Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

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GodEmperor
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von GodEmperor »

Lutz hat geschrieben:Was um alles in der Welt spricht gegen eine Brille mit UV-/Blaulichtblocker? Oder diskutieren wir demnächst noch darüber, mit welcher Folie wir die Sonne einwickeln?
Wer soll das denn machen? Christo ist tot.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Lutz
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Lutz »

Im übrigen frage ich mich langsam, ob das Risiko von Augenschäden (durch das ständige "In-die-Lampen-schauen-und-Nachbilder-betrachten") nicht inzwischen größer ist als durch experimentierfreies "Einfach-in-die-Welt-gucken", wie es weite Teile der Bevölkerung standardmäßig praktizieren...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Blaulicht
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Blaulicht »

Messbrille hat geschrieben:die Frage ist m.E. wozu man überhaupt solche brutal hellen CFL-Strahler benötigt
Das sind keine Leuchtstoffröhren (CFL), das sind Keramikbrenner-Entladungslampen für höchste Qualitätsansprüche.
Solche und ähnliche Brenner sind z.B. in jedem Einkaufszentrum oder Theater in Massen zu finden.
Wahrscheinlich liegt es an den vergleichsweise hohen Investitionskosten (Leuchten und Vorschaltgeräte vergleichsweise teuer, aber eben auch professioneller Qualität) und dem Umstand, dass diese Brenner nicht sofort "an" sind, sondern zwei, drei Minuten zum Starten brauchen, dass diese Lampen trotz ihrer niedrigen Betriebskosten bei höchster Lichtqualität im Privatbereich wenig verbreitet sind.

Vielleicht illustriert das auch ein Blick auf die Leuchten, die ich für Wohn-, Arbeitszimmer, Küche und Werkstatt angeschafft habe, den Unterschied zu normalen Halogenflutern:
Bild
Hier eine Leuchte mit Leuchtmittel und zu zweidrittel herausgezogenem kaptonbeklebtem Deckglas. Man sieht die Einschübe für weitere Filter, Gobos etc.
Für Filterexperimente sind die Leuchten doch top, und sehen auch cool aus. Auch wenn die fast 40 Jahre alt sind, bei dieser professionellen Qualität von Narva habe ich nie das Gefühl "was fürn Gammel" wie wenn ich im Baumarkt bin oder den Ikea-Katalog blättere. Ich mag halt gutes und solides Zeug...

Bild
Hier ein Blick im Betrieb, durch ein ORWO Dunkelkammerfilter Nr. 107 betrachtet. Man sieht reflektiert auch meine Werkstattbeleuchtung (zwei Scheinwerfer gleichen Typs, Schutzglas mit Kapton beklebt)
Messbrille hat geschrieben:ich habe meine gesamte Raumbeleuchtung gleichmäßig mit 4,5W GU10 LED Spots in der Decke gestaltet (warmweiss um die 2700k, 355lm, jeweils 1,5m Abstand);
Meine Lampenwahl ist wegen meiner Vorliebe für Deckenfluterbeleuchtung... ich mags am liebsten, wenn das Licht indirekt und sehr hell von oben kommt, fast wie vom Himmel. Also möglichst keine dunklen Raumecken usw.
Dementsprechend war meine Raumbeleuchtung für Wohn- und Arbeitsräume von den 1980ern bis Anfang der 2000er hauptsächlich durch 500W und 750W Halogenstab-Deckenfluter. In den 1990ern wurde es immer schwerer (damals noch ohne Internet), 750W-Ersatzlampen für akzeptablen Preis zu bekommen. Dann die ganze Entwicklung, Strompreisanstieg, Energiesparlampen, etc. So habe ich in den frühen 2000ern umgestellt auf Entladungslampen. Die Stromeinsparung ist sehr beträchtlich, und wegen der extrem langen Lebensdauer fallen Lampentauschaufwand und -kosten praktisch weg. Der Lichtstrom eines 150W Keramikbrenners entspricht einer 750W-Halogenlampe, eines 70W-Brenners ungefähr einer 350W Halogenlampe.
Persönlich empfinde ich einen 750W (Halogen)/150W (Keramikbrenner) -Fluter angemessen für einen 20-25qm-Raum. Mit 300W (Halogen)/70W (Keramikbrenner) empfinde ich das schon als an "schummrig" grenzend.
Messbrille hat geschrieben:wenn man direkt in eine solche Lichtquelle hineinschaut ist die Blendung trotzdem enorm und das "blaue Nachleuchten" auch - das geht sogar mit einer Taschenlampe...
Ja!
Und angesichts des Umstands, dass der Blick in einen 70W-Brenner (mit kaptonbezogenem Glas) bei mir weniger nachgeleuchtet hat als die besagte LED-Glühbirne, habe ich mich gefragt, ob das evtl. einen Unterschied macht, wenn flächiges Licht einwirkt (mit vergleichsweise geringer Höchstintensität), oder ein sehr kleiner Leuchtpunkt (mit gegen "unendlich" tendierender Intensität).
Dass es sogar mit einer Taschenlampe geht, einen (vermeintlich) grösseren "Helligkeits- und Blendeindruck" zu bekommen, brachte mich auf die Experimente mit Lightspreadern auf weissem und gelb-kaptongefiltertem Licht, weil ich mir nicht klar war, ob das eine Rolle spielt.
Messbrille hat geschrieben:es ist die immer gelber werdende Linse - das erklärt auch die verwendeten Farben einiger berühmter Künstler (van Gogh, Picasso), die nachweislich eine fortgeschrittene Linsentrübung hatten und wohl deshalb so bunt oder im Falle von Picasso so blau gemalt haben.....

