Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

Also ich habe mir für die gewählte Brille mal die Dicke der Gläser berechnen lassen und es ergab sich zwischen Index 1,5 und 1,6 eine Differenz von nur etwas mehr als 1,3 mm.
Mein Optiker meint, er würde von beidem abraten, da zu viel Glasrand überstehe bzw. das überstehende Glas bestimmt dreimal so dick sei wie das Metall der Fassung :?
Bin jetzt total ratlos, weil höherer Brechungsindex wegen einiger Nachteile eigentlich nicht mehr in Frage kommt und ich nicht davon ausging, mit 1,6 vor so einem Problem zu stehen. Mir wäre es gar nicht so wichtig, ob da nun 2 oder 3 mm am Rand überstehen, sofern das nicht zu nerdig aussieht, aber die Aussage des Optikers, dass er das so nur höchst ungern verkaufen möchte, verunsichert dann doch....zumal ich bisher nicht ständig Brille getragen habe.

Dazu also noch eine Frage, weniger technischer Natur, sondern eher das Aussehen betreffend:
Seid ihr als Optiker mit eurem Kollegen einer Meinung, oder wird eine Metall-Fassung mit ca 2 oder 3 mm überstehenden Glasrändern trotzdem gut aussehen?

Ich sag schonmal vorab danke, in der Hoffnung auf Input :wink:
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brillenpeter
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von brillenpeter »

Hat der Kollege auch die Randdicke für 1,67 er Gläser ausgerechnet?
Oftmals ist der Unterschied zum 1,6 er Glas auch nicht mehr ganz so groß.
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GodEmperor
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von GodEmperor »

Eventuell hat dein Optiker schon zu oft gehört, daß die Gläser viel zu dick seien, obwohl der Kunde unbedingt nur einfachere Versionen haben wollte. Wenn du das okay findest (und 2 mm Überstand ist m.M.n. nicht grottenhäßlich) dann nimm die 1.6er Version. Ist das korrekte Zwischending zwischen dünnschön und abbildungsschön.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

1,67 habe ich leider nicht berechnen lassen, weil ich mich wegen der unschönen Effekte wie Verzerrungen und Eigenfärbung (von der ich hier erfahren habe) dieses Materials eigentlich schon im Vorfeld dagegen entschieden hatte.
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

GodEmperor hat geschrieben:Wenn du das okay findest (und 2 mm Überstand ist m.M.n. nicht grottenhäßlich) dann nimm die 1.6er Version. Ist das korrekte Zwischending zwischen dünnschön und abbildungsschön.
Das klingt nach einem guten Kompromiss 8)
Also weist auch 1,6 schon nachteilige Eigenschaften gegenüber 1,5 auf?
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Roland A. Frank
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Roland A. Frank »

natürlich - was im Leben hat nur Vorteile ? Einen Nachteil gibt es doch eigentlich immer....

Die Frage ist aber doch dann, macht sich der Nachteil für einen selbst wirklich bemerkbar?
Oder überwiegen eindeutig die Vorteile...
Das MUSS jeder für sich selbst entscheiden, diese Entscheidung kann einem keiner abnehmen...

Und falls dir bis jetzt dein opticus die Vor- und Nachteile der einzelnen Brechungsindices noch nicht erklären konnte / wollte,
dann such dir evtl. einen anderen... (oder / und lies z.T. nochmals die bisherigen Antworten durch...)
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

Roland A. Frank hat geschrieben:Und falls dir bis jetzt dein opticus die Vor- und Nachteile der einzelnen Brechungsindices noch nicht erklären konnte / wollte,
dann such dir evtl. einen anderen... (oder / und lies z.T. nochmals die bisherigen Antworten durch...)
Tatsächlich hat mir mein Optiker bisher immer nur das nötigste zur jeweiligen Brille erklärt, somit habe ich von der Wahl Brillengläsern gar keinen Schimmer, bis auf das, was ich hier im Forum darüber in Erfahrung bringen konnte.
Im Prinzip bin ich aber mit dem Optiker, bei dem ich Kundin bin, zufrieden, nur ist er - aus welchem Grund auch immer - anscheinend der Ansicht, dass auf jeden Fall die dünnsten Gläser die beste Wahl sind.
Bisher war meine Brille nie im Dauergebrauch und wenn ich Auto fahre oder im Kino sitze, ist mir schnuppe, ob der Glasrand übersteht. Das habe ich dem Brillen-Dealer so vermittelt und er hat die Brille dann jeweils zähneknirschend mit den hässlicheren Gläsern verkauft.
Nun soll sich aber an den Tragegewohnheiten einiges ändern, daher lege ich bei der neuen Brille größeren Wert auf nettes Aussehen - deswegen meine vielen Fragen dazu.
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Roland A. Frank
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Roland A. Frank »

