Hallo zusammen,
erstmal mein Kompliment für dieses Forum, in dem ich in den letzten zwei Jahren oft nachlese, um ggf. Hinweise für mein Problem zu finden. Nun ist das leider bisher nicht eingetroffen, daher schreibe ich meine Probleme mal hier nieder und hoffe, dass der Ein oder Andere von Euch evtl. einen Hinweis,... geben kann.
Ich bin die Tage 42 geworden und habe seit zwei Jahren Probleme. Es fing an im Juli 2017, nachdem ich mehrere Monate sowohl beruflich als auch privat sehr unter Stress gestanden hatte. Im Juni 2017 habe ich im Urlaub noch mit meiner alten Fernbrille in einer Woche drei Bücher gelesen, ohne größere Probleme. Die Werte waren:
R: sph +0,75 cyl - 3.25 2°
L: sph +0,5 cyl -2,25 169°
Gegen Ende Juli, den Tag kann ich garnicht mehr genau nennen, hatte ich massive Probleme in der Nähe, konnte nicht scharf stellen. Das war dann auch in der Ferne sehr anstrengend und teilweise konnte ich auch da nicht scharf stellen, was zu Unwohlsein, Schwindelgefühl, Benommenheit,... geführt hat. Besuch beim HNO hat ergeben, dass eines meiner Gleichgewichtsorgane etwas geschwächelt hat, was aber nach zwei, drei Wochen wieder ok war. Aussage HNO als Ursache war Stress.
Daher Ende August zum Optiker (Stammoptiker, keine Kette), der neue Werte gemessen hat.
R: sph +1,25 cyl -3,25 2°
L: sph +1,0 cyl -2,25 169°
Damit ging es etwas besser, aber es war weiterhin sehr anstrengend und in der Nähe hat es auch nicht wirklich gepasst. Daher zum Augenarzt, der mir mit einem Lächeln Presbyopie bescheinigt und eine Gleitsichtbrille verordnet hat. Also wieder zum Optiker, neue Brille (Rodenstock Mulitgr MP 2 P0.5 1.60) mit den Werten:
R: sph +1,47 cyl -3,30 3° ADD 0,5
L: sph +1,27 cyl -2,33 169° ADD 0,5
Damit war es in der Ferne ok, aber Lesen weiterhin schwierig und anstrengend. Nun, ich dachte mir, Eingewöhnung, daher ein paar Wochen getragen. Im November wieder zum Optiker, weil es nicht zufriedenstellend war. Leider war die Aussage, Addition sollte für mein Alter passen, damit müsste ich leben.
Zwischenzeitlich war ich auch beim Internisten (kein Diabetes, Schilddrüse,... ok), um die üblichen Themen abchecken zu lassen. Aufgrund der Probleme auch zum Neurologen, der sowohl neurologische Untersuchung, EEG, VEP veranlasst hat ohne Befund. Körperlich sei alles ok, es wäre Stress und ich solle Sport machen und mich ablenken.
Im Dezember zu einem anderen Optiker (keine Kette), um eine Winkelfehlsichtigkeit prüfen zu lassen. Die Messung war sehr aufwändig, hat ca. 1,5h gedauert. Ergebnis war, dass in Summe 3,5 Prismen notwendig sein (Basis weiß ich leider nicht mehr). Gesagt getan, neue Gleitsichtbrille mit Prismen (Werte wie oben, aber sph jeweils 0,25dpt weniger und AD 0,75; Gläser von Zeiss). Das schien erstmal soweit eine Verbesserung, war aber von Anfang an anstrengend, ich habe nach ein, zwei Stunden Kopfschmerzen bekommen und auch nicht mehr wirklich scharf gesehen. Trotzdem habe ich es probiert, bin aber nach vier Monaten wieder auf die alte Brille umgestiegen, da es einfach nicht ging. Der Optiker wollte mir zusätzliche Prismen geben, aber da ich war skeptisch, da es nie so wirklich gut mit den Prismen war.
