Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

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Felix1983
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Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Felix1983 »

Hallo zusammen,

ich bin männlich, 37 Jahre alt und kämpfe nun schon eine gefühlte Ewigkeit mit diversen Problemen bzgl. meiner Augen.
Ich habe Brille getragen seit ich etwa 17 war. Nur leichte Kurzsichtigkeit ca. -1,5 auf beiden Augen + etwas Hornhautverkrümmung.
Weil ich immer mehr Probleme hatte am Monitor (Schwindel, Druck im Kopf, Kopfweh Augenschmerzen, etc.) dachte ich, dass eine Lasik evtl. helfen würde.
Doch seit dem ist alles nur noch schlimmer geworden.

Oft angestrengte, rote und trockene Augen... Es gab eine Zeit, da hatte ich auch eine massive Sicca-Problematik.
Aber einen Großteil davon habe ich mittlerweile über viele einzelne Maßnahmen in den Griff bekommen (weniger Bildschirmzeit, Blinzeln, gute Ernährung, viel trinken, und Punctum Plugs welche mir sehr geholfen haben).
Aber so wirklich ganz in den Griff hab ich es nie bekommen.

Was aber auffällt, ich habe diese Probleme hauptsächlich bei der Arbeit am PC (ca. 6-7 Std. am Tag) oder vorm dem Fernseher und wenn ich längere Strecken im Auto sitze. Besonders nachts!
Wenn ich am Wochenende z.B. im Freien bin, gehts mir oft ganz gut - teilweise sogar sehr gut. Besonders wenn ich nicht viel in die Nähe schauen muss.

Deshalb hab ich dann noch mal das Thema Brille bzw. Sehschärfe in Angriff genommen.

Der Optiker in Freiburg hat ein paar leichte Werte festgestellt.
Ich hatte auch das Thema Winkelfehlsichtigkeit im Verdacht und der Optiker meinte, es gäbe da ein paar geringe Werte jedoch würde er deshalb nicht ins binokulare Sehen eingreifen wollen.

Ich habe deshalb am 05.12.2019 eine normale Fernbrille erhalten. Im Brillenpass stehen folgende Werte:

R sph -0,50 cyl +0,50 A.113
L sph -0,25 cyl +0,50 A.105

Nun konnte ich mit dieser Brille tatsächlich etwas besser sehen. Aber es war gerade bei der täglichen Bildschirmarbeit noch anstrengender als zuvor, als ob man mir einen engen Gürtel um den Stirnbereich legen würde.
Ich dachte dann: vielleicht doch Winkelfehlsichtigkeit?

Ich hab dann zwischenzeitlich auch noch eine Prismenbrille anfertigen lassen... Aber damit war alles genau gleich oder noch schlimmer.
Gerade bei der Arbeit hatte ich vor allem immer noch dieses Gefühl, als ob mir ein enges Band um die Stirn liegt. Das Gesicht fühlt sich verkrampft an im Bereich der Augen und als ob man mir den Kopf in einen Schraubstock einklemmen würde.

Also hab ich nach einigen Wochen aufgegeben und hab wieder ganz ohne Brille weiter gemacht.
Denn die Sicht war zwar etwas schlechter, aber dieses Schraubstockgefühl war wenigstens umgehend weg sobald ich die Brille von der Nase genommen hab.

Ich hatte mich dann daran erinnert, dass mir mal jemand was von einer Messung in Zykloplegie erzählt hat.
Meine Augenärztin meinte, dass dies eine gute Idee wäre um zu schauen, ob ich hier ggf. etwas wegakkommodiere.
Diese Messung ergab, dass ich wohl etwas weitsichtig bin:

Auf der Brillenverordnung stand dann:

R +0,75 -0,5 A177
L +1,00 (ohne Zylinder)

Damit bin ich dann zu meinem Optiker und dieser meinte, dass das mit dem fehlenden Zylinder links ja quatsch wäre und hat mir jetzt zum Testen eine Brille mit kombinierten Werten aus meiner bisherigen Brille und diesem Rezept angefertigt - Im Brillenpass steht nun:

R sph +0,25 cyl +0,50 A.113
L sph +0,50 cyl +0,50 A.105

Tatsächlich kann ich in der Nähe (ca. 15cm bis 55 cm) wirklich sehr gut sehen mit dieser Brille.
Das Problem ist nur... Das Schraubstockgefühl, dass ich schon von der Brille davor kannte ist wieder da.

Mir ist immer nur links aufgefallen, dass ich in der Nähe schlechter sehe als rechts (Abdecktest abwechselnd).
Und auch nur links habe ich die massiven Probleme mit Rötungen und Schmerzen. Rechts gehts eigentlich soweit.