MinusDrei hat geschrieben:
Roland A. Frank hat geschrieben:Und falls dir bis jetzt dein opticus die Vor- und Nachteile der einzelnen Brechungsindices noch nicht erklären konnte / wollte,
dann such dir evtl. einen anderen... (oder / und lies z.T. nochmals die bisherigen Antworten durch...)
Tatsächlich hat mir mein Optiker bisher immer nur das nötigste zur jeweiligen Brille erklärt, somit habe ich von der Wahl Brillengläsern gar keinen Schimmer, bis auf das, was ich hier im Forum darüber in Erfahrung bringen konnte.
Im Prinzip bin ich aber mit dem Optiker, bei dem ich Kundin bin, zufrieden, nur ist er - aus welchem Grund auch immer - anscheinend der Ansicht, dass auf jeden Fall die dünnsten Gläser die beste Wahl sind.
Bisher war meine Brille nie im Dauergebrauch und wenn ich Auto fahre oder im Kino sitze, ist mir schnuppe, ob der Glasrand übersteht. Das habe ich dem Brillen-Dealer so vermittelt und er hat die Brille dann jeweils zähneknirschend mit den hässlicheren Gläsern verkauft.
Nun soll sich aber an den Tragegewohnheiten einiges ändern, daher lege ich bei der neuen Brille größeren Wert auf nettes Aussehen - deswegen meine vielen Fragen dazu.
ich versteh da was nicht, nur zum Verständnis für mich:

Der opticus erklärt nix, du bist zufrieden mit ihm, und suchst dann Hilfe im Netz, weil es doch "nicht so toll ist"?

sorry, ich bin hier raus, kläre das doch bitte mit deinem "Brillen-Dealer", warum hast du zu dem nicht das notwendige Vertrauen (oder such dir einen anderen...)
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

Zufrieden bin ich mit der Auswahl bei dem Optiker, mit der handwerklichen Leistung bei der Einarbeitung der Brillengläser und auch in Sachen Beratung, wenn es darum geht, eine Brille zu finden, die mir gut steht.
Nicht ganz so toll finde ich, dass der Mitarbeiter, der mich beraten hat, offenbar ein Problem in leicht überstehenden Glasrändern sieht und die Nachteile höherbrechender Gläser unter den Teppich kehrt. Dass es z.B. bei Index 1,67 eine sichtbare Färbung des Materials gibt, hat er mit keinem Wort erwähnt und dass die optischen Eigenschaften niedriger Indizes besser sind, wurde auch nicht angesprochen - diese Dinge habe ich hier im Forum erfahren und bin echt dankbar für die entsprechenden Infos 8)
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Maximilian

Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Maximilian »

Hallo MinusDrei und alle anderen,

ich lese schon seit einiger Zeit gelegentlich im Forum mit, habe mich nun aber angemeldet, da ich den Eindruck habe, daß hier ein Mißverständnis vorliegt, welches ich aufklären sollte.

