Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

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Tamara
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon Tamara » Freitag 16. September 2022, 16:10

DI Michael Ponstein hat geschrieben:
Karoshi hat geschrieben:
Tamara hat geschrieben:Bei einem Optiker waren wir schon: „Nein, das bekommt man nicht hin. Das rechte Auge wird durch das Brillenglas immer größer aussehen“.
Wir suchen also weiter.


Das stimmt aber auch und das hat der Hr. Ponstein auch nicht so gemeint wie du das jetzt verstanden hast.
Man kann es REDUZIEREN durch verschiedene Maßnahmen, aber nicht umgehen.


Yip, mal ein Angebot von meiner Seite.
Bitte Brillenstärke und Form der Brille - exakte Breite der Brillengläser und Höhe angeben, am besten zusätzlich ein Bild im getragenen Zustand machen - Gerne per Mail und ich rechne mal durch, was geht.


Vielen Dank.
Das nehme ich gerne in Anspruch und werde alles in Ruhe ausmessen und mich melden.

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GodEmperor
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon GodEmperor » Freitag 16. September 2022, 20:33

Um es dünnstmöglich hinzubekommen, muss auch die Form und Größe der Fassung berücksichtigt werden. Möglichst mittig durchgucken sowie ne einigermaßen runde Glasform wirken Wunder bei solchen Stärken.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

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Lutz
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon Lutz » Freitag 16. September 2022, 21:34

Ich versuche mal ein bißchen zu sortieren.

Wir haben zwei unterschiedliche Glasstärken, der Lupeneffekt ist bei dem Glas mit mehr "Plus" größer.

Die Vergrößerungswirkung setzt sich zusammen aus dem Abbildungsmaßstab, der ist allein abhängig von den Brechwerten der Linsen, egal, welches Material wir nehmen.

Der andere Teil der Vergrößerung, die sogenannte "Eigenvergrößerung", ist abhängig von der Dicke des Glases und der Krümmung der Vorderfläche: je dicker das Glas und je stärker die Krümmung, desto höher die Eigenvergrößerung.

Deshalb ist es richtig, daß die Vergrößerung abnimmt, wenn man die Dicke und die Krümmung reduziert. Das wäre über einen höheren Index machbar.

Aber: Selbst wenn man den Anteil der Eigenvergrößerung komplett reduzieren könnte, bleibt der unterschiedliche Abbildungsmaßstab immer noch übrig.

Wenn man diesen Effekt ebenfalls eliminieren möchte, dann muß man das schwächere Glas dicker machen und/oder die Krümmung des Glases erhöhen, d.h. es muß dicker werden als eigentlich nötig. Und das wird man am Ende deutlich sehen, weil es eben nicht mehr komplett vom Fassungsrand verdeckt wird.

Bei ca. +3 dpt wird eine Steigerung der Brechzahl von 1.6 auf 1.67 oder 1.74 an Krümmung und Dicke so wenig verändern, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß sich das Phänomen der unterschiedlichen Vergrößerung der beiden Gläser damit beseitigen läßt. Und bei ungefähr +1 auf der anderen Seite müßte man Krümmung und Dicke so massiv erhöhen, um eine entsprechende Vergrößerung zu erzielen, daß das am Ende vermutlich ein ästhetisches Desaster wird.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

Robin
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon Robin » Samstag 17. September 2022, 08:59

Lutz hat geschrieben:...
Deshalb ist es richtig, daß die Vergrößerung abnimmt, wenn man die Dicke und die Krümmung reduziert.
...

Das mit der Krümmung ist Richtig - allerdings ist das die Krümmung der Vorderfläche nicht in mm sondern in Dioptiren hier relevat. Und die reduziert man ausschließlich durch eine asphäre!

PS: Die Mittendicke ist eingentlich auch relativ egal da es um den Abstand objektseitiger/vorderer Scheitel des Glases zum Hornhautscheitel geht, also um die Mittendicke + HSA. Und nein, eine Aspäre reduziert die Mittendicke nicht, das Glas wird nur flacher. - Klugscheissmodus aus.

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Lutz
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon Lutz » Samstag 17. September 2022, 12:34

Robin hat geschrieben:
Lutz hat geschrieben:...
Deshalb ist es richtig, daß die Vergrößerung abnimmt, wenn man die Dicke und die Krümmung reduziert.
...

Das mit der Krümmung ist Richtig - allerdings ist das die Krümmung der Vorderfläche nicht in mm sondern in Dioptiren hier relevat. Und die reduziert man ausschließlich durch eine asphäre!

PS: Die Mittendicke ist eingentlich auch relativ egal da es um den Abstand objektseitiger/vorderer Scheitel des Glases zum Hornhautscheitel geht, also um die Mittendicke + HSA. Und nein, eine Aspäre reduziert die Mittendicke nicht, das Glas wird nur flacher. - Klugscheissmodus aus.


Tut mir leid, aber das kann so nicht stehenbleiben.

Eigenvergrößerung V:

V = 1/(1 - d/n * D1)

D1: Brechwert der Vorderfläche
d: Mittendicke
n: Brechzahl oder Index

Den Brechwert der Vorderfläche reduziert man durch ein flachere Krümmung und nicht durch eine Asphäre.
Die Mittendicke ist nicht egal, da sie in der Formel auftaucht.
Eine Asphäre kann die Mittendicke reduzieren, je nachdem, wie stark welche Fläche flacher wird.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

Tamara
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Re: Kann man zwei Unterschiedliche Gläser nehmen?

Beitragvon Tamara » Freitag 21. April 2023, 08:27

Lange ist es her, aber ich wollte ein Feedback geben.

Die neue Brille ist angeschafft und wir konnten das Problem tatsächlich lösen, der Optiker war perfekt.

Mein Sohn hat asphärische Gläser von Optovision bekommen, Index 1,6, zusätzlich noch eine Mittendickenreduzierung.
Die Gläser sind wirklich extrem dünn geworden und das ästhetische Ergebnis ist super: kein Glubschaugeneffekt mehr.

Wir haben tief in die Tasche gegriffen, aber das hat sich gelohnt. Die Brille ist perfekt und er glücklich.

An das Sehen musste er sich gewöhnen, es war „anders“. Nach einer Woche war aber alles gut.

Ich bedanke mich für eure Hilfe!


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