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Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 12:50
von AegonSchnee
Hallo zusammen,

Ich bin 34 Jahre alt und hatte bisher keine Brille. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass ich zb an der Tafel im Studium je nach Entfernung Schwierigkeiten hatte die Schrift scharf zu lesen.
Gestern war ich für einen Job mit viel Bildschirmtätigkeit bei einer amtsärztlichen Untersuchung mit Sehtest. Ich bin zwar tauglich, war aber erschrocken, wie verschwommen ich sah (Ringe mit Öffnungen). Mir wurde dann zu einer Brille geraten.

Zusätzlich habe ich schon länger bzw schon immer das Problem mit Lichtempfindlichkeit. Auch wenn keine Sonne scheint, muss ich meine Augen zu kneifen. Wenn ich abends mit dem Auto fahre sehe ich tausende störende Lichtstrahlen der Lampen, was meine Sicht zum Fahren dann erschwert.

Meine Frage nun ist, ob ich direkt zum Optiker gehen kann um diese Probleme mit einer ersten Brille zu lösen, oder würdet ihr mir zunächst zu einem Augenarzt raten?

Danke schonmal für die Hilfe.

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Mittwoch 20. Februar 2019, 13:08
von Snipera
Geht es um ein physikalisches Problem -> Augenoptiker
Geht es um ein medizinisches Problem -> Augenarzt


Wenn amtsärztlich das Medizinische bereits abgeklärt wurde, so wäre der Augenoptiker der nächste logische Schritt.
Der Augenoptiker wird dich sowieso an den Facharzt verweisen, wenn ihm bei der Refraktion Unklarheiten auffallen

Erfolgte KEINE vollständige Augenuntersuchung oder liegt diese bei dir bereits sehr lange zurück, so wäre ein Check beim Augenarzt bezüglich Netzhaus, Augendruck, etc. allerdings dann die erste Wahl, um auch das abzuklären.

Hier im Forum sind auch Augenärzte, die können das sicher noch genauer beschreiben

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Freitag 22. Februar 2019, 19:31
von AegonSchnee
Danke für die Rückmeldung. Dann gehe ich wohl doch besser zuerst zum Augenarzt.

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Samstag 6. April 2019, 09:59
von AegonSchnee
Ich war jetzt beim Augenarzt. Netzhaut etc sind laut Augenarzt in Ordnung.
Ich soll gerade wegen Bildschirmtätigkeit eine Brille besorgen und habe dazu eine Sehhilfenverordnung bekommen mit dem mündlichen Hinweis, der Optiker solle nochmal nachprüfen.

Menge und art: fernbrille
Diagnose: refraktionsvorschlag

Auf der Verordnung stehen folgende Werte unter F:
R: Spähre +0.50 zylinder - 0.50 Achse 75
L: Spähre +0.75 zylinder - 0.50 Achse 65

Als Laie habe ich mal versucht mittels Internet die Werte zu verstehen. F = Fernbrille, klar, weil ich definitiv kurzsichtig bin. Aber laut Internet sollte die Sphäre dann automatisch negativ sein bei Kurzsichtigkeit. Dann verstehe ich die Angaben nicht.

So wie ich die Erklärung aus dem Internet verstehe, bedeuten die Zahlen, dass mein linkes Auge schlechter ist als das rechte. Es ist aber genau umgekehrt, mit dem linken sehe ich deutlich schärfer. Sind die Zahlen dann fehlerhaft, oder deute ich sie falsch?

Vielleicht kann mir da jemand von euch die Werte erklären?

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Samstag 6. April 2019, 10:43
von lars56
Du vermengst hier zwei Begriffe: Glasstärke und Sehleistung.
Die Glasstärke sind die Zahlen auf dem Rezept, die Sehleistung ist das, was du mit diesen Stärken erreichen kannst, quasi die „Auflösungsfähigkeit“ des Auges. Mit Auflösung meint man die Fähigkeit, kleine Einzelheiten zu erkennen. Die verordnete Glasstärke soll dazu führen, dass du eine möglichst hohe Auflösung erreichst. Wie hoch die Auflösung des Auges ist, hat zunächst gar nichts mit der Glasstärke zu tun.

In Praxis kann das bedeuten, dass dein linkes Auge von Natur aus die bessere Auflösung besitzt. Also bitte nicht: stärkeres Glas = schlechteres Auge. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Samstag 6. April 2019, 11:15
von Lutz
AegonSchnee hat geschrieben:weil ich definitiv kurzsichtig bin
Definitiv nicht kurzsichtig, jedenfalls den angegebenen Fernwerten nach zu urteilen...

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Samstag 6. April 2019, 12:47
von AegonSchnee
lars56 hat geschrieben:
In Praxis kann das bedeuten, dass dein linkes Auge von Natur aus die bessere Auflösung besitzt. Also bitte nicht: stärkeres Glas = schlechteres Auge. Das sind zwei verschiedene Dinge.
Danke, das erklärt mir schonmal einiges.
Lutz hat geschrieben:
AegonSchnee hat geschrieben:weil ich definitiv kurzsichtig bin
Definitiv nicht kurzsichtig, jedenfalls den angegebenen Fernwerten nach zu urteilen...
Kurzsichtigkeit bedeutet doch aber, dass man im nahen Bereich scharfsehen kann, und eher unschärfer im entfernten Bereich?! Oder vermische ich da wieder etwas?

Im Internet steht bei einer Erklärung der Werte, dass hinter dem F die Spähre automatisch negativ ist,eas bei mir ja nun nicht der Fall ist. Was hat das zu bedeuten?

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Samstag 6. April 2019, 14:29
von lars56
Bei dir überlagert sich da aber noch der Astigmatismus, den der Augenarzt gefunden hat (der Zylinderwert auf dem Rezept). Den darf man nicht vergessen. Und um es richtig schön kompliziert zu machen: Dein Sehfehler ist ein Astigmatismus hyperopicus.
Und dann gibt es da auch noch die Akkommodation, die Einstellfähigkeit deines Auges auf nahegelegene Gegenstände. Allein das Annähern bringt ja schon eine Vergrößerung, die deinen subjektiven Eindruck ziemlich verfälschen kann.
Du bist außerdem lichtempfindlich. Könnte (bei Ausschluß gesundheitlicher Ursachen) ein Hinweis auf eine Winkelfehlsichtigkeit sein.
Das ist alles nichts Schlimmes und lässt sich bei einem Optiker, der sein Handwerk versteht, problemlos verbessern.

Re: Erste Brille -zum Optiker oder Augenarzt

Verfasst: Montag 8. April 2019, 02:03
von Lutz
AegonSchnee hat geschrieben:Was hat das zu bedeuten?
Entweder Du bist kurzsichtig - dann stimmen die Werte nicht. Oder die Werte stimmen - dann bist Du nicht kurzsichtig...