Jugendliche und Brille

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Hans_28
Beiträge: 3
Registriert: Montag 1. Juni 2020, 12:32

Jugendliche und Brille

Beitrag von Hans_28 »

Vielleicht mal kurz unsere "Brillengeschichte" als Einleitung:
In unserer Familie tragen alle Brille, meine Frau ist stärker kurzsichtig (ca. -11). Wir haben zwei Töchter (11 und 14) und dass die beiden früher oder später auch eine Brille benötigen würden, haben wir deshalb gar nicht in Frage gestellt - eher nur wann es wohl soweit sein würde, außerdem sind die beiden heftige Smartphone User.

Irgendwie waren wir dann doch überrascht als die Älteste zu Beginn der 3. Klasse klagte, die Tafel nicht gut lesen zu können und die erste Brille gleich L-1,75 und R-1,5 dpt hatte. Hätten wir früher etwas bemerken müssen? Unser Arzt meinte, dass das nicht so ungewöhnlich sei. Immerhin gab es gar keine Diskussionen wann die Brille zu tragen sei, vom ersten Tag an trug unsere Große nun die Brille fulltime und war auch happy damit.
Unsere Jüngste wollte natürlich auch gleich eine Brille...musste sich aber noch gedulden. Da sie nun die einzige in der Familie ohne Brille war, gab es eine einfache mit Klarglas damit sie auch zu den Großen gehören darf... Ernst wurde es auch bei Ihr dann vor einem Jahr und auch ihre erste "echte" Brille hatte gleich L und R -1,5 dpt .

Auf die erste Brille folgten bei beiden recht schnell neue Sehstärken, die Jüngste brauchte schon jetzt vor Weihnachten deutlich stärkere Gläser und bei unserer Ältesten verändert sich die Sehstärke derzeit sehr schnell, ihre letzte neue Brille (L-7,5 R-7,25) bekam sie im Oktober klagt jetzt aber schon seit einigen Wochen, dass sie nicht mehr so gut sieht. Vorher hatte Sie bereits alle 6-8 Monate neue Gläser bzw eine neue Brille benötigt. Nächste Woche ist sie wieder beim Augenarzt.

Frage an das Forum:
könnte man die nächste Brille nicht gleich etwas stärker als unbedingt notwendig verschreiben? Dann wäre vielleicht etwas mehr Zeit bis zur nächsten Sehstärke, bisher hat sie sich auch an die jeweils nächste Brille immer sehr schnell gewöhnt.

Gibt es hier noch andere Eltern mit kurzsichtigen Kindern in der Pubertät?
Zuletzt geändert von Hans_28 am Mittwoch 3. Juni 2020, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
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ronja
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Registriert: Montag 15. April 2013, 10:52

Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von ronja »

Hi,

Auch wenn ich nur Brillenträger bin,
Zu deiner Frage:
könnte man die nächste Brille nicht gleich etwas stärker als unbedingt notwendig verschreiben?
Nein. Wofür? Sie sieht eben derzeit mit den entsprechenden Dioptrien. Macht man noch mehr Minus als sie unbedingt bräuchte, ist sie überkorrigiert.

Irgendwann wird deine Tochter Werte erreicht haben, die dann stagnieren. Bis dahin muss je nach Bedarf reagiert werden.
Bei mir war das erste Mal mit 22 Schluss, dann mit 25 eine kleine Änderung und mit 29 dann nochmal einen größeren Sprung - aber vom cylinder.
Du siehst, das Auge ist ein lebendes etwas, das sich sicher nicht durch eine brille beeinflussen lässt.

Was sagt denn der Augenarzt zu Kontaktlinsen?

Meine Tochter ist übrigens auch kurzsichtig, derzeit bei -5,5 dpt.

LG, Ronja
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Eberhard Luckas
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Eberhard Luckas »

Moin,
Versucht mal, den Kindern die Handygewohnheiten abzugewöhnen. Extrem nahes Halten der Geräte fördert die Kurzsichtigkeit.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister
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Hans_28
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Hans_28 »

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
Versucht mal, den Kindern die Handygewohnheiten abzugewöhnen. Extrem nahes Halten der Geräte fördert die Kurzsichtigkeit.
danke für den Hinweis, wir sind schon froh die Dinger bei gemeinsamen Mahlzeiten zu verbannen, an weitergehender Kontrolle sind wir gescheitert...
Macht es einen Unterschied ob man das Smartphone mit Brille oder ohne Brille dicht vor der Nase benutzt?
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Hans_28
Beiträge: 3
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Hans_28 »

ronja hat geschrieben: Du siehst, das Auge ist ein lebendes etwas, das sich sicher nicht durch eine brille beeinflussen lässt.
Hi, danke für Deine Einschätzung, vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt, natürlich glaube ich auch nicht, dass sich das Auge durch die Brille beeinflussen lässt. Mein Gedanke war eher, dass eine leichte Überkorrektur bei neuer Brille auf die Zeit betrachet eine etwas länger eine gute Sehstärke ermöglicht gerade weil sich das Auge so schnell verändert.
Aber vielleicht sehe ich das falsch?
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GodEmperor
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von GodEmperor »

Du meinst, "auf Vorrat" stärker machen so wie man bei Kindern die Schuhe ne halbe Nummer größer kauft?
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Saibaba
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Saibaba »

Hans_28 schrieb:
Mein Gedanke war eher, dass eine leichte Überkorrektur bei neuer Brille auf die Zeit betrachet eine etwas länger eine gute Sehstärke ermöglicht gerade weil sich das Auge so schnell verändert.
Aber vielleicht sehe ich das falsch?

Yes. Eine Überkorrektur bringt nichts, außer schlechtem und anstrengendem, Sehen.
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Kalle
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Kalle »

Ich würde auf gar keinen Fall eine zu starke Stärke empfehlen. Damit wird sich auch ein neues räumliches Sehen einstellen.
Meine Empfehlung würde der Versuch mit einer formstabilen Contactlinse, (harte) sein.
Oft ist das bei einer progressiven Myopie, schon mit sehr positiven Ergebnissen ausgegangen.
Dazu unbedingt einen Hartlinsen-Spezialisten aufsuchen!
Viel Erfolg!
Kalle
"Es ist schon alles gesagt! Nur noch nicht von allen!"
Karl Valentin 1882 - 1948
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lukab70
Beiträge: 10
Registriert: Donnerstag 25. Januar 2018, 19:01

Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von lukab70 »

Bei meiner Tocher mit schon Netzhautablösung und weiteren Problemen ist das nicht mehr Thema, aber ich hab gehört, dass Kurzsichtige immer gerne 0,25-0,5 Dioptrien mehr annehmen und sie dies vorallem im Dunkeln und bei Müdigkeit als Hilfreich und angenehm finden. Sprich wenn man müde zum Augenarzt geht, hilft einem die dann etwas stärkere Brille immer bei Müdigkeit, aber gut finde ich das nicht
r
ronja
Beiträge: 2955
Registriert: Montag 15. April 2013, 10:52

Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von ronja »

lukab70 hat geschrieben:Bei meiner Tocher mit schon Netzhautablösung und weiteren Problemen ist das nicht mehr Thema, aber ich hab gehört, dass Kurzsichtige immer gerne 0,25-0,5 Dioptrien mehr annehmen und sie dies vorallem im Dunkeln und bei Müdigkeit als Hilfreich und angenehm finden. Sprich wenn man müde zum Augenarzt geht, hilft einem die dann etwas stärkere Brille immer bei Müdigkeit, aber gut finde ich das nicht
Das halte ich für ein Gerücht. Denn dann wird alles noch kleiner, das räumliche Sehvermögen wird noch schlechter und ergibt auf Dauer mit ziemlicher Sicherheit Kopfschmerzen. Zudem man in der Nähe dann keine ordentliche Sehleistung mehr hat. Und dann macht es eher müde als umgekehrt.
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wörterseh
Beiträge: 7535
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von wörterseh »

Es ist schon richtig, dass viele Kurzsichtige bei der Messung oft mehr 'Minus' annehmen und diese das, zumindest in jungen Jahren @ ronja*, dann auch als 'besser' empfinden. Würde man als Messende/r diese Überkorrektur so belassen müssten wir allgemein von einem Messfehler sprechen. Die Aussagen der Kollegen oben sind nicht übervorsichtig zu verstehen, die wissen nur zu genau warum sie von einer Überkorrektur abraten.
LG

*spätestens wenn wir dann groß sind ist es genau wie du es beschreibst
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
T
Traumtänzerin
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Re: Jugendliche und Brille

Beitrag von Traumtänzerin »

@Hans_28

Falls noch nicht geschehen, könntet ihr nächste Woche bei eurem Augenarzttermin ja mal die Frage ansprechen, ob im Fall eurer Tochter Maßnahmen sinnvoll wären, mit denen man das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit eventuell verlangsamen kann. Je größer am Ende die Augenlänge, umso größer auch die Risiken für die Netzhaut - da zählt quasi jeder “eingesparte“ Millimeter oder gar Zehntelmillimeter.
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER :mrgreen:"... (c) by Klaus Nerlich

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