Erste Brille

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PV-Flo
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Erste Brille

Beitrag von PV-Flo »

Hallo zusammen,

mich 41 Jahre beschäftigt da etwas, ich merkte schon seit längerem, das ich mich beim lesen von längeren Texten und filigranen Arbeiten sehr anstrengen muss. Nun habe ich das Angebot meines Arbeitgebers genutzt und war bei unserem Partneroptiker und habe dort eine Arbeitsschutzbrille machen lassen. Das Ergebnis war R 1,0 Cyl -0,5 A°100 / L 0,75.
Ein Sehtest der allerding schon etwa 15 Jahre her ist ergab R 0,5 / L 0,75 Cyl 0,5 A°9.

Auf dem rechten Auge hatte ich vor ca 12 Jahren mal eine Augenverletzung mit Hornhautablösung direkt vor der Pupille, da hat der Optiker auch gesagt das da die Oberfläche nicht ganz so toll ist wie beim Linken.
Ist da so viel im Fluss dass sich die Achse auf dem linken Auge quasi neutralisiert hat?

Da ich jetzt eigentlich eine vernünftige Private Brille machen lassen möchte beschäftigt mich jetzt noch folgendes.
Ich habe jetzt die Arbeitsschutzbrille ca eineinhalb Wochen und merke schon wie ich mir leichter tue. Ich bilde mir auch ein das ich Abends lange nicht so müde bin. Sonnst schlafe ich oft beim Fernsehen nach kurzer Zeit ein diese Woche hatte ich die Probleme kaum.
Wenn ich nun die Brille trage und einen gut gedruckten Text lese, könnte man meinen das da noch das letzte bisschen schärfe fehlt, ist das normal oder kann man da noch was rausholen? Nur weil der Optiker noch meinte eine zu scharfe Brille ist nicht so toll weil viele nicht damit klar kommen das alles so scharf ist. Ich finde es auf jedenfall richtig entspannend wenn ich die Brille trage obwohl ich sie ja hauptsächlich für die nähe Brauche.
Und ist es normal das ich einige Zeit brauche wenn ich sie abnehme bis ich vernünftig (ist nicht so schlimm, eher jammern auf hohem Niveau) sehe?

Und noch eins ich weiß nicht wie ichs ausdrücken soll aber ich versuche es mal. Kann der Optiker einem eine stärkere Brille verpassen als man braucht, das man sich schneller daran gewöhnt, das man dann immer eine braucht bzw nicht ohne sein will? Ist da was drann? Ein Kollege hat die These aufgestellt..... :-)

Danke für eure Meinungen :D
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GodEmperor
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Re: Erste Brille

Beitrag von GodEmperor »

PV-Flo hat geschrieben:Ist da so viel im Fluss dass sich die Achse auf dem linken Auge quasi neutralisiert hat?
Glasstärken können sich ständig und durch viele Faktoren beeinflusst ändern. Galadriel hätte gesagt "Die Welt ist im Wandel...".
PV-Flo hat geschrieben:Kann der Optiker einem eine stärkere Brille verpassen als man braucht, das man sich schneller daran gewöhnt, das man dann immer eine braucht bzw nicht ohne sein will?
Die Brille soll so schwach wie möglich und so stark wie nötig sein. Also nix überkorrigieren als "Schnellgewöhnung" oder unterkorrigieren als "Nichtverwöhnen". Gewöhnen tust du dich nur an das deutliche, unangestrengte Sehen aber nicht an die Brille. Gruß an den Kollegen, der kann seinen Job bestimmt besser als wir Optiker es könnten. Im Gegenzug könnem wir Optik besser als er.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Lutz
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Re: Erste Brille

Beitrag von Lutz »

PV-Flo hat geschrieben:Hallo zusammen,

mich 41 Jahre beschäftigt da etwas, ich merkte schon seit längerem, das ich mich beim lesen von längeren Texten und filigranen Arbeiten sehr anstrengen muss. Nun habe ich das Angebot meines Arbeitgebers genutzt und war bei unserem Partneroptiker und habe dort eine Arbeitsschutzbrille machen lassen. Das Ergebnis war R 1,0 Cyl -0,5 A°100 / L 0,75.
Ein Sehtest der allerding schon etwa 15 Jahre her ist ergab R 0,5 / L 0,75 Cyl 0,5 A°9.

