Brille und rechtes Auge

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
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Moritz85
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Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Hallo zusammen,

ich habe Mal eine Frage zum meinen Brillenwerten für das rechte Auge, da hier immer wieder unterschiedlichste Werte rauskommen. Ich leide zu dem am sog. Sicca Syndrom mit Hornhautstippung, rechts stärker ausgeprägt.

Aktueller Wert: -7,25 -1,25, 5° rechts in der Brille (Visus 0,9 - 1,0 je nach Tagesform und Lichtverhältnissen)
1. Messung Autorenfraktion ergab: -6,0, -2,0, Achse ist mir unbekannt
2. Messung subjektiv -7,25, -2,25, 178° (Visus1,0)
3. Messung subjektiv -7,25 -1,75 178° (Visus 1,25)

Ich habe auch irgendwie das Gefühl, auf dem Auge leicht verschwommen zu sehen, auch in der Nähe ohne dass der Visus groß gelitten hätte, nah + fern. Beim blinzeln wird es kurzzeitig besser. Lt. Augenarzt letztes Jahr, wo ich im Mai wieder hin muss, liegt das am Sicca-Syndrom und die aktuelle Brille wäre gut so wie sie ist.

Was mich wundert sind die in Autorenfraktion deutliche Abweichung von der Sphäre (aktuell über korrigiert??). Wie finde jetzt die richtigen Werte? Ich möchte schließlich auch nicht über korrigieren.
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optikgutachter
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von optikgutachter »

Da darf man nichts drauf geben.

Autorefraktomer sind äußerst ungenau, sodass Abweichungen
von 3 Dioptrien bei einer solchen Messung keine Seltenheit sind.

Die richtigen Werte findet nur der Augenarzt bzw. Optikermeister (hat Mess- und Verordnungszulassung) wobei es auch wichtig ist wieweit die
Brillengläser vom Auge entfernt sind.
Weiter vorne braucht es mehr Minuswirkung, näher am Auge
weniger Minuswirkung.

Das kann man selber nicht bestimmen,
sodass immer da "Meister ran muss".

Gruss "OG"
Zuletzt geändert von optikgutachter am Freitag 24. März 2023, 14:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Danke. Dann werde ich jetzt den Augenarzt abwarten und die neue Brille danach nochmal ausmessen lassen. In der Tendenz ging es aber schon in Richtung 3. Messung. Das mit den trockenen Augen muss noch geklärt werden, genau so der veränderte Zylinder, die Optikerin meinte aber, das wäre jetzt nicht so wild und unbedenklich. Hatte ich auf dem linken Auge auch Mal und ist mittlerweile seid 4 Jahren stabil...
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Ich wollte mich nochmal melde, weil ich nach dem Augenarzttermin ganz verwirrt bin. Nach der hornhauttopographie hat mein rechtes Auge einen vorderflächenastigmatismus von -2,6dpt und einen rückflächenastigmatismus von -0,6 dpt. Lt. Der Optikerin kann meine brille rechts, wenn ich durch die Messebrille gucke so bleiben wie sie aktuell mit -1,25 eingebaut ist oder wir erhöhen den Astigmatismus auf -1,75dpt, mehr auf keinen Fall (sehschärfe in beiden Fällen 120 %). Was ist denn jetzt richtig hier? Die sphäre bleibt mit -7,25 wohl gleich...
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optikgutachter
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von optikgutachter »

Richtig ist was zur besten Sehleistung und Dauerverträglichkeit führt.
Es gibt nicht nur eine Hornhaut, sondern auch weitere brechende Medien:
Die innere Augenlinse, den Glaskörper etc.
Die Gesamtheit des Systems macht die benötigte Stärke aus.

Deswegen ist die Frage "Was ist richtig?" über das Forum unmöglich zu bestimmen.
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Danke. Das es nicht nur die Hornhaut ist war mir klar, ich verstehe nur nicht, warum ich auf den pentacam Ausdruck -2,6dpt stehen habe, obwohl in der Brille -1,25dpt für 120 Prozent offenbar ausreichend sind... Mein erster Optiker hat mir dazu solange Kreise gezeigt und angepasst in der verkrümmung, bis aus dem Kreis ein Quadrat wurde... Das waren dann -2,25dpt, das rodenstockmessgerät ergab -2,75dpt. Die zweite Optikerin hat -1,25 dpt als optimal gemessen und würde auf -1,75dpt raufgehen...
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optikgutachter
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von optikgutachter »

Ja, leider ist die Problemlösung hier nicht zu erlangrn.
Grund: Sh. oben.
Das Beste wäre in eine Reihenmessung zu gehen um Schwankungen zu ermitteln.
Meiner Meinung nach.

Viel Erfolg!
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

optikgutachter hat geschrieben:Ja, leider ist die Problemlösung hier nicht zu erlangrn.
Grund: Sh. oben.
War mir irgendwie schon klar, dachte nur es gäbe eine einfache Erklärung, weil ich die Hornhauttopographie nicht lesen kann... Ich werde beim nächsten Arzttermin oder bei der neuen Brille nochmal nachfragen ...
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optikgutachter
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von optikgutachter »

Moritz85 hat geschrieben:
optikgutachter hat geschrieben:Ja, leider ist die Problemlösung hier nicht zu erlangrn.
Grund: Sh. oben.
War mir irgendwie schon klar, dachte nur es gäbe eine einfache Erklärung, weil ich die Hornhauttopographie nicht lesen kann... Ich werde beim nächsten Arzttermin oder bei der neuen Brille nochmal nachfragen ...
Nochmal:
Die Hornhauttopographie -alleine gesehen- bringt nichts.
Man muss das System zur Korrektion berücksichtigen.
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Danke. Nur damit ich dummerle :mrgreen: es richtig verstanden habe. Wenn in der hornhauttopographie -2,6dpt steht müssen es nicht -2,6 dpt sein, es könnten auch -2 oder -3 sein, sprich das die Wahrheit findet man im Refraktionsstuhl?
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Karoshi
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Karoshi »

Hornhauttopograph misst die Radien der Hornhaut. Daraus kann man den Hornhautastigmatismus berechnen.
Der ist aber nur ein Teil vom Gesamtastigmatismus. Da spielen noch Linse und Glaskörper mit rein.

Man benennt den Gesamtastigmatismus nur umgangssprachlich gern mit Hornhautverkrümmung obwohl es total falsch ist.
Man müsste analog zu Weit- und Kurzsichtigkeit einfach (althergebracht) Stabsichtigkeit sagen. Das wäre richtiger.

Gibt es auch bei AltersWEITsichtigkeit. Auch Käse, das WEIT hat da nix zu suchen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Karoshi hat geschrieben:Hornhauttopograph misst die Radien der Hornhaut. Daraus kann man den Hornhautastigmatismus berechnen.
Der ist aber nur ein Teil vom Gesamtastigmatismus. Da spielen noch Linse und Glaskörper mit rein.

Man benennt den Gesamtastigmatismus nur umgangssprachlich gern mit Hornhautverkrümmung obwohl es total falsch ist.
Man müsste analog zu Weit- und Kurzsichtigkeit einfach (althergebracht) Stabsichtigkeit sagen. Das wäre richtiger.

Gibt es auch bei AltersWEITsichtigkeit. Auch Käse, das WEIT hat da nix zu suchen.
Merci. Was sind denn dann diese -2,6dpt vorderfläche? Ist das jetzt mein reiner hornhautastigmatismus oder ist das so einfach auch wieder nicht? Und wie finde ich den gesamtastigmatismus? In meinem Brillenpass von 2019 steht -1,25dpt Stabsichtigkeit, was dann ja wohl nicht mehr stimmt oder?
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Karoshi
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Karoshi »

Die 2,6 sind deine "echte" Hornhautverkrümmung oder Hornhautastigmatismus.
Der Gesamtasti wird bei der Refraktion bestimmt. Damals waren das dann halt die -1,25 dpt.
Die Einzelkomponenten sind für die Brille total egal.
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Moritz85
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Moritz85 »

Danke für die Antwort. Und genau diesen Umstand verstehe ich nicht: a) wie kann jetzt die "verkrümmung" bei -2,6 liegen, sich also verdoppeln innerhalb von 6 Jahren (2017 und 2019 waren die Werte nahezu identisch rechts), b) warum habe ich damit im Sehtest noch zwischen 100 und 120 Prozent (Optikerin des Vertrauens würde die Brille so lassen; Stand März 2023) und c) was bedeutet jetzt die -0,6 Astigmatismus der hornhautrückfläche, kommt das oben drauf?

Ich hatte immer schon das Gefühl, der Astigmatismus wäre angestiegen. Probleme im Alltag habe ich nicht wirklich, aber genau um die Ursache dieses Anstiegs drehen sich bei mir viele Fragezeichen, da man mir sagte so etwas könne nicht sein, da der hornhautastigmatismus konstant bliebe oder ist so ein Anstieg durchaus als normal anzusehen. Lt. Hornhauttopographie ist alles an den Auge gesund und links ist der echte Astigmatismus dann sogar um "0,4" zurück gegangen. :?: Ich Stelle die hornhauttopographie gerne anonymisiert zur Verfügung.
Der Gesamtasti wird bei der Refraktion bestimmt. Damals waren das dann halt die -1,25 dpt.
Das ergab die Messung des Rodenstock Scanners und würde so eingebaut. 2021 sagte er -2,75, die Ärzte hielten das aufgrund der Sicca-thematik für eine Fehlmessung, so hab ich das nie einbauen lassen.
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Lutz
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Re: Brille und rechtes Auge

Beitrag von Lutz »

Moritz85 hat geschrieben:Ich hatte immer schon das Gefühl, der Astigmatismus wäre angestiegen.
Laut Messungen ist er das ja auch. Von -1,25 auf ca. -2,00 (je nach Messung).

Ansonsten:
Karoshi hat geschrieben:Die Einzelkomponenten sind für die Brille total egal.
Der optisch wirksame Gesamtastigmatismus setzt sich zusammen aus Vorder- und Rückflächenastigmatismus von Hornhaut, Linse, Glaskörper und vom Astigmatismus der Netzhaut, also aus den Verkrümmungen von sieben verschiedenen Flächen. Welche Komponente(n) jetzt zu der konkreten Veränderung von -0,75 über [Zahl] Jahre geführt hat, wissen wir nicht.
Messen wir nicht.
Interessiert uns (für die Herstellung einer Brille) auch nicht.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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