Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

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SiriusG
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Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von SiriusG »

Hallo,

kurz zu mir: Ich sehe seit meiner Kindheit nur noch auf einem Auge und habe seit ich 13 Jahre alt war auch keine Linse mehr in diesem Auge (Linsentrübung). Es wurde auch keine Kunstlinse eingesetzt. Ab diesem Zeitpunkt benötige ich zum sehen eine Gleitsichtbrille.

Ich bin nun fast 50 Jahre alt und ich merke, dass mein Auge nicht mehr so flexibel ist wie es dies in jungen Jahren war. Früher habe ich alles nur mit der Gleitsichtbrille gemacht also auch Arbeiten am Computer etc.

Da mich dies aber immer mehr anstrengt bin ich gerade auf der Suche nach einer Bildschirmarbeitsplatzbrille. Die bei meinem Optiker gemessenen Werte sind Sph. +1; Cyl. -0,5; Achse 16; Add 2,75. Empfohlen wurde mir ein Brillenglas von Rodenstock IPR B.I.G. EXACT Ergo PC 1.60, Solitaire Protect Plus 2 X-tra Clean.

Probleme macht nun die korrekte Zentrierung der Brille. Durch meine Einäugigkeit schaue ich sehr dicht an meiner Nase vorbei, um den Bereich vor mir möglichst gut abzudecken. Beim ersten Versuch war der Bereich für das scharfe Sehen zu weit von meiner Nase weg, so dass das Sehen damit auf Dauer für mich zu anstregend ist. Habe die Brille seit ca. 1,5 Wochen im Test.

Mein Optiker hat daraufhin genau geschaut wie die Sehbereiche bei meiner Gleitsichtbrille liegen und zwar von der Nasenwurzel 28,5mm als senkrechten Strich nach unten. Und diesen Strich dann auf meine Bildschirmarbeitsplatzbrille aufgemalt für mich zum Testen. Und ich schau wirklich fast immer automatisch durch diesen Strich unabhängig von der Entfernung.

Der Abstand Pupille zu Nasenwurzel wurde mit einem Gerät auf 31,5mm bestimmt. Nun frage ich mich: Welchen Wert bekommt der Brillenglashersteller als Pupillendistanz? Die 31,5mm? Und bekommt er dann zusätzlich die Info an welcher Stelle ich auf das Brillenglas schaue, also die 28,5mm? Oder bekommt er als Pupillendistanz die 28,5mm? Ich würde das gerne Verstehen, denn aus meiner Sicht ist das ein großer Unterschied.

Ich bekomme auch den Eindruck, dass die teuren Geräte wie DNEye-Scanner und ImpressionIST für mich gar keinen Mehrwert bieten, weil das Sehen mit nur einem Auge bei den Berechnungen nicht berücksichtigt wird. Ist dem so?

Eine Frage habe ich bzgl. des Add. Bei meiner Gleitsichtbrille habe ich einen Add von 3.0. für das beschwerdefreie Lesen auch kleiner Schrift z.B. von Vertragstexten. Mir wurde gesagt, dass dieser Wert recht hoch sei und eigentlich erst 70-Jährige so einen hohen Wert brauchen. Nun frage ich mich aber, inwiefern die Alterung meiner Netzhaut eine Auswirkung auf den Add. Wert hat, denn ich habe keine Augenlinse mehr, die altern könnte. Ist da mein Sehen nicht gut mit dem Sehen eines 70-Jährigen vergleichbar?

Ich freue mich auf Eure Anmerkungen.
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SiriusG
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von SiriusG »

Doppelpost - hatte aus Versehen zitieren gedrückt anstatt meinen Ursprungspost zu editieren.
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Lutz
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von Lutz »

SiriusG hat geschrieben:habe seit ich 13 Jahre alt war auch keine Linse mehr in diesem Auge (Linsentrübung). Es wurde auch keine Kunstlinse eingesetzt.

[...]

Ich bin nun fast 50 Jahre alt und ich merke, dass mein Auge nicht mehr so flexibel ist wie es dies in jungen Jahren war.

[...]

Sph. +1,00 Cyl. -0,50 Achse 16°
Das paßt auf den ersten Blick alles nicht so recht zusammen. Mit dem Entfernen der eigenen Linse kann das Auge nicht mehr akkommodieren. Es ist also heute nicht mehr oder weniger unflexibel als vor 37 Jahren. Für eine Lesentfernung von ca. 30 bis 40 cm cm benötigt man dann eine Addition von 2,75 oder 3,00.

Wenn keine Kunstlinse eingesetzt wurde, fehlen ca. 15 dpt Brechkraft, d.h. ein Brillenglas müßte ca. +15 dpt haben (und nicht +1,00). Trägst Du zusätzlich Kontaktlinsen? Oder war das Auge vorher ca. 15 dpt kurzsichtig?