die angebliche "Blauphase" des Picasso war möglicherweise auch und v.a. Folge seiner Cataract....
Das ist mal echt interessant!
Das dürfte auch bei lebenden Künstlern zu beobachten sein! Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft ein besonderes Auge auf die Blautöne haben werde, wenn ich Vernissagen besuche :)
Blaulicht hat geschrieben: Und auch mal den Versuch mit der startenden Lampe aus dem vorigen Beitrag wiederholen, aber diesmal mit den Monitorfolien (Spreader, Pola, Front"scheibe"), ob dort was durchkommt, was der "UV-Tester" anzeigt, oder ob er wie bei Kaptonfilter auf 0.0 stehenbleibt...
Habe ich eben beim Abräumen des Testaufbaus in der Werkstatt nachgeprüft - hat 0.0 angezeigt.
Somit sind die (vermutlich) vom Computermonitor herrührenden schlafstörenden Effekte wahrscheinlich alleine aufs Blau zurückzuführen.
Was mich halt wundert, ist, dass die in Vorfall 2 beschriebene Beobachtung auftrat, noch lange bevor der Brenner seine Betriebshelligkeit erreicht hatte.
Wie man vielleicht ein geeignetes Experiment machen könnte, um das genauer zu bestimmen, darüber denke ich gerade nach.
Irgendwo habe ich mal ein Video gesehen, in dem das Spektrum eines Brenners über die Zeit vom Start bis zum Vollbetrieb gezeigt wurde... das war superinteressant. Vielleicht finde ich es ja wieder...
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optikgutachter
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von optikgutachter »

Kurze Beiträge sind hier übrigens beliebt :wink: :

Kantenfilter 400nm, 420nm oder am besten 450nm ...
...rein ins Brillenglas .. un jot is'.
Das ist die angefragte Lösung.

Met nem Alaaf vum optikjut8er bin isch dann ens eruss he :lol:
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Blaulicht
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Blaulicht »

optikgutachter hat geschrieben:Das ist die angefragte Lösung.
Das Problem war halt, sicherzustellen, dass auch dann, wenn man keine Brille tragen kann/will (z.B. Bad oder Bett), der Schlafrhythmus nicht gestört wird.
Der UV-Schutz sollte dabei en passant gelöst werden.
Die Ergebnisse sind ausgezeichnet, übertreffen meine Erwartungen erheblich.

Mit dem richtigen "Timing" von Tageslicht, normaler neutralweisser Beleuchtung und abends etwa 2-3 Stunden vorm Schlafengehen nur noch blau- und UV-freies Licht geht es wunderbar.
Die häufigen abendlichen Augenreizungen sind weg. Die Augen reagieren nicht mehr so empfindlich, wenn Seife beim Baden hineinkommt.
Ich kann ohne Wachliegen schnell einschlafen, schlafe durch, und wenn ich aufwache, bin ich wach.
Das wäre mir mit Brille alleine nicht möglich.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass bezüglich UV- und blaufreier Beleuchtung ein entsprechendes Angebot sich herstellerseitig erst entwickeln muss, bevor man über Low-Vision-Spezialisten oder Optiker Lösungen angeboten bekommen kann.

