Gereizte Augen

[Brillenschaf]

Hallo!

Seit ca. 2 Monaten habe ich meine erste Lesebrille (bin 46). Zunächst habe ich Brillen aus dem Drogeriemarkt benutzt, mit denen ich gut zurechtkam, die aber leicht überkorrigierend waren, solange, bis ich die vom Optiker hatte.
Die vom Optiker hat nun die gewünschten +0,75 und korrigieren eine leichte Hornhautverkrümmung. Sie erschienen mir schon beim ersten Gefühl angenehm, da ich damit trotzdem scharf sehe, aber weniger Schwindel verspüre, wenn ich den Blick mal vom Buch wegnehme. Die +1 fühlen sich etwas "bequemer" an, haben aber den Schwindeleffekt.
Eigentlich habe ich das Gefühl, mit der Lesebrille ist alles in Ordnung, aber trotzdem habe ich seitdem immer wieder Kopfschmerzen und einen Druck um die Nasengegend/Stirnbereich/Oberkopf. Die Augen sind insgesamt schnell gereizt und gerötet, auch wenn die Brille gar nicht "in Betrieb" ist.

Ich frage mich nun, ob das damit zusammenhängen kann, oder ob es was anderes und Zufall ist, dass solche Symptome zeitgleich mit der neuen Brille auftauchen.

Kann es sein, dass man sich nun wieder umgewöhnen muss und es für die Augen anstrengend ist, wieder normal viel arbeiten zu müssen? So viel lese ich jetzt auch nicht, immer mal eine halbe Stunde am Stück.
Den Effekt habe ich auch am PC (wo ich noch ohne Nahbrille arbeite). Früher war es kein Problem, länger dran zu sitzen, seit ca drei Wochen (davor war Urlaub) röten sich die Augen sehr schnell.
Kann es sein, dass durch den Gebrauch der korrekten Lesebrille nun andere Sehschwächen deutlicher werden?
Ich hatte eigentlich nie das Gefühl, in der Ferne großartig unscharf zu sehen (gemessen wurden für die Ferne Sph +0,25 und Cyl -0,25 auf beiden Augen).

Augenarzttermin steht, lässt aber auf sich warten.

Viele Grüße
Brillenschaf

[optikgutachter]

Das Problem nach Nutzung von Fertig-Lesebrillen:

https://optikgutachter.de/index.php/all ... tigbrillen

[Brillenschaf]

Ich habe sie ja insgesamt nur einen Monat lang benutzt, als Überbrückung, bis das Prozedere beim Optiker über die Bühne gegangen ist. Und es sind überschaubare Werte.

Es war aber tatsächlich so: Der Optiker meinte, Fertiglesebrillen wären für mich wahrscheinlich ausreichen, da ich auf beiden Augen gleich stark bin und auch die (meist auf 63 genormte) Pupillendistanz habe. Ein Problem könne nur die Überkorrektur werden, die könne zu Kopfschmerz und Schwindel führen.
Ich merke nun, dass die angepasste Brille angenehmer ist, aber seither habe ich auch die Beschwerden.

Gibt sich das bald wieder?

Apropos gleich stark: Kann man trotz einer solchen Messung das Gefühl haben, dass ein Auge schwächer ist? Oder kann es sein, dass dabei was falsch gelaufen ist?

[optikgutachter]

Was stimmt, möglich -oder auch nicht möglich- ist können wir hier leider nicht beurteilen.
Dafür müsste alles kontrolliert werden. Was über das Internet leider nicht geht.

Ist eine Fertig-Lesebrille nicht optimal (und das trifft auf gut 96% aller Träger zu)
reichen 20 Minuten täglich um Beschwerden ggf. auch mit der nachfolgenden richtigen Brille auszulösen.
Was nach relativ kurzer oder längerer Tragezeit verschwinden sollte.
Wenn alles bei der neuen Brille richtig ist.

[Messbrille]

Hallo!

....Den Effekt habe ich auch am PC (wo ich noch ohne Nahbrille arbeite). Früher war es kein Problem, länger dran zu sitzen, seit ca drei Wochen (davor war Urlaub) röten sich die Augen sehr schnell...

Augenarzttermin steht, lässt aber auf sich warten.

Viele Grüße
Brillenschaf

es gibt auch das sogennante "Office-Eye-Syndrom" bei Computer-Zockern auch "Gamer-Eye" genannt ;

bei längerem Lesen/Bildschirmarbeit blinzelt man seltener, der Augapfel wird nicht gut befeuchtet und zu trocken; Jucken/Brennen/Rötung/Fremdkörpergefühl/Verschwommensehen sind häufige Symptome;

gleiches kann auch bei trockener Heizungluft, Klimaanlagenluft (im Flugzeug) und durch Bindehautreizung im Chlorwasser/Meerwasser hervorgerufen sein; ein ungefährlicher Versuch wäre die Selbstbehandlung mit freiverkäuflichen Augentropfen aus der Apotheke:

Bepanthen Tropfen (Hyaluron + Dexpanthenol, unkonserviert), alternativ das vergleichbare Hylo-Care alle 1-2 Stunden;

was auch noch helfen könnte ist Hylo-Fresh (Hyaluron + Euphrasia, unkonserviert) oder vergleichbares Euphrasia-Präparat anderer Hersteller ;

damit kann man sich evtl. bis zum Termin beim Augenarzt behelfen....