Gleitsichtgläser werden immer "auf Ferne" zentriert, also auf die Blickrichtung "waagerecht geradeaus". Das sind dann vermutlich die 31,5 mm, die dort gemessen wurden. Beim Nahsehen dreht sich normalerweise das Augenpaar in Richtung Nase, bei Einäugigen häufig weniger als bei zwei funktionierenden Augen. Dieser "Inset" kann bei vielen Gleitsichtgläsern dem Hersteller mitgeteilt werden. 2,5 mm sind durchaus realistisch, hängt aber u.a. von der Sehentfernung, dem Sitz der Brille, Augenabstand und individuellen (Kopfhalte-)Gewohnheiten ab.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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SiriusG
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von SiriusG »

Hallo Lutz,

vielen Dank für Deine Antwort. Mein Auge war vor Linsenverlust tatsächlich ca. 15 dpt kurzsichtig, so dass keine Kunstlinse eingesetzt wurde.

Mit unflexibler meine ich meine Augenmuskulatur. Außerdem hatte ich früher noch kein trockenes Auge wie heute. Der Tränenfilm macht soweit ich weiß auch noch etwas aus.

Ich war heute erneut bei meinem Optiker und er hat sich eine gute Stunde für die manuelle Zentrierung Zeit genommen. Ich war positiv überrascht. Geeinigt haben wir uns auf Add 2,75 und PD 28, da das ganze eine Computerbrille wird. Ich sollte mehrfach die verschiedenen Bildschirmecken eines Monitors im Abstand von ca. 60 cm fixieren und wie Du richtig schreibst schwankte die PD etwas, je nachdem ob ich eine Ecke links oder rechts fixiert hatte. PD 28 war der Mittelwert. Der Inset wurde auf 0 belassen, da es mir möglich war mit PD 28 auch den Fernbereich zu nutzen. Kann mein Auge bei PD 28 vertikal von oben nach unten gleiten lassen und dabei geradeaus schauen. PD 31 fühlt sich für mich unnatürlich an, wahrscheinlich weil ich schon 30 Jahre lang eine Gleitsichtbrille mit PD bei 28.5 nutze. Ich sehe auf dem linken Auge und bei PD 31 würde ich im Bereich links von mir deutlich mehr sehen als rechts. Hoffe das macht alles Sinn so.

Nächste Woche wird meine Brille fertig und ich bin gespannt. Habe momentan ein gutes Gefühl.
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Lutz
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von Lutz »

SiriusG hat geschrieben:Hallo Lutz,

vielen Dank für Deine Antwort. Mein Auge war vor Linsenverlust tatsächlich ca. 15 dpt kurzsichtig, so dass keine Kunstlinse eingesetzt wurde.

Mit unflexibler meine ich meine Augenmuskulatur. Außerdem hatte ich früher noch kein trockenes Auge wie heute. Der Tränenfilm macht soweit ich weiß auch noch etwas aus.
Alles klar, dann macht das auch Sinn... :wink:
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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onemintyulep
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von onemintyulep »

SiriusG hat geschrieben:Kann mein Auge bei PD 28 vertikal von oben nach unten gleiten lassen und dabei geradeaus schauen. PD 31 fühlt sich für mich unnatürlich an, wahrscheinlich weil ich schon 30 Jahre lang eine Gleitsichtbrille mit PD bei 28.5 nutze. Ich sehe auf dem linken Auge und bei PD 31 würde ich im Bereich links von mir deutlich mehr sehen als rechts. Hoffe das macht alles Sinn so.
Aber total. Eigentlich geht das nicht nur dir so. http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=1&t=20493
Es ist m.M.n. nicht ungewöhnlich, dass man ein Auge ausrichtet und das andere nur folgt.
Ich habe mir mittlerweile auch noch eine "Arbeitsplatzbrille" machen lassen, da gibts prinzipiell das gleiche Problem, aber durch den grösseren Bereich für die Bildschirmentfernung ist das tolerierbar.
Sprechend finde ich dass dein Auge offenbar durch eine 08/15 Gleitsichtbrille an PD 28 gewöhnt wurde... offenbar ist das Thema doch nicht jedem Optiker klar :roll:
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berlyn
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von berlyn »

Einen schönen Ansatz hätte hier das Gleitsichtglas I-DNAmics von Visall.

Deine Blick- und Kopfbewegungen werden mit einer VR-Brille in allen Distanzen genau gemessen und die Sehbereiche entsprechend deiner Gewohnheit in das Gleitsichtglas positioniert.
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SiriusG
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Re: Bildschirmarbeitsplatzbrille Zentrierung

Beitrag von SiriusG »

berlyn hat geschrieben:Einen schönen Ansatz hätte hier das Gleitsichtglas I-DNAmics von Visall.

Deine Blick- und Kopfbewegungen werden mit einer VR-Brille in allen Distanzen genau gemessen und die Sehbereiche entsprechend deiner Gewohnheit in das Gleitsichtglas positioniert.
Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich wusste gar nicht, dass das schon möglich ist.
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