Kopf drehen, um scharf zu sehen

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Brillenträger726
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Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Brillenträger726 »

Hallo,

ich habe eine neue Brille bei einem lokalen Optiker machen lassen. Es sind sphärische Gläser und ich bin kurzsichtig. Meine Werte:

R -4,5 Cyl -1,0 A 14
L -5,25 Cyl -1,0 A 7

Die Gläser sind auf Durchblickshöhe zentriert worden.

Nun habe ich jedoch ein Problem: Auf dem linken Auge sehe ich geradeaus nicht scharf. Wenn ich einen Punkt mit dem linken Auge fixiere und mir das rechte Auge zuhalte, muss ich meinen Kopf um geschätzt 10° nach rechts drehen, sodass ich ihn scharf sehe. Woran kann das liegen?

Viele Grüße

Nachtrag: Durch das Verschieben der Brille vor dem Auge (weiter nach oben, links, ...) scheint es nicht besser zu werden.
d
deephorst
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von deephorst »

Klingt wie vielleicht suboptimale Achse irgendwie. Nochmal messen lassen.
T
Traumtänzerin
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Traumtänzerin »

Was genau bedeutet “auf Durchblickshöhe“ zentriert?
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER :mrgreen:"... (c) by Klaus Nerlich

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Brillenträger726
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Brillenträger726 »

deephorst hat geschrieben:Klingt wie vielleicht suboptimale Achse irgendwie. Nochmal messen lassen.
Habe jetzt mal meine Brille gedreht und auf dem betroffenen Auge/Glas wird es dann tatsächlich besser.
Traumtänzerin hat geschrieben:Was genau bedeutet “auf Durchblickshöhe“ zentriert?
Der Nullpunkt des Glases (das heißt doch so, oder?) soll da sitzen, wo ich in normaler Kopfhaltung auch durchsehe, also am Punkt, wo dann meine Pupille durchsieht.



Das schlimme ist, das sind jetzt meine dritten Gläser bei diesem Optiker, die ersten beiden waren nicht in Ordnung und bei den dritten passt es nur auf einem Auge. Es macht wirklich keinen Spaß mehr :(



Nachtrag: Ich glaube, dass das linke Glas vom Winkel in der Fassung falsch ist. Am linken Rand müsste es weiter außen sein. Wenn ich die Brille so verschiebe, dass der linke Teil des Glases weiter weg vom Kopf ist und der rechte näher, passt es. Also wohl falsch eingeschliffen? Ich hatte das jetzt mal versucht zu überprüfen und die Gläser sind vom Winkel schon ziemlich unterschiedlich, was in der Vergangenheit so nicht war. Bei den zweiten Gläsern, die wegen etwas anderem nicht passten, war das auch nicht so.

Nachtrag 2: Heute war ich nochmal dort, um mein Problem zu schildern. Geglaubt wurde mir das nicht und jetzt wird die Brille überprüft, was auch immer das genau heißen mag. Als ich dann draußen meine alte Brille wieder aufgesetzt habe, habe ich mit dem Blick gerade durch die Brille wieder am schärfsten gesehen, so wie auch mit allen anderen Brillen (und es waren wirklich viele), die ich die letzten 16 Jahre hatte. Das war das erste mal, dass ich nicht bei der größten deutschen Kette war (der Name wird ja hier nicht ausgschrieben) und dort war das noch nie ein Problem.
A
And
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von And »

(Hinweis: bin "User", kein Optiker, also alles Laienschauspiel was ich hier schreibe)
Das Problem ist die gefühlte Intransparenz (*). Alles geschieht "hinter dem Vorhang". Welche Technik kommt bei welchem Optiker zum Einsatz?

Zum Glück gibt es youtube, so daß man eine Vorstellung davon bekommt, wie Gläser entweder von Hand

(pi-mal-daumen-Zentrierung): https://www.youtube.com/watch?v=c6fOluB4OCo
(das kann man auch zu hause genauso gut mit nem Dremel hinbekommen)

oder automatisiert mit einer Maschine (Briot Alta XL) bearbeitet werden:

https://www.youtube.com/watch?v=hycn8eBhzVE

-- da kann dann eigentlich kaum was schiefgehen ! (?)



(*) ja - vielleicht sollte man einfach mal nachfragen - nette Optiker nehmen sich vielleicht die Zeit und zeigen den Maschinenpark. Ich werde es jedenfalls das nächste mal so handhaben.

p.s. @Brillenträger726: Du kannst die Zentrierung mit etwas Geschick auf 1 bis 2mm genau selber überprüfen, siehe hier: http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f ... 83#p192683
Du lannst also deine alte mit der neuen Brille vergleichen. bei großen Abweichungen --> Reklamation !