Auf dem rechten Auge hatte ich vor ca 12 Jahren mal eine Augenverletzung mit Hornhautablösung direkt vor der Pupille, da hat der Optiker auch gesagt das da die Oberfläche nicht ganz so toll ist wie beim Linken.
Ist da so viel im Fluss dass sich die Achse auf dem linken Auge quasi neutralisiert hat?
Das liegt (auch) an unterschiedlichen Schreibweisen. In jeweils gleicher Schreibweise ergibt sich:
a) neu:
R: +0,50 +0,50 10°
L: +0,75

b) alt:
R: +0,50
L: +0,50 +0,75 9°

=> Sehr ähnlich für einen zeitlichen Abstand von 15 Jahren und eine zwischenzeitliche Hornhautverletzung; fast identisch, falls Du bei einem Wertepaar R und L verwechselt hast :wink: (mehr zu den Schreibweisen unter http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=28&t=8727)
PV-Flo hat geschrieben: Wenn ich nun die Brille trage und einen gut gedruckten Text lese, könnte man meinen das da noch das letzte bisschen schärfe fehlt, ist das normal oder kann man da noch was rausholen?
Hast Du eine Nah- oder eine Fernbrille bekommen? (Siehst Du mit der Brille in der Ferne auch deutlich, oder ist das Bild da unscharf?)
PV-Flo hat geschrieben: Nur weil der Optiker noch meinte eine zu scharfe Brille ist nicht so toll weil viele nicht damit klar kommen das alles so scharf ist. Ich finde es auf jedenfall richtig entspannend wenn ich die Brille trage obwohl ich sie ja hauptsächlich für die nähe Brauche.
Und ist es normal das ich einige Zeit brauche wenn ich sie abnehme bis ich vernünftig (ist nicht so schlimm, eher jammern auf hohem Niveau) sehe?
Das hört sich für mich so an, als ob Du eine Fernbrille bekommen hast und möglicherweise für die Nähe noch ein wenig mehr Unterstützung benötigst. -> "Wellness"-Gläser oder Gleitsichtgläser zum Beispiel. Zu Deiner Altersangabe würde das jedenfalls passen.
Die Ansicht, man solle die Korrektur nicht optimal machen, weil man sich daran vielleicht besser gewöhnt, teile ich nicht. Erst, wenn die Gewöhnung nicht funtktionieren will, würde ich von der theoretisch optimalen Korrektur abweichen.
PV-Flo hat geschrieben: Und noch eins ich weiß nicht wie ichs ausdrücken soll aber ich versuche es mal. Kann der Optiker einem eine stärkere Brille verpassen als man braucht, das man sich schneller daran gewöhnt, das man dann immer eine braucht bzw nicht ohne sein will? Ist da was drann? Ein Kollege hat die These aufgestellt..... :-)
Es kann sein, daß man als Brillenträger besseres Sehen besser findet und dann nicht wieder schlechter sehen will - daß man als Optiker absichtlich eine falsche Stärke einbaut, um den Kunden von der Brille "abhängig" zu machen (so verstehe ich Deine Frage), ist eine ziemlich absurde These. Das würde allenfalls zu unscharfem Sehen, anstrengendem Sehen oder zu unnötig begrenzten Entfernungsbereichen führen, in denen der Kunde scharf sieht - und unzufriedene Kunden will kein Optiker...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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PV-Flo
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Re: Erste Brille

Beitrag von PV-Flo »

Lutz hat geschrieben:
PV-Flo hat geschrieben:
Hast Du eine Nah- oder eine Fernbrille bekommen? (Siehst Du mit der Brille in der Ferne auch deutlich, oder ist das Bild da unscharf?)
PV-Flo hat geschrieben: .
Danke schon mal für die ausführlichen Antworten, hat mir schon einiges erklärt. In dem Fall habe ich eine Fern Brille bekommen, der Optiker zeigte mir noch das ich auf die Ferne da auch einen tucken besser damit sehe. Erklärte es aber nicht genauer warum.