MinusDrei, Sie schreiben am Anfang dieses Threads:
da ich vor kurzem hier im Forum erfahren habe, dass mein nur gelegentliches Brilletragen sich auf Dauer wohl ungünstig auf das Sehen im Nahbereich auswirken wird, möchte ich nun dazu übergehen, regelmäßig Brille zu tragen.
Damit beziehen Sie sich offenbar auf diesen Thread, in dem Herr Luckas geschrieben hat:
Wenn ein Kurzsichtiger die Brille nicht immer trägt, verringert sich sein Akkomodationsvermögen (Anpassung für die Nähe) frühzeitig.
Daraus schlußfolgern Sie offenbar, daß Sie irgendwann in der Nähe nicht mehr gut sehen werden können, wenn Sie Ihre Brille weiterhin nur selten tragen. Um zu verstehen, warum das ein Fehlschluß oder Mißverständnis ist, muß man sich kurz vergegenwärtigen, wie die Anpassung des menschlichen Auges an unterschiedliche Sehentfernungen (die sog. Akkomodation) funktioniert:

Ein Normalsichtiger (also jemand, der eine Fernrefraktion von genau 0 Dioptrien hat) sieht einen Gegenstand, der sich (idealisiert) unendlich weit vom Auge entfernt befindet, scharf, wenn der sog. Ziliarmuskel im Auge entspannt ist und die Augenlinse dadurch eine möglichst flache Form angenommen hat. Einen in der Nähe befindlichen Gegenstand (z.B. eine Zeitungsseite, die sich 40 cm vom Auge entfernt befindet) würde man dann aber nur verschwommen wahrnehmen. Um das zu ändern, hat das Auge aber einen "Trick" (den man gewissermaßen mit dem Autofokus einer Photokamera vergleichen kann): Durch einen Regelkreis unter Beteiligung verschiedener Hirnareale spannt sich der Ziliarmuskel soweit an, daß die Augenlinse (die mit dem Ziliarmuskel verbunden ist) eine stärker gekrümmte Form annimmt, so daß sie einen höheren Brechwert aufweist und der Gegenstand in der Nähe nun scharf gesehen wird.

Leider ist es so, daß diese Verformung der Augenlinse mit zunehmendem Lebensalter immer schlechter gelingt, weil sie härter wird. Man spricht dabei von der Alterssichtigkeit oder Presbyopie, die meist ab einem Alter von etwa 40 Jahren auffällt und zunehmend dazu führt, daß ein ansonsten Normalsichtiger ohne sog. Lesebrille in der Nähe nicht mehr scharf sehen kann.

Allerdings verhalten sich die Dinge bei einem Kurzsichtigen wie Ihnen (Sie schreiben, Sie hätten "etwas über -3", mit "über" meinen Sie vermutlich "dem Betrag nach", also ca. -3,5 Dioptrien) etwas anders:

Sie sehen bei entspanntem Ziliarmuskel den unendlich entfernten Gegenstand merklich unscharf, dagegen einen Gegenstand in ca. 29 cm Entfernung scharf. (Die 29 cm ergeben sich als Kehrwert des Betrages des Dioptrien-Wertes, d.h. gerundet 1/(3,5 dpt) = 0,29 m = 29 cm). Die oben angenommenen Zeitung in 40 cm Entfernung ist also sogar etwas "zu weit" von Ihrem Auge entfernt (daß Sie sie vermutlich dennoch scharf wahrnehmen, liegt daran, daß das Auge gerade bei hellem Licht ähnlich einer Photokamera eine gewisse Tiefenschärfe hat und man nicht jede Unschärfe auch bemerkt). Deshalb sind Sie, um in einem üblichen Leseabstand scharf zu sehen, überhaupt nicht auf die Akkomodation, d.h. die Verformung der Augenlinse, angewiesen und werden deshalb dafür nie eine Brille brauchen (außer Ihre Fernrefraktion sollte sich deutlich ändern, was dann aber an Grauem Star o.ä. liegen dürfte).

Was Herr Luckas offenbar meinte, ist, daß die Alterssichtigkeit schon früher (irgendwann tritt sie bei Normalsichtigen sowieso auf) auftritt, wenn der Akkomodationsmechanismus nicht regelmäßig "trainiert" wird. Ob diese Annahme zutreffend ist und wie groß dieser Effekt ggf. ist, kann ich nicht beurteilen, weil ich keine wissenschaftliche Untersuchung dazu kenne (Frage an die anderen Forumsmitglieder: kennt jemand eine Aussage dazu z.B. in einem ophthalmologischen oder augenoptischen Lehrbuch oder einem auf PubMed referenzierten Paper?). Jedoch betrifft Sie dieses Problem ja auch überhaupt nicht, da Sie "ausreichend" kurzsichtig sind.

