Hallo Gemeinde,
ich möchte gern eine Freude mit allen Lesern hier teilen. Es hat nun endlich geklappt. Die Brille wurde mir heute ausgehändigt und das mit einer erstaunlichen Spontanverträglichkeit. Die leicht veränderte Achse hat keine sichtbare Auswirkung im Zwischen- und Fernbereich. Lediglich der Nah-Lesebereich ist "noch" etwas anstrengend und nicht ganz so scharf, wie bei meinen alten, seit vielen Jahren getragenen Achsenwerten. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich das nach einer Eingewöhnungszeit noch verbessert.
Leider kann wohl nie ergründet werden, warum ich bei den vorherigen Gläsern bei Dunkelheit immer Doppelbilder gesehen habe. Eine Fahrt mit dem Auto bei Dunkelheit war völlig unmöglich, weil damit Autos mit 4 Rückleuchten, anstelle der gewohnten 2 Rückleuchten vor mir gefahren sind und Kreuzungen mit mehreren Ampeln zu schauderhaften Abbildungen führten. Bin wirklich froh, dass der Spuk nun vorbei ist.
Die reklamierten Gläser wurden an den Hersteller zu Überprüfung geschickt. Wohl aus wirtschaftlichen Gründen wurde dort keine Fehlersuche betrieben. Auch eine Fertigungsgenauigkeit mit möglicher Abweichung zur Herstellungstoleranz wurde dort nicht überprüft. Es wurden "einfach" neue Gläser zu den identischen Bestellwerten des Optikers geliefert.
Zum Glück mit vollem Erfolg.
Ich gestatte mir noch Anmerkung aus meiner persönlichen Sicht und nach meiner Erfahrung.
Der Erfolg für die Anfertigung einer Gleitsichtbrille (gerade bei hohen und komplizierten Werten mit Prisma u.a.) ist oft von dem ganzen Können und Erfahrungsschatz eines guten Optikers abhängig. Selbst wenn der Hersteller die Gläser mit hoher Präsision anfertigt, können Fehler bei der Zentrierung bzw. Einfassung der Gläser entstehen. So habe ich nun die Erfahrung gemacht, dass es nicht immer einen Sinn macht, den Optiker nur nach dem Vorhandensein von teuren Hightech-Geräten auszuwählen. So bin ich z.B. ein Kandidat, der sich ganz begeistert und voller Vertrauen auf die neueste Technik, vor das Visi-Office gestellt hat und damit die Augen vermessen wurden. Alle Seh-Situationen, mit Augendrehpunkt, Augenrollverhalten, Pupillendistanz u.v.a. soll das Gerät vermessen und in der Form einer Codierung an den Hersteller übermitteln. Tatsächlich hat bei mir dieses Gerät in einigen Bereichen eine Abweichung von 1-2 mm zu den wirklich gebrauchten Werten gemessen und so waren dann auch die gelieferten Gläser leider unbrauchbar. Die Sehbereiche waren an der falschen Stelle des Glases. Mein Optiker hat dann die altbewährte, manuelle Messmethode mit dem Spiegel auf dem Tisch angewendet und damit gab es dann Gläser mit voller Zufriedenheit.
Nicht selten steht der Kunde bei einer Reklamation zwischen zwei Stühlen.
Der Optiker ist fest davon überzeugt, dass der Fehler im Bereich des Herstellers liegt. Der Hersteller schiebt den schwarzen Peter zurück und sagt, dass er nur nach den Bestellwerten des Optikers angefertigt hat.
Wenn eine Gleitsichtbrille auch nach dem 3. Fehlversuch und Kulanz auf beiden Seiten nicht funktioniert, dann wird es kritisch für einen Kunden, der bereitwillig 2.000- Euro ausgetütet hat. Eine Zufriedenheitsgarantie gewähren leider nicht alle Optiker (nach meiner schmerzhaften Erfahrung) und eine Geldzurückgarantie schon gar nicht. Der Kunde muss den Nachweis erbringen, dass die bestellte Brille mangelhaft oder fehlerhaft ist. Dieser Weg ist oft sehr schwierig, denn auch ein Gutachter kann nur begrenzt einige Werte (z.B. Zentrierung und Einfassung) einer Brille kontrollieren und vermessen.
So habe ich das jedenfalls in einer kürzlich gezeigten Sendung eines TV-Ratgebers gesehen.
Freundlicher Gruß mit einem mittlerweile wünschenswerten Durchblick.
Stefan