Ich möchte mich deshalb bei allen bedanken für den Input, insbesondere bei @Messbrille! Sie haben gute Denkanstösse gegeben! Manchmal braucht man eben nur den richtigen Hinweis, wo man hinschauen muss!
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nixblicker
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von nixblicker »

Ist n schönes hobbie... gibt's dafür vereine?
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de
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Lutz
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Lutz »

Also, tut mir leid, aber das, was Du hier beschreibst, ist sicherlich die aufwendigste Möglichkeit, das ausgemachte Problem nicht zu lösen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Blaulicht
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Blaulicht »

nixblicker hat geschrieben:Ist n schönes hobbie... gibt's dafür vereine?
Da gibts ne ganze Szene... nennt sich "Maker". In Ihrem örtlichen Fablab und auf der Uni können Sie jede Menge solcher Leute treffen.
Man kann sich z.B. sein eigenes Brillengestell 3D-drucken und dabei seiner gestalterischen und künstlerischen Freiheit Lauf lassen. Machen ja bereits manche Leute.
Möglicherweise werde ich das auch tun müssen, sollte ich keine Überbrille finden, die einigermassen lückenlos abschliesst und mit der man nicht allzu "behindert" aussieht. Daher mein Interesse an den Polyimiden als Material. Damit könnte man eine im gesamten Blickfeld transparente Kantenfilter-Rundum/Überbrille fertigen.
Meine persönliche Mutmassung ist ja, dass früher oder später 3D-gedruckte Brillen aus Polyimiden, per 3D-Scan massgenau an die Physiognomie des Trägers angepasst, im Hochpreis-Segment in nicht so ferner Zukunft einen bedeutenden Marktanteil haben werden.
Lutz hat geschrieben:Also, tut mir leid, aber das, was Du hier beschreibst, ist sicherlich die aufwendigste Möglichkeit, das ausgemachte Problem nicht zu lösen.
Ich mag Rundumbrillen/Überbrillen nicht besonders. Schweiss, Kondensation usw.
Ausserdem sieht man in den meisten dieser Brillen richtig "behindert" aus...
Deshalb möchte ich nach Möglichkeit eine normale Brille in Kombination mit Überbrille einsetzen.
Wenn der UV-Index hoch ist, dann lohnt sich potentiell das Tragen einer Überbrille, um prophylaktisch die Augen zu schonen.
Man braucht aber mindestens zwei Überbrillen, eine nicht verkehrstaugliche für UV+Blau-Vollschutz, und eine verkehrstaugliche mit einem gewissen Blaudurchlass. Eher mehr: für Arbeitsschutz, Alltag, Ausgehen,...

Und wenn ich abends zu Hause bin, dann möchte ich entweder keine Brille tragen (wenn ich nicht lese oder Feinarbeiten mache) oder eine offene.
Wie soll das gehen, ausser wenn die Beleuchtung selbst (ob Leuchte oder LCD) selbst die schädlichen Wellenlängen filtert?


Insofern verstehe ich noch nicht ganz, wo mein Denkfehler liegt. :(
Was habe ich hier übersehen?
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Lutz
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Lutz »

Blaulicht hat geschrieben: Insofern verstehe ich noch nicht ganz, wo mein Denkfehler liegt. :(
Was habe ich hier übersehen?
Du übersiehst, daß ganz normale handelsübliche Brillengläser mit UV420-Filter alles können, was Du willst. Da braucht es keine Überbrille, keine gelben oder orangen Gläser, keine Filterfolien oder sonstwas.

Wenn Du Wellenlängern > 420 nicht im Auge haben willst, wirst Du in einer gelb/orange gefärbten Welt leben müssen. Egal, ob Du mit Kantenfiltergläsern oder -folien arbeitest.

Deine ganzen Umbaumaßnahmen in der Wohnung sind für die Katz', sobald Du einen Rolladen hochziehst oder die Wohnung verläßt.
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Blaulicht
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Blaulicht »

Lutz hat geschrieben:Deine ganzen Umbaumaßnahmen in der Wohnung sind für die Katz', sobald Du einen Rolladen hochziehst oder die Wohnung verläßt.
Auf die Installation/Aufrüstung von farbigen/gefilterten Leuchten bin ich ja erst u.a.wg. dem ungelösten Badezimmerproblem gekommen, wo eine Brille keine Lösung ist.
Jetzt in der dunklen Jahreszeit benutze ich tagsüber momentan keine gefilterte Beleuchtung, bis ich recherchiert habe, ob und inwieweit das Fehlen von UVA und UVB negative biologische Seiteneffekte hat (Vitamin D usw).
Ansonsten kommt erstmal die bereits erwähnte L226 in die "Tages"-Leuchten.

