Karoshi hat geschrieben:Das wird teilweise den Leuten bei der Cataract-OP eingebaut. Nur damit machen "Ärzte" ihren "sie brauchen nie wieder Brille tragen"-Bullshit aufrechterhalten können. Fürchterlich bis Körperverletzung.
Monovision ist der letzte Ausweg wenn nix anderes klappt. Macht man auch nur bei Kontaktlinsen, da sind dann die Abbildungsunterschiede gering.
das ist out - wenn schon, dann nimmt Multifokal-Intraokularlinsen; Monovision ist höchstens etwas für Patienten, die das schon vorher kannten, wollen und auch verstehen; Monovision muss man vorher ausprobieren, und die meisten Menschen mit Monovision sind nach m.E. Kontaktlinsenträger, denen das häufig primär von Optikern angeboten wurde und die damit sehr zufrieden sind und es daher dann auch nach Cataract-OP so haben wollen;
And hat geschrieben:
Danke für die Infos zu Monovision. Die Monovision-Methode klingt für mich auch ziemlich abenteuerlich - aber als letzte Option verständlich.
Meiner Mutter wurde übrigens experimentell (nach ihrer Zustimmung) in einem Auge eine flexible Interokularlinse eingesetzt, beim anderen eine fixe. Wenn ich mich recht erinnere, brauchte sie trotzdem eine Brille - das hatte wohl nicht so recht funktioniert.
Das ist weder abenteuerlich, noch die letzte Option - manche Menschen haben das von Natur aus ("Goethe-Blick")
https://www.welt.de/gesundheit/article2 ... essig.html ;
Monovision funktioniert, wenn es richtig gemacht wird, hervorragend, und es hat den Charme, dass man es mit KL gefahrlos einfach ausprobieren kann;
das Thema Intraokularlinsen ist ein breites Feld - nicht alle funktionieren wie erwartet; eine "flexible" Intraokularlinse gab es mal von der Fa. Morcher und die war nix - aktuelle multifokale Intraokularlinsen funktionieren ganz anders und werden immer besser....
wie bei Brillen und KL auch ist eine genaue Bedarfsanalyse erforderlich, um dem Patienten die geeignete IOL etc. anbieten zu können - die verschiedenen Möglichkeiten der Versorgung müssen nicht miteinander konkurrieren - man muss für den einzelnen nur das Richtige finden;
vielleicht kommt die Autofocus-Brille wirklich irgendwann "en passant" zusammen mit einer anderen Entwicklung aus Silicon Valley.....
die bisherigen Studien mit ein paar ausgewählten Probanden sind m.E. jedoch viel zu klein und wenn gut 60% der Anwender etwas besser finden, ist das ja nicht weit von der Zufälligkeit entfernt....
optikgutachter hat geschrieben:
....
Nichtsdestotrotz tragen fast alle Operierten -auch mit Multifokallinse- zumeist weiterhin eine Gleitsichtbrille, da die Intraocularlinsen
den Komfort und die Abbildungsqualität eines Gleitsichtglases bislang nicht wirklich ersetzen können.
- dann waren die beim falschen Operateur oder haben die falschen MIOL...
diffraktive Multifokallinsen verschlechtern z.B. das Kontrastsehen - das wird auch durch ein Brillenglas nicht mehr verbesserbar; deshalb empfehle ich das auch nicht für Autofahrer, die viel nachts unterwegs sein müssen;
die meisten Operierten (mit den aktuellen MIOL), die ich kenne, tragen nur gel. noch eine Nahbrille für kleine Schriften und für längeres Lesen;
im Alltag ist die Sehschärfe so gut, dass keine Brille nehr benötigt wird - gilt auch für Zeitung lesen; es handelt sich dabei um die neuen MIOL mit dem sogenannten "erweiterten Bereich" wie die AcrySof® IQ Vivity® (Alcon) oder die TECNIS Symfony® (Johnson&Johnson);
man verzichtet dabei auf die maximale Nahaddition für den Leseabstand 30cm zugunsten besseren Kontrastsehens und geringeren Halos wie sie bei der trifokalen ZEISS AT LISA tri (Weltmarktführer) noch auftreten;
während Gleitsichtgläser und Multifokallinsen immer nur einen andersartigen Ersatz für die fehlende Akkomodation darstellen, wäre eine fokussierende Brille natürlich ein interessanter Ansatz.....
es werden ja auch elektromechanisch fokussierbare Intraokularlinsen entwickelt - da gibt es aber auch wenig neues, mit der hier genannten Brille ist man m.E. auch nicht weiter;
Zweckoptimismus und euphorische Berichte sollen wohl Investoren locken.....