Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

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sualfred
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Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon sualfred » Dienstag 15. September 2020, 11:40

Servus/Hallo aus Bayern!

Seit Anfang Sommer 2018 bin ich unter den Brillenträgern, da eine angeborene Hornhautverkrümmung mir immer mehr meinen Job mit Kopfschmerzen und schmerzenden Augen versüsste.

Damals war ich bei der A****-Kette, weil ich nur eine Brille für Fälle der Ermüdung nutzen wollte. MIt der Brille kam ich aber absolut nicht klar und ich hatte eine extreme Trapezverzeichnung, welche auch nach Wochen der Eingwöhnung und kontinuierlichen Tragen nicht besser wurde. Auch der Augenarzt hat angeblich die Werte als korrekt beziffert und konnte kein Fehler feststellen.

Die verschriebenen Werte waren:
R +0,25 -1,0 165°
L +0,25 -0,5 25°

Nach einem langen hin und her und weil sich die Optikerin weigerte erneut irgendwas zu machen, ging ich zu einem lokalen freien Optiker, welcher sich wirklich Zeit für mich nahm. Dieser hat mir dann die Werte abgeschwächt (links etwas mehr, um Trapez entgegen zu wirken) und diese Brille konnte ich nach 2,3 Tagen Tragen ohne durchzudrehen. Mein Kopf kam auch relativ schnell mit der noch leicht verzerrten Optik zurecht. Allerdings war natürlich die Schärfe nicht perfekt. Die Brille habe ich 2 Jahre lang nun getragen, bis mir mein Nachwuchs zahlreiche Kratzer in die Linse gezogen hatte.

Die korrigierten Werte waren:
R +0,5 -0,5 170°
L +0,75 -0,25 25°

Nachdem ich umgezogen war, auf zu einem neuen Optiker. Wieder ein Lokaler. Gleich ein neues, aber sehr ähnliches Gestell dazu (Stichwort Zweitbrille, weil zerstörerischer Nachwuchs). Und boom, wieder dieses ähnliche Trapez wie die aller erste Brille. Nicht ganz so extrem, aber auch nach Tagen generiert sich mein Kopf nicht um. In der oberen Mitte ist alles gerade, und kaum gehts links und rechts oder runter verzieht es wieder schön. Noch übler ist diesmal das Lesen. Die Schrift kippt beim Lesen einer Zeile/Wortes von links nach rechts mit einer leichten Beuge nach unten. Wie als wenn ich den Übergang von einem zum anderen Auge mitkriege.Ich werde richtig sehkrank dabei und ich muss auch ständig mit gesenkten Kopf und nach oben gerichten Augen vor dem BIldschirm hocken um die gesamte Monitorhöhe halbwegs abzudecken ohne Beschwerden zu haben. Das strengt im Genick und Co. derbe an.
Also ab zum Optiker und prüfen lassen. Angeblich Brille sauber zentriert und Werte passen auch. Ich hab mir also nochmal 2-3 Tage Eingewöhnung gegeben, aber der Kopf weigert sich. Das freie Bewegen und Autofahren funktioniert tadellos und fällt mir nur selten auf. Nur im Nahbereich will es nicht.

Dies die neuen Werte:
R +0,5 -0,75 165°
L +0,75 -0,5 25°

Was mich total stuzig machte ist, dass diese KAUM von meiner vorherigen Brille abweichen und eigentlich nicht diese unterschiedliche Optik verursachen können. Also heute wieder hin und der Optikermeister persönlich hat sich über eine Stunde Zeit genommen und ist mit mir alles durch. Werte sind leicht anders:

R +0,5 -0,75 165°
L +0,5 -0,25 30°

Allerdings hat er bei mir eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt. Mein Kopf korrigiert anscheinend auf 1m 3cm. Da ich aber durch Prismen eine noch größere Perspektiveneinbusen befürchte, habe ich auf eine Korrektur verzichtet. Mit meiner alten Brille hatte ich kaum Augenbeschwerden und kam vom Kopfher mit dem Defizit anscheinend klar.

