Problem mit erster Brille

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chris977
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Problem mit erster Brille

Beitragvon chris977 » Samstag 1. Dezember 2018, 11:17

Hallo Leute,

Ich (m40) habe vor 5 Wochen meine erste Brille bekommen.

R +0.75 -1.5 108 grad
L +0.5 -1.25 65 grad

Soweit ist auch alles gut, ich sehe mit der Brille wesentlich besser als ohne. Zumindest solange es sehr hell ist. Bei dunkleren Bedingungen oder gar nachts haben helle Kontraste (z.b. Leuchtschrift/Mond) oben und unten doppelbilder. Auch Scheinwerfer sind vertikal vergrößert mit starken Strahlen. Anbei ein Bild von dem Eindruck.

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BF41E9C4-41B0-4FE4-91A9-EC333F18B8C3.jpeg (207.97 KiB) 4169 mal betrachtet


Was könnte das ein? Der Optiker hat nachgemessen und die Werte der Brille bestätigt.

Ein weiteres Problem: Seitdem macht es keinen Sinn mehr mein Teleskop zu benutzen (hobbyastronomie). Nimmt man die Brille ab ist’s übel (Gewöhnung) und mit Brille sieht’s halt nach starkem astigmatismus aus.

Grüße!

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Onkel Bob
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon Onkel Bob » Samstag 1. Dezember 2018, 11:39

moin chris,

ja, wir optiker messen ja die sog. 'zentrale tagessehschärfe' und das auch noch unter genormten lichtverhältnissen... :wink: ...durchaus möglich das du unter diesen verhältnissen allet jut luure kannst...aber im dunkeln, wenn die pupille aufgeht, du ein wenig...hmmm...sagen wir mal 'anders' siehst. was eben zu deinem beschriebene phänomen führt.

vll sollte dein ausführender opticus, vorausgesetzt das sich alle zentrierdaten im 'grünen bereich' befinden, mit einem modernen messgerät deine sehstärke unter verschiedenen lichtverhältnissen prüfen...

check das doch erstmal

rät
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...

chris977
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon chris977 » Samstag 1. Dezember 2018, 14:36

Hallo, war jetzt nochmal fix beim Optiker, aber in einer anderen Filiale. Damit Messgerät und Bediener auch wirklich komplett anders sind.

Die Werte der Brille und der Augen wurden bestätigt, Sehschärfe ist auch super. Die nasenbügel wurden leicht anders gebogen, damit die Brille etwas besser sitzt. Aber kein Einfluss auf das Problem.

Auf das bei dunklerer Umgebung messen wollten sie sich doch nicht so recht einlassen. Würde das ein Augenarzt evtl. machen?

Grüße,
Chris

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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon optikgutachter » Samstag 1. Dezember 2018, 19:20

Wie wurde denn gemessen ?

Rein mittels automatischem Gerät, oder beim Sehen auf tatsächliche
Prüfdistanz (5-6m; Auf Sehzeichen)?

Im hellen und in dunklem Raum (wäre sinnvoll bei ggf. verändertem
Stärkenbedarf tags- und nachtsüber)?

(Ob der Augenarzt das machen möchte können wir von hier
aus nicht beantworten.)
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon chris977 » Samstag 1. Dezember 2018, 19:57

Hallo, es wurde leider nur im hellen Raum gemessen, obwohl ich schon ein bisschen in diese Richtung nachgefragt hatte:

„Kann es sein, dass man im Dunkeln eine komplett andere Brille braucht als im hellen?“
„Die Probleme treten nur im Dunkeln auf“

Genutzt wurde dieses Gerät, wo man Buchstabenreihen vorlesen muss. Dann sollte ich mich auf einen bestimmten Buchstaben (immer mit runden Formen) konzentrieren und mitteilen ob er nach einer Veränderung besser oder schlechter erkennbar ist.

