Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

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Lutz
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Lutz »

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Wenn man die Brille von hinten oben rechts beleuchtet, wirft der Bügel einen Schatten auf das Glas - und dort wird das Glas nicht dunkel. Das ist das, was man auf dem Foto sieht.

Der TE hat erwartet, daß sich das Glas auch bei einer ungleichmäßigen Beleuchtung gleichmäßig einfärbt. (Gegen diese Erwartung ist bei entsprechend ungenauer Erklärung ja auch überhaupt nichts einzuwenden.)

Dummerweise hat die Erwartung aber nichts mit der Realität zu tun. Dieses Glas verhält sich so wie alle anderen phototropen Brillengläser dieser Welt auch.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Pimbo
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Pimbo »

Die Einfärbung hat sich so eingestellt, als ich mich heute zum Test etwa 1-2 Minuten so hingestellt habe, dass die Sonne von hinten rechts kam (wie Lutz schon ganz richtig geschrieben hat). Ich staune allerdings darüber, dass das normal sein soll. Ich habe es noch nie erlebt, dass mir jemand mit einer solchen Brille gegenüber stand (siehe Bild).
Ich kann die Brille morgen gerne noch einmal in die Sonne legen, wenn sie scheinen sollte. Dann wird sie sich aber einheitlich färben, denke ich. Zumindest tut sie das, wenn die Sonne von vorne kommt.
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20220422_085916 (2)-min-1-1.jpg
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Saibaba
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Saibaba »

In der Regel bewegt man sich draußen. Wenn man eine statische Position einnimmt und sich eine längere Zeit nicht vom Fleck bewegt, kann es möglicherweise zu diesem Effekt kommen. Dies entspricht aber nicht der Lebenswirklichkeit.
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Karoshi
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Karoshi »

Die einzelnen Moleküle reagieren auf UV Licht. Je nach Exposition unterschiedlich stark. Die Moleküle wissen nichts von einander. Die logische Konsequenz ist also so ein Verhalten.
Die neueste Generation 8 reagiert einfach krass schnell.
Da kann man solche Effekte leicht provozieren.
Es ist dennoch normal weil es technisch nicht anders geht.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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Pimbo
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Pimbo »

Saibaba hat geschrieben:In der Regel bewegt man sich draußen. Wenn man eine statische Position einnimmt und sich eine längere Zeit nicht vom Fleck bewegt, kann es möglicherweise zu diesem Effekt kommen. Dies entspricht aber nicht der Lebenswirklichkeit.
Ich habe diese Situation in dem Fall zwar bewusst herbeigeführt, aber auch nur, weil sie vorher schon in einer normalen Situation entstanden ist. Selbst in relativ kurzen Handlungen, wie beispielsweise dem Abschließen meines Fahrrads, hatte ich diese Fleckenbildung. Leider verschwinden die Flecken aber nicht annähernd so schnell, wie sie kommen. Und, wie bereits erwähnt, entsteht diese Färbung ja auch, wenn ich mich bewege. Wenn ich also eine Straße entlang gehe, die von der Sonne wegführt, tritt diese Einfärbung auch auf, da ich die Sonne dann im Rücken habe. Ich müsste also ständig in Richtung Sonne schauen, damit das nicht passiert. Ich kann ja nicht, nur damit sich meine Brille gleichmäßig tönt, alle 50 Meter stehen bleiben und erstmal für 20 Sekunden Richtung Sonne schauen. Ich wunder mich einfach sehr darüber, dass das normal sein soll, bzw. dass jemand eine solche Brille freiwillig behält und damit zufrieden ist. Ich schaue immer auf diese scharfen Kanten der Tönung, was noch viel mehr stört als eine schmutzige Brille.
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nixblicker
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von nixblicker »

Also mich würde es auch stören, wenn ein Glas sich wie gezeigt einfärbt... Habe ich in dieser Form auch ehrlich gesagt noch nie gesehen. Wenn das für die neueste Generation normal ist, dann würde ich diese Gläser niemandem mehr empfehlen.
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de
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Robin
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Robin »

das hättest du auch schon vor 50 Jahren bei den mineralischen phototropen Gläsern haben können. Irgendwann hatte ich mal das Gittermuster des Gitters vor dem Werkstattfenster deutlich sichtbar in der Tönung - die Gläser tönen sich nun einmal entsprechend der Lichtmenge (UV-Licht) die das jeweilige Teilstück des Glases abbekommt. Alle Glasbereiche, die sich im Schatten berfinden sind deutlich weniger eingetönt. Das war schon immer so!
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nixblicker
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von nixblicker »

die funktionsweise von Solchen Gläsern ist mir schon bewusst... Aber in dieser Härte habe ich das eben noch nie wahrgenommen, und ich glaube, auch meine Kunden hätten das beanstandet. Allerdings bin ich auch der Meinung, wenn man nicht festgenagelt eine Position zu Sonne einnimmt, sollte sowas nicht passieren.
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de
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wörterseh
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von wörterseh »

Im Grunde ist es aber auch komplett logisch, dass dieser Umstand vermehrt auftreten kann wenn die Reaktionszeit sich deutlich verkürzt.
Also, schnellere Reaktion des Glases bringt wohl noch kein perfektes Ergebnis.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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Lutz
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von Lutz »

wörterseh hat geschrieben:Im Grunde ist es aber auch komplett logisch, dass dieser Umstand vermehrt auftreten kann wenn die Reaktionszeit sich deutlich verkürzt.
Also, schnellere Reaktion des Glases bringt wohl noch kein perfektes Ergebnis.
Wobei die verkürzte Reaktion auch dazu führt, daß die Färbung schnell gleichmäßig wird, wenn man sich bewegt. Und deswegen gibt es das geschilderte Problem - von Einzelfällen offensichtlich abgesehen - in der Praxis eigentlich auch nicht.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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wörterseh
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Re: Ungleichmäßige Tönung bei selbsttönenden Gläsern

Beitrag von wörterseh »

Lutz hat geschrieben: Wobei die verkürzte Reaktion auch dazu führt, daß die Färbung schnell gleichmäßig wird, wenn man sich bewegt. Und deswegen gibt es das geschilderte Problem - von Einzelfällen offensichtlich abgesehen - in der Praxis eigentlich auch nicht.
Die Ungleichmäßigkeiten sind allerdings erst weg wenn überall 100% Einfärbung erreicht ist. Bis dahin dunkeln ja auch die Bereiche weiter nach die bereits mehr Eintönung haben. Der Prozess der Verdunkelung wird vielleicht auch nicht linear sein, aber das weiß ich nicht genau.
Vielleicht werde ich heute mal mit den Demoscheiben spielen.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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