optikgutachter hat geschrieben:Is' klar.
Jetzt noch die Erklärung, warum die Industrie "cleveren" Optikern die Dickenoptimierung kostenlos macht.
Wenn die zusätzlichen Daten vom Optiker erfasst und so ins System eingegeben werden, dass sie ohne weiteres menschliches zutun beim Schleifautomaten landen, dem es egal ist, welche Form er schleift, hat der Glashersteller tatsächlich keine zusätzlichen Kosten. Ob der die mit dieser Organisationsleistung verbundenen Kosten gleichmäßig über alle Gläser oder gezielt auf die "optimierten" umlegt, ist nur noch eine kaufmännische Entscheidung.
Eigentlich müsste es Dicken
minimierung heißen, nicht wahr?
optikgutachter hat geschrieben:Vielleicht nochmal zurück zu Thema:
wawi hat geschrieben:Code: Alles auswählen
Sphäre / Cylinder / Achse / Prisma / Basis
R: -2,5 / -0,5 / 145° / 5 / 180°
L: +2 / -3,75 / 170° / 7 / 0°
Deutlich dicker als physikalisch nötig ist nur das linke Glas, wie man an der Glasdicke an der Innen/Nasenseite sieht. Aber links wie rechts liegt die dünnste Stelle eindeutig an der Nase.
2015 fragte wawi wegen Kontaktlinsen.
Frage von mir:
Ist bekannt wo die 12 Prismen Basis aussen (gesamt)
plötzlich herkommen?
Was sagt der Augenarzt dazu?
Der Augenarzt weiß das auch nicht, aber für mich ist die Sache ziemlich klar: Mein linkes Auge wurde vermurkst. Ein Missgeschick beim Austausch der Descemet-Membran und der Linse (Zerstörung des Kapselsacks und Abtauchen der Intraokularlinse in den Glaskörper) machte eine Folge von insgesamt 5 Operationen nötig, bei denen jeweils die Komplikationen der vorausgegangenen behoben wurden. Ich habe mit diesem Auge über Monate mit Visus 0,1 gesehen, während das andere Auge nach der gleichen, aber sogleich gelungenen OP wieder mit 0,8 sieht. Hinzu kommt noch, dass links die gewünschte Objektweite 0,4 m nicht getroffen wurde, statt dessen bin ich links auf Unendlich, rechts aber wie gewünscht auf 0,4 m.
Jedenfalls war das hinzugemischte unscharfe Bild von links anfangs sehr störend. Von einer zunächst auf eigene Faust vorgenommenen Abdeckung dieses Auges hat der Augenchirurg abgeraten, so dass ich dann bald gelernt habe, das unscharfe, störende Bild zu unterdrücken. Auch wenn es links allmählich besser wurde, blieb es dann dabei, dass die Augenbewegungen unkoordiniert blieben und das bei mir "natürliche", zwanglose Einwärtsschielen beibehalten wurde und das Bild unterdrückt wurde. (Vom Augenarzt erfuhr ich, dass die zwanglose Lage, die sich z.B. in Trance einstellt, individuell unterschiedlich ist. Bei ihm sei das Auswärtsschielen.)
Ich habe mir das räumliche sehen abtrainiert und muss es wieder lernen. Da meine Augen beweglich sind, habe ich die Hoffnung, das das Prisma bei der nächsten Brille reduziert werden kann.
Erschwerend kommt hinzu, dass der seit den OPs notwendige Zylinder einen starken Prismeneffekt hervorruft. Bei Blickrichtung nach rechts ist das gut, als ich noch kein Prisma hatte, bei Blick nach links kontraproduktiv. Besonders bei einer dynamischen Sehaufgabe wie beim Autofahren fällt das Bild dann auseinander und wird letztlich unterdrückt.
Noch ein bisschen ins Detail, falls es interessiert: Ich bemerkte, dass die Objektweiten L zu R mit der Lesebrille etliche Zentimeter differierten, was durchaus störte. Nach vielen vergleichenden eigenen Messungen der Objektweite und Mittelwertbildung habe ich dann mit der Linsengleichung die notwendige Dioptrie-Korrektur hin zum Gleichlauf ausgerechnet und bin damit beim Optiker erschienen. Er hat sich das interessiert angeschaut, meinte aber, dass er wie gewohnt mit Fernrefraktion arbeitet. Ich habe dann natürlich eine Messbrille mit Add zum Lesen bekommen und fand das auf die Schnelle auch in Ordnung. Daheim am Bildschirm - das LCD-Pixelraster ist ein guter Indikator für scharfes Sehen - zeigte sich dann aber, dass die Differenz der Objektweiten sogar noch größer geworden ist.
Was war geschehen? Bei der neuen Brille war die Sphäre zwar, gemäß meiner eigenen Messung und Rechnung, in die richtige Richtung verändert. Gleichzeitig hatte er aber, sinnvoller Weise, den Zylinder reduzieren können. Rechnet man jetzt die Veränderung des Zylinders mit 50% als sphärische Wirkung, wurde die summarische Sphärenwirkung in die falsche Richtung verändert.
Für die nächste Refraktion habe ich dann verlangt, dass er den Zylinder minimiert (um den Prismeneffekt zu minimieren). Auch die Sphären-Differenz sollte er minimieren, damit die Bildgrößenunterschiede möglichst klein bleiben. Das Ganze natürlich als Kompromiss zum Visus. In wieweit er das von mir angestrebte Ziel berücksichtigt hat, weiß ich nicht, denn er wollte mir während der Refraktion die Werte nicht sagen, was ich wegen Blindversuch auch nachvollziehen kann. Aber vielleicht wäre es doch besser gewesen, selbst abzuschätzen, wieviel Visus am schlechteren Auge ich opfern möchte, um die Fusion zu erleichtern. Im Blindversuch weiß man ja nicht, woran er gerade dreht.
Nachdem sein Ergebnis immer noch nicht das ergab, was ich mit meinem Lineal daheim gemessen habe, habe ich den Wert für die Sphäre dann, ich glaube um 1,75dpt korrigiert. Den erneut reduzierten Zylinder habe ich dabei mit 50% berücksichtigt. Der Optiker war nicht glücklich damit und sprach von Bastelbrillen. Aber ich bin glücklich! Die Objektweite der Lesebrille R/L ist gleich und die Fusion mit Fern und Lesebrille gelingt mir mühelos. Wäre es anderes, wäre es meine Schuld und ich würde dazu stehen.
Übrigens wollte er mir das Prisma auch in die Lesebrille einbauen, was ich aber abgelehnt habe. Irgendwie hat der Optikermeister nicht verstanden, dass man bei Einwärtsschielen ja sowieso dorthin schaut, wohin man schauen muss, wenn die Objektentfernung gering ist. Aber egal, er war kooperativ, hat gemacht, was ich wollte und das Ergebnis ist perfekt.