Zusätzlich ist sie noch mit der Brille ein paar minuten verschwunden um nachzumessen, ob sie auch wirklich die angegebenen Werte hat. Dann kam sie mit zwei aufgemalten kreuzen auf der Brille wieder und hat dann noch ein wenig an den nasenbügeln justiert.

Das wars eigentlich.

PS: Sollte ich mir mal Kontaktlinsen machen lassen? Gerade der Einblick in ein okular wird mit Brille doch immer ein Krampf sein(?) Sind Kontaktlinsen von der optischen Korrektur her besser als Brillen?

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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 2. Dezember 2018, 09:19

Nochmal:

Hauptmessung rein mittels automatischem Gerät,
oder beim Sehen auf Prüfdistanz (5-6m; Auf Sehzeichen)?
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon Distel » Sonntag 2. Dezember 2018, 10:03

chris977 hat geschrieben:Ein weiteres Problem: Seitdem macht es keinen Sinn mehr mein Teleskop zu benutzen (hobbyastronomie). Nimmt man die Brille ab ist’s übel (Gewöhnung) und mit Brille sieht’s halt nach starkem astigmatismus aus.

Das Thema Brillengläser mit Wellenfronttechnologie wurde hier oftmals kontrovers diskutiert. Kollegen, die tagtäglich nicht mit so einem Gerät arbeiten, kennen nicht alle Analysemöglichkeiten, die der Zeiss i.Profiler bietet.
...auch bei den Anwendern gibt’s Unterschiede :wink: Mein Tipp den Augenoptiker fragen, ob er an Seminaren teilgenommen hat, die sich mit der Auswertung der Daten befassen.
Ganz informativ wären fürs erste die objektive Werte, die das Gerät für eine kleine und eine große Pupille ermittelt.
Je nachdem wie ‚Mutter Natur‘ die Augen gebaut hat, sind mehr oder weniger große Verbesserungen mit der i.Sription Technologie möglich. :idea:

Beim Einsatz der Wellenfronttechnologie werden Lichtwellen (die „Wellenfront“) auf das Auge geworfen, die Reflektion dieser Wellen wiederum mit winzigen Sensoren gemessen. So können alle individuellen Merkmale des Sehorgans ermittelt werden. Ein Meilenstein in der Augenanalyse. Denn: Tagsüber ist die Pupille kleiner, da mehr Licht einfällt. Nachts hingegen ist sie größer. Bei herkömmlichen Vermessungsgeräten wird allerdings nur das Auge bei Tag analysiert. Das hat den Nachteil, dass die Veränderung der Iris bei Nacht nicht im Brillenglasdesign berücksichtigt werden kann – dabei wird durch die vergrößerte Iris die Schärfentiefe geringer, und Sehfehler in den Randbereichen der nun größeren Pupille addieren sich zu den bei kleiner Pupille messbaren Sehfehlern hinzu. Mit herkömmlichen Brillengläsern sieht man deshalb bei geweiteter Nachtpupille möglicherweise unscharf.
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon Bücherwurm 2 » Sonntag 2. Dezember 2018, 17:52

Merkwürdig finde ich, dass es "oben" und "unten" Geisterbilder gibt und nicht irgendwie. Ist das vielleicht eine Spiegelung an der Brillenfassung ? Die Kanten oben und unten sind dichter am Geschehen dran.

Frage: Ist es auf beiden Augen gleich ? Du kannst ja einmal nur durch das rechte und dann nur duch das linke Auge sehen und das andere zuhalten.

Was passiert denn, wenn Du die Brille abnimmst und "verkehrt" herum mit jeweils einem Auge dadurch siehst, also mit dem rechten Auge durch das rechte Glas. Dann stimmt die Achslage der Zylinderlinse natürlich nicht mehr, aber Du kannst die ganze Brille drehen, bis Du wieder scharf siehst, nur was ist dann mit den Geisterbildern, wieder "oben" und "unten" ?