-- edit: ich verstehe gerade, daß du eine geneigte / aus der Ebene gekippte Linse vermutest. intuitiv halte ich das für fast unmöglich (was meinen die Optiker dazu?). da müsste dein Glas ja schon einen sehr dicken Rand haben, um hier auf relevante Gradzahlen zu kommen.. Nach meiner Erfahrung ist allerdings die Achslage bei zunehmenden Zylinderwerten zunehmend "sensibel" - da kommt es auf genaueste Arbeit an - gefühlt reichen hier schon kleinste Abweichungen von wenigen Grad um den Visus deutlich zu verschlechtern..
klappe doch mal die Bügel ein und drehe das Glas um die optische Achse und schau, ob du dann eine Verbesserung erreichen kannst..
B
Brillenträger726
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Brillenträger726 »

Danke für deine Antwort, And. Die Brille habe ich zur Überprüfung abgegeben, also kann ich die Zentrierung selbst nicht mehr überprüfen, aber eine sehr interessante Vorgehensweise, die du mir verlinkt hast. Der Nullpunkt wurde in der Höhe bei den ersten beiden Glaspaaren willkürlich eingeschliffen, ein Mal mittig ins Glas, dann auf die Höhe von 2/3 des Glases. Mit beidem kam ich nicht zurecht und jetzt ist es in der Höhe dort gewesen, wo es auch sein soll, auf meine Nachfrage. Hab das noch nie erlebt, dass man die Höhe der Pupille "auf dem Glas" nicht gemessen hat, das ist dort aber der Regelfall, haben sie mir gesagt. Verstehe ich nicht. Außerdem bezahle ich die Leute doch, für ihr Wissen und ihre Kompetenz, das will man sich doch als Kunde nicht aneignen müssen, um den Fehler aufzeigen zu können.
Was die Höhenzentrierung betrifft, kann ich zumindest sagen, dass der Nullpunkt ~6mm zu weit unten war, als er auf 2/3 Höhe eingeschliffen wurde. Man mag sich nur ausmalen, wie weit nebendran das in der Mitte war.

Bei der Kette waren die Gläser immer sauber geschleift, die hatten wohl eine Maschine. Bei meinem aktuellen, lokalen Optiker machen die das wohl per Hand, bei den letzten beiden Glaspaaren sah das aus, als hätte ein Praktikant die Gläser geschliffen. Da waren mehrere Einkerbungen am Rand des Glases drin, das habe ich so noch nie zuvor gesehen und das war sicherlich nicht gewollt. Ebenso war es etwas ungleichmäßig geschliffen.

Meine Werte wurden übrigens mit dem iProfiler von Zeiss ausgelesen, weshalb ich diesen Laden aufgesucht hatte. Glücklicherweise bin ich von Abberationen höherer Ordnung nicht betroffen. Danach wurden die Werte nochmal mit so einem anderen Gerät geprüft, wo man immer sagen soll, ob 1 oder 2 besser ist.

Das Glas hatte ich, wie du beschreibst, gedreht und festgestellt, dass es so ist, wie es sein soll, wenn das Glas im Gestell außen links (wenn man durch das linke Glas schaut) deutlich weiter weg vom Kopf muss, sodass es passt. Also im Sinne von, das ganze Glas müsste in dieser Richtung eigentlich gedreht sein. Aber wie gesagt, man hat mich als Hypochonder abgetan, sozusagen.

Und ja, meine Gläser sind sehr dick, da ich 1.5er Gläser stark bevorzuge. Mit höherbrechenden Gläsern komme ich absolut nicht zurecht.

Die Mitarbeiter dieses Geschäfts scheinen wirklich keinen Wert auf Präzision zu legen. Ich möchte nicht wissen, wie die Leute mit Gleitsichtbrillen aus diesem Geschäft sehen.
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Kalle
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Kalle »

Ohne die Brille und die Person persönlich vor sich zu haben, kann kein sicheres Urteil abgegeben werden.
Die richtigen Durchblickpunkte können nur vor Ort ermittelt werden und niemals durch "Selbstversuche"
Ein Augenpaar kann viel zu viele Einstellungen einnehmen um hier irgend welche Pauschalen anzuwenden.
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Karl Valentin 1882 - 1948
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And
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von And »

Nur mal am Rande meiner Meinung nach ist die Benutzung des Wortes "Selbstversuche" unschön, wenn nicht gar eine milde Form des Gaslightings ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gaslighting ). Damit wird der Versuch von Kunden, sich ein eigenes Bild über den Zustand und die Verarbeitungsgenauigkeit ihrer Brille zu machen, diskreditiert.
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GodEmperor
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von GodEmperor »

Aber son bißchen von diesem Gaslighting betreibst du allerdings ebenfalls. Also, ein bißchen mehr als ein bißchen ist das schon.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Lutz
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Lutz »

And hat geschrieben: Gläser entweder von Hand
(pi-mal-daumen-Zentrierung):
Wer kann, kann auch von Hand präzise arbeiten; es gibt Optiker, die mußten diese Fähigkeit in Gesellen- und Meisterprüfungen unter Beweis stellen. Hat dann allerdings nicht unbedingt was mit diesem unkoordinierten Gemurkse in dem verlinkten Video zu tun...

Diese Optiker können im übrigen auch den optischen Mittelpunkt eines Glases ohne Laser und mit deutlich weniger als "1-2 mm" Genauigkeit feststellen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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And
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von And »

GodEmperor hat geschrieben:Aber son bißchen von diesem Gaslighting betreibst du allerdings ebenfalls. Also, ein bißchen mehr als ein bißchen ist das schon.
Da hast Du recht - ich habe das eine oder andere Unüberlegte gepostet - vielleicht auch weil ich mich (teils unberechtigt) angegriffen gefühlt hatte. Nochmal sorry besonders in Richtung Lutz.