Ist es vielleicht so, dass ich eine Anisometropie habe und eigentlich nur links das Plus bräuchte bzw. rechts nicht so viel?
Erklärt dies vielleicht, warum es mir ständig schwummrig ist mit egal welcher Brille? Ich habe teils eine richtige Matschbirne :(

Wenn ich die Brille nach der Arbeit absetze, gehts mir umgehend etwas besser. Aber dann habe ich das Gefühl, dass meine Sicht irgendwie verpeilt ist.
Sollte ich abseits des Bildschirms meine erste Brille (siehe oben vom 5.12.2019) weiter tragen um mich vielleicht doch besser an die Brillen gewöhnen zu können?

Ich bin langsam echt mit meinem Latein am Ende.
Ich wäre dankbar für jeden Rat!

viele Grüße,
Felix
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Onkel Bob
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Onkel Bob »

*puh*... :shock: ...starker tobak :!: ... :|...WO soll man(n) da anfangen...was sagt denn der 'verursacher' - der lasiker - zu der ganzen sache :?:

fragt sich
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
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Felix1983
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Felix1983 »

Ganz erhlich? Ich versuchs erst gar nicht hier das Gespräch zu suchen.
Die werden das sowieso abblocken und auf die Vereinbarung verweisen, welche man vor der OP unterzeichnet.
Die Kommunikation hat sich schon damals sehr schwierig gestaltet (das war 2014) und ich würde mich heute NIE WIEDER lasern lassen :?

Macht das ganze irgendwie Sinn für Sie @ Onkel Bob?
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Onkel Bob
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Onkel Bob »

mein bester - ganz ehrlich?

nach nun über 30 jahren in der deutschen augenoptik sind mir natürlich auch solche 'fälle' untergekommen.

leider konnte ich nicht jedem helfen... :? ...oft war eine 'hilfe' im sinne meiner verzweifelten kunden einfach rein biologisch, physikalisch oder sogar auch psychologisch NICHT möglich... :(

für deinen konkreten fall bedeutet das das du dich tatsächlich auf eine odyssee durch die welt der augenoptik einlassen wirst mit vagen bis zweifelhaften ausgang.

ich kenne fälle wo durch reinen zufall ein hilfsmittel zum einsatz kam wo 'vorher' NIE einer draufgekommen ist... :roll:

ich habe leider auch keine patentlösung in meiner rechten hosentasche.

trotzdem gutes gelingen und maat et joot wünscht
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
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Felix1983
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Felix1983 »

Onkel Bob hat geschrieben:mein bester - ganz ehrlich?

nach nun über 30 jahren in der deutschen augenoptik sind mir natürlich auch solche 'fälle' untergekommen.

leider konnte ich nicht jedem helfen... :? ...oft war eine 'hilfe' im sinne meiner verzweifelten kunden einfach rein biologisch, physikalisch oder sogar auch psychologisch NICHT möglich... :(

für deinen konkreten fall bedeutet das das du dich tatsächlich auf eine odyssee durch die welt der augenoptik einlassen wirst mit vagen bis zweifelhaften ausgang.

ich kenne fälle wo durch reinen zufall ein hilfsmittel zum einsatz kam wo 'vorher' NIE einer draufgekommen ist... :roll:

ich habe leider auch keine patentlösung in meiner rechten hosentasche.

trotzdem gutes gelingen und maat et joot wünscht
onkel bob
Danke Dir für deine ehrliche Rückmeldung... Hmm ja also ich hab schon auch gemerkt, dass mein Fall sehr speziell zu sein scheint.
Da Du das Thema Psyche angesprochen hast... Ich tippe hier wirklich auf eine physikalische Ursache. Denn so rein von der Sehschärfe wird das Bild mit meinen Brillen ja wirklich fantastisch gut. Und ich merke auch, dass es für die Augen selbst eine deutliche Entlastung bringt die Lesebrille bei der Arbeit zu tragen (Auge besonders links dadurch weniger gerötet, nicht so trocken und so gut wie keine Schmerzen im Auge selbst - ganz im Gegenteil zur Arbeit ohne Brille). Aber dafür eben diese Spannungen und Druckgefühle im ganzen Stirn/Augen-Bereich bis oben zur Schädeldecke wenn man so will. Und wenn ich die Brille dann abnehme, verschwinden diese Spannungsgefühle ja auch umgehend. Deshalb muss es ja fast einen physikalisch Ursprung geben. Meine Ideen waren eben, dass mein linkes Auge in der Nähe eben die 0,75 Plus im Vergleich zur Fernbrille braucht und mein rechtes Auge dies aber eher nicht. Vielleicht macht das die Probleme? Mit meiner Fernbrille in die Ferne schauen geht ja eigentlich auch recht gut. Da habe ich diese Spannung nicht. Gibt's denn vielleicht so ne Art Refraktions-Probierglas mit - 0,5 bis - 1 Dioptrien, welches man irgendwo kaufen kann, so dass ich mir das bei der Arbeit mal vor das rechte Auge bzw. an meine Brille heften könnte um zu sehen, ob das was bringt? Finde im Netz leider nix entsprechendes. Anderes Thema was ich noch im Hinterkopf habe ist das Thema Augenmuskelverletzung bzw. Lähmung? Ich hab mal einen heftigen Schlag auf die linke Gesichtshälfte bekommen. Kann es sein, dass hier tatsächlich etwas kaputt gegangen ist, was nun solche Probleme macht?

