Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Max25 »

Ich werde später mal vorbeigehen und fragen, ob er das machen möchte. Ansonsten wäre ich auch mit einer Rücknahme einverstanden. Vielleicht ist ein anderer Optiker ja so engagiert wie Lutz :D
Lutz hat geschrieben:Und wenn das erst im fünften Versuch was wird, würde ich das auch zum K*tzen finden und es trotzdem fünfmal machen.
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Max25 »

Hi.

Der Optiker hat das Glas in zwei Schritten gedreht. (Von 143° auf 145° und auf 149°) Ich muss sagen, dass es jetzt besser ist. Anschließend meinte er, dass ich es jetzt paar Tage testen soll. Danach würde er es so neu bestellen, da die Fassung jetzt verbogen ist. Die Gläser waren keine perfekten Kreise.

Allerdings frage ich mich, ob das jetzt wirklich die besten Werte sind. (Neben der Achse gibt es ja noch zwei andere.) :?:

Gefühlt würde ich sagen ja. Aber so wirklich nachgemessen wurde jetzt nicht noch einmal. Sollte man das noch tun, oder besteht dann einfach die Gefahr wieder Mist zu messen? (Oder sollte ich doch einen anderen Optiker für eine Zweitmeinung aufsuchen? Wie teuer wäre ein Sehtest ohne direkte Kaufabsicht? Ich würde das auch so kommunizieren, da ich im Zweifel erst einmal die andere Brille "loswerden" müsste.)

Grüße
A
And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von And »

Hallo Max25, der Astigmatismus ist nicht zwangsläufig statisch. Die Astigmatismus-Parameter können auch leicht schwanken:

https://link.springer.com/article/10.10 ... 19-00440-7
Mit altersabhängigen und sogar im Tagesverlauf schwankenden Veränderungen ist der Astigmatismus ein dynamisches Phänomen.
...
Astigmatismus ist ein dynamisches Phänomen. Abhängig vom Druck der Augenlider auf den
Bulbus, der Pupillendynamik, der Zyklotorsion, der mono- bzw. binokularen Testung und des
Tränenfilms zeigen sich Variationen des Astigmatismus auch bei Emmetropen im Tagesverlauf
sowie altersabhängig
Ich denke, Dir könnte entweder die von mir schon vorgeschlagene kreisrunde Brille mit exakt mittiger Zentrierung helfen (da kannst Du dann selber die Achse feintunen durch simples Drehen des Glases) - oder falls Dir so eine klassische Brille zu nerdig ist, könntest Du dir von der Optiker:in deiner Wahl eben drei bis vier Brillen anfertigen lassen mit einem entsprechenden Achsenbereich ( z.B: 85°, 90°, 95°).

Nur als persönliches Beispiel: ich selber hatte bis zum Alter von 44 Jahren eine Brille ganz ohne Astigmatismuskorrektur (aber vermutlich einen leichten Astigmatismus auf dem linken Auge von vermutlich < 0.75D) Dann muss irgendwas passiert sein (evtl. stumpfes Trauma? Oder einfach nur das unvermeidliche Altern) und gefühlt ganz plötzlich wars vorbei mit kleinen Schriften am PC. Optiker Nr. 1 hat mir sehr schöne, leichte Brille mit -1D, 68° gebaut. Nur leider hat sich innerhalb weniger Monate die Achse auf ca. 90° geändert. Inzwischen hat sie die Achslage bei mir halbwegs stabilisiert auf -1.5D und schwankt nur noch wenig um die 90° herum. Aber sie schwankt! (heute könnten es z.B. gerne eher 98° sein) Da ich "nur" -1.5D Zylinder habe, lebe ich einfach damit und beobachte das ganze noch ein bissel. Falls es bei mir langfristig weiter schwankt werd ich mir für jede Tages / Wochenform verschiedene günstige Brillen zulegen oder eben so eine Braun Classic mit kreisrunden Gläsern. mal schaun..
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Max25 »

Hi!

Ich will gar nicht bestreiten, dass der Astigmatismus auch über den Tag schwankt. Die gemessene Brille von 143° war aber grundsätzlich unscharf und somit ist eine Fehlmessung wohl wahrscheinlicher.

Dass der korrekte Wert bzw Bereich irgendwo zwischen 145° und 150° liegt, glaube ich daher immer noch^^

Die Braun Classic bietet mein Optiker gar nicht an. Die aktuelle Brille ist da schon recht nach dran. Aber wie du schon sagtest, dann kann nur perfekt kreisrunde Gläser drehen.

Grüße
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5088
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Lutz »

Eine Vorgehensweise, die sich als durchaus praxistauglich erwiesen hat, wäre, das Problem, sobald es gelöst ist, nicht weiter als ein solches zu betrachten.