@Lutz: Die "laserfreie" Methode hatte schon Mr. Optikgutachter angedeutet. Wie geht das? Ehrliches Interesse! gerne per privater Nachricht.
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And
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von And »

Brillenträger726 hat geschrieben: Das Glas hatte ich, wie du beschreibst, gedreht und festgestellt, dass es so ist, wie es sein soll, wenn das Glas im Gestell außen links (wenn man durch das linke Glas schaut) deutlich weiter weg vom Kopf muss, sodass es passt. Also im Sinne von, das ganze Glas müsste in dieser Richtung eigentlich gedreht sein. Aber wie gesagt, man hat mich als Hypochonder abgetan, sozusagen.
Habe nochmal drüber nachgedacht und hier meine Vermutung: vielleicht stimmen die Zylinderwerte nicht. Denn: durch das Kippen des Glases erzeugst du dir künstlich einen Zylinder.
Kippst Du ein rein sphärisches Glas, nimmt die Brechkraft (aufgrund der sphärischen Aberration, die zum Rand hin zunimmt) senkrecht zur Kippachse zu (Kennt der/die eine oder andere vielleicht - wenn die alte Brille zu schwach wurde, konnte man durch Kippen etwas nachhelfen). Gleichzeitig hast Du dir aber aus einem sphärischen ein (krudes) torisches Glas mit einem gewissen Zylinderwert gemacht (je stärker gekippt, desto höher der Zylinderwert). Du könntest jetzt sogar Freihand die Kippachse drehen und so einen Astigmatismus ausgleichen.
also - ich würde überprüfen, ob die ermittelten Zylinderwerte passen - geht ruckzuck in wenigen Minuten mit der Kreuzzylindermethode. Hat das dein Optiker bei dir gemacht ?
B
Brillenträger726
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Brillenträger726 »

And hat geschrieben: Habe nochmal drüber nachgedacht und hier meine Vermutung: vielleicht stimmen die Zylinderwerte nicht. Denn: durch das Kippen des Glases erzeugst du dir künstlich einen Zylinder.
Kippst Du ein rein sphärisches Glas, nimmt die Brechkraft (aufgrund der sphärischen Aberration, die zum Rand hin zunimmt) senkrecht zur Kippachse zu (Kennt der/die eine oder andere vielleicht - wenn die alte Brille zu schwach wurde, konnte man durch Kippen etwas nachhelfen). Gleichzeitig hast Du dir aber aus einem sphärischen ein (krudes) torisches Glas mit einem gewissen Zylinderwert gemacht (je stärker gekippt, desto höher der Zylinderwert). Du könntest jetzt sogar Freihand die Kippachse drehen und so einen Astigmatismus ausgleichen.
also - ich würde überprüfen, ob die ermittelten Zylinderwerte passen - geht ruckzuck in wenigen Minuten mit der Kreuzzylindermethode. Hat das dein Optiker bei dir gemacht ?
Ich nehme an, da das Glas (meiner Meinung nach) falsch eingesetzt wurde, war dann der Zylinder falsch, wenn ich nach deinen Vermutungen gehe. Mit den vorherigen Gläsern war das ja nicht der Fall. Die Achse war bereits gut korrigiert, glaube ich, wobei das schwer zu überprüfen war, wenn ich an sich nicht scharf geradeaus sehen kann. Bei meiner alten Brille (vier oder fünf Jahre alt) passt die Achse jedenfalls gut, wenn auch nicht absolut perfekt.

Also dieser Kreuzzylinder war wenn dann in dem Messgerät dabei, wo man am Computer verschiedene Gläser einstellen kann. War es das, wo man immer zwei Verzerrte Bilder sieht und man sich für das bessere entscheiden soll? Wenn ja, wurde das gemacht.

Interessant finde ich aber, dass das Drehen/Kippen (wie auch immer man das in meinem Fall nennen mag) sehr wohl die Werte ändert. Man wollte mir ja nicht glauben, dass das bei mir nebendran ist.
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Julian0797
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Julian0797 »

Konsultiere doch mal einen anderen Optiker oder wieder die Kette mit der du zufrieden warst und hole eine zweite Meinung bzgl. der Messung ein
Wie lacht ein Optiker? HH'
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Kalle
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Re: Kopf drehen, um scharf zu sehen

Beitrag von Kalle »

And hat geschrieben:Nur mal am Rande meiner Meinung nach ist die Benutzung des Wortes "Selbstversuche" unschön, wenn nicht gar eine milde Form des Gaslightings ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gaslighting ). Damit wird der Versuch von Kunden, sich ein eigenes Bild über den Zustand und die Verarbeitungsgenauigkeit ihrer Brille zu machen, diskreditiert.
Die Brillenglasstärke die für ein Auge richtig erscheint, muß noch lange nicht beim beidäugigen Sehen vorkommen!
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