Lutz hat geschrieben:wk5000 hat geschrieben:
Die damalige Feststellung meiner Frau, dass die Sonnenbrille fast kein Trapez hatte, war ein vorübergehender Eindruck, möglicherweise durch eine größere Vorneigung der Sonnenbrille bewirkt.
Schlußfolgerung: Nicht die Prismen waren das Problem, sondern die Anpassung der Brille, wie auch der Rodenstock-Experte vermutet hatte. Oder die Individualparameter wurden nicht korrekt gemessen, so daß man durch eine "Anpassung" der Brille die tatsächlichen Parameter den bei der Berechnung der Gläser verwendeten angleicht.
wk5000 hat geschrieben:Neigen Prismen in Brillen zu Verzerrungen, oder haben wir hier einen Einmal-Effekt?
Prismen führen nicht zu Verzerrungen, sondern verschieben das Bild entgegen der Basislage.
(Davon abgesehen ist natürlich auch klar, daß man ein nicht benötigtes Prisma besser gleich wegläßt...
)
Es ist klar, dass Prismen für sich alleine keine Verzerrungen erzeugen. Ob dies möglicherweise jedoch in Kombination mit der komplexen Topolgie von Gleitsichtgläsern mit den hier genannten Werten der Fall sein kann, entzieht sich meiner Beurteilung.
Fakt ist, dass wir hier 2 Brillen haben, die bis auf Prismen und Tönung der Sonnenbrille nominell identisch sind.
Werte für Sphäre, Zylinder, Addition sind nominell gleich, Fassung mit Vorneigung, Fassungsscheibenwinkel etc. sind nebeneinander gelegt gleich.
Die Brille mit Prismen erzeugt L und R ein Trapez, die Brille ohne Prismen nicht!
Ich gehe davon aus, dass die Fertigungstoleranzen seitens Rodenstock vernachlässigbar sind.
Ob dem Optiker jeweils die korrekte und gleiche Zentrierung in der Fassung, also die "Anpassung" gelungen ist, ist eine andere Frage.
Vielleicht ist es erstmals diesmal der Fall. Nur dann würde die o.g. Schlußfolgerung zutreffen.
Mehr wissen wir, wenn auch die Sonnenbrille von den Prismen befreit wurde.
Was die Anpassung betrifft, kann man mit dieser in gewissen Grenzen durch Verschieben und Kippen der Brille am Kopf experimentieren. Dies hatte nur jedoch einen sehr geringen Effekt auf das Trapez.
Das Vertrauen in die Fachkunde des ausführenden Optikers ist in der Zwischenzeit auf Null gesunken. (Fehler bei der mündlichen (!) Nachbestellung bei Rodenstock, Ablegen der Brille in der Tüte eines anderen Kunden, Verwechseln der Gläser von L und R bei der Montage, etc.)