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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon vidi » Montag 3. Dezember 2018, 12:29

optikgutachter hat geschrieben:Nochmal:

Hauptmessung rein mittels automatischem Gerät,
oder beim Sehen auf Prüfdistanz (5-6m; Auf Sehzeichen)?

Das steht da alles sehr verständlich.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Du musst nicht immer was reininterpretieren.
Gruß
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon optikgutachter » Montag 3. Dezember 2018, 15:18

vidi hat geschrieben:
optikgutachter hat geschrieben:Nochmal:

Hauptmessung rein mittels automatischem Gerät,
oder beim Sehen auf Prüfdistanz (5-6m; Auf Sehzeichen)?

Das steht da alles sehr verständlich.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Du musst nicht immer was reininterpretieren.

chris977 hat geschrieben:Genutzt wurde dieses Gerät, wo man Buchstabenreihen vorlesen muss.


Sehr eindeutig. Dann erkläre Du es mir. :wink:
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon vidi » Montag 3. Dezember 2018, 15:26

optikgutachter hat geschrieben:
vidi hat geschrieben:
optikgutachter hat geschrieben:Nochmal:

Hauptmessung rein mittels automatischem Gerät,
oder beim Sehen auf Prüfdistanz (5-6m; Auf Sehzeichen)?

Das steht da alles sehr verständlich.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Du musst nicht immer was reininterpretieren.

chris977 hat geschrieben:Genutzt wurde dieses Gerät, wo man Buchstabenreihen vorlesen muss.


Sehr eindeutig. Dann erkläre Du es mir. :wink:

Dann solltest du auch genau zitieren:
Genutzt wurde dieses Gerät, wo man Buchstabenreihen vorlesen muss. Dann sollte ich mich auf einen bestimmten Buchstaben (immer mit runden Formen) konzentrieren und mitteilen ob er nach einer Veränderung besser oder schlechter erkennbar ist.

Für mich ist das eindeutig.
Gruß
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon optikgutachter » Montag 3. Dezember 2018, 15:48

Eindeutig Autorefraktometer oder subjektive Refraktion?
Versuch mal weniger voreilige Schnellbemerkungen, ....kommt hinterher besser. :wink:
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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon chris977 » Montag 10. Dezember 2018, 18:08

Hallo,

Hat ein paar Tage gedauert, aber jetzt gibt es Neuigkeiten: war bei einem Optiker, der so einen iprofiler nutzt. Es kamen folgende Werte raus:

R: 0 -1.5 110 grad
L: 0 -1.5 65 grad

Optischer Eindruck mit der neuen Brille: Die doppelbilder sind praktisch weg, auch Scheinwerfer im Dunkeln haben jetzt deutlich kürzere, dezentere strahlen und sind auch kleiner. Einzig für bildschirmarbeit würde ich die alte Brille bevorzugen. Aber auch mit der neuen ist es im Nahbereich besser als ohne.

Was ich nicht verstehe: wieso durch die +0.5 auf der alten Brille derartige doppelbilder entstehen können. Macht keinen Sinn, oder?

Grüße!

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Re: Problem mit erster Brille

Beitragvon optikgutachter » Montag 10. Dezember 2018, 20:21

chris977 hat geschrieben:Was ich nicht verstehe: wieso durch die +0.5 auf der alten Brille derartige doppelbilder entstehen können. Macht keinen Sinn, oder?

Doch.
Z.B. konntest du mit der "alten" Brille -durch die +0,50 dpt. zu hohe Wirkung- optimal bis 2m sehen.
Alles was weiter weg war, wurde undeutlich. Das fällt nachts mehr auf als tagsüber.....
Wenn das Sehzentrum nun versucht zwei undeutliche Bilder zu fusionieren.....können Doppelbilder auftreten.
(Ganz genau können wir das übers Forum aber auch nicht klären.)

"Entegutallesgut." :wink:
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