Verstehe ich das richtig das ich mit ner reinen Lesebrille evtl noch nen tucken besser sehen könnte aber sie dann immer in die Ferne abnehmen müsste bzw. eine Gleitsichtbrille bräuchte. Oder kann man das mit einer Fernbrille auch machen das es noch besser wird?

Edit : Noch was ich bilde mir ein durch die Brille eine leichte Vergrößerung war zunehmen, kann das sein oder ist das Einbildung?
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Lutz
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Re: Erste Brille

Beitrag von Lutz »

PV-Flo hat geschrieben:
Verstehe ich das richtig das ich mit ner reinen Lesebrille evtl noch nen tucken besser sehen könnte aber sie dann immer in die Ferne abnehmen müsste bzw. eine Gleitsichtbrille bräuchte. Oder kann man das mit einer Fernbrille auch machen das es noch besser wird?
Wenn die Brille für die Ferne paßt, dann braucht es für die Nähe was anderes.
PV-Flo hat geschrieben: Edit : Noch was ich bilde mir ein durch die Brille eine leichte Vergrößerung war zunehmen, kann das sein oder ist das Einbildung?
Ist so.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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PV-Flo
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Re: Erste Brille

Beitrag von PV-Flo »

Lutz hat geschrieben:
PV-Flo hat geschrieben:
Verstehe ich das richtig das ich mit ner reinen Lesebrille evtl noch nen tucken besser sehen könnte aber sie dann immer in die Ferne abnehmen müsste bzw. eine Gleitsichtbrille bräuchte. Oder kann man das mit einer Fernbrille auch machen das es noch besser wird?
Wenn die Brille für die Ferne paßt, dann braucht es für die Nähe was anderes.
PV-Flo hat geschrieben: Edit : Noch was ich bilde mir ein durch die Brille eine leichte Vergrößerung war zunehmen, kann das sein oder ist das Einbildung?
Ist so.
OK jetzt blick ichs nicht mehr, warum sehe ich dann auf die Nähe besser und auf die Ferne auch etwas? Weil es größer ist?

Sollte ich die Brille dann nicht den ganzen Tag tragen? wenn Plus Gläser eigentlich für die Nähre sind?
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Karoshi
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Re: Erste Brille

Beitrag von Karoshi »

Plusgläser sind nicht pauschal für die Nähe, das ist Käse.

Du bist Weitsichtig, das kann das Auge bis zu einem gewissen (altersabhängigen) Grad selber ausgleichen.

Trägst du deine Brille NICHT, musst du für die Fernschärfe schon einen Teil vom Einstellpotential (das eigentlich für die Naheinstellung da ist) verbrauchen.

Trägst du deine Brille, kannst du alles vom Einstellpotential für die Nähe verwenden.

Darum siehst du in der Nähe mit Brille besser obwohl du Fern auch scharf siehst.

Zauberei.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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PV-Flo
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Re: Erste Brille

Beitrag von PV-Flo »

Vielen Dank auf jedenfall, ihr habt mir sehr geholfen, es kommen halt einige Fragen erst wärend des gebrauchs der Sehhilfe und ich bin generell jemand der auch wissen will warum was so ist.
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PV-Flo
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Re: Erste Brille

Beitrag von PV-Flo »

Mir ist noch eine Frage in den Sinn gekommen, wie ist es bei einer Fernbrille wo ich jetzt in die Nähe und Weite besser sehen kann, die hat jetzt ja diese R 1,0 -0,5 100° L0,75. Muss der Optiker bei der Fertigung der Gläßer da jetzt was anderst machen? Oder ist das für einen Anderen dann eine reine Lesebrille der damit in die Ferne unscharf sieht?
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