Wenn ja, kann man sowas irgendwo untersuchen oder testen lassen?

Vielleicht habt ihr ja doch noch den ein oder anderen Tipp für mich.

Ich sollte noch knapp 30 Jahre im Bereich Büro und IT arbeiten und momentan seh ich nicht, wie ich das schaffen soll mit der derzeitigen Situation :(

Viele Grüße,
Felix
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Julian0797
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Julian0797 »

Hallo,

Ich würde das nochmal mit einem Augenarzt besprechen, da verschiedene Korrektionsmöglichkeiten ja scheinbar nicht viel gebracht haben.
Im Zweifel wirst du evtl. an einen Neurologen verwiesen.
Sehr schwierig das Ganze hier per Ferndiagnose abzuschätzen.

Ich wünsche alles Gute
Wie lacht ein Optiker? HH'
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Felix1983
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Felix1983 »

Julian0797 hat geschrieben:Hallo,

Ich würde das nochmal mit einem Augenarzt besprechen, da verschiedene Korrektionsmöglichkeiten ja scheinbar nicht viel gebracht haben.
Im Zweifel wirst du evtl. an einen Neurologen verwiesen.
Sehr schwierig das Ganze hier per Ferndiagnose abzuschätzen.

Ich wünsche alles Gute
Danke für die Antwort... Ja werde auf jeden Fall nochmal mit meiner Augenärztin sprechen. Aber ist schon strange. Ich mein, ich bin jetzt in der zweiten Woche mit der neuen Arbeitsbrille vorm Rechner und es ist immer noch nicht viel besser geworden. Minimal vielleicht. Meint ihr es macht Sinn es weiter zu versuchen? Denn meine Augen nehmen die Korrektur ja schon an... Es ist wirklich eine ziemlich gute und deutliche Sicht mit der Brille. Kann sowas auch einfach noch etwas dauern bzgl. Gewöhnung?

Danke und viele Grüße
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Julian0797
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Julian0797 »

Klar kannst du es trotzdem weiter versuchen. Die Gewöhnungsdauer ist sehr individuell und kann teilweise Wochen dauern
Wie lacht ein Optiker? HH'
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Felix1983
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Felix1983 »

Julian0797 hat geschrieben:Klar kannst du es trotzdem weiter versuchen. Die Gewöhnungsdauer ist sehr individuell und kann teilweise Wochen dauern
Dann werd ich das noch etwas weiter versuchen. Denn komischerweise geht's meinen Augen bzgl. Rötung und Trockenheit so gut wie lange nicht. Wenn nur dieser komische Druck bzw. dieses Spannungsgefühl nicht wäre.

Sind denn solche Dinge vielleicht einfach normal während einer Gewöhnungsphase? Vielleicht bin ich da einfach auch nur sehr sensibel?!

Viele Grüße, Felix
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Julian0797
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Re: Schraubstockgefühl bei diversen Brillen - Anisometropie?

Beitrag von Julian0797 »

Die Symptome passen prinzipiell zu einer Ein/Umgewöhnung. Es kommt zwar nicht so häufig vor, aber ab und an bekomme ich mit, dass Personen sehr empfindlich auf nur leichte Stärkenunterschiede reagieren und teils sehr lange brauchen, um die neue Verordnung "anzunehmen".
Aber das sind nur meine Erfahrungswerte. Wir können hier nur raten ohne dich mal persönlich "auf dem Tisch zu haben". Also wenns gar nicht besser wird nochmal alles abchecken, optisch und medizinisch
Wie lacht ein Optiker? HH'
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