Habe nach ein paar Tagen länger nicht reingeschaut, weil ich mich noch mal ein paar Wochen "unbefangen" an die GS-Brille gewöhnen sollte bzw. auch wollte.
Inzwischen sind es knapp drei Monate "ununterbrochene" Tragezeit. Und alles ist im Prinzip gleich geblieben. Prima, dass doch noch einige Antworten kamen.
Bitte Fragen beantworten und nicht Spekulationen wegen fehlender Werte ablehnen. Ich gehe schon zu Optikern, nur wenn die ganz ungerschiedlicher Meinung sind?
Mein Fachhintergrund:
Ich bin Fotoingenieur, Fotograf, Bildbearbeiter. - Effekt von Schärfentiefe (=Tiefenschärfe) ... optische Gesetze von Linsen und Objektiven sind mir klar. Ebenso alles was man so mit Bildbearbeitung anstellt, wie Fotos möglichst realitätsgetreu oder je nach Ziel durch Veränderungen mit den vielen Photoshopreglern auf optimale Wirkung hin optimiert werden. - Wo's absolut fehlt ist Wissen was augenspezifisch, "Bildbearbeitung" durch das Auge bzw. Sicht durch zwei Augen, Gewöhnung, Medizinisches betrifft. Einscheibenoptiken sind auch nicht meine Welt.
Unten kommen drei hoffentlich zu beantwortende konkrete Fragen.
@Robin:
Schon klar, dass nur der Fachmann vor Ort mit allen Infos beurteilen kann. Einwegkommunikation hier, mit zeitversetztem Frage/Antworten ist bei etwas komplexeren Dingen auch sehr mühsam.
Darum versuche ich Fragen zu stellen, die hier beantwortet werden können und keinen Ersatz für Vorortberatung zu bekommen.
Aber: Gehe ich nun zum dritten, vierten, fünften Optiker, dann mache ich denen ziemlich viel Mühe und kann wegen der unterschiedlichen Werte und Meinungen würfeln oder nach persönlicher Sympathie entscheiden, wer da wohl die beste Brille für mich anfertigt. - Ist bei sich widersprechenden Optikermeister-Meinungen auch nicht so DIE Lösung. Ein Schwung Infos, die dir fehlen stehen an anderer Stelle. - Sehe jetzt nicht wie man hier verlinkt. "Gleitsichtbrille auf ∞ nicht scharf?" vom 05.06.2018
Auch Danke!, wenn du's jetzt nicht mehr weiter verfolgst.
Qwerty hat geschrieben:Kontrastveränderung durch Muskelanspannung hingegen kann man widerlegen. Akkomodation durch Pupillenverengung kann aber durchaus noch Kontrast liefern.
Danke, das hilft weiter!
Weil genau das die Aussage des Optikermeisters (1) war: "Der höhere Gesamtkontrast und Detailkontrast, wenn sie über den Brillenrand hinwegschauen wird durch Muskelkontraktion bewirkt. Das gilt auch dafür, dass sie einzeln durchs rechte, unoperierte Auge mit +0,5 dptr meinen schärfer und kontrastreicher zu sehen, als (einzeln) mit diesem Auge durch die GS-Brille mit +1,0 dptr.
Optiker: Ich möchte erreichen, dass sie durch die GS-Brille auf die Ferne mit entspannter Muskulatur schauen. Das ist normal, gesund, besser.
(Wegen Kürze und Klarheit mal platt ausgedrückt.)
Der andere Optikermeister (2) sinngemäß:
Wenn ihnen die Sicht durch Gläser, die den Messwerten nicht entsprechen schärfer sehen, fertigen wir die Brille so. Das überprüfen wir sogar immer, indem wir mit dem Kunden mit aufgesetzter "Testbrille" ins Freie gehen. - Er sieht also keinerlei Grund aus medizinischen oder "erst mal gewöhnen und lange abwarten Gründen" die Brille nicht so zu fertigen, wie sich der Kunde damit direkt am wohlsten fühlt. - Ist natürlich auch leichter zu verkaufen. (stärkere Vertikal- und zusätzliches Horizontalprismen, => 200 € Kassenzuschuss, könnten mehr kaufmännisch als optisch sinnvoll begründet sein).
Erste Frage von mir ist beantwortet:
- Kontrasterhöhung durch andauernde leichte Muskelanspannung ist klar widerlegbar. (Was da wohl andere Optiker dazu sagen? - duck mich weg!)
Zweite Frage:
- Macht es Sinn nach knapp 3 Monaten "ununterbrochenem" Tragen der GS-Brille, mit meinem Empfinden nach +0,50 dptr. zu hoher Fernkorrektur auf beiden Seiten noch auf Veränderung des Seherlebnisses zu warten.
Ich:
Mir ist doch egal ob ich die Welt nicht ganz "real" sehe, wenn mir der höhere Gesamtkontrast, Detailkontrast und Detailschärfe nun mal deutlich angenehmer und als: "So sehe ich richtig und knackscharf" vorkommen, dann will ich das so. - Ich kann aber nicht beurteilen, ob das auf lange Sicht schlecht für die Augen ist oder andere Nachteile mit sich bringt. =>
Dritte Frage:
Wenn ich eine Brille trage, die -0,50 dptr auf beiden Seiten unter den Messwerten liegt. Welche Nachteile könnten da evtl. auf lange Sicht entstehen?
Was ich vermeiden möchte:
Drei, vier Brillen von verschiedenen Optikern anfertigen lassen, die mit dem mir am besten scheinenden Preis/Leistungsverhältnis nehmen. Die anderen zurück geben. - Da weiss ich immer noch nicht, was mir nach längerer Tragezeit am besten taugt.