Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

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stewe85
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Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von stewe85 »

Servus!

Ich bin seit >30 Jahren Brillenträger, da ich eine Hornhautverkrümmung habe. Diese scheint mittlerweile stabil zu sein. Ich habe mir jetzt nach vier Jahren nochmal eine neue Brille gegönnt. Diese war ich vor drei Tagen abholen und bin seitdem komplett unglücklich damit. Die investierten >1.200€ ärgern mich kolossal. Was ist passiert?

Aufgrund meiner Fehlsichtigkeit von ca. 6 dpt habe ich mir das neue Gestell mit meinen Kontaktlinsen ausgesucht, damit ich überhaupt etwas im Spiegel erkenne. Bevor ich die Kontaktlinsen aufgesetzt habe, wurde aber noch eine Augenvermessung durchgeführt. Hier hat man dann auch noch festgestellt, das man im Nachbereich einen 0,75er Gleitsichtbereich mit einbauen könnte.

Ich habe mich für ein sehr teures Modell aus Acetat entschieden, welches ohne Gläser gut gesessen hat. Die Gläser sind mit einem 1.67er Brechungsindex hergestellt. Beim abholen hat es mich dann wirklich sehr geschockt, das die doch recht breiten Gläsern (55mm) mein Gesicht im Bereich hinter den Gläsern extrem verschmälern. Die vorigen Gläser waren im 1,74er Index hergestellt und zudem schmäler. Da ist es nicht aufgefallen.

Hinzu kommt, das die Brille trotz Anpassung des Optikers entweder auf der Nase rutscht, sobald ich etwas schwitze oder an den Augenbrauen anliegt und in allen Fällen einen schmerzenden Abdruck auf der Nase hinterlässt.

Das rechte Glas hat zudem im unteren rechten Bereich eine für mich unangenehme Unschärfe, welche extrem beim lesen auffällt. Beim linken ist das nicht. Mit beiden habe ich zudem den Eindruck, das ich auf kurze und mittlere Entfernung nicht ordentlich scharfstellen kann und sich die Texte "auseinanderziehen".

In Summe würde ich am liebsten wieder meine alte Brille anziehen. Was aber nicht der Sinn der Sache ist. Meine Frage ist jetzt, welche fairen und sinnvollen Möglichkeiten es hier gibt? Ich würde am liebsten ein anderes Gestell haben, denn dieses scheint in Verbindung mit meiner Stärke einfach nicht optimal zu sein. Vielleicht hätte mich der Optiker darauf hinweisen sollen?

Wie gesagt, ich suche jetzt nach Lösungen, nicht nach Schuldigen. Was könnt ihr empfehlen? Ich werde natürlich das persönliche Gespräch mit dem Optiker suchen und mit ihm auch nach einer Lösung suchen. Aber außenstehende haben ja oftmals noch andere Ideen :)

Danke!
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Lutz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von Lutz »

Wenn die Brillenfassung größenmäßig zum Gesicht paßt, würde ich den Verkleinerungseffekt (ich nehme mal an, es geht um -6,00 dpt, nicht +6,00) einfach hinnehmen. Fällt außer Dir vermutlich niemandem auf...

Die +0,75 im unteren Bereich sollten beim Lesen unterstützen und nicht stören. Möglicherweise stimmt da was mit der Stärke oder der Zentrierung nicht, oder dem Leseabstand, oder es braucht noch Gewöhnungszeit...?

"Schrift wirkt auseinandergezogen" - entweder hängt auch das mit der integrierten Nahunterstützung zusammen, oder gibt es da auch noch einen Zylinderwert, von dem wir nichts wissen und der sich geändert hat?

