Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

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momo_280
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Registriert: Dienstag 26. Oktober 2021, 09:34

Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von momo_280 »

Hallo in die Runde,

ich hätte mal einige Fragen rund um die Sonnenbrille.

In jungen Jahren kamen meine Augen überdurchschnittlich gut mit Sonne zurecht - während andere schon die Augen zusammenkniffen, war ich noch recht entspannt.
Das hat sich mit zunehmendem Alter naturgemäß geändert, sodass ich mich inzwischen bei heller Sonne oder auch schon bei Bewölkung und so einer Art hellem Zwielicht manchmal regelrecht orientierungslos fühle uns stark anfange zu kneifen (wenn ich Pech habe, bekomme ich eine Migräne). Die Augen sind (bis auf leichte Pluswerte in der Ferne und natürlich Altersweitsichtigkeit) laut Augenarzt in Ordnung, nur ein wenig trocken (dagegen nehme ich Tropfen), also nix Besonderes.

Nun dachte ich mir, lasse ich mir doch für den Sommer zusätzlich zur Gleitsicht eine Gleitsicht mit UV-Schutz und Tönung anfertigen, las dann aber, dass es gar nicht so gesund sein soll, häufig mit einer Sonnenbrille rumzulaufen - und ich bin im Sommer häufig draußen.
Zum einen soll durch das Tragen einer Sonnenbrille die Zirbeldrüse zu wenig aktiviert werden, was zu einem Neurotransmitter- und Hormonungleichgewicht und somit zu Müdigkeit bis hin zu Stimmungsschwankungen oder Depressionen führen kann. Zum anderen soll den Augen dadurch die Möglichkeit genommen werden, Vitamin D zu bilden.

Da ich eh zum Vitamin-D-Mangel und auch zu Stimmungsschwankungen tendiere, verunsichert mich das natürlich. Ich habe früher nie eine Sonnenbrille getragen, habe diesbezüglich also auch keine Vergleichsmöglichkeit.

Gelten die oben genannten Nachteile der Sonnenbrille auch für leicht getönte Gläser? Stark getönte mag ich eh nicht, weil ich dann keine Farben mehr unterscheiden kann, alternativ gäbe es ja auch Gläser mit Farbverlauf, die nur oben etwas stärker getönt und unten klar sind.

Die beschriebene Blendung findet bei mir schon nicht mehr statt, wenn ich beispielsweise mit der Blaulicht-Computerbrille nach draußen gehe, die ja kaum getönt ist und lediglich einen leichten Gelbstich hat.
Wäre so etwas auch eine Möglichkeit - also Gleitsichtbrille mit stärkerem UV-Schutz als normal?

Oder wirkt sich auch schon der inzwischen bei vielen klaren Gläsern aufgebrachte leichte UV-Schutz auf die Vitamin-D-Bildung aus, sodass man gar zeitweilig ganz ohne Brille nach draußen gehen sollte? Oder filtern die nur die schädlichen UV-Strahlen und lassen die "guten" durch? Welcher UV-Schutz wäre dann der richtige?

Wäre für mich eventuell eine Gleitsicht mit selbsttönenden Gläsern (die nur eine leichte Tönung haben, wenn ich damit in die direkte Sonne gehe) ein Kompromiss?

Oder eine "Sommerbrille" (ich nenne das jetzt mal so) mit stärkerem UV-Filter als normal? Oder werden damit auch die "guten" Strahlen rausgefiltert?

Wie sind denn hier die Erfahrungswerte der werten Optikusse? :)
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optikgutachter
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Re: Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von optikgutachter »

Erfahrungsgemäß ist jeder Bedarf ist unterschiedlich: Hier aber hilft die Beratung vor Ort.
Da kann man nämlich das testen ... was über das Internet nicht möglich ist.

Viel Erfolg!
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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momo_280
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Re: Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von momo_280 »

@optikgutachter

Inwieweit kann ich das bei Optiker testen? Ja klar, ich kann da eine Brille mit Tönung oder eine mit halber Tönung aufsetzen und sehen, wie es sich dadurch guckt (was ich auch schon getan habe - darum die Feststellung, dass ich wenn, dann nur eine leichte Tönung haben möchte).
Es geht hier aber eher um Langzeitfolgen, die ich im Optikergeschäft nicht testen kann. Ich dachte, dass Ihr vielleicht Erfahrungen mit Euren Kunden gemacht habt, also, was in einem vielleicht ähnlichen Fall gut funktioniert hat oder auch nicht.
Also, ob Ihr was Genaueres darüber wisst, inwieweit sich das Tragen von Sonnenbrillen oder Brillen mit ausschließlich UV-Filter tatsächlich auf die genannten Stoffwechselvorgänge auswirkt, bzw. welche Art der Tönung oder des UV-Filters am wenigsten "schädlich" ist.
Ein Gespräch mit einem Optiker vor Ort hat mich da leider nicht viel weiter gebracht. Der konnte mir zwar sagen, welche Gläser er mir aus seinem Portfolio anbieten könnte, aber nicht die hier gestellte Frage beantworten.
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Karoshi
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Re: Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von Karoshi »

Vitamin D wird in der Haut gebildet, mit UV-B Strahlung (280 - 315nm).
Kein heute verwendetes Brillenglasmaterial lässt UV-B durch. Alle blocken bis mindestens 350nm.
Negative Effekte sind nicht bekannt.

Die Farbe des Brillenglases hat keinen Einfluss auf den UV-Schutz, den kann man nämlich nicht sehen weil der Homo sapiens halt kein UV-Licht sehen kann. Die Farbe ist BLENDSCHUTZ.
Deine Aufgabe ist jetzt die Farbe zu finden, welche dir am besten "schmeckt". Grob unterteilt in kalt / neutral / warm. Das musst du dann selber mit deiner Psyche ausmachen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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momo_280
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Re: Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von momo_280 »

@Karoshi,

herzlichen Dank, genau das wollte ich wissen! :) :idea:
Bei der Farbe habe ich mich schon für ein Braun (in Richtung Sepia) entschieden.
Uneinig bin ich mir derzeit noch, ob ich selbsttönende oder permanent getönte Gläser haben möchte - da muss ich noch mal in mich gehen und beim Optiker einiges durchprobieren.
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wörterseh
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Re: Sonnenbrille - ja, nein, vielleicht?

Beitrag von wörterseh »

momo_280 hat geschrieben:...da muss ich noch mal in mich gehen....
Das ist mal ein spannendes Vorhaben! Mach es! :)
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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