Messbrille hat geschrieben:die Frage ist m.E. wozu man überhaupt solche brutal hellen CFL-Strahler benötigt
Das sind keine Leuchtstoffröhren (CFL), das sind
Keramikbrenner-Entladungslampen für höchste Qualitätsansprüche.
Solche und ähnliche Brenner sind z.B. in jedem Einkaufszentrum oder Theater in Massen zu finden.
Wahrscheinlich liegt es an den vergleichsweise hohen Investitionskosten (Leuchten und Vorschaltgeräte vergleichsweise teuer, aber eben auch professioneller Qualität) und dem Umstand, dass diese Brenner nicht sofort "an" sind, sondern zwei, drei Minuten zum Starten brauchen, dass diese Lampen trotz ihrer niedrigen Betriebskosten bei höchster Lichtqualität im Privatbereich wenig verbreitet sind.
Vielleicht illustriert das auch ein Blick auf die Leuchten, die ich für Wohn-, Arbeitszimmer, Küche und Werkstatt angeschafft habe, den Unterschied zu normalen Halogenflutern:
Hier eine Leuchte mit Leuchtmittel und zu zweidrittel herausgezogenem kaptonbeklebtem Deckglas. Man sieht die Einschübe für weitere Filter, Gobos etc.
Für Filterexperimente sind die Leuchten doch top, und sehen auch cool aus. Auch wenn die fast 40 Jahre alt sind, bei dieser professionellen Qualität von Narva habe ich nie das Gefühl "was fürn Gammel" wie wenn ich im Baumarkt bin oder den Ikea-Katalog blättere. Ich mag halt gutes und solides Zeug...
Hier ein Blick im Betrieb, durch ein ORWO Dunkelkammerfilter Nr. 107 betrachtet. Man sieht reflektiert auch meine Werkstattbeleuchtung (zwei Scheinwerfer gleichen Typs, Schutzglas mit Kapton beklebt)
Messbrille hat geschrieben:ich habe meine gesamte Raumbeleuchtung gleichmäßig mit 4,5W GU10 LED Spots in der Decke gestaltet (warmweiss um die 2700k, 355lm, jeweils 1,5m Abstand);
Meine Lampenwahl ist wegen meiner Vorliebe für Deckenfluterbeleuchtung... ich mags am liebsten, wenn das Licht indirekt und sehr hell von oben kommt, fast wie vom Himmel. Also möglichst keine dunklen Raumecken usw.
Dementsprechend war meine Raumbeleuchtung für Wohn- und Arbeitsräume von den 1980ern bis Anfang der 2000er hauptsächlich durch 500W und 750W Halogenstab-Deckenfluter. In den 1990ern wurde es immer schwerer (damals noch ohne Internet), 750W-Ersatzlampen für akzeptablen Preis zu bekommen. Dann die ganze Entwicklung, Strompreisanstieg, Energiesparlampen, etc. So habe ich in den frühen 2000ern umgestellt auf Entladungslampen. Die Stromeinsparung ist sehr beträchtlich, und wegen der extrem langen Lebensdauer fallen Lampentauschaufwand und -kosten praktisch weg. Der Lichtstrom eines 150W Keramikbrenners entspricht einer 750W-Halogenlampe, eines 70W-Brenners ungefähr einer 350W Halogenlampe.
Persönlich empfinde ich einen 750W (Halogen)/150W (Keramikbrenner) -Fluter angemessen für einen 20-25qm-Raum. Mit 300W (Halogen)/70W (Keramikbrenner) empfinde ich das schon als an "schummrig" grenzend.
Messbrille hat geschrieben:wenn man direkt in eine solche Lichtquelle hineinschaut ist die Blendung trotzdem enorm und das "blaue Nachleuchten" auch - das geht sogar mit einer Taschenlampe...
Ja!
Und angesichts des Umstands, dass der Blick in einen 70W-Brenner (mit kaptonbezogenem Glas) bei mir weniger nachgeleuchtet hat als die besagte LED-Glühbirne, habe ich mich gefragt, ob das evtl. einen Unterschied macht, wenn flächiges Licht einwirkt (mit vergleichsweise geringer Höchstintensität), oder ein sehr kleiner Leuchtpunkt (mit gegen "unendlich" tendierender Intensität).
Dass es sogar mit einer Taschenlampe geht, einen (vermeintlich) grösseren "Helligkeits- und Blendeindruck" zu bekommen, brachte mich auf die Experimente mit Lightspreadern auf weissem und gelb-kaptongefiltertem Licht, weil ich mir nicht klar war, ob das eine Rolle spielt.
Messbrille hat geschrieben:es ist die immer gelber werdende Linse - das erklärt auch die verwendeten Farben einiger berühmter Künstler (van Gogh, Picasso), die nachweislich eine fortgeschrittene Linsentrübung hatten und wohl deshalb so bunt oder im Falle von Picasso so blau gemalt haben.....
die angebliche "Blauphase" des Picasso war möglicherweise auch und v.a. Folge seiner Cataract....
Das ist mal echt interessant!
Das dürfte auch bei lebenden Künstlern zu beobachten sein! Ich bin mir sicher, dass ich in Zukunft ein besonderes Auge auf die Blautöne haben werde, wenn ich Vernissagen besuche
Blaulicht hat geschrieben:
Und auch mal den Versuch mit der startenden Lampe aus dem vorigen Beitrag wiederholen, aber diesmal mit den Monitorfolien (Spreader, Pola, Front"scheibe"), ob dort was durchkommt, was der "UV-Tester" anzeigt, oder ob er wie bei Kaptonfilter auf 0.0 stehenbleibt...
Habe ich eben beim Abräumen des Testaufbaus in der Werkstatt nachgeprüft - hat 0.0 angezeigt.
Somit sind die (vermutlich) vom Computermonitor herrührenden schlafstörenden Effekte wahrscheinlich alleine aufs Blau zurückzuführen.
Was mich halt wundert, ist, dass die in Vorfall 2 beschriebene Beobachtung auftrat, noch lange bevor der Brenner seine Betriebshelligkeit erreicht hatte.
Wie man vielleicht ein geeignetes Experiment machen könnte, um das genauer zu bestimmen, darüber denke ich gerade nach.
Irgendwo habe ich mal ein Video gesehen, in dem das Spektrum eines Brenners über die Zeit vom Start bis zum Vollbetrieb gezeigt wurde... das war superinteressant. Vielleicht finde ich es ja wieder...