Sollten Sie allerdings eine (Einstärken-)Brille tragen, mit der Sie weit entfernte Gegenstände scharf sehen (wie Sie sie zum Autofahren natürlich benötigen), tritt allerdings folgendes Problem auf: Ihr Auge (gemeint sind natürlich beide) weist zusammen mit dem Brillenglas optische Verhältnisse ähnlich einem Normalsichtigen auf, und Sie werden (im anderen Thread erwähnen Sie, daß Sie über 40 sind) zunehmend Probleme bekommen, mit der Brille in der Nähe scharf zu sehen. Mögliche Lösungen sind: die Brille beim Lesen abnehmen oder eine Mehrstärkenbrille (insbes. eine Gleitsichtbrille) kaufen. Der Nachteil der letzteren ist, daß die Gläser (je nach Glasqualität) deutlich teurer sind und Sie dennoch in der Nähe nicht so gut sehen werden wie ganz ohne Brille (nur ein mehr oder weniger kleiner Teil der Gläser bietet ja eine scharfe Sicht in der Nähe).

Dazu kommt m.E. eine weitere Gefahr bei ständigem Brilletragen: "Sehen" hat ja nicht nur mit Optik zu tun, sondern auch mit der Verarbeitung der Seheindrücke im Gehirn, die durch Gewöhnung beeinflußt wird. Wenn Sie jetzt ein paar Wochen oder sogar Monate ständig Brille tragen, kann das zu einer Gewöhnung an das scharfe Sehen führen, so daß das unscharfe Sehen ohne Brille Ihnen dann Probleme bereitet, die sie bislang nicht hatten (es wird als störend empfunden, führt zu allgemeinem Unwohlsein, brennenden Augen, Kopfschmerzen o.ä.). Sollten Sie dann der Brille überdrüssig werden (nicht jeder hat gerne ständig eine Brille auf der Nase), dürften Sie sich sehr darüber ärgern, überhaupt mit dem ständigen Brilletragen angefangen zu haben, werden evtl. Kontaktlinsen probieren (die natürlich mit zusätzlichen Kosten und Aufwand verbunden sind und auch nicht von jedem gleich gut vertragen werden) oder gar über eine refraktive OP (Augenlasern oder Kunstlinsen-Implantation) nachdenken (wobei Sie mit "normalen" Einstärken-Kontaktlinsen oder einer gelungenen nicht-multifokalen OP zwar in der Ferne scharf sehen, für die Nähe aber zunehmend eine zusätzliche Lesebrille benötigen werden).

Jetzt ist mein Beitrag doch ziemlich lang geworden, aber ich hoffe, daß er verständlich ist. Fragen Sie aber ggf. ruhig nach.

Gruß, Maximilian
Zuletzt geändert von Maximilian am Mittwoch 27. November 2019, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
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MinusDrei
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von MinusDrei »

Maximilian hat geschrieben: MinusDrei, Sie schreiben am Anfang dieses Threads:
da ich vor kurzem hier im Forum erfahren habe, dass mein nur gelegentliches Brilletragen sich auf Dauer wohl ungünstig auf das Sehen im Nahbereich auswirken wird, möchte ich nun dazu übergehen, regelmäßig Brille zu tragen.
Genau, die Anmerkung von Eberhard Luckas habe ich als Empfehlung verstanden, meine Brille besser ständig zu tragen. Da ich bisher noch keine Anzeichen beginnender Alterssichtigkeit habe, möchte ich natürlich, dass das möglichst lange so bleibt. Wenn das ständige Tragen meiner Brille dafür von Vorteil sein sollte, würde ich meine Tragegewohnheiten dementsprechend anpassen (obwohl ich nicht der allergrößte Brillen-Fan bin).


