Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

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Gjöst

Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

Beitrag von Gjöst »

Liebes Forum,

ich bin neu hier, weil mich zwei Dinge umtreiben. Kurz zu meiner Brillenkarriere: Die habe ich 2007 mit 8 Jahren gestartet, jetzt bin ich 24.
Hier meine Werte über die Zeit:

08.10.2007
R: -1.25
L: -1.25

12.10.2010
R: -1.75
L: -2.0

13.08.2012
R: -2.0
L: -2.5

02.02.2013
R: -3.5 +0.5 88°
L: -3.75 +0.5 130°

17.10.2017
R: -3.75 +0.75 76°
L: -4.25 +0.5 120°

09.02.2018
R: -4.25 +0.75 72°
L: -4.75 +0.75 127°

28.02.2019
R: -3.0 +0.5 74°
L: -3.5 +0.5 105°

30.12.2020
R: -3.5 +0.5 74°
L: -4.0 +0.5 110°

03.12.2022
R: -4.25 +0.5 78°
L: -4.5 +0.5 109°

13.02.2023
R: -4.5 +0.5 74°
L: -4.75 +0.5 102°

Ok, Ding 1:

Meine Kurzsichtigkeit hat sich kontinuierlich verschlechtert. 2018 abe ich ca. 1 Jahr Kontaktlinsen getragen mit 0.25 Dioptrien weniger als die Brillenwerte zu der Zeit waren. Dann wollte ich, um weniger Müll zu produzieren und Augenarztbesuche zu vermeiden, wieder dauerhaft auf Brille umsteigen. Das gelang nicht so recht, weil das Sehen anstrengend war und ich teilweise Probleme hatte, Dinge im Nahbereich zu fokussieren. Je müder ich war, desto bewusster musste ich mich anstrengen, scharf zu stellen und die Schärfe zu halten. Daraufhin bin ich also zum Augenarzt, der mir mitteilte, die Brille sei zu stark, der Optiker habe falsch gemessen. Ich wusste, dass das nicht stimmt, denn ich bin seit Beginn meiner Brillenkarriere bei demselben kleinen Optikerladen und mit jeder Brille konnte ich super sehn. Beim Optiker wurde dann natürlich nochmal nachgemessen und tatsächlich ergab die Messung 1.25 Doptrien weniger als vorher (den Sprung sieht man auch in meiner Brillenwertliste). Ungläubig wurde mir gesagt, dass das eigentlich nicht möglich ist, ob ich was anders gemacht hätte. Und der Punkt ist: Nein, nicht wirklich. Zumindest nichts, was diese plötzliche Verbesserung erklären könnte. Anders war, dass ich Agnus Castus genommen habe und mehr geschlafen und gegessen habe und dass der Augenarzt das erste mal in meinem Leben Tropfen zur Untersuchung verwendet hat. Seit 2018 treibt mich die Frage um, woran diese Verbesserung gelegen haben kann, denn mein Augapfel kann ja nicht plötzlich weniger lang sein? Und warum hat sich die Verbesserung nicht gehalten? Ich schlafe immer noch genug und esse auch genug, bin weniger gestresst und trotzdem sehe ich wieder genauso schlecht wie vorher.

Ding 2:
Das zweite Problem hat mit meiner neuen Brille zu tun, die ich seit Dezember 2022 habe. Die Werte könnt ihr ja oben nachlesen. Bisher hatte ich immer normale Brillengläser, dieses mal habe ich mich für die dünnere Variante entschieden, da die Gläser größer sein sollten und ja dann der Rand auch deutlich dicker geworden wäre. Welchen Index die genau haben oder welche Firma das ist, kann ich leider nicht sagen. Die erste Woche musste ich mich erst mal an die deutlich anderen Messwerte gewöhnen, danach hatte ich den Eindruck, das alles halbwegs ok wäre. Aber irgendwie habe ich das Problem, dass das Sehen nicht entspannt ist, bewege ich den Kopf zu sehr, wird mir schwindelig. Die Werte wurden daraufhin nochmal nachgemessen, daran hat sich nur 0.25 Dioptrien geändert und die Gläser wurden aus Kulanz getauscht. Das Problem blieb aber leider bestehen. Ich merke sehr stark, dass sich das Brillenglass anders krümmt, wenn ich Augen/Kopf bewege und fühle mich dann, als hätte ich gerade geschaukelt oder ein Karussel benutzt. Sobald ich den Kopf leicht bewege, bewegt sich das Bild mit/verzerrt leicht. Wie bei Karusselschwindel halt. Mit keiner Brille hatte ich bisher das Problem, sodass meine Vermutung jetzt der Brechungsindex ist. Kann das sein? Ich bewege auch eher meine Augen zum Sehen, als meinen Kopf (dazu habe ich hier auch was gefunden). Abgesehen davon, dass ich wissen möchte, woran das liegen kann, möchte ich auch wissen, ob ich mich da potentiell noch dran gewöhnen kann, falls es an den Gläsern liegt? Ich weiß, dass typische Eingewöhnungszeiten ca 14 Tage betragen, aber ich habe auch bei der Gewöhnung an den kribbelnden Schmerz auf der Nase von meiner allerersten Brille ne ganze Weile zur Gewöhnung gebraucht. Tue mich mit jeglichen Änderungen sehr schwer...