Da die Gläser aber einfache Billiggläser waren (sphärisch), habe ich jetzt den Versuch gewagt und die neuen Werte des Meister mit Hoya Gläsern bestellt und bin auf asphärisch gegangen (1.5). Der Vorschlag mit aspährisch kam von mir, da ich hier von verbesserten Randverzeichnungen gelesen habe. Auch wenn dies natürlich bei meinen kleinen Werten nicht wirklich gemacht wird und nötig ist, so erhoffte ich mir eine leichte Besserung der Effekte in der Randerscheinung.

Laut des Meisters kann er nichts anderes mehr machen um die Verzerrung auszubessern, da das Problem in meinen Kopf/visuell zu suchen ist. Er war auch mit dem Latein am Ende und wusste nicht was wir sonst noch probieren könnten. Mein Kopf will anscheinend wirklich nicht sich an Verzerrungen umgewohnen. Selbst ein Abnnehmen der Brille verursacht ein 2 tägiges Warten bis mein natürlicher Blick wieder einsetzt. Ein Brillen auf/runter Wechsel wird nicht vom Gehirn akzeptiert. Und wenn dann brauche ich laaaange dafür.

Ein paar Tage später dann:
Habe die Brille und ich komme mit der besser zurecht. Allerdings hat sich der Amsler-Test bei mir positiv rausgestellt. So wie es aussieht habe ich im rechten Auge mit der stärkeren Hornhautverkrümmung eine RCS (retinopathia centralis serosa). Also ein Ödem auf der Netzhaut. Wie lang weis ich noch nicht, da mit meiner alten Brille ich das Ding nicht so genau wahrnehme. Mit der neuen Brille sehe ich das überall und ich merke richtig wie das Auge Probleme hat.

Und natürlich hab ich auch noch den Trapezblick. Weniger wie zuvor, wesentlich besser sogar. Und jetzt hab ich die Sorge, das sich mein Hirn nie daran gewöhnen wird und die RCS da mit reinpfuscht, auch wenn der Fleck eher kurz vorm Zentrum der Makula ist und nicht im Randbereich. Lesen von links nach rechts, also der Switch von einen Auge aufs Rechte, macht einfach Probleme. Wie als wenn ich die Zeile teils nicht "halten" könnte.

Jetzt habe ich vorhin diesen Selbsttest mit den sternförmigen Strichen gemacht. Mein Makula-Problem und Knick in der Optik befindet sich anscheinend direkt zwischen 160° und 170°. Also direkt auf der Achse, in der mir meine Hornhautverkrümmung ausgeglichen wurde. Ist das Zufall oder kann genau die Achse hier das Problem für das Trapez sein?

Mein Trapezblick:
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Mein Amsler-Test:


Anmerkung 2020-09-15 113616.jpg
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Re: Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon Onkel Bob » Dienstag 15. September 2020, 12:19

*puh*...starker tobak...ich wüsste jetzt auch nach zweimaligen durchlesen dieser spannenden geschichte nicht genau was ich raten oder vermuten sollte... :? ...ich denke ausser einer odysee durch verschiedene brillengläser,- wirkungen und gepröbel wird dir keiner auf anhieb mit dem dicken zeigefinger auf DIE lösung aller probleme zeigen können... :|

trotzdem gutes gelingen wünscht
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...

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Re: Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon Lutz » Dienstag 15. September 2020, 12:42

sualfred hat geschrieben:In der oberen Mitte ist alles gerade, und kaum gehts links und rechts oder runter verzieht es wieder schön. Noch übler ist diesmal das Lesen. Die Schrift kippt beim Lesen einer Zeile/Wortes von links nach rechts mit einer leichten Beuge nach unten. Wie als wenn ich den Übergang von einem zum anderen Auge mitkriege.Ich werde richtig sehkrank dabei und ich muss auch ständig mit gesenkten Kopf und nach oben gerichten Augen vor dem BIldschirm hocken um die gesamte Monitorhöhe halbwegs abzudecken ohne Beschwerden zu haben. Das strengt im Genick und Co. derbe an.
Also ab zum Optiker und prüfen lassen. Angeblich Brille sauber zentriert und Werte passen auch.