Das Prinzip der Akkomodation und damit zusammenhängender Alterssichtigkeit ist mir bekannt, auch dass jeder irgendwann davon betroffen sein wird, ist mir klar. Jedoch bin ich erstaunt, dass ich mit meinen vergleichsweise geringen -3 Dioptrien wohl "ausreichend kurzsichtig" bin, um zumindest ohne Brille keine Probleme im Nahbereich zu bekommen. Ich dachte, das sei nur bei stärker Kurzsichtigen der Fall, aber wenn mein Manko dafür ausreicht, ist es umso besser für mich :D

Natürlich funktioniert das Sehen ohne Brille insgesamt mit meinen Werten noch relativ gut, wenn man daran gewöhnt ist. Allerdings ist das alles andere als optimal; der Unterschied nach einem kompletten Tag mit Brille ist deutlich und führt in Kombination mit der oben genannten Anmerkung vom Optiker Luckas dazu, dass ich es für sinnvoll halte, zukünftig doch zum ständigen Tragen der Brille überzugehen.
Das führt zum ursprünglichen Thema meiner Frage, der Neuanschaffung einer Brille, die halt richtig gutes Sehen und gleichzeitig gutes Aussehen ermöglichen soll 8)
Daraus ergab sich meine Unsicherheit bezüglich der Brillengläser bzw. deren Eigenschaften. Natürlich sieht es am Besten aus, wenn möglichst nichts vom Glasrand übersteht, aber da hochbrechende Materialien durchaus Nachteile haben, was die Abbildungsqualität betrifft, galt es einen Kompromiss zu finden. Dazu habe ich den Ratschlag von GodEmperor umgesetzt und die neue Brille mit Index 1,6 bestellt. Bin auf das Ergebnis gespannt - falls diese Gläser dann doch unerwartet dick ausfallen, sehe ich mit der Brille wenigstens schlau aus :wink:
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Maximilian

Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Maximilian »

MinusDrei hat geschrieben:
Maximilian hat geschrieben: MinusDrei, Sie schreiben am Anfang dieses Threads:
da ich vor kurzem hier im Forum erfahren habe, dass mein nur gelegentliches Brilletragen sich auf Dauer wohl ungünstig auf das Sehen im Nahbereich auswirken wird, möchte ich nun dazu übergehen, regelmäßig Brille zu tragen.
Genau, die Anmerkung von Eberhard Luckas habe ich als Empfehlung verstanden, meine Brille besser ständig zu tragen. Da ich bisher noch keine Anzeichen beginnender Alterssichtigkeit habe, möchte ich natürlich, dass das möglichst lange so bleibt. Wenn das ständige Tragen meiner Brille dafür von Vorteil sein sollte, würde ich meine Tragegewohnheiten dementsprechend anpassen (obwohl ich nicht der allergrößte Brillen-Fan bin).


Das Prinzip der Akkomodation und damit zusammenhängender Alterssichtigkeit ist mir bekannt, auch dass jeder irgendwann davon betroffen sein wird, ist mir klar. Jedoch bin ich erstaunt, dass ich mit meinen vergleichsweise geringen -3 Dioptrien wohl "ausreichend kurzsichtig" bin, um zumindest ohne Brille keine Probleme im Nahbereich zu bekommen. Ich dachte, das sei nur bei stärker Kurzsichtigen der Fall, aber wenn mein Manko dafür ausreicht, ist es umso besser für mich :D
Wie in meiner ersten Antwort schon kurz erwähnt, läßt sich das recht leicht ausrechnen: Die physikalische Einheit "Dioptrie" ist nämlich gleich 1/m (das heißt dem Kehrwert eines Meters), d.h. mit 3 dpt können Sie ohne Akkomodation in 1/(3 dpt) = 1/(3 1/m) = 1/3 m = 33 cm scharf sehen. Dazu kommt, daß die Alterssichtigkeit die sog. Akkomodationsbreite zwar stark verringert, aber nicht ganz auf 0 dpt sinken läßt, so dass Sie auch dann noch etwas näher sehen können (unveränderte Fernrefraktion vorausgesetzt).