Ob und wie stark die in wärmeren Jahreszeiten durch die Iso-Verglasung noch eindringende UV-Strahlung ist, werde ich im Sommer ausmessen. Du hast mich jedenfalls auf eine Idee gebracht... Kapton-Rollos könnten vielleicht gegen Einschlafprobleme an langen Sommerabenden helfen! Danke :)
Lutz hat geschrieben:Du übersiehst, daß ganz normale handelsübliche Brillengläser mit UV420-Filter alles können, was Du willst. Da braucht es keine Überbrille, keine gelben oder orangen Gläser, keine Filterfolien oder sonstwas.
Was mich als Laien da halt verunsichert, ist das Scatter-Problem.
Vielfach lese ich, dass getönte, bzw Filterbrillen ohne Rundumabschluss nutzlos seien, da das schädliche Seitenlicht dann immer noch da ist.
Ausserdem, Wenn Tiefblau bis ~440nm fehlt, habe ich den Eindruck einer schärferen Kontrastwahrnehmung (wohl wg. "Blauscatter" im Glaskörper).

So meine Frage: Wie ist denn typischerweise das Verhältnis [UV-]Energieeinfall durch Brille (gefiltert) und von den Seiten (ungefiltert)?

[Edit: Frage nach Fassungen in separaten Beitrag verlegt]

Als Glas hätte ich gerne etwas kratzfestes entspiegeltes, was nicht in scharfe Splitter zerbricht.

Kennst Du evtl. einen guten Link, idealerweise eine Marktübersicht der in Frage kommenden "Gläser"-Materialien, Veredelungen und deren Eigenschaften?

Solche Information wäre sehr hilfreich! Vielen Dank nochmals :)
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Karoshi
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Karoshi »

UV c und b sind uninteressant, die kommen nicht bis zur Netzhaut durch. UV-A auch nur zu wenigen Prozent. Seitlicher Einfall nur im Promillebereich, die Strahlen müssten ja durch zufällige genau richtige Reflexion genau durch die Pupille die 2,5 cm zur Netzhaut hinter kommen. Vernachlässigbar.
Wenn ein paar Promille von ein Paar Prozent was ausmachen würden, wäre jeder nicht-Brillenträger doch extrem gefährdet.

Diese Brillengläser gibt es unter verschiedenen Namen im deutschen Fachhandel. Die meint der Lutz.

Im Bad machst halt einfach weniger Watt rein oder Dimmer, dann kannst du deine Exposition schön steuern. Und so schnell reagiert dein System auch nicht auf Blaulicht.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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Lutz
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Lutz »

Blaulicht hat geschrieben: So meine Frage: Wie ist denn typischerweise das Verhältnis [UV-]Energieeinfall durch Brille (gefiltert) und von den Seiten (ungefiltert)?
Je größer das Glas, desto größer das angesprochene Verhältnis.
Blaulicht hat geschrieben: Kennst Du evtl. einen guten Link, idealerweise eine Marktübersicht der in Frage kommenden "Gläser"-Materialien, Veredelungen und deren Eigenschaften?
Diese Filter gibt es auf allen handesüblichen Brillenglasmaterialien aus Kunststoff (wobei ich mir bei Trivex gerade nicht ganz sicher bin) und bei manchen Herstellern auch auf mineralischem Glas.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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nixblicker
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von nixblicker »

Zitat: Meine persönliche Mutmassung ist ja, dass früher oder später 3D-gedruckte Brillen aus Polyimiden, per 3D-Scan massgenau an die Physiognomie des Trägers angepasst, im Hochpreis-Segment in nicht so ferner Zukunft einen bedeutenden Marktanteil haben werden.


Das gibt es schon. Setzt sich aber nicht wirklich durch, da trotz allem gescanne der mensch gern vorher haptik und form Spüren möchte. Es gibt sogar schon drucke aus acetat filament, weil dies einfach eine schönere haptik hat.

Handgefertigt ist da immer noch das maß der dinge, und wird es in diesem bereich auch bleiben.

Hat nichts mit zukunftsfeindlichkeit oder so zutun, aber nicht alles, was technisch möglich ist, macht auch sinn, oder bringt eine verbesserung.
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de
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Lutz
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Re: Fragen zu Polyimidfolie (Kapton) als preisgünstigem UV- und Blau-Blocker bzw. Kantenfilter

Beitrag von Lutz »

Nochmal ganz was anderes: bisher wurde ja wohl immer das Licht gemessen, welches direkt von der Lampe ausgeht. Bei Deckenflutern ist aber das Licht von Bedeutung, welches von Wänden und Decke reflektiert wird, und dabei würde ich es durchaus für möglich halten, daß UV-Licht vom Anstrich absorbiert wird bzw. daß es zu Lumineszenzeffekten (Fluoreszenz) kommt.

Also nochmal das Meßgerät rausgekramt und zurück auf Anfang... :wink:
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