Das klingt für mich - möglicherweise - nach einer falschen Höhenzentrierung und/oder einer nicht optimalen Vorneigung.

sualfred hat geschrieben:Mein Makula-Problem und Knick in der Optik befindet sich anscheinend direkt zwischen 160° und 170°. Also direkt auf der Achse, in der mir meine Hornhautverkrümmung ausgeglichen wurde. Ist das Zufall oder kann genau die Achse hier das Problem für das Trapez sein?

Die Zylinderachse (und -stärke) ist sehr wahrscheinlich die Ursache für das wahrgenommene Trapez; die Übereinstimmung mit der Lage des Ödems
ist Zufall.

OT: Deutet Dein Nickname auf einen "Linux"-Nutzer hin, oder ist das auch Zufall? :wink:
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon sualfred » Dienstag 15. September 2020, 12:53

@Onkel Bob

Ich könnte dir ja noch die Zwischengeschichte erzählen, was nach meiner ersten Brille passiert ist und warum ich wahrscheinlich jetzt RCS habe (ich hoffe noch auf keine chronische, rezidive Form. Untersuchung beim Spezialisten am Donnerstag) ;)

@Lutz
Zumindest bei den neuen Gläsern passt die Zentrierung, da für die asphärische Linsen die Augendrehdingsbumsmessung gemacht wurde. Zentraler Blick, Linie ohne Verzerrung. Erst darüber und drunter verzerrt es jetzt.

Ich sehe nun scharf auf dem Auge, bzw so scharf wie man sagen kann, bis auf den blinden Fleck auf der Makula. Mir erschliesst sich nur das "mathematische Verständnis" zwischen dem Zusammenspiel von Zylinder und Achse nicht ganz. Ich fand es grad nur extrem komisch, dass die Makula Erkrankung auf dem selbem Winkel ist. Kann man den Zylinder abschwächen und dann durch die Achse wieder ins "positive Scharf" hinkorrigieren?

Ich hab halt jetzt das Bauchgefühl, dass mein Optiker "mich nicht mehr anlagen" wird mit der RCS Diagnose und das ich erst ein Ausheilen bzw. Stagnierung abwarten soll.

Zum OT:
Teils, teils. Server ja, Clients sowohl als auch. Der Nick hat jetzt mit Linux selber nichts zu tun. Aber wenn du dich in Boards von Kodi, Emby, OMV, etc rumtreibst, wirst du ihn schon mal gesehen haben. Falls daher der Wind weht.

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Lutz
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Re: Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon Lutz » Dienstag 15. September 2020, 15:04

sualfred hat geschrieben:Mir erschliesst sich nur das "mathematische Verständnis" zwischen dem Zusammenspiel von Zylinder und Achse nicht ganz

"Zylinder" ist die Stärke, "Achse" die Ausrichtung. Je stärker der Zylinder und je schräger die Achse (also nicht 0° oder 90°), desto stärker die Trapezwahrnehmung.

Falls daher der Wind weht.

Nein, absolute Windstille. Ich war nur über den/das "su" gestolpert, der/das einem Windows-Nutzer eher unbekannt wäre.
Sorry für's Abschweifen... :oops:
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sualfred
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Re: Neue Brille, Trapez-Verzerrung und Makula-Problem

Beitragvon sualfred » Dienstag 15. September 2020, 18:54

Ich dreh auf jedenfall durch mit dem Trapez irgendwann. Du hattest auf jedenfall gefühlt glaub ich recht mit der Höhenzentrierung. Hab ja die ausgewechselten Gläser noch und hier wurde definitv keine Augendrehpunktmessung gemacht (sphärische Gläser).

Wenn ich mir die Linsen in etwa vor die Augen halte, wie sie bei dem Gestell wären, kann ich gut nach unten schieben und es wird besser. Und auch das Trapez vom Monitor ist quasi ausradiert. Die Frage ist jetzt... liegt es dort an dem leicht anderen Zylinder/Achse, oder an +0,75 anstatt +0,5.

OT:
Ne Super User Alfred bin ich nicht :P


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