Im Sommer2018 wieder zum Augenarzt, der wieder nichts gefunden hat und meinte, ich muss mich halt gewöhnen. Heterophorie,... wurde alles ausgeschlossen. Zumindest hat er mich zu seinem Optiker verwiesen, der das sicher hinbekommen würde. Dort wurde mir eine Brille (Hoya iD MyStyle V+) mit folgenden Werten verpasst:
R: sph +1,50 cyl -3,0 5° ADD 1,25
L: sph +1,25 cyl -2,5 165°ADD 1,25
Lesen war damit deutlich besser als vorher, also war ich erstmal frohen Mutes. In der Ferne wollte es nicht so klappen, irgendwie war es nicht so scharf und angenehm wie gewohnt. Ich hatte die Achse in Verdacht, aber alles nachmessen hat zu keinem anderen Ergebnis geführt. Die Gläser wurden dann dennoch aufgrund meiner weiteren Beschwerden in etwas Stärkere (sph jeweils +0,25dpt) getauscht. Das hat etwas Verbesserung gebracht, aber mit leichtem Drehen der Brille wurde es immer noch etwas besser. In Summe war es weiterhin nicht akzeptabel, obwohl sich der Optiker wirklich sehr viele Mühe gegeben und Zeit genommen hat. Bildschirmbrille hat aber auch nicht geklappt, daher war ich dann skeptisch, ob der das hinbekommt.
Daher habe ich recherchiert und bin zu einem Optometristen wegen einer 21 Punkte Messung, Diese ergab, dass alles soweit ok wäre. Nur eine leichte Schwäche in der Divergenz, aber angeblich nichts außer der Reihe. Da ich eine Lösung brauchte, habe ich mir dort eine neue Brille machen lassen. Gläser Zeiss GS Indi 2 1.6:
R: sph +1,93 cyl -3,0 3° ADD 1,35
L: sph +1,7 cyl - 2,42 168° ADD 1,35
Das hat eine deutliche Verbesserung gebracht. Der Inset wurde auch angepasst (jeweils nur 1mm) und ich konnte damit deutlich besser sehen. Die Brille trage ich nun 8 Wochen, aber leider habe ich immer noch Probleme:
1) Ferne leicht unscharf rechts. Dadurch sehr anstrengend und das Gefühl, die Augen würden nicht auf einen Punkt schauen
2) Kurzes Lesen führt dazu, dass die Ferne rechts sehr unscharf ist und es dauert, bis es wieder scharf wird. Links ist das nicht der Fall
3) Alles näher als 2-3m macht mir vor allem nachmittags Probleme, ich bekomme es nur durch den Zwischenbereich scharf. Bedeutet, ich kann Gesprächspartner nicht scharf sehen oder muss durch den Zwischenbereich sehen, der aber sehr klein ist. Alle Kollegen mit Gleitern haben mir gesagt, bei Ihnen wäre das nicht so und auch ich bin davon ausgegangen, dass ich in meinem Alter durch den Fernteil ab 1,20/1,50m doch scharf sehen sollte.
Nun habe ich mir Vorhalter zugelegt und folgendes entdeckt: Halte ich sph -0,25dpt vor das rechte Auge, so ist es in alle Bereichen angenehmer und der Wechsel von der Nähe zur Ferne führt nach dem Lesen auch zu (fast) keiner Unschärfe. Ich habe also den Eindruck, das rechte Glas sei zu stark. Das führt in allen Entfernungen zu Anstrengung, leichte Unschärfe. Im Mittelbereich sehe ich z.B. links noch scharf, rechts ist es aber schon unscharf. Resultat sind matschiges Kopfgefühl, teilweise Unwohlsein, hin und wieder leichte Kopfschmerzen,... je länger der Tag umso schwerer fällt es, scharf zu stellen. Also kein akzeptabler Zustand.
Entschuldigt den langen Text, aber ich denke, die Infos könnten evtl. wichtig sein. Lassen sich diese Probleme denn nur durch das leichte Sehungleichgewicht (meiner Meinung nach) erklären? Alle Optiker haben übrigens für beide Augen einen Visus von 1,6 (monokular und auch binokular) gemessen.
Ich hoffe der Ein oder Andere von Euch hat die Muse den ganzen Text zu lesen und evtl auch zu antworten. Über Hilfe würde ich mich wirklich sehr freuen, da mein Leben mittlerweile sehr durch das anstrengende Sehen eingeschränkt ist und ich mich auch im Büro zeitweise nur sehr schwer konzentrieren kann, weil mir die Energie fehlt. Falls jemand von Euch in der Nähe (komme aus PLZ Bereich 63...) ist und sich der Sache annehmen möchte, sehr gerne.
Danke schon mal für Eure Zeit und Antworten.
Viele Grüße
Legolas