Meine erste Gleitsichtbrille

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Tourina
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Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Tourina »

Ein freundliches Hallo in die Runde,

benötige eine Gleitsichtbrille, nachdem ich jetzt auch in den Fernbereich nicht mehr so gut sehen kann. Diese wollte ich mir von einem Optiker in Wohnortnähe machen lassen, in der Hoffnung auf eine gute Beratung (beidseitig Glaukom und medikamentenbedingt lichtempfindliche Augen). Der Optikerbesuch war jedoch recht enttäuschend. Nach der Messung wurde mir das teuerste Brillenglas des Vertragspartners (Impression Free Sign mit Colomatic Index 1,67) für 1500 € das Paar angeboten. Als ich wegen des Preises auf eine günstigere Alternative ausweichen wollte, hieß es, dass dann der Preis für die Augenvermessung noch dazu kommen würde. Ich fühle mich in meiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt und habe den Eindruck, dass hier versucht wird, dass teuerste Brillenglas an die Frau zu bringen. Wäre es nicht fair dem Kunden vorher zu sagen, dass eine bestimmte Messung bei anderen Brillengläsern aufpreispflichtig ist? Mein Vertrauen ist weg. Kann man beim Optiker überhaupt auf eine neutrale Beratung hoffen? Hat doch jeder seinen Verzragspartner. :wink:
Beim Suchen im Netz nach Alternativen bin ich auf die Herstellerfirma Rupp + Hubrach gestoßen. Hier würde das Brillenglaspaar Siia mit Transitions Signature Gen8 1330 € kosten und beim anateoME 1130 €. Wo liegen die Unterschiede zwischen den Brillengläsern? Sind die Preise angemessen? Würde mich sehr über eine Antwort freuen.
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

1. Was spricht dagegen, die günstigere Alternative zu nehmen und die Messung extra zu bezahlen? Dürfte immer noch günstiger sein, oder nicht?
1b. Welche günstigeren Alternativen wurden denn angeboten?
2. Ist 1.67er-Material wirklich nötig? Wie sind denn die benötigten Korrekturwerte?
3. Ist das Superindividualisierte Top-Glas nötig? Gibt es eine Upgrade-Möglichkeit, wenn Du erstmal mit einem einfacheren Glas startest und dann damit nicht zurechtkommst (Stichwort "Verträglichkeitsgarantie")?
4. Die anderen Hersteller machen auch sehr gute Gläser; die genannten Gläser sind sicherlich vergleichbar, aber jeder Hersteller setzt auch eigene Akzente.
5. Ja, es gibt Optiker, die mit dem Kunden zusammen versuchen, die für den Kunden beste Lösung zu finden. Kommt auf den Optiker an...
6. Es gibt Optiker, die bieten Gläser von verschiedenen Lieferanten mit verschiedenen Qualitäten und Preisen an, und es gibt solche, die sich auf einen Lieferanten konzentrieren. Für beides mag es gute Gründe geben, aber letztendlich entscheidet der Kunde: wenn er zum Mercedes-Händler geht, muß er sich nicht wundern, wenn man ihm einen Mercedes verkaufen will.
Zuletzt geändert von Lutz am Montag 23. August 2021, 00:34, insgesamt 1-mal geändert.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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hanswurst90
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von hanswurst90 »

Wenn es zum Einstieg günstig sein soll, könnte man ja auch zu einer großen Optikerkette gehen, die mit F anfängt, dort über deren Tiefpreisgarantie ein Paar Gleitsichtgläser (Zeiss Smart Life Plus oder Zeiss Precision Superb) für 200-300 Euro plus Gestell erstehen, ein paar Wochen testen und bei Nichtgefallen zurückgeben.
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

hanswurst90 hat geschrieben:ein paar Wochen testen und bei Nichtgefallen zurückgeben.
Und welches Problem ist dann damit gelöst?
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wörterseh
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von wörterseh »

hanswurst90 hat geschrieben:Wenn es zum Einstieg günstig sein soll, könnte man ja auch zu einer großen Optikerkette gehen, die mit F anfängt, dort über deren Tiefpreisgarantie ein Paar Gleitsichtgläser (Zeiss Smart Life Plus oder Zeiss Precision Superb) für 200-300 Euro plus Gestell erstehen, ein paar Wochen testen und bei Nichtgefallen zurückgeben.
Mehr als meinen Kopf zu schütteln fällt mir dazu nicht ein...
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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hanswurst90
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von hanswurst90 »

Lutz hat geschrieben:
hanswurst90 hat geschrieben:ein paar Wochen testen und bei Nichtgefallen zurückgeben.
Und welches Problem ist dann damit gelöst?
Offenbar scheint der Preis ja ein großes Problem zu sein.
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

Problem:
Tourina hat geschrieben: benötige eine Gleitsichtbrille
+

Lösung:
hanswurst90 hat geschrieben:ein paar Wochen testen und bei Nichtgefallen zurückgeben.
=

"Keine Gleitsichbrille haben."
Zuletzt geändert von Lutz am Montag 23. August 2021, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

hanswurst90 hat geschrieben: Offenbar scheint der Preis ja ein großes Problem zu sein.
Nein. Der (zu) große Preis ist das Problem.

