 ZYL. -2.00 

Ansonsten war mit den Augen alles ok und auch der Optometrist hat geprüft, ob ich irgendwelche Fehlstellungen hab oder Probleme mit dem räumlichen Sehen und hat ein paar Tests gemacht. Da war auch alles sehr gut und keine pathologischen Befunde.

Der Augenarzt meinte dann, dass ich mir gerade so schwer tue, liegt daran, dass ich viele Jahre unterkorrigiert war (also genau das Gegenteil, von dem was der 2. Optiker gesagt hat) und ich mir erst dran gewöhnen muss.

Mit dem Werten vom Augenarzt bin ich dann wieder zum meinem Augenoptikermeister. Er hat dann nochmal gemessen und es kam folgendes raus:

Variante 4:

R: SPH +0.75 ZYL: -2.00 Achse: 91
L: SPH +0.75 ZYL. -2.00  Achse: 92

Also im Prinzip fast das was das Refraktometer und den Augenarzt gemessen hatten.

Diese Brille habe ich jetzt seit 4 Tagen.

Das mit dem 3D-Farbsaum ist deutlich besser und teilweise sogar fast weg. Manchmal sehe ich es noch. Die Brille fühlte sich sofort richtiger an.

ABER: was mit mit dieser Brille jetzt auffällt, ist das die Proportionen nicht mehr stimmen. Alles ist etwas höher als Breit. Also die vertikalen Linien eines Quadrats sind etwas länger als die horizontalen. Im Kino waren die Schauspieler alle etwas schlanker. Kreise sind leicht oval. Wenn ich laufe habe ich das Gefühl, dass ich viel größer bin als vorher. Also als wären meine Beine länger, wenn ich nach unten sehe. Auch Schrift wirkt irgendwie gestaucht

Ich habe dann meinen Augenoptikermeister gefragt, an was das liegen kann. Er meinte eine solche Verzerrung wäre bei so einem Zylinder und Achse normal. Also durch die veränderte Lichtbrechung. Aber man soll sich dran gewöhnen mit der Zeit. Das Gehirn macht die Rechtecke irgendwann wieder zu Quadraten, auch wenn die Lichtbrechung natürlich gleich bleibt, meinte er. Jetzt frage ich mich: Schafft das Gehirn es wirklich, das wieder auszugleichen? Auch dauerhaft? Oder ist mit Gewöhnung nur gemeint, dass die Seitenverhältnisse so bleiben (auch subjektiv) und es einem irgendwann egal ist. Was blöd wäre, weil ich beruflich sehr genau hinschauen muss und ich will natürlich, dass alle Proportionen passen. 

Oder bin ich tatsächlich überkorrigiert und das ist nur eine Erscheinung davon?
o
onemintyulep
Beiträge: 21
Registriert: Samstag 21. Oktober 2023, 17:00

Re: Neue Brille, Proportionen nicht richtig

Beitrag von onemintyulep »

Nimm mal billigere Gläser mit niedrigerem Brechungsindex. Das ist eine nachteilige Folge von der Optimierung auf dünnere Glasdicke.
An den höheren Zylinder muss man sich erst gewöhnen - das hat das Gehirn vorher ausgeglichen - aber die chromatische Aberation (Farbsäume) geht durch Gewöhnung nicht weg.

Ein Brillenträger ;)
S
Sandro555
Beiträge: 3
Registriert: Montag 27. November 2023, 16:26

Re: Neue Brille, Proportionen nicht richtig

Beitrag von Sandro555 »

Das sind schon die günstigsten Gläser, die der Optiker hat, weil ich vor 3 jahren andere Farbsäume hatte, eher in der
Peripherie. Evtl mein du diese Farbsäume. Die sie ich ketzt hatte sind anders. Mit der neuen Brille aber besser. Evtl auch ein Gewöhnungseffekt. Wichtiger ist mot aber das ich bals wieder menschen so schlank oder dick wie vorher sehe.. und Schrift nicht gestaucht..irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das Gehirn das ausgleichen kann…
S
Sandro555
Beiträge: 3
Registriert: Montag 27. November 2023, 16:26

Re: Neue Brille, Proportionen nicht richtig

Beitrag von Sandro555 »

Das sind schon die günstigsten Gläser, die der Optiker hat, weil ich vor 3 jahren andere Farbsäume hatte, eher in der
Peripherie. Da hatte ich erst dünnere Gläser. Evtl mein du diese Farbsäume. Die die ich jetzt habe sind anders. Mit der neuen Brille aber besser und fast weg. Evtl auch ein Gewöhnungseffekt. Wichtiger ist mot aber das ich bald wieder menschen so schlank oder dick wie vorher sehe.. und Schrift nicht gestaucht..irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das Gehirn das ausgleichen kann…
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onemintyulep
Beiträge: 21
Registriert: Samstag 21. Oktober 2023, 17:00

Re: Neue Brille, Proportionen nicht richtig

Beitrag von onemintyulep »

Das Gehirn macht aus fast allem was ihm die Augen servieren eine stimmige Wahrnehmung, so nach dem Motto "Kreis ist rund" "Quadrat ist quadratisch". Vielleicht kennst du das Experiment mit der Umkehrbrille, die Oben und Unten vertauscht. Sogar das lernt das Gehirn nach einíger Zeit, gemäss dem dem Motto "Unten ist wo die Füsse sind".
Der Astigmathismus (unkorrigiert) hat eigentlich zwei Auswirkungen: diese Verzerrungen, die dein Gehirn gelernt hat zu korrigieren, und, dass ein Punkt durch die Verzerrung nicht als Punkt abgebildet wird, sondern als Strich. Auch das gleicht das Gehirn aus, aber die fehlende "Auflösung" kann es dabei nicht herbeihexen. Dafür ist die Korrektur.
Nachdem dein Zylinder durch mehrere Optiker so bestimmt wurde, gehe ich davon aus, dass er stimmt (sofern sie den nicht von der vorigen Brille oder aus dem Brillenpass genommen haben...)
Was noch passieren kann, nachdem du dich an die neuen Zylinder gewöhnt hast, ist das du feststellst, dass du für den Bildschirm eigentlich ein Nahbrille ode Arbeitsplatzbrille bräuchtest. Das geht so ab 40 los...
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