Probleme mit neuer Brille im mittleren Sehbereich

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Schlangenauge
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Probleme mit neuer Brille im mittleren Sehbereich

Beitrag von Schlangenauge »

Hallo,

ich habe mir eine neue Brille machen lassen und habe im mittleren Sehbereich Probleme.

- Ich bin 48 Jahre alt.
- Brillenträger seit meinem 12. Lebensjahr.

Alte Brille laut Brillenpass:

- Rechts: Sph.: -6,00, Cyl.: -0,75, Achse: 11
- Links: Sph.: -6,00, Cyl.: -1,00, Achse: 2, Prisma: Wurde berücksichtigt, steht aber nicht im Brillenpass.

Neue Brille laut Brillenpass:

- Rechts: Sph.: -7,00, Cyl.: +0,75, Achse: 80
- Links: Sph.: -7,25, Cyl.: +1,00, Achse: 102, Prisma: Wurde berücksichtigt, steht aber nicht im Brillenpass.

Neue Brille laut Rechnung:

- Rechts: Sph.: -6,25, Cyl.: -0,75, Achse: 170, Prisma: -, B: 0, Add: -
- Links: Sph.: -6,25, Cyl.: -1,00, Achse: 12, Prisma: 1,00, B: 90, Add: 29,00

Das Prisma wurde beim Einschleifen des Glases berücksichtigt, das Glas selber ist kein Prismenglas.

Mit meiner alten Brille habe ich - abgesehen von einer beginnenden Altersweitsichtigkeit im Lesebereich - keine Probleme. Ich kann auch im mittleren Sehbereich sehr gut und beschwerdefrei sehen.

Mit meiner neuen Brille habe ich das Problem, dass ich im Bereich 50 cm bis 4 m nicht wirklich gut sehe. Es ist unglaublich anstrengend, da ich es nicht schaffe, das Bild zu greifen. Mir fällt es schwer das zu beschreiben. Beim Tippen auf der Tastatur muss ich mich konzentrieren, die richtigen Tasten zu treffen. Auf dem Monitor ist unglaublich schwer, Schrift zu lesen. Dabei würde ich es nicht als klassische Unschärfe bezeichnen, vielmehr habe ich den Eindruck, eine leichte Doppelung der Buchstaben auszumachen. Aber auch sonst fällt es mir schwer, z. B. Straßenschilder wirklich klar zu sehen. Selbst in 4 Meter Entfernung habe ich keinen klaren Bildeindruck. Feine Strukturen machen große Probleme.

Wenn ich die Brille nach vorne schiebe, also den Abstand zum Auge vergrößere, habe ich ein super Bild. Je nach Entfernung des Betrachtungsgegenstandes muss ich die Brille mehr oder weniger nach vorne schieben. Im Bereich bis 2m ist der Effekt deutlich ausmachbar.

Ich habe die Brille fast eine Woche und trage sie von morgens 5 bis abends 23 Uhr. Ich versuche mich wirklich daran zu gewöhnen. Aber es ist eine echte Strapaze, und ich bin abends echt froh, die Brille ablegen zu können, wenn ich schlafen gehe.

Kann mir jemand sagen, was da los ist? Ich hatte noch nie solche Problem.

Dankeschön.

Bernhard
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Karoshi
Beiträge: 2151
Registriert: Dienstag 25. Oktober 2011, 11:26
Wohnort: Oberbayern

Re: Probleme mit neuer Brille im mittleren Sehbereich

Beitrag von Karoshi »

Hallo.

Vorausgesetzt die FERNStärke und das Prisma sind korrekt gemessen und umgesetzt:

Es liegt nicht an der Brille, sondern an deinen Augen. Du brauchst eine Nahunterstützung.

Ganz einfach zu merken (mal abgesehen vom Alter xD ):
Wenn man eine stärkere Minus-Brille weiter vom Auge entfernt, wirkt sie schwächer. Sie korrigiert nicht mehr voll, es bleibt eine Restfehlsichtigkeit (je nach Abstand mehr oder weniger) übrig. Das wirkt wie eine im Auge eingebaute Lesebrille. Das gefällt dir sehr gut, du scheinst es sogar zu brauchen.

Du hast also 3 Möglichkeiten:

- Nahunterstützung in irgendeiner Form in die Brille mit rein, gibt viele Möglichkeiten, dazu berät dich dein Optiker.
- Alte Brille (wenn das Prisma noch passt!) am PC aufsetzten, die ist schwächer (zwar nur ganz wenig aber manchmal ist ganz wenig schon genug)
- neue Brille nach vorne schieben (wenig optimal, das Prisma wirkt mit anderem Abstand auch anders)

Wurde denn nicht über sowas gesprochen? So eine Problematik kommt immer wieder vor wenn sich Leute gegen "Gleitsicht" wehren. Die kommen dann reumütig zurück. Normalerweise werden Menschen in deinem Alter mit einer Verstärkung der Minuswerte allein schon aus "Selbstschutz" auf diese Problematik von der augenoptischen Fachkraft vorbereitet. Aber wir waren alle nicht beim Beratungsgespräch dabei.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
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Schlangenauge
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Registriert: Sonntag 26. Januar 2020, 10:11

Re: Probleme mit neuer Brille im mittleren Sehbereich

Beitrag von Schlangenauge »

Hallo,

Danke für die Antwort.

Ich empfinde den Seheindruck aber eher nicht als Unschärfe, mehr so, dass ich mich nicht auf das Objekt konzentrieren kann. Auch beim Autofahren auf nicht gerader Strecke komm ich mir leicht beschwipst vor, kann den Blick nicht fixieren. Und wie gesagt, das Problem nehme ich auch noch bei 4 Meter Entfernung wahr.

Der Optiker wusste über die beginnende Altersweitsichtigkeit Bescheid. Was mich wundert: Beim Sehtest durch das Gerät (was nicht wie man das nennt) zum Feststellen der benötigten Werte, war die Sehstärke bei 100%. Mit fertiger Brille auf einmal bei 125 %. Eine Optikerbrille kam nicht zum Einsatz, nur dieses Gerät, wo man durchschaut und an der Wand Buchstaben usw. sieht.
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