Winkelfehlsichtigkeitstest

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Ernie
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Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Dienstag 19. Februar 2019, 19:21

Hallo Zusammen,

aktuell wurde bei der Vermessung für eine Gleitsicht- und Arbeitsplatzbrille eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt.

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Pr:    R: 1,00     
B:     R: 180


Da ich meine Fernbrille ohne Prismenglas immernoch nutze, wollte ich wissen, ob der Wechsel problematisch ist und gerne mal mit eigenen Augen den Unterschied sehen. Daher haben wir den Winkelfehlsichtigkeitstest (Kompassnadel mit Polarisationsfiltern) mit der Fernbrille und dem Fernteil der Gleitsichtbrille bei meinem Optiker durchgeführt.

Bei beiden Brillen sehe ich die Kompassnadel minimal versetzt, allerdings bei der Brille mit Prismenglas "wackelt" der Zeiger mehr. Ich bin allerdings davon ausgegangen, dass ich mit Prismenglas keinen Versatz sehe.

Das Fazit war, dass ich die Winkelfehlsichtigkeit wohl gut ausgleichen kann und das "Wackeln" mit Prismenglas ein Zeichen dafür ist, dass das Glas den Ausgleicht also die Arbeit übernimmt. Ist das korrekt?

Bei meinen Brillen merke ich eigentlich keinen Unterschied und ich hatte weder Beschwerden ohne als jetzt auch mit Prismenglas?

Besten Dank,

Ernie
Zuletzt geändert von Ernie am Mittwoch 20. Februar 2019, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.

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DI Michael Ponstein
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 20. Februar 2019, 11:25

Man bedenke, dass die Korrektur mit Prismen immer auch sensorische, heisst Gehirnanteile ansteuert. Insofern steuert das Sehgehirn schon aus Verdacht (bzw. aus Übung) nach. Das erzeugt das Wackeln. Wiederum nur erkennbar bei getrennten Testen.
Zuletzt geändert von DI Michael Ponstein am Mittwoch 20. Februar 2019, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Ernie
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Mittwoch 20. Februar 2019, 11:54

Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich werden den Test auf jeden Fall nochmal bei meinem Optiker wiederholen lassen und möchte nur sicherstellen, wie ich das Ergebnis zu interpretieren haben, da ich davon ausgegangen bin, dass der Versatz dann nicht mehr zu sehen ist.

Nach dem was ich über die Winkelfehlsichtigkeit in dem Forum gelesen habe frage ich mich noch, wie wichtig es ist, die Winkelfehlsichtkeit auszugleichen, wenn keine Beschwerden vorliegen. Insbesondere da ich noch die Fernbrille ohne Prismenglas verwende oder auch teilweise ohne Brille lese.

Somit erfolgt ja andauernd ein Umstellung und wenn der Ausgleich bei mir gut funktioniert, warum dann nicht so lassen?

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DI Michael Ponstein
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 20. Februar 2019, 12:29

Ernie hat geschrieben:Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich werden den Test auf jeden Fall nochmal bei meinem Optiker wiederholen lassen und möchte nur sicherstellen, wie ich das Ergebnis zu interpretieren haben, da ich davon ausgegangen bin, dass der Versatz dann nicht mehr zu sehen ist.

Nach dem was ich über die Winkelfehlsichtigkeit in dem Forum gelesen habe frage ich mich noch, wie wichtig es ist, die Winkelfehlsichtkeit auszugleichen, wenn keine Beschwerden vorliegen. Insbesondere da ich noch die Fernbrille ohne Prismenglas verwende oder auch teilweise ohne Brille lese.

Somit erfolgt ja andauernd ein Umstellung und wenn der Ausgleich bei mir gut funktioniert, warum dann nicht so lassen?

Und genau das ist zu berücksichtigen. Wenn das Sehen mit der Einstellung der prism. Korrektur eine Sehberuhigung, Verbesserung, Leichteres Lesen (es gibt viele Ausdrücke) oder gar bessere Kopf- und Körperhaltung liefert, dann wäre das ein überlegenswerter Schritt. Wenn Kein Leidensdruck da, dann weiß man zumindest mal, woran es bei Sehstreßzunahme liegen könnte.

PS. Meine erste Aussage bezieht sich rein auf das Wackeln, nicht auf eine noch vorhandene Differenz.
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Mittwoch 20. Februar 2019, 12:37

Wenn das Sehen mit der Einstellung der prism. Korrektur eine Sehberuhigung, Verbesserung, Leichteres Lesen (es gibt viele Ausdrücke) oder gar bessere Kopf- und Körperhaltung liefert, dann wäre das ein überlegenswerter Schritt.


Bei dem Test war das Wackeln oder Flackern ja stärker mit Prismenkorrektur. Das ist es ja was mich so verunsichert und ich würde gerne wissen, wie wichtig es ist nun auch die Prismenkorrektur in meine Fernbrille einbringen zu lassen.

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 20. Februar 2019, 12:49

Ernie hat geschrieben:
Wenn das Sehen mit der Einstellung der prism. Korrektur eine Sehberuhigung, Verbesserung, Leichteres Lesen (es gibt viele Ausdrücke) oder gar bessere Kopf- und Körperhaltung liefert, dann wäre das ein überlegenswerter Schritt.


