Erste Brille, falsche Achse?

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BiGbEn
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Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von BiGbEn »

Hallo,

ich bin jetzt 40 und seit 2 Tagen stolzer Besitzer meiner ersten Brille. Vielleicht erst mal was zur Geschichte:

Seit ca. einem Jahr habe ich gemerkt das insbesondere auf dem linken Auge etwas schlechter sehen kann. Alles egal ob fern oder nah war unscharf. Ich hatte also vor bald mal zum Optiker zu gehen.
Seit einigen Wochen hatte ich aber das Problem das ich tagesabhängig mal besser mal schlechter sehen konnte. An einem Tag war es relativ gut, am nächsten Tag war alles extrem unscharf (wie gesagt vor allem auf dem linken Auge). Im Laufe des Tages wurde es meistens besser. Als es eines Tages extrem schlecht war ist mir aufgefallen, das ich mit dem linken Auge nicht nur unscharf, sondern sogar doppelt sehe. Vertikale Linien waren doppelt und dazwischen verschwommen zu sehen. Darum habe ich beim Augenarzt angerufen und noch am gleichen Tag einen Termin bekommen. Dieser hat mit seinem Gerät in die Augen geleuchtet und mir dann diese elektronische "Brille" mit den Klappgläsern vorgehalten. Ein paar Tests mit unterschiedlichen Einstellungen später meinte er ich habe einen Astigmatismus und brauche einfach nur eine Brille.

Folgende Werte hat er ermittelt:

Links: Späre +0,5, Zylinder -2.25, Achse: 180°
Rechts: Späre 0, Zylinder -1.5, Achse: 3°

Ich bin dann also gleich 2 Tage später zu Fielmann und habe des Test dort noch mal wiederholt. Es wurden die gleichen Werte ermittelt, allerdings links +1,0 Diptrien statt +0,5.

Seit vorgestern abend habe ich jetzt meine Brille, habe aber derzeit noch einige Probleme damit. Grundsätzlich scheint meine Umgebung sehr verzerrt. Ein Monitor scheint z.B. auf der rechten Seite nur ca. 2/3 der Höhe der linken Seite zu haben Decken scheinen rechts niedriger als links wohingegebn Böden nach rechts ansteigen. Beim Bewegen des Kopfes scheint meine gesamte Umwelt zu wobbeln. Ich vermute das ich mich einfach an meine Brille gewöhnen muss. Ist das richtig? Wenn ich die Brille dann nach längerem Tragen absetze ist der Effekt kurzzeitig andersherum, also würde ich denken mein Gehirn gewöhnt sich bereits daran.

Was mich aber am meisten stört ist die Sache mit der Achse bei linken Auge. Wenn man z.B. bei Wikipedia nach Astigmatismus sucht findet man ein "Sonnenrad", also im Endeffekt Striche die von der Mitte wie Sonnenstrahlen weggehen. Für mich am schärfsten sind Linien die von der Horizontalen gesehen ca. 20-30° im Uhrzeigersinn gedreht sind oder am Beispiel einer Uhr: ein Zeiger der ca. auf 04:00 Uhr bzw. auf ca. 10:00 Uhr steht ist scharf.

Kann man diese "Information" so 1 zu 1 auf die Achse der Brille übertragen? Müsste das dann nicht etwas anderes als 180° sein?
Wenn ich durch mein linkes Glas schaue und die Brille nur minimal (ca. 5°) gegen den Uhrzeigersinn drehe wird sofort alles unscharf, drehe ich aber mit dem Uhrzeigersinn wird es gefühlt sogar etwas schärfer und ich muss mindestens 30° dehen bis es merklich Unscharf wird.

Kann es also sein, das die Achse bei mir nicht richtig bestimmt wurde? Und falls ja, würde sich eine Achs-Änderung eventuell auch auf den Zylinder auswirken?
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Lutz
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Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von Lutz »

BiGbEn hat geschrieben: Ich vermute das ich mich einfach an meine Brille gewöhnen muss. Ist das richtig?
Bei Deinen Werten wäre es eine Überraschung, wenn Du nicht irritiert wärst.
BiGbEn hat geschrieben: Kann es also sein, das die Achse bei mir nicht richtig bestimmt wurde?
Möglich wär's.
BiGbEn hat geschrieben:Und falls ja, würde sich eine Achs-Änderung eventuell auch auf den Zylinder auswirken?
Nein, aber der Zylinderwert kann rein theoretisch natürlich trotzdem bzw. unabhängig von der Achse falsch sein. Muß aber nicht...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Spezi
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Registriert: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:43

Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von Spezi »

tragen, tragen und nochmal tragen
vertrauen, vertrauen und nochmal vertrauen

Bei den angegebenen Werten ist eine Eingewöhnungsphase normal!

Wenn es nach 14 Tagen nicht besser wird: Wenden Sie sich an Ihren Augenoptiker oder Augenarzt vor Ort. :wink:
l
lars56
Beiträge: 619
Registriert: Donnerstag 18. Februar 2010, 01:02

Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von lars56 »

Was das "Sonnenrad" angeht: Du blickst dabei auf einen Monitor. Und der steht im im endlichen Raum bei durchschnittlich so 80-90cm (nicht im "Unendlichen").
Dabei kommt es zu akkomodativen Einflüssen ("scharfstellung" auf die 90 cm), einer Konvergenz und einer möglichen Verrollung des Augenpaares . Daher bei diesen Bedingungen nur schwer bis gar nicht verwertbar.
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BiGbEn
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Registriert: Dienstag 28. Januar 2020, 22:30

Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von BiGbEn »

Hallo,

danke an Euch schon mal für die Antworten. Ich werde es dann noch mal 1-2 Wochen weiter testen. Aber wie beschrieben, irgendwas kann da noch nicht 100% passen wenn ich durch leichtes Drehen der Brille die Schärfe noch sichtbar verbessern kann. Werde also wohl noch mal beim Optiker vorstellig werden müssen.
S
Spezi
Beiträge: 2621
Registriert: Donnerstag 17. Juni 2010, 12:43

Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von Spezi »

Zwei Fachleute mit Master- bzw. Arztstudium ermitteln fast gleiche Refraktionswerte und der Laie zweifelt diese aufgrund von Halbwissen an, rennt aber seit Jahren mit einer schlechten Sehleistung umher, falls in der Zwischenzeit keine OP war :wink: ! :lol:

Sei mit nicht böse, aber mit Misstrauen und unnötigen Zweifeln wird das nichts!
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BiGbEn
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Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von BiGbEn »

Spezi hat geschrieben:Zwei Fachleute mit Master- bzw. Arztstudium ermitteln fast gleiche Refraktionswerte und der Laie zweifelt diese aufgrund von Halbwissen an, rennt aber seit Jahren mit einer schlechten Sehleistung umher, falls in der Zwischenzeit keine OP war :wink: ! :lol:

Sei mit nicht böse, aber mit Misstrauen und unnötigen Zweifeln wird das nichts!
Ich bin dir nicht böse. Und als Laie darf ich mir doch trotzdem Fragen stellen und weil ich davon ausgehe hier Menschen mit mehr Fachwissen zu finden habe ich meine Fragen gestellt. Ich werde meine Brille auch tragen und mich durch das besoffene Gefühl kämpfen. Trotzdem glaube ich das da noch Optimierungspotential ist. Schliesslich kann ich mit leicht gedrehtem Brillenglas noch schärfer sehen. Ich frage mich halt nur was die Ursache dafür sein kann, daher die Frage mit der Achse.
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Karoshi
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Registriert: Dienstag 25. Oktober 2011, 11:26
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Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von Karoshi »

Stärken richtig hin oder her...
Ich finde es total erschreckend dass dir scheinbar vorher niemand gesagt hat was dich erwartet. Du bist ja scheinbar total allein gelassen...

Wenn man eine Erstversorgung macht, mit solchen Werten, dann muss das besprochen und mit Meßbrille "angefühlt" sein!
(Und in der Regel gibt es dann auch 2 Messungen. Du kennst die Prüfsituation nicht, du kannst durchaus schlechte Antworten geben ohne es zu wollen)

Entweder hast du überhaupt nicht zugehört bei der Beratung oder du hast die volle Kompetenz der Massenabfertigung abbekommen...
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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BiGbEn
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Re: Erste Brille, falsche Achse?

Beitrag von BiGbEn »

Karoshi hat geschrieben: Entweder hast du überhaupt nicht zugehört bei der Beratung oder du hast die volle Kompetenz der Massenabfertigung abbekommen...
Der Besuch beim Augenarzt hat keine 10 Minuten gedauert und auch beim Optiker wars eher so „Ist es jetzt besser?“ „Weiss nicht, ähnlich würd ich sagen“ „Na dann lassen wirs so“

Bei der Abholung hiess es dann nur: „Wenn sie Probleme haben oder es drückt kommen Sie noch mal vorbei.“ Hat auch keine 5 Minuten gedauert incl. Bezahlen.

Das einzige was ich dazu gesagt bekommen habe waren Dinge wie: „Autofahren dürfen sie mit den Werten sowieso nicht mehr.„ oder „konnten sie überhaupt noch etwas erkennen?“. Dabei kann ich zumindest im Normalfall Schrift in Entfernung besser lesen als viele meiner Kollegen/Freunde, egal ob sie Brille tragen oder nicht. So ganz blind kann ich also nicht sein. Klar, mein linkes Auge ist deutlich schlechter aber das andere gleicht es scheinbar noch gut aus und mit Brille ist es noch mal deutlich schärfer.
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