Abhängigkeit Glas-Dicke?

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Steinberg
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Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Steinberg » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:23

Hallo,
ich bin ein recht schwieriger Kunde, was das Finden einer gut verträglichen Brille angeht. Konkret stellt sich das so dar, dass ich für meine Fernbrille (-4,25) oft "mehrere Anläufe" (bzw. probieren mit verschiedene Gläsern) benötige, bis ich zu einer Sehhilfe mit zufriedenstellendes Ergebnis gelange. D.h. ordentliches und entspanntes Sehen. Für die viele selbstverständlich, für mich ein Hürdenlauf. :roll:

Beim vorletzen Besuch eines Optikers kam man zu dem Ergebnis, dass ich (bei gleichen Korrekturwerten) lediglich mit sehr dünnem Material klar kam. Das ist jetzt 1,74er Kunststoffglas. Scharf sehen konnte ich zwar mit 1,6er auch, jedoch nicht entspannt - auf die Dauer anstrengend. Mit 1,67er war es etwas besser, aber eben erst beim 1,74er zufriedenstellend. Im Übrigen wurde mir die 3malige Neuanfertigung der Gläser nicht in Rechnung gestellt.
Nicht verschweigen will ich, dass seltsamerweise das nur bei Kunstoffgläsern auftritt. Ich habe für die Arbeit eine Fernbrille mit mineralischen 1,6er Gläsern. Damit habe ich absolut keine Probleme...

Mein jetztiger (neuer) Optiker meinte, dass das nicht an der Glasdicke liegen kann. Im Moment bin ich dabei, bei diesem m.M.n. sehr gewissenhaften Optiker, seit 2 Monaten eine individuelle Gleitsichtbrille fertigen zu lassen. 2 Mal wurden schon die Werte leicht variiert und neue Gläser gefertigt, aber leider wieder ein schwieriges Unterfangen. Ich versuche die Brille trotz Kopfschmerzen so lange durchweg zu tragen, wie es aushaltbar ist, aber ich bin jeden Abend froh, wenn ich zu Bett gehe und die Brille absetzen kann. :(
Die Sehbereiche finde ich ebenfalls m.E. zu gering für ein Premium-Glas (Pachleitner-Gläser ca. 800EURO je Paar), aber das ist schon das nöächste Thema...

Meine Frage nun hier im Forum: Ist es möglich, dass ich "abhängig" von diesen hochbrechenden Material geworden bin? Woran kann es liegen, dass ich bei mineralischen Material so gut zurechtkomme? Bin ich ein hoffnungsloser Fall?

Sorry für die lange Geschichte

Gruß Mischa
Zuletzt geändert von Steinberg am Donnerstag 24. Mai 2018, 10:37, insgesamt 1-mal geändert.

Oppicker
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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Oppicker » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:36

Die Mindestglasdicke ist vorgegeben, ebenso eine gewisse Abbildungsqualität bis zum Rand der Gläser.
Es ist aber in diesem Rahmen der Philosophie des Glasherstellers (oder des ausdrücklichen Kundenwunsches) überlassen, welche Radienverhältnisse der Glasvorderfläche zur Glasrückfläche verwendet werden.
Während der eine auf die ultimative Abb.-Güte setzt und dabei eine höhere Randdicke in Kauf nimmt, will der andere eher "ästhetisch" dünne Gläser liefern, was aber mehr Abb.-Ungenauigkeiten am Rand der Gläser bedeutet.
Evtl. sind Deine Kunststoffgläser im Gegensatz zu den mineralischen "MULTIasphärisch" gefertigt, was Du ggf. vielleicht nicht verträgst.
Das ist aus der Ferne nicht einzuschätzen.
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Steinberg
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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Steinberg » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:40

Danke für die Antwort. Das heist: theoretisch sollten die dickeren Gläser ein besseres optisches Ergebnins liefern.
Okay - das "MULTI" sagt mir als Laie noch nichts. Ich weiß aber, dass das 1,67er, als auch das 1,74 asphärische Gläser sind.
Zuletzt geändert von Steinberg am Donnerstag 24. Mai 2018, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.

Oppicker
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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Oppicker » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:42

Steinberg hat geschrieben:Danke für die Antwort.
Okay - das "MULTI" sagt mir als Laie noch nichts. Ich weiß aber, dass das 1,67er, als auch das 1,74 asphärische Gläser sind.


Und die mineralischen Gläser? Die gibt es auch asphärisch!
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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Steinberg » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:47

Oppicker hat geschrieben:
Und die mineralischen Gläser? Die gibt es auch asphärisch!


Oh, das weiß ich nicht. Kann man pauschal sagen, das bei asphärischen Gläsern die Verzerrung zum Glasrand hin wesentlich später eintritt, im Vergleich zu sphärischen Gläsern?

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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Oppicker » Donnerstag 24. Mai 2018, 10:58

Nein, das hängt wieder von der Philosophie des Hauses ab.
"A-sphärisch" bedeutet "nicht kugelförmig" und besagt, dass die Begrenzungsflächen der Gläser keine Kugelausschnitte sind (also einem starren Radius folgen), sondern Ellipsoide.
Diese Ellipsoide(n) kann man wieder derart gestalten, dass sie entweder einem noch etwas dünneren Glas Vorschub leisten oder eben einer besseren Abb.-Qualität. Soweit ