Wie bei vielen Dingen unterscheiden sich zu diesem Thema die Ansichten. Auch hier im Forum wurde dieses Thema bereits kontrovers diskutiert. Ein Augenoptiker, der diese Technik nicht anwendet, wird verständlicherweise eine ganz andere Sicht darauf haben, wie ein Anwender. ...eigentlich ganz logisch.Brille73 hat geschrieben: Was ich im ganzen von mir begutachteten Netz vermisse, ist eine fachlich fundierte Diskussion von Experten oder Erfahrungsberichte von Kunden, die von einer individuell (oder je nach Hersteller auch "persönlich" benannten) angefertigten Gleitsichtbrille auf eine mit vorheriger Wellenform Analyse umgestiegen sind. Das Fragesteller nach Kauf bzw. Problemlösung sich nicht mehr melden, ist aber offensichtlich nicht nur in diesem Forum ein beklagenswertes Problem. Daher gerne nochmal der Aufruf: welchen Vorteil hat, aus Sicht von "progessiven" Optikern gegenüber der klassischen Refraktion (wohl wissend, dass der Scan alleine nicht reicht) und welcher dieser Vorteile ist aus Sicht des traditionellen Handwerkers kein oder nur ein marginaler Vorteil? Wie sind die Erfahrungen der Käufer? Und welches Glas (Hersteller/Modell) haben tendentiell die geringsten Unschärfebereiche?
Der Anwender des i.Proflers muss vor Allem in der Lage sein, die Daten zu interpretieren! Nicht für jedes Auge bringt diese Technik Vorzüge, manchmal kann es durchaus suboptimal sein.
Distel hat geschrieben: Seit 2008 habe ich mit dem i.Profiler gearbeitet. Während des Kundenkontaktes (Brillenglasbestimmung, Analyse der Sehsituation, Beratung...) habe ich viel von/über die Kunden erfahren und wahrgenommen.
Von vielen Kunden habe ich Rückmeldungen zu der i.Scriptionvariante erhalten.
Durch eine gute Selektion für welche Kunden diese Optimierung sinnvoll ist, hatten wir durchweg äußerst positive Rückmeldungen.
Zwei besondere Erlebnisse möchte ich stellvertretend mal schildern.
Zunächst ein Kunde, der sich zeitgleich zwei Brillen bestellt hatte. Einmal mit und einmal ohne i.Scription.
Dass beide Brille präzise angefertigt wurden, kannst Du voraussetzen.
2013 hatte ich hier im Forum darüber berichtet.
http://forum.optiker.de/viewtopic.php?p=84551#p84551
Er merkte erhebliche Unterschiede.....etwas was laut Deiner Rückmeldung gar nicht vorkommen könnte.
Denn Du stellst die These auf, ohne i.Scription gleiche Ergebnisse zu erzielen.
Der andere Kunde bekam eine neue Brille mit i.Scription. Die Refraktion hatte sich nicht geändert.
Die vorherige und die neue Brille hat er einem ausführlichen Test unterzogen.
Der Kunde, ein Physiker mit Visus 1,6 auf jedem Auge, hatte sogar bei einem früheren Kauf Reflextionsgrade ( beide SET Markengläser) reproduzierbar unterschieden.
Seine Rückmeldung erstaunte mich: Ich habe den Wald noch nie so grün gesehen!
Bei ihm hatte i.Scription zu einer Verbesserung des nächtlichen Sehen und der Farbbrillianz geführt.
Keine Frage, auch ohne i.Scription können sicherlich hervorragende Brillengläser an Kunden geliefert werden.
Wie bereits geschrieben, diese Optimierung macht nicht für jedes Kundenauge Sinn.
Aber um das zu beurteilen, muss man eine i.Profilermessung durchführen und das Ergebnis auch interpretieren können.
Fazit:
Letztendlich geht es bei geeigneten Augen um Feinheiten, kleine Verbesserungen, aber bei Menschen mit hohem Visus und guter Beobachtungsgabe werden sie bemerkt.
Warum sollte ich Kunden, für die es passt, diese Möglichkeit verwehren?