Sehtest

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Karoshi
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Re: Sehtest

Beitrag von Karoshi »

Ich übersetze Deepy mal kurz:

Eine Refraktion als eigenständige Dienstleistung (egal ob bezahlt oder unbezahlt) muss nicht angeboten werden.
Refraktioniert wird nur, wer auch kauft. Ob das dann inklusiv ist oder extra berechnet wird, darüber hat er nix gesagt.

Durchaus legitime Haltung.

Bei uns in der Gegend berechnen die Ärzte eigentlich alle 25€. Die Qualität ist durchaus strittig :mrgreen:

Wir verlangen auch 25€. Allerdings eher als "Schutzgebühr" um uns die typischen "Langeweilerefras" vom Hals zu halten. Wir rechnen das auf einen Brillenkauf an.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
M
Messbrille
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Re: Sehtest

Beitrag von Messbrille »

das war aber nicht so deutlich ausgedrückt;

immerhin werben ja viele Optiker mit dem kostenlosen Sehtest oder kostenlosem Führerschein-Sehtest ;

in dem Moment, wo es etwas kostenlos gibt, beginnt schon die Entwertung - warum woanders etwas dafür bezahlen ?!

was deephorst aus Seiner Sicht als selbstverständlich erachtet, wird von anderen Kollegn ganz anders gehandhabt;

in Deiner Gegend scheint es ja auch so zu laufen, wie ich es kenne und auch empfehle; schliesslich gibt es auch die unentschlossenen (Nicht-) Käufer, die nach erfolgter Beratung und Refraktion noch abspringen; so gesehen ist die "Schutzgebühr" m.E. der zutreffende Begriff
Augenarzt
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Lutz
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Re: Sehtest

Beitrag von Lutz »

Messbrille hat geschrieben:Fokus-Pokus
:mrgreen:
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
d
deephorst
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Re: Sehtest

Beitrag von deephorst »

@ karoshi: bedankt für die zutreffende Übersetzung :wink:
B
Brillenschaf
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Re: Sehtest

Beitrag von Brillenschaf »

DSGVO:
Es sind DEINE Daten, die hat dir niemand vorzuenthalten.
Wenn du deine über dich gespeicherten Daten haben willst dann musst du die alle bekommen können.
Wenn vorher kein Preis für die Dienstleistung vereinbart wurde dann ist das nicht DEIN Problem sondern das Problem des Kollegen. Datenerhalt an einen Kauf koppeln ist nicht mehr zulässig.
Ich weiß nicht, ob es einen Datenerhalt gab, er hat das lediglich gemessen und dann grob mit mir besprochen. Ich vermute, dass er die Daten hinterher wieder gelöscht hat, weil es zu keinem Kauf kam.

Aber es ist nun mal so, jeder Optiker hat sein persönliches Programm. Wenn ich da nicht fündig werde, kann er so gut sein, wie er will, ich möchte mir dann keine Brille dort machen lassen. Aber warum in aller Welt soll er die Dienstleistung nicht durchführen, und das eben auch bezahlt?

Die Refraktion an den Kauf einer Brille zu koppeln finde ich allein schon deswegen schwierig, weil vorher niemand weiß ob eine Brille tatsächlich gebraucht wird. Man geht hin und wieder einfach mal so zum Sehtest, um zu schauen, ob noch alles stimmt. Selbst wenn der Sehtest nicht ganz optimal ausfällt, ist es immer noch die Frage, ob eine (neue) Brille hinterher Nutzen bringt. Das bemerkt man erst, wenn man die Testbrille am Ende auf der Nase hat und tatsächlich damit deutlich besser sieht. Oder man sagt eben: Nee, das macht den Braten nicht fett.
Da würde ich dann schon sagen: Das ist eine ganz normale Dienstleistung, die einen Kunden erstmal über den akutellen Ist-Zustand seiner Sehkraft aufklärt. Kann man auch beim Augenarzt machen, nur wartet man da eben manchmal monatelang auf einen Termin. Was der einzelne mit der Info dann macht, ist erstmal sein Bier.

Ich weiß nicht, ob jemand eine "Refraktions-Tournee" aus böser Absicht macht und nur um die Leute zu beschäftigen. Sowas macht niemandem Spaß, im Gegenteil. Nur wenn die Messergebnisse eben sehr unterschiedlich oder auch unglaubwürdig ausfallen, will man Klarheit und versucht es eben anderswo nochmal. Vermutlich sogen vor allem die ungenauen Messungen von Hilfskräften für das große Chaos. Das Problem: Woher soll ich als Kunde/Laie wissen, was ich da vor mir habe, einen gelernten Optiker oder eine studentische Hilfskraft?
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optikgutachter
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Re: Sehtest

Beitrag von optikgutachter »

Mal so zur Klärung zwischendurch:

Ich habe einen Juristen glaubhaft versichern hören, daß

- eine Refraktionsbestimmung gegen Entlohnung auch die Herausgabe der Messergebnisse an den Kunden bedingt
(wenn der Kunde die haben möchte (!) MÜSSEN die Ergebnisse mitgegeben werden)

- eine Refraktionsbestimmung OHNE Entlohnung ebenfalls die Herausgabe der Messergebnisse an den Kunden bedingt*
(falls vorher nichts besprochen wurde)