Sitz der Brille: Die Vorderflächen bei Minusgläser in der genannten Stärke sind kaum gekrümmt, so daß die Brillenfront mit Gläsern oft flacher wird als beim Aussuchen. Das müßte dann bei der Anpassung mit den Korrektionsgläsern berücksichtigt werden, möglicherweise liegt da das/ein Problem.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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stewe85
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von stewe85 »

Lutz hat geschrieben:Wenn die Brillenfassung größenmäßig zum Gesicht paßt, würde ich den Verkleinerungseffekt (ich nehme mal an, es geht um -6,00 dpt, nicht +6,00) einfach hinnehmen. Fällt außer Dir vermutlich niemandem auf...
Ja, das ist vermutlich so. Mich selbst stört es halt. Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier...
Lutz hat geschrieben: Die +0,75 im unteren Bereich sollten beim Lesen unterstützen und nicht stören. Möglicherweise stimmt da was mit der Stärke oder der Zentrierung nicht, oder dem Leseabstand, oder es braucht noch Gewöhnungszeit...?
Ich habe halt Probleme auf der rechten Seite. Links eben nicht. Vor allem wenn ich während dem Autofahren irgendwas in der Mittelkonsole lesen möchte (weil ich den Kopf vermutlich nicht weit genug drehe). Dinge im TV auf 4m Entfernung zu lesen fällt mir auch schwierig. Handy auch teilweise im Auto (ist fest eingespannt...).
Lutz hat geschrieben: Sitz der Brille: Die Vorderflächen bei Minusgläser in der genannten Stärke sind kaum gekrümmt, so daß die Brillenfront mit Gläsern oft flacher wird als beim Aussuchen. Das müßte dann bei der Anpassung mit den Korrektionsgläsern berücksichtigt werden, möglicherweise liegt da das/ein Problem.
Du meinst, das die Gläser das Gestell in eine Richtung biegen, die es vorher nicht hatte?
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stewe85
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von stewe85 »

Keines Update heute:
Erster Tag im Homeoffice am großen Bildschirm. Da werde ich bekloppt. Ich muss den Kopf selbst beim Lesen am Bildschirm drehen, damit ich alles scharf lese. Das Scharfstellen zwischen Bildschirm, Smartphone und Dokumenten strengt an und dauert. In den Regionen der Augenbrauen schmerzt es langsam... :?

Kleine Ergänzung noch zum Brillenglas: Es handelt sich um ZEISS Digital SmartLife Brillengläser. Falls das irgendwie relevant sein sollte...

Termin beim Optiker steht aus.
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Lutz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von Lutz »

stewe85 hat geschrieben: Du meinst, das die Gläser das Gestell in eine Richtung biegen, die es vorher nicht hatte?
Ja, vor allem, wenn man die Gläser aus ästhetischen Gründen so einarbeitet, daß sie vorne nicht ungleichmäßig aus dem Fassungsrand hervorschauen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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onemintyulep
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von onemintyulep »

stewe85 hat geschrieben:Servus!
Das rechte Glas hat zudem im unteren rechten Bereich eine für mich unangenehme Unschärfe, welche extrem beim lesen auffällt. Beim linken ist das nicht. Mit beiden habe ich zudem den Eindruck, das ich auf kurze und mittlere Entfernung nicht ordentlich scharfstellen kann und sich die Texte "auseinanderziehen".
[...]
Erster Tag im Homeoffice am großen Bildschirm. Da werde ich bekloppt. Ich muss den Kopf selbst beim Lesen am Bildschirm drehen, damit ich alles scharf lese. Das Scharfstellen zwischen Bildschirm, Smartphone und Dokumenten strengt an und dauert. In den Regionen der Augenbrauen schmerzt es langsam... :?
Lies mal meine Frage hier http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=1&t=20493. Hast du ein "führendes" (dominantes) Auge?
Und für uns Bildschirmsklaven ist Gleitsichtbrille unbrauchbar. Besser eine Brille für die Bildschirmentfernung. Es gibt eine "Arbeitsplatzbrille" für nur Nah und Halbnah mit erweitertem Zwischenbereich. Aber möglicherweise ist das auch nur für Leute die nicht den ganzen Bildschirm auf einmal wahrnehmen ideal.

Grüsse,
Dirk
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yyz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von yyz »

stewe85 hat geschrieben:Keines Update heute:
Erster Tag im Homeoffice am großen Bildschirm. Da werde ich bekloppt. Ich muss den Kopf selbst beim Lesen am Bildschirm drehen, damit ich alles scharf lese. Das Scharfstellen zwischen Bildschirm, Smartphone und Dokumenten strengt an und dauert. In den Regionen der Augenbrauen schmerzt es langsam... :?
Gleitsichtgläser und Bildschirmarbeit... damit tut man sich keinen Gefallen, das Thema würde ich zumindest solange ausklammern, bis die Grundverträglichkeit hergestellt ist. Vielleicht wird es dann auch am Bildschirm besser, aber am besten ist eine zusätzliche reine Arbeitsbrille. "Eine für alles" gibt's einfach nicht mehr.

