Beitragvon Lutz » Freitag 16. September 2022, 21:34
Ich versuche mal ein bißchen zu sortieren.
Wir haben zwei unterschiedliche Glasstärken, der Lupeneffekt ist bei dem Glas mit mehr "Plus" größer.
Die Vergrößerungswirkung setzt sich zusammen aus dem Abbildungsmaßstab, der ist allein abhängig von den Brechwerten der Linsen, egal, welches Material wir nehmen.
Der andere Teil der Vergrößerung, die sogenannte "Eigenvergrößerung", ist abhängig von der Dicke des Glases und der Krümmung der Vorderfläche: je dicker das Glas und je stärker die Krümmung, desto höher die Eigenvergrößerung.
Deshalb ist es richtig, daß die Vergrößerung abnimmt, wenn man die Dicke und die Krümmung reduziert. Das wäre über einen höheren Index machbar.
Aber: Selbst wenn man den Anteil der Eigenvergrößerung komplett reduzieren könnte, bleibt der unterschiedliche Abbildungsmaßstab immer noch übrig.
Wenn man diesen Effekt ebenfalls eliminieren möchte, dann muß man das schwächere Glas dicker machen und/oder die Krümmung des Glases erhöhen, d.h. es muß dicker werden als eigentlich nötig. Und das wird man am Ende deutlich sehen, weil es eben nicht mehr komplett vom Fassungsrand verdeckt wird.
Bei ca. +3 dpt wird eine Steigerung der Brechzahl von 1.6 auf 1.67 oder 1.74 an Krümmung und Dicke so wenig verändern, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß sich das Phänomen der unterschiedlichen Vergrößerung der beiden Gläser damit beseitigen läßt. Und bei ungefähr +1 auf der anderen Seite müßte man Krümmung und Dicke so massiv erhöhen, um eine entsprechende Vergrößerung zu erzielen, daß das am Ende vermutlich ein ästhetisches Desaster wird.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidteinander'.