Die Achse des Brillenglases paßt auch dann nicht mehr hundertprozentig zum Auge, wenn man den Kopf zur Seite neigt (da sich dann das Auge in der Augenhöhle entgegengesetzt zur Kopfneigung in der Augenhöhle dreht). Somit sollte man, wenn im Alltag, während man sich auf ebenjenen und nicht auf die Brille konzentriert, keine Probleme mehr auftauchen, ggf. irgendwann die Sau auch im Dorf lassen...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
A
And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von And »

Vielleicht bin ich ja viel zu "zukunftspositiv" und fortschrittsgläubig, aber ich meine, für Leute wie mich und vermutlich Max wäre ein modernes Brillengestell hilfreich, wo die Achse in einem Einstellbereich von plus/minus 10 - 15° passend nach Tages/Wochen/Monatsform des persönlichen Astigmatismus individuell nachjustiert werden kann. Ganz ähnlich wie bei einer Meßbrille mit ihrem Achseinstellrädchen, nur eben viel dezenter. Wir bauen seit Jahrhunderten Miniaturwunderwerke wie mechanische Armbanduhren, können aber die Achse eines Brillenglases nicht nachdrehen? Warum nicht?

Falls es partout der Wille (und - zugegeben - der Markt) nicht hergibt - dann warte ich eben auf die hoffentlich in nicht allzuferner Zukunft kommenden elektronisch regelbaren Linsen.
Benutzeravatar
Distel
Beiträge: 7123
Registriert: Mittwoch 23. März 2011, 15:21
Wohnort: Niederrhein nahe NL

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Distel »

.
Hi And,

immer wieder interessiert, womit du dich beschäftigst und was dir so alles einfällt. :lol:

So eine Brille mit Rändel zur Achsjustierung würde nur eine Komponente beeinflussen.
Wenn’s wirklich Schwankungen gibt, werden die voraussichtlich bei vielen Menschen auch
die Stärken der Sphäre und der Zylinder betreffen. :idea:

Greets Distel
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft
A
And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von And »

Hallo Distel, da hast Du natürlich absolut recht.
Ich kann nur für mich persönlich sprechen (kurzsichtig: linkes Auge sph: -3D, cyl: -1.25D, Ache ca. 90°) ich schau morgens ohne Brille auf eine punktförmige Lichtquelle (rote LED) und kann so schon direkt sehen, "was die Stunde geschlagen hat" für den Tag. Wenns gut läuft, dann seh ich eine Ellipse, nur leicht asymmetrisch ("eiförmig"), nicht ausgefranst und gleichmäßig gefüllt. Wenns ein schlechter Tag ist, dann stärker asymmetrisch, teils mit extra Ausbuchtung (-> blasses Doppelbild - Abberation höherer Ordnung) und leider manchmal auch ungleichmäßig gefüllt mit ein oder zwei helleren Spots). Quasi eine Wellenfrontabberometrie für Arme ;-)

Also für mich persönlich kann ich einiges an Sehschärfe durch leichtes Nachkorrigieren der Achse herausholen. Klar schwankt bei mir auch die Sphäre leicht - aber das scheint subjektiv(!) einen deutlich geringeren Einfluß zu haben (Ausnutzung der Restakkomodation).. D.h. für mich wär so eine feinmechanisches Wunderwerk an Brille mit einem unauffälligen Mechanismus zur Feinjustierung der Achse eine tolle Sache. Man darf ja noch träumen :-)
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Achsbestimmung bei starker Hornhautverkrümmung

Beitrag von Max25 »

Ich wollte gerne noch ein Update geben.

Also die Achse wurde von 150 (alte Brille) zu 145 zu 143 zu 149° geändert. Dabei wurde das alte Glas von 143 zu 149 zum Testen gedreht. Hierbei war es so, dass das Bild jeweils bei Drehen des Glases in beide Richtungen schlechter wurde.

Bei der fertigen Bille ist es nun wieder so, dass das Bild beim Drehen in die eine Richtung direkt miserabel wird und beim Drehen in die andere Richtung besser wird. (Selbe Richtung wie bei 145°) Ich hätte eigentlich das selbe Ergebnis wie bei der manuell verdrehten Brille erwartet. :?: Allerdings ist dieses Besserwerden jetzt weniger stark ausgeprägt als bei den vorherigen Varianten. Daher belasse ich es jetzt dabei.

Als Fazit würde ich einfach mal Festhalten, dass 4 dtp Hornhautverkrümmung vermutlich schon das Maximum sind, bei der eine Brille zufriedenstellend arbeitet. (Einfach weil kleine Achsabweichungen große Auswirkungen haben.) Vermutlich wäre es sinnvoll sich Kontaktlinsen in einem Linsenstudio anpassen zu lassen. Dafür fehlt mir aber momentan das Geld, weshalb ich das erst einmal aufschiebe. Abgesehen davon habe ich auch bedenken, wegen meinen eh schon leicht trockenen Augen die Hornhautoberfläche zu beschädigen.

Würde ich bei meinen Werten eigentlich von asphärischen Gläsern profitieren? Ich hatte 1x doppelasphärische Gläser, welche dann zu apshärischen und letztlich zu sphärischen geändert wurden. Entgegen der Werbeversprechen war die Randschärfe bei der Asphäre schlechter. Ich weiß aber nicht, ob die Gläser einfach schlecht zentriert waren, oder ob es immer so ist.
Antworten