* =NACHTRÄGLICH keine Entlohnung zur Herausgabe gefordert werden darf

KEINE Herausgabe der Ergebnisse ist nur dann rechtens, wenn sich vor der Prüfung darauf geeinigt wurde:
"Die Messung ist zwar kostenlos, aber die Ergebnisse kriegen Sie nicht mit."
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Re: Sehtest

Beitrag von optikgutachter »

Brillenschaf hat geschrieben: Vermutlich sorgen vor allem die ungenauen Messungen von Hilfskräften für das große Chaos. Das Problem:
Woher soll ich als Kunde/Laie wissen, was ich da vor mir habe, einen gelernten Optiker oder eine studentische Hilfskraft?
Wenn Du gan"s" sicher gehen willst: Irgendwo hängt bestimmt der Meisterbrief der/des Betreffenden... (jedenfalls bei uns)
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Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Lutz
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Re: Sehtest

Beitrag von Lutz »

Brillenschaf hat geschrieben:Aber warum in aller Welt soll er die Dienstleistung nicht durchführen, und das eben auch bezahlt?
Und was machst Du, wenn Du mit der Brille von Optiker B, die aufgrund der Messwerte von Optiker A angefertigt wurde, nicht gut gucken kannst? Und was würden die beiden Optiker A und B dann tun? Oder was hätten sie tun müssen, um sich gegen das (finanzielle) Risiko eines solchen Falles abzusichern?
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Messbrille
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Re: Sehtest

Beitrag von Messbrille »

optikgutachter hat geschrieben:Mal so zur Klärung zwischendurch:

Ich habe einen Juristen glaubhaft versichern hören, daß

- eine Refraktionsbestimmung gegen Entlohnung auch die Herausgabe der Messergebnisse an den Kunden bedingt
(wenn der Kunde die haben möchte (!) MÜSSEN die Ergebnisse mitgegeben werden)

- eine Refraktionsbestimmung OHNE Entlohnung ebenfalls die Herausgabe der Messergebnisse an den Kunden bedingt*
(falls vorher nichts besprochen wurde)

* =NACHTRÄGLICH keine Entlohnung zur Herausgabe gefordert werden darf

KEINE Herausgabe der Ergebnisse ist nur dann rechtens, wenn sich vor der Prüfung darauf geeinigt wurde:
"Die Messung ist zwar kostenlos, aber die Ergebnisse kriegen Sie nicht mit."
ein Grund mehr, Refraktionen nicht "umsonst" zu erbringen, um Missbrauch zu vermeiden ;

wenn ich bloß mal so zur Kontrolle den Fehlerspeicher meines Autos auslesen lassen will, kriege ich auch eine Rechnung von der Werkstatt;
es entstehen ja auch Kosten für Geräte und Personal...
Lutz hat geschrieben:
Brillenschaf hat geschrieben:Aber warum in aller Welt soll er die Dienstleistung nicht durchführen, und das eben auch bezahlt?
Und was machst Du, wenn Du mit der Brille von Optiker B, die aufgrund der Messwerte von Optiker A angefertigt wurde, nicht gut gucken kannst? Und was würden die beiden Optiker A und B dann tun? Oder was hätten sie tun müssen, um sich gegen das (finanzielle) Risiko eines solchen Falles abzusichern?

warum sollte Optiker B das machen ?! Für die Brille, die er verkauft, muss er die Gewährleistung übernehmen (Werkvertrag); Refraktionsbestimmung ohne Verkauf von Waren = Dienstvertrag = keine Gewährleistung für das Produkt, das woanders gekauft wurde;

daher aber auch Dienstleistung;

kostenloser Sehtest als Marketingmassnahme kann also auch nach hinten losgehen, aber das unterliegt natürlich der unternehmerischen Freiheit;

man kann es auch machen wie deephorst - klingt als Methode auch vernünftig
Zuletzt geändert von Messbrille am Dienstag 17. September 2019, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Brillenschaf
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Re: Sehtest

Beitrag von Brillenschaf »

Ich sehe das Problem halt da, und je mehr ich mich bei Optikern umsehe, desto deutlicher wird es:

Bei einer Brille geht es zum einen um den (medizinischen) Nutzen, aber eben auch um Mode und Aussehen.
Ich will gute Gläser und selbstverständlich die richtige Stärke, zum anderen möchte ich aber auch, dass die Brille gut an mir aussieht, wenn ich sie ständig trage.

Das erste sollten eigentlich alle Optiker leisten können. Das zweite ist Glückssache, weil jeder nur begrenzten Raum zur Verfügung hat und eine Auswahl treffen muss. Beides muss nicht unbedingt Hand in Hand gehen.
Daher die Idee, das abzukoppeln, aber es ist schon wahr: Schwierig, wenn einer für die Messung eines anderen geradestehen soll.
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Maria
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Re: Sehtest

Beitrag von Maria »

Mir haben Optiker bisher durchaus angeboten zu versuchen mir eine Fassung zu bestellen, die ich woanders gesehen habe, wenn ich den Hersteller nennen kann. Auch vorhandene Fassungen früherer Brillen (von anderen Optikern) wurden mir neu verglast und aufgearbeitet, nachdem man sie angeschaut hatte.
LG
Maria
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