Und zur Lösung dieses Problems braucht es weder eine Tiefpreisgarantie noch eine große Kette mit F., sondern schlichtweg eine Alternative mit einem geringeren Preis (wobei es die ja scheinbar auch gab, dabei war lediglich die Refraktion nicht inklusive).
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optikgutachter
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von optikgutachter »

Womit auch klar sein dürfte, dass das Geld in die Qualität der Gläser gesteckt wird und sehr knapp kalkuliert wurde.
Sonst ist ja immer "geringer Preis = geringe Qualität/Leistung" angesagt.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Tourina
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Tourina »

Die 1500 € sind schon eine Hausnummer für mich, auch wenn ich zuletzt bei meinen Augen bzw. beim guten Sehen sparen würde. Aber mein monatliches Einkommen setzt mir Grenzen- leider. Was ich nicht in Ordnung finde ist, dass in meinem Fall nicht gesagt wurde, dass dieses DNEye pro (115 €) bei einigen Brillengläsern extra berechnet und bei Anderen überhaupt nicht erforderlich ist. Da wird dann gleich unaufgefordert zuerst gemessen (trotz Vorlage einer Sehhilfenverordnung) ohne dass der Kunde über die möglichen Alternativen informiert wird. Fühlt sich für mich nicht richtig an. Ich würde es anders machen! Die großen Optikerketten wären vielleicht preislich eine Alternative, wenn man wüßte, was man fürs Geld bekommt. Deshalb bin ich ja zum Optiker, um gut beraten zu werden und zu wissen was ich bekomme. Hat leider nicht so geklappt und nun suche ich selbst nach bezahlbaren Gläsern im Netz. Das Paar Brillengläser " anateoME" von Rupp + Hubrach kostet fast 400 € weniger als die Free Sign von Rodenstock. Wie unterscheiden sich diese Gläser? Sind die von Rupp + Hubrach schlechter nur weil sie weniger kosten? Was sagt der Gutachter dazu? :wink:
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Tourina
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Tourina »

@ Lutz Sphäre Zylinder Achse
F R +2,00 -0,50 10
L +2,25 -0,75 180

N R +4,00 -0,50 10
L +4,25 -0,75 180
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Tourina
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Tourina »

nochmal @ Lutz,

Es war keine Werbung vorhanden noch gab es einen Hinweis darauf, dass ich einen "Mercedes" verkaufen wollendes Optikergeschäft betreten habe.
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

Danke für die zusätzliche Info.

a) Bei den Stärken brauchst Du kein 1.67-er Glas, soweit lehne ich mich auf jeden Fall schon mal aus dem Fenster.
b) Das Anateo von r+h ist ein sehr gutes Glas, es berücksichtigt z.T. andere und/oder zusätzliche Parameter bei der Anpassung.
c) Zu der Notwendigkeit von DNEye-Messungen habe ich eine Meinung, die sich vermutlich von der Meinung überzeugter DNEye-Messungs-Anwender unterscheidet, das bedeutet aber nicht, daß ich damit recht habe... ;-) -> dazu können andere wahrscheinlich mehr sagen.
d) Ich hatte es so verstanden, daß DIr bei dem Optiker auch noch eine günstigere Alternative angeboten wurde. Wenn ich das richtig verstanden habe, was wurde denn da angeboten?
e) Ich würde nicht 1.500,- für Brillengläser bei einem Anbieter ausgeben, der mir nicht erklären kann, was diese Gläser von anderen unterscheidet. Wobei es auch nicht immer zielführend ist, einen Kunden gleich mit allen verfügbaren Informationen zu erschlagen; Fragen sollte man aber schon beantworten können.
f) Wenn Du Dich schlecht beraten oder unwohl bei dem Anbieter fühlst, versuche es noch einmal bei einem anderen. Es gibt meist Alternativen...
g) Kaufe nicht, wenn das Angebot nicht in Dein finanzielles Budget paßt. Gilt nicht nur für Brillen... :wink:
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optikgutachter
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von optikgutachter »

Wie findet man das richtige Gleitsichtglas:

http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=28&t=17598
:wink:
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Lutz
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Re: Meine erste Gleitsichtbrille

Beitrag von Lutz »

Tourina hat geschrieben:nochmal @ Lutz,

Es war keine Werbung vorhanden noch gab es einen Hinweis darauf, dass ich einen "Mercedes" verkaufen wollendes Optikergeschäft betreten habe.
Ich wollte auch nicht Dir einen Vorwurf machen, sondern lediglich darauf hinweisen, daß ich dem Optiker, der sich auf eine bestimmte Marke fokussiert, keinen Vorwurf machen würde, wenn er dann auch zunächst diese Produkte empfiehlt.

Daß man das nicht besser kommunizieren könnte/sollte, will ich nicht bestreiten...
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