Thema Glasdicke: wenn Du vorher schon 1.74 hattest, verstehe ich nicht, warum Du bei einer GRÖSSEREN Fassung ein DICKERES Material gewählt hast. Da ist der Effekt doch vorprogrammiert! Aber ich sehe es wie Lutz: eher ein psychisches Problem bzw. Gewöhnungssache, denn Welten liegen da nicht zwischen, geschätzt max. 0.5mm an der dicksten Stelle.
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stewe85
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von stewe85 »

Es hat sich herausgestellt, das die Achsen nicht stimmen. Daher auch ein Teil der Schwierigkeiten. Zum "Wellnessglas":

Würdet ihr den Bereich komplett weglassen und auf die leichte Gkeitsicht verzichten? Der Optiker hat es mit empfohlen, obwohl ich ihm gesagt habe, das ich sehr viel Bildschirmzeit am Tag habe :roll:
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Lutz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von Lutz »

Die leichte Nahunterstützung sollte bei der Bildschirmarbeit eigentlich nicht stören.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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yyz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von yyz »

stewe85 hat geschrieben:Würdet ihr den Bereich komplett weglassen und auf die leichte Gkeitsicht verzichten? Der Optiker hat es mit empfohlen, obwohl ich ihm gesagt habe, das ich sehr viel Bildschirmzeit am Tag habe :roll:
Kommt sehr auf die individuellen Gegebenheiten an, das würde ich aus der Ferne nicht entscheiden wollen. Ein Aspekt nur: wenn man früh anfängt, solche Gläser zu tragen, wo die unerwünschten Effekte noch gering sind, fällt es später leichter, sich auch an höhere Stärken zu gewöhnen. Man ist dann sozusagen flexibler.
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onemintyulep
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von onemintyulep »

stewe85 hat geschrieben:Würdet ihr den Bereich komplett weglassen und auf die leichte Gleitsicht verzichten?
Du musst nur aufpassen dass du keine Gleitsichtbrille kriegst, sondern ein "Arbeitsplatzbrille". Bei einer Gleitsichtbrille ist die "Bildschirmentfernung" seitlich das mickrigste.
Ich habe aber einfach eine schmale(!) Einstärkenbrille für den Bildschirm, die reicht mir auch in Innenräumen, und für nah schau ich einfach drunter durch.
Also das gleiche Prinzip wie bei tiefhängenden Lesebrillen, nur umgekehrt :)
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Lutz
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Re: Neue Brille - Fehlkauf? - Probleme über Probleme...

Beitrag von Lutz »

onemintyulep hat geschrieben:
stewe85 hat geschrieben:Würdet ihr den Bereich komplett weglassen und auf die leichte Gleitsicht verzichten?
Du musst nur aufpassen dass du keine Gleitsichtbrille kriegst, sondern ein "Arbeitsplatzbrille". Bei einer Gleitsichtbrille ist die "Bildschirmentfernung" seitlich das mickrigste.
Wenn wie hier ein Nahzusatz von +0,75 zum Sehen in der Nähe ausreichend ist, dann reicht das Akkommodationsvermögen normalerweise aus, um mit einer reinen Fernbriille oder mit dem Fernbereich einer normalen Gleitsichtbrille oder mit dem Fernbereich eines Wellness-Glases in einer "üblichen" Bildschirmentfernung von 60-80 cm klarzukommen.

Schwierig wird es erst, wenn auch für die Bildschirmentfernung eine Nahunterstützung gebraucht wird, dann muß man bei Gleitsicht- oder Wellnessgläsern den Kopf anheben, um den Übergangsbereich im Glas für den Bildschirm zu benutzen, und der ist dafür in der Regel zu schmal. Dann wäre tatsächlich ein Office-Glas (oder ein Einstärkenglas, abgestimmt auf die Bildschirmentfernung) besser geeignet.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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