Wenn Sie über 40 sind, haben Sie sehr wahrscheinlich bereits eine deutlich verringerte Akkomodationsbreite gegenüber jüngeren Menschen, nur fällt es Ihnen evtl. noch nicht störend auf. Möglich wäre auch, dass Ihre aktuelle Brille etwas zu schwach ist, was das Sehen in der Ferne verschlechtert, in der Nähe aber verbessert. Probieren Sie einfach einmal aus, wie nahe Sie mit und ohne Brille an ein Objekt (z.B. ein kleingedrucktes Schriftstück) herangehen können, bis es unscharf wird.

Zur Behauptung von Herrn Luckas kann ich leider keine definitive Einschätzung geben. Sollte ein solcher Effekt tatsächlich bestehen, stellt sich ja auch die Frage, wie groß (gemessen in dpt Akkomodationsbreite in einem gewissen Lebensalter) er ist, ob er nachträglich reversibel ist und ob dieser Unterschied es Ihnen wert ist, ständig eine Brille auf der Nase zu haben.

Deshalb noch einmal an alle Forums-Mitglieder meine Frage von gestern (vielleicht ist sie in dem langen Beitrag auch untergegangen): Kennt jemand eine Aussage zur These von Herrn Luckas in der wissenschaftlichen Literatur (Lehrbücher oder Journals; auf PubMed finde ich nichts, weiß aber ehrlich gesagt auch nicht genau, wonach ich suchen soll - amplitude of accommodation allein gibt fast 1000 Treffer) oder kann sich anderweitig ein Urteil dazu erlauben?
Natürlich funktioniert das Sehen ohne Brille insgesamt mit meinen Werten noch relativ gut, wenn man daran gewöhnt ist. Allerdings ist das alles andere als optimal; der Unterschied nach einem kompletten Tag mit Brille ist deutlich und führt in Kombination mit der oben genannten Anmerkung vom Optiker Luckas dazu, dass ich es für sinnvoll halte, zukünftig doch zum ständigen Tragen der Brille überzugehen.
Das führt zum ursprünglichen Thema meiner Frage, der Neuanschaffung einer Brille, die halt richtig gutes Sehen und gleichzeitig gutes Aussehen ermöglichen soll 8)
Alternativ könnten Sie es natürlich auch mit Kontaktlinsen versuchen, wobei sich für nur gelegentliche Verwendung weiche Tageskontaktlinsen anbieten würden, für häufiges Tragen dagegen eher formstabile ("harte") Kontaktlinsen.

Gruß, Maximilian
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Eberhard Luckas
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Eberhard Luckas »

Moin Maximilian,
wenn ein Kurzsichtiger immer ohne Brille ließt, ist sein Akkomodationsvermögen deutlich geringer als dann, wenn die Brille auch beim Lesen getragen wird. Dass dieser Effekt irgendwo niedergeschrieben ist, weiß ich im Moment nicht, aber das ganze beruht auf meiner langjährigen Erfahrung in der Augenoptik.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von GodEmperor »

Jupp, benutze einen Muskel nicht und er verkümmert. Die Linse wird zwar ohnehin fester mit der Zeit und verliert die Flexibilität, aber bis dahin sollte der Ziliarmuskel das noch wuppen können sollen.
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Maximilian

Re: Fragen zu Metallfassung und Wahl der Gläser

Beitrag von Maximilian »

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin Maximilian,
wenn ein Kurzsichtiger immer ohne Brille ließt, ist sein Akkomodationsvermögen deutlich geringer als dann, wenn die Brille auch beim Lesen getragen wird. Dass dieser Effekt irgendwo niedergeschrieben ist, weiß ich im Moment nicht, aber das ganze beruht auf meiner langjährigen Erfahrung in der Augenoptik.
Danke für die Information.

Können Sie auch beurteilen, ob dieser Effekt reversibel ist, d.h. nehmen wir an, Person X ist 40 Jahre alt, hat -3 dpt und liest seit Jahren immer ohne Brille. Wenn X zukünftig die Brille beim Lesen immer trägt, verbessert sich sein Akkomodationsvermögen dann wieder?

Und haben Sie eine Vermutung, woran der Effekt liegt? An einer Schwächung des Ziliarmuskels wegen geringer Beanspruchung oder an einer Veränderung der Augenlinse, weil diese kaum verformt wird?
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