Gruß

[Karoshi]

Befeuchtungstropfen helfen nur 20% der Betroffenen von trockenen Augen.

Durch das wenige Zwinkern (gerne mal 50% weniger als eigentlich nötig) werden Drüsen in den Augenlidern ihr Sekret nicht mehr ausreichend los. Dieses Sekret bildet die "Frischhaltefolie" des Auges, eine Fettschicht die das Wasser am verdunsten hindert. Ist die nicht dick genug, verdunstet das Wasser zu schnell, ein sogenanntes "evaporatives trockenes Auge".

Da hilft am besten ein liposomales Augenspray, das bekannteste dürfte LipoNit sein, bei sehr vielen Augenoptikern zu bekommen.
Normale Augentropfen machen die Situation oft nur noch schlimmer indem sie die letzten Reste der Lipidschicht auch noch rausschwemmen.

Langfristig hilft gut eine möglichst tägliche Lidrandhygiene / massage um die Drüsen wieder zu aktivieren und "Zwinkertraining". Dann braucht man irgendwann auch keine Mittelchen mehr. Einfach mal googeln.

[Messbrille]

das Spray ist aber kein echter Augentropfen, wird nur auf das Lid gesprüht und bringt keine zusätzliche Flüssigkeit;

es gibt sehr viele unterschiedliche Augentropfen: dünnflüssiger, dicklüssiger oder mehrschichtig - auch zum Ersatz der öligen Schicht des Tränenfilmes;

das Liponit-Spray (in Apotheken auch als "Tears again u.a. bekannt) zum Sprühen auf die Lider hilft nur bei milden Beschwerden ;

Leitsymptom bei fehlendem Sekret der Lidkante sind meist tränende Augen = Problem in der Qualität des Tränenfilmes, evaporatives Problem;
Augentropfen, die den Tränenfilm nachahmen sollen (inkl. öliger Schicht) sind z.B. Cationorm, Artelac Lipids, Systane balance/complete und optive plus ;


Leitsymptom Jucken/Brennen/Rötung/Fremdkörpergefühl = quantitavies Problem des Tränenfilmes oder zu seltenes Blinzeln = Sicca-Problem ;
da hilft vor allem die regelmäßige Anwendung eines Tränenersatzmittels in das Auge wie oben schon beschrieben;

bei stärkeren Problemen sind auch Geltropfen oder Gel empfehlenswert:
höher visköse AT sind z.B. Hylo Gel (0,3% Hyaluron), Thealoz Duo (Hypromellose), oder Systane hydration (Hypromellose + Hyaluron);

völlig neuartig und super wirksam ist EVO Tears, das wie ein Öl benetzt - nur nachhaltiger und klarer - ist aber auch sehr teuer (20,-€ f. 3ml); für alle Arten des trock. Auge geeignet

[ronja]

Hallo,

ich störe euch nur ungern in eurer fachlichen Unterhaltung

Möchte nur etwas aus Anwendersicht beitragen.
Dieses Lidspray taugt genauso viel, wie wenn man sich nur Wasser auf das Lid sprüht.

Augentropfen helfen - aber nur begrenzt. Ich finde, es reduziert das Brennen und es kühlt kurzzeitig, das Auge wird deshalb nicht feuchter.
Ich habe speziell nur in den Wintermonaten Probleme mit trockenen Augen durch die Heizungsluft, die einfach die Luft extrem trocken macht.
Im Sommer habe ich das Problem so gut wie nicht, obwohl ich einen reinen Bildschirmarbeitsplatz habe. Blinzeln tu ich anscheinend genügend.
Mit den formstabilen Linsen fällt das sowieso recht zeitnah auf wenn die Augen trocken wären.

LG, Ronja

[Messbrille]

genau da sollte ein Hyaluron-Tropfen am besten helfen (unkonserviert) ;

probiere mal "Visu XL" 3-6x/Tag, - sind für KL Träger recht gut geeignet;

das Spray funktioniert schon , aber wie gesagt nur bei ger. Beschwerden, weil es nur einen dünnen Ölfilm bildet , der von der Lidkante her auf dem Tränenfilm aufschwimmt

[Brillenschaf]

Hallo,

Danke nochmal für eure Tipps. Hab jetzt konsequent Hyaloron-Tropfen getropft und es scheint so besser zu werden.
Zumindest solange ich mich vom Bildschirm fernhalte. Nach längerer PC-Arbeit merke ich es noch, da denke ich, dass vermutlich mehrere Sachen zusammenkommen.

Viele Grüße
Brillenschaf