Bei dem Test war das Wackeln oder Flackern ja stärker mit Prismenkorrektur. Das ist es ja was mich so verunsichert und ich würde gerne wissen, wie wichtig es ist nun auch die Prismenkorrektur in meine Fernbrille einbringen zu lassen.

Also nochmal. die prismatische Korrektur soll den ausgewanderten Balken in die regelrechte Stellung bringen, wenn das mit zu Hilfe nahme von Prismen gelöst (Vollkorrektur) wurde und noch ein Restwackeln da ist, wäre das nicht ganz unnormal (siehe oben).
Wenn allerdings keine Auswanderung vorhanden ist, wäre die Frage, ob es andere Hinweise für eine notwendig prismatisch zu korrigierende Situation gibt. Und ganz wichtig, es gibt nicht nur einen einzigen Test, sondern einen Testablauf, mit diversen Testsymboliken, die es gestatten eine Aussage dahingehend zu machen, ob eine prismatische Korrektur dienlich ist.
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Mittwoch 20. Februar 2019, 13:26

Vielen Dank, dass hilft mir weiter.

Ich habe für morgen eine Termin zur Wiederholung der Prüfung und werde darauf achten, dass wir die ganze Testreihe durchführen. Diese heißt doch MKH, wenn ich richtig informiert bin, oder?

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 20. Februar 2019, 13:38

Ernie hat geschrieben:Vielen Dank, dass hilft mir weiter.

Ich habe für morgen eine Termin zur Wiederholung der Prüfung und werde darauf achten, dass wir die ganze Testreihe durchführen. Diese heißt doch MKH, wenn ich richtig informiert bin, oder?

Passt!
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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Donnerstag 21. Februar 2019, 13:03

So wir haben eben noch mal den "Zeiss Polatest" mit vier verschiedenen Testbildern durchgeführt.

1. Beim Kreuz mit den vier Balken sehe ich keine Verschiebung.
2. Bei der senkrechten Kompassnadel sehe ich in Worten ausgedrückt "2 nach 12". Mit einer Prismendioptrien schwankt es zwischen "2 nach 12" und "1 nach 12". Mit zwei Prismendioptrien schwankt es vielleicht "12" und "1 nach 12". Ich finde es aber auch schwer zu beurteilen.
3. Bei der waagerechten Kompassnadel, alles okay
4. Bei beiden Kompassnadeln im Kreis analog zu 2

Abschließend haben wir beim normalen Sehtest mal die Versuche gemacht:

- 1 Prismendioptrien rechts -> Bild wirk minimal ruhiger
- 1 Prismendioptrien links -> gleiches Ergebins
- 2 Prismendioptrien keine nennenswerter Unterschied

Von daher würde ich sagen, aus physikalischer Sicht macht die Korrektur wohl Sinn und wenn man sie vornimmt, dann konsequenterweise in allen Brillen. Auf der anderen Seite ist es minimal und ich habe keine Beschwerden ohne Korrektur gehabt.

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 21. Februar 2019, 13:49

Moin Erni,
4 Testebilder reichen bei der MKH nicht aus, um festzustellen, wie die endgültige Korrektion aussehen muss.
Kreuztest, Zeigertest, Doppelzeigertest, Hakentest, Stereotest, Valenztest, Differenzierter Stereotest, Random Dot, Rücklauf, Nahteste. Erst nach all diesen Vorgängen kenne ich die notwendige Korrektion.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Ernie » Donnerstag 21. Februar 2019, 18:25

Vielen Dank, ich habe mir diesbezüglich auch mal ein Video angeschaut, dass diese Testreihe zeigt. Reichen die o.a. Tests also nicht aus, um zumindest die Winkelfehlsichtigkeit zu diagnostizieren, weil andere Tests aus der Reihe z.b. für Bildgrößenunterschiede auf der Netzhaut sind.

Ansonsten bin ich wieder ratlos, da ich mich eigentlich dort sehr gut beraten fühle, der Beratung eine hohe fachliche Qualifizierung unterstellen würde und mich frage, warum die weiteren Tests nicht gemacht werden, wenn Sie notwendig sind.

Auf der anderen Seite empfinde ich die letzten beiden Tage ein linkseitigen Druck, wenn ich eine der Prismenbrille trage und der nachlässt, wenn ich die Brille absetze oder die Fernbrille ohne Prisma benutze. Das werde ich erstmal noch weiter beoabachten, um auszuschließen, dass ich es mir aufgrund der Thematik nur einbilde, es anderweitige Gründe hat oderwirklich auf die Prismenbrille zurückzuführen ist.

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 21. Februar 2019, 19:58

Moin,
Eine ganz klare Regel:
Entweder eine Korrektion nur am Kreuz, also rein motorisch oder die komplette Messreihe, incl. Rücklauf und Nähe, also motorisch und sensorisch.
Alle Wertfindungen dazwischen sind unverträglich.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon berlyn » Freitag 22. Februar 2019, 08:35

Gleich wieder gelöscht, weil doch keine Lust auf pseudoreligiöse Diskussionen....

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon optikgutachter » Freitag 22. Februar 2019, 08:52

Gute Idee. :wink:
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

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Re: Winkelfehlsichtigkeitstest

Beitragvon DI Michael Ponstein » Freitag 22. Februar 2019, 11:25

berlyn hat geschrieben:Gleich wieder gelöscht, weil doch keine Lust auf pseudoreligiöse Diskussionen....

Woran erinnert mich das denn?
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