Hab ich dumme Augen? Bin ich dumm? Deutlich unterschiedliche Werte Optiker vs. Augenärztin

[hupsala]

Hallo,

vor ein paar Wochen war ich wegen anhaltender Kopfschmerzen mal beim Optiker und bei einer Augenärztin

Beim Optiker wurde ich von 3 verschiedenen Mitarbeitern an 3 verschiedenen Tagen zu 3 verschiedenen Tageszeiten gemessen. Die ersten beiden Male mit einem Gerät und beim dritten Mal "manuell"

Die Werte der ersten beiden Messungen:

r 0,0 -0,25 5°
l 0,25 -1,0 33°

r 0,5 -0,5 15°
l 0,5 -1,0 30°

Mir wurden final folgende Werte beim/vom Optiker empfohlen:

r 0,0 -0,5 35° 1,25
l 0,25 - 1,0 20° 1,25

- Das sind auch die Werte der letzten manuellen Messung.

Aktuell habe ich:

r 1,5 -0,25 86°
l 1,5 -0,75 26°

Die Augenärztin empfahl mir allerdings:

r 1,75 -0,5 80° 1,25
l 1,75 -1,0 29° 1,25

Jetzt habe ich je beim Optiker und bei der Augenärztin gut und richtig und scharf gesehen beim Sehtest.

Die Ärztin erzählte was von Augenmuskeln, Augenring ... und von wegen seit Kindheit nie richtig gelernt habe, ohne Brille scharf zu sehen, was ich zwar kann, dann aber schiele und ich dadurch dann erst Recht Kopfschmerzen bekomme. So genau bekomme ich das aber leider nicht mehr bin, weil es ja jetzt schon paar Tage her ist und ich krank war.

Lt. Augenärztin würde ich mit den Werten vom Optiker noch öfter Kopfschmerzen bekommen.

Der Optiker hätte auch nicht mit der Vernebelungsmethode gearbeitet. Das wurde bei ihr gemacht. Von unscharf zu scharf. Da hatte ich dann auch einen Visus bis zu 160. Beim Optiker "nur" 120.

Beide Erklärungen vom Optiker und von der Ärztin erschienen mir logisch und schlüssig.

Allerdings konnte ich beim Optiker mit o. g.Werten in der Testbrille rumlaufen und auf Nah und Fern testen. Da hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, dass die niedrigeren Werte besonders für die Ferne angenehmer waren, ich konnte schon klarer, deutlicher sehen. Dann mit 1,25 mehr konnte ich dann auch auf die Nähe lesen. Beim Optiker wurde gesagt, dass ich überkorrigiert wäre und ich aufgrunddessen Kopfschmerzen habe. Ich schaue ja schon mit der Brille meist in die Ferne, nutze sie aber auf zum Lesen, Fernsehen.

Aber in der Nähe konnte ich mit den Werten der Ärztin dann auch klar lesen. :-/

Sie meinte, meine Augen müssten sich so 4 - 8 Wochen an ihre neuen Werte gewöhnen.

Jetzt bin ich echt baff!

Was stimmt denn nun bitte (am ehesten)?

Kann ich das irgendwie vielleicht selbst mit der aktuellen Brille testen?

Ich meine, mit den aktuellen Werten auf die Ferne nicht mehr richtig scharfstellen zu können.

Wechsel ich dann von der Ferne auf Fernseher und dann aufs Smartphone, spüre ich schon, dass die Augen, besonders das Schielende, arbeiten muss, um scharfzustellen.

Wenn ich meine Augen entspanne, kann ich aber auf die normale Smartphone-Distanz nicht mehr klar lesen. Ich nuss dann das Smartphone mind. eine Armlänge entfernt halten, dass ein Lesen möglich ist.

Mit entspannten Augen kann ich mit der aktuellen Brille aber auch nicht richtig scharf im TV sehen, der ca. 2,5 m entfernt steht.

Sorry, für den langen Text. Aber je mehr desto besser in diesem Fall, hoffe ich.

Was sagt ihr bitte zu den doch sehr unterschiedlichen Messergebnissen und Empfehlungen?

Dankeschön.

Grüße

Edith sagt: Beim Optiker bin ich ja mit der Testbrille und den neuen Werten rumgelaufen und dann wiederum testweise wurden die aktuellen Werte reingemacht, mit denen ich mich dann weniger wohlfühlte und da die aktuellen Werte ja deutlich mehr + haben, als die neuen Werte vom Optiker, würde ich mich wohl noch weniger wohlfühlen mit den neuen Werten der Ärztin, da die ja noch mehr + haben, oder?! Wobei meine Logik mir sagt, dass ich mit zunehmendem Alter ja schon mehr + benötige, was wiederum für die neuen Werte der Ärztin sprechen. Andererseits sozusagen kann man wohl im Laufe des Lebens auch weniger + benötigen, oder?!

Mir will irgendwie nicht in den Kopf, wieso ich mit beiden neuen Werten, die ja deutlich ausainder liegen, je so gut sehen konnte.

[optidi]

Hallo,
Es wäre gut, wenn du uns dein Alter mitteilen könntest.

[hupsala]

44

[Der Unbeugsame]

Bei meinem Bruder wars damals mit Anfang 40 sehr ähnlich, außer dass ein weiterer Optiker seine Augen mit noch mehr Plus gemessen hatte. Er fühlte sich auch mit diesen Werten sehr wohl. Er war hin und hergerissen, entschied sich dann aber für den letzten Optiker mit den noch höheren Werten wegen Zufriedenheitsgarantie und weil er dann bei dem Optiker eine Brille mit seinen Werten bestellt hatte. Er gewöhnte sich selbst nach 3 Monaten nicht an die die hohen Werte, verlangte ne neue Messung - ausgehend von den niedrigeren Werten der ersten Optiker und siehe da, mit diesen oder sehr ähnlichen Werten kam er dann super zurecht.

[Lutz]

Sehe ich das richtig, daß der Optiker ca. 1,25 bis 1,50 dpt weniger "Plus" beim sphärischen Wert mißt, als Du aktuell in der Brille trägst, und als die Augenärztin gemessen hat? Und dieser geringere Wert wurde dreimal gemessen?

-> Werte in Probierbrille setzen lassen, vergleichen -> wenn es in der Ferne mit "mehr Plus" nicht schlechter ist als mit "weniger Plus", dann dürfte "mehr Plus" wohl richtiger sein. Und dann müßte man sich nur noch bei der Achse rechts auf irgendwas einigen. Hier beträgt der Unterschied zwischen den Werten ja fast 90°, und da müssen Unterschiede deutlich wahrnehmbar sein.

Voraussetzung: es gibt nicht aus irgendwelchen uns unbekannten (medizinischen?) Gründen starke Schwankungen des Sehvermögens...

[hupsala]

Sehe ich das richtig, daß der Optiker ca. 1,25 bis 1,50 dpt weniger "Plus" beim sphärischen Wert mißt, als Du aktuell in der Brille trägst, und als die Augenärztin gemessen hat? Und dieser geringere Wert wurde dreimal gemessen?

Genau.

-> Werte in Probierbrille setzen lassen, vergleichen -> wenn es in der Ferne mit "mehr Plus" nicht schlechter ist als mit "weniger Plus", dann dürfte "mehr Plus" wohl richtiger sein. Und dann müßte man sich nur noch bei der Achse rechts auf irgendwas einigen. Hier beträgt der Unterschied zwischen den Werten ja fast 90°, und da müssen Unterschiede deutlich wahrnehmbar sein.

Mit mehr Plus in der Ferne ists besser. Das ist auch das, was meine Augen wohl so anstrengt und dann zu Kopfschmerzen führt?!

Wie macht sich das mit der Achse bemerkbar?

Voraussetzung: es gibt nicht aus irgendwelchen uns unbekannten (medizinischen?) Gründen starke Schwankungen des Sehvermögens...

Wurde alles abgecheckt. Gibt keine med. Gründe.

Aber was könnten med. Gründe für solch starke Schwankungen sein?

[Lutz]

Mit mehr Plus in der Ferne ists besser. Das ist auch das, was meine Augen wohl so anstrengt und dann zu Kopfschmerzen führt?!

Eigentlich sollte "zuwenig Plus" anstrengend sein und zu Kopfschmerzen führen. Ich habe jetzt nicht ganz verstanden, welche Korrektionswerte Du aktuell benutzt, und womit Du Kopfschmerzen hast. Kann auch an mir liegen... Mit den Werten des Optikers wurde doch noch keine Brille angefertigt, oder?

Aktuell habe ich:

r 1,5 -0,25 86°
l 1,5 -0,75 26°

Die Augenärztin empfahl mir allerdings:

r 1,75 -0,5 80° 1,25
l 1,75 -1,0 29° 1,25

Hier gibt es ja kaum einen Unterschied. Wenn die deutlich geringeren Werte des Optikers richtig wären, müßtest Du damit in der Ferne wesentlich schärfer sehen...
Ich vermute, daß die (bisher) fehlenden 1,25 dpt für die Nähe zu den Kopfschmerzen führen, da sich die Augen auf die kurze Entfernung zu sehr anstrengen müssen. Ist aber in dem fortgeschrittenen Alter nicht ungewöhnlich...

Wie macht sich das mit der Achse bemerkbar?

Bei einem Unterschied von ~90° bei der Achse müßtest Du mit einer von beiden Einstellung deutlich wahrnehmbar unschärfer sehen als mit der anderen.

Aber was könnten med. Gründe für solch starke Schwankungen sein?

Das müßte dann ein Mediziner herausfinden...

[hupsala]

Ich habe jetzt nicht ganz verstanden, welche Korrektionswerte Du aktuell benutzt, und womit Du Kopfschmerzen hast.

Kopfschmerzen mit alten Werten:

r 1,5 -0,25 86°
l 1,5 -0,75 26°

Mit den Werten des Optikers wurde doch noch keine Brille angefertigt, oder?

(Leider?) doch. Ist meine erste Gleitsichtbrille. Das ist schon mal eine üble Gewohnheitssache. Allerdings ist mir gleich aufgefallen, dass mein schielendes Auge jetzt beim Anspannen - trotz Brille - mehr nach innen wandert. Aber vielleicht auch "nur" eine Gewohnheitsfrage?!

Hier gibt es ja kaum einen Unterschied. Wenn die deutlich geringeren Werte des Optikers richtig wären, müßtest Du damit in der Ferne wesentlich schärfer sehen...

Tue ich.

Ich vermute, daß die (bisher) fehlenden 1,25 dpt für die Nähe zu den Kopfschmerzen führen, da sich die Augen auf die kurze Entfernung zu sehr anstrengen müssen. Ist aber in dem fortgeschrittenen Alter nicht ungewöhnlich...

Mit den neuen Werten:

r 0,0 -0,5 35° 1,25
l 0,25 - 1,0 20° 1,25

kann ich mit den Brillengläsern im Nahbereich ähnlich nah scharfstellen, wie mit den alten Werten.

[Lutz]

Mit den neuen Werten:

r 0,0 -0,5 35° 1,25
l 0,25 - 1,0 20° 1,25

kann ich mit den Brillengläsern im Nahbereich ähnlich nah scharfstellen, wie mit den alten Werten.

Wenn die neuen Gläser Gleitsichtgläser sind, hast Du ja auch im Nahbereich ähnliche Werte wie früher in der (Einstärken-)Fernbrille.

[hupsala]

Ja, aber die waren wohl auch nie die problematischen für die Nähe?!

Aber woran könnte es liegen, dass mein schielendes Auge jetzt mehr nach innen schielt? Bei der Einstärken-Fernbrille schielt es zwar, je nach Akkomodation, auch nach innen, aber nicht so stark. Hat das was mit den Gleitsichtgläsern und Eingewöhnung generell zu tun? Wie lange dauerr eine solche Eingewöhnung und ab wann sollte das schielende Auge nicht mehr nach innen schielen?

[Der Unbeugsame]

Mit den neuen Werten:

r 0,0 -0,5 35° 1,25
l 0,25 - 1,0 20° 1,25

kann ich mit den Brillengläsern im Nahbereich ähnlich nah scharfstellen, wie mit den alten Werten.

Wenn die neuen Gläser Gleitsichtgläser sind, hast Du ja auch im Nahbereich ähnliche Werte wie früher in der (Einstärken-)Fernbrille.

D. h., TE könnte die alte Brille problemlos als reine Bildschirmarbeitsplatzbrille nutzen? Mit der neuen Gleitsichtbrille wirds da wohl Probleme geben?! Dann hat TE immerhin Geld gespart!

[Der Unbeugsame]

Was mich ja interessiert, wie TE beim Optiker und beim AA bei so unterschiedlichen Werten sich jeweils wohl wohlgefühlt haben kann?

Was können da Gründe sein, außer medizinische, die wohl ausgeschlossen wurden?!

[Lutz]

--

[hupsala]

Liegt wohl am Vernebeln. Das hat die AA gemacht, der Optiker nicht. Der hat bloß die Werte vom Refraktometer genommen und ein wenig justiert. Warum das trotzdem gepasst hat, keine Ahnung. Aber durch die Vernebelung erhält man das korrekte Ergebnis. Mit den Werten des Optikers wird die Weitsichtigkeit viel zu wenig bis gar nicht behoben.

[Lutz]

Aber durch die Vernebelung erhält man das korrekte Ergebnis.

Das ist so pauschal und grundsätzlich nicht korrekt.

Mit den Werten des Optikers wird die Weitsichtigkeit viel zu wenig bis gar nicht behoben.

Nur zur Erinnerung: Du hattest auf Nachfrage bestätigt, daß Du mit den Werten des Optikers in der Ferne wesentlich besser siehst als mit den Werten des Augenarztes.

Was wir hier aber aus der Ferne alle nicht einschätzen können, ist die Frage, inwieweit das Schielen, ggf. verbunden mit Akkommodation, die jeweils erzielten Ergebnisse beeinflußt, und was hier vielleicht sonst noch wie und womit korrigiert werden müßte.