Vielen Dank schon einmal im Voraus! :D
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Lutz
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Re: Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

Beitrag von Lutz »

zu Ding1:
- mit weitgetropften Pupillen gelangt man nicht unbedingt zu für eine Brille brauchbaren Glaswerten
- möglicherweise hatten die Kontaktlinsen Einfluß auf die Messung, wenn sie nicht optimal gepaßt und die Hornhaut "verbogen" haben
- irgendwelche anderen Ursachen (Medikamente, Zucker, Drogen, Naharbeit, Schwangerschaft oder sonstwas) können ausgeschlossen werden?

zu Ding2:
- könnte am Glastyp liegen
- könnte am Glasmaterial (Index) liegen
- könnte an der Zentrierung liegen
- könnte an der Stärke liegen
- je nach Ursache ist eine Gewöhnung möglich oder auch nicht
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Gjöst

Re: Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

Beitrag von Gjöst »

Vielen Dank schon mal für die Antwort.
Die Kontrollmessung fand erst Wochen nachdem getropft wurde statt, können die Tropfen da noch Einfluss drauf gehabt haben? Naharbeit findet am PC statt und vorm Buch, aber nicht mehr oder weniger, als das mein Leben lang der Fall war.
Das mit den Kontaktlinsen hatte ich auch mal überlegt, allerdings hat sich ja an den Zylinderwerten nicht wirklich was verändert (zumindest sieht es für mich so aus) und die Linsen waren weiche Monatslinsen, die ich zum Zeitpunkt der Kontrolle bereits einige Zeit nicht mehr getragen habe. Ich war/bin körperlich gesund und habe auch keine Drogen oder Medikamente genommen.

Bei 2. schließe ich die Stärke aus, nachdem die ja jetzt nochmal kontrolliert wurde und sich quasi nichts getan hatte. Die Zentrierung war bei dem Optiker auch nie ein Problem, das einzige, was anders ist, ist das Glas. Gibt es denn da einen Punkt, ab dem man relativ sicher sagen kann, die Gewöhnung wird nix mehr (z.B. erfahrungsgemäß)? Oder kann es theoretisch sein, dass mein Gehirn die Änderung nie hinkriegen wird? Aktuell ist es so, dass wenn ich mit der Brille den Großteil des Tages rumlaufe und die dann abziehe, der Schwindel auftritt, weil ich sie ausgezogen habe und es fühlt sich an, als müsste die Bildverarbeitung dann wieder geändert werden. So wie als Kind, wenn man ne Zahnspange trägt und die Zähne sich jeden morgen komisch anfühlen beim Rausnehmen der Spange und abends komisch beim Reintun (falls das Sinn ergibt).
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Lutz
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Re: Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

Beitrag von Lutz »

Da müßte man jetzt mal wissen, welche Gläser vorher und welche jetzt getragen wurden/werden. Und man müßte mal vergleichen, wie die zentriert wurden.

Nach Deinen Ausführungen würde ich die Kontaktlinsen und die Tropfen jedenfalls jetzt auch ausschließen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Gjöst

Re: Kurzsichtigkeit zwischenzeitlich besser und Schwindel?

Beitrag von Gjöst »

Hm ok, deiner Antwort entnehme ich, dass es sinnvoll wäre, nochmal zum Optiker hinzugehen. Allerdings traue ich mich das nicht, weil ich keine Arbeit verursachen möchte, besonders da mir die Gläser ja diese Woche erst kostenlos getauscht wurden, um das Problem zu beheben. (Ich hatte angeboten, das selbst zu zahlen, aber das "durfte" ich nicht) Dass das nicht funktioniert hat, gibt mir das Gefühl, ich habe falsche Antworten gegeben und unnötige Kosten verursacht... Wie beginne ich denn das Gespräch dann? Ich möchte ja nichts unterstellen, nur besser sehen können :/
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