Komische Eindrücke bei erster Brille

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Boomut
Beiträge: 6
Registriert: Montag 4. Mai 2020, 19:49

Re: Komische Eindrücke bei erster Brille

Beitrag von Boomut »

Hallo zusammen,
ich muss sagen, aus den 1-2 Tagen der Entscheidung ist jetzt doch eine Woche geworden, in der ich mich irgendwie ständig um entschieden habe.
Die "Diagnose" führt nur irgendwie auch dazu, dass ich, wahrscheinlich in Hoffnung auf eine Besserung, meine Beschwerden inzwischen deutlicher wahrnehme, als ich sie mir bisher zugestanden habe. Das kann aber natürlich auch Einbildung sein.

Ich möchte mich jetzt schon einmal bei euch bedanken für die Tipps, die mich bis hier her geführt haben - nun hoffe ich, dass ich mich mit der Entscheidung, einen weiteren Termin beim Optiker zu vereinbaren und somit auch für die Prismenbrille, für den richtigen Weg und bald schwindende Beschwerden entschieden habe. Ist wohl nur noch eine Frage von wenigen Tagen/Wochen.

Ein paar Fragen habe ich trotzdem noch, auch um der Aufregung und den Bedenken vorzubeugen.

Die Werte sind ja noch sehr gering. Meine größte Angst ist eine schnelle Steigerung, die man ja hier oft liest.
Habe gelesen, dass dies bei Innenschielen oft schneller geht als bei Außenschielen.

Hier nochmal die Werte:

Rechts: -0.50 sph. / 0.5 cyl / 58° Achse / 2.25 Pr / 0° B
Links: -0.50 sph. / 0.5 cyl / 155° Achse

- Was liegt bei mir vor? Erkennt man das an den Werten?
- Wird man die Brille optisch von einer "normalen" Brille unterscheiden können?
- Gibt es Erfahrungswerte, wie hoch die Prismenwerte ansteigen anhand meiner "Anfangswerte" oder ist das von Mensch zu Mensch wirklich komplett verschieden?
- Alles außer das ständige Tragen der Brille ist nicht anzuraten, richtig? Entweder Ganz oder garnicht - so wie ich es hier bisher immer lese
- Sollten sich die Beschwerden unverhofft doch nicht bessern, ist davon auszugehen, dass es doch an etwas anderem liegt, richtig? (Wüsste aber nicht, was, mir wurde gute Gesundheit bestätigt)
- Sollte man also aus irgendeinem Grund wieder auf die Prismenbrille verzichten, kommen im schlimmsten Fall die Beschwerden wieder, die ich jetzt habe? Ist davon auszugehen, dass allein beim Ansteigen der Prismenwerte ohne Brille "nichts mehr geht"?
Lese ja von vielen, die nach Eingewöhnungsphase auf die Brille gar nicht mehr verzichten wollten, obwohl sie "eigentlich" gut sehen können.

Vielen Dank. :wink:
Wenn gewünscht, kann ich natürlich auch gern noch ein Update geben in den nächsten Wochen.
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lars56
Beiträge: 619
Registriert: Donnerstag 18. Februar 2010, 01:02

Re: Komische Eindrücke bei erster Brille

Beitrag von lars56 »

Wenn du deine Werte richtig angegeben hast, benötigst du "Basis innen", damit liegt die Ruhelage deiner Augachsen bei einer "nach-AUSSEN (!)-Stellung". Das Risiko eines Anstiegs darf man getrost als zwar vorhanden, aber gering einschätzen.

Das Aussehen der Gläser wird durch ein Prisma in deinem Fall nur gering beeinflusst.

Reichlich 80% (!) der korrigierenden Prismen liegen statistisch bei Werten unter bzw. bis 4,0. Und das gilt selbst für "Basis außen".
Ich trage selbst etwa das doppelte deiner Werte. Bei mir gab es eine Steigerung von anfangs 3,0 cm/m ("Prismen") auf nun 3,5 bis manchmal 4,0cm/m. Dies innerhalb eines Zeitraumes von nahezu dreißig Jahren unter häufiger Kontrolle. Also bitte nicht verrückt machen lassen über manche Geschichten im Netz.

Die Empfehlung, die ich meinen Kunden mitgebe: Brille mit Prisma anfertigen lassen und die Beschwerden normal weiter beobachten. Kommen die Probleme (teilweise) zurück, messen wir neu und entscheiden in Absprache mit dem Kunden, ob man damit leben kann oder sich ggf eine Anpassung, sprich neue Gläser, lohnen. Der Zeitraum einer wahrscheinlichen Änderung liegt dabei meist zwischen 6 und 15 Monaten.

Was das ständige Tragen anbetrifft: Ich habe mal aus Versehen neue Gläser ohne Prisma bekommen und ohne nachzumessen eingebaut. Fast 14 Tage damit rumgequält, dann den Fehler bemerkt und geändert. Der Komfort war um Klassen besser als zuvor. Ich brauchte damals fast keine Fernkorrektur, wollte aber nicht mehr auf etwas verzichten, was mir wohl tat. Anfangs ist das dauerhafte Trage allerdings dringend anzuraten, denn nur so lässt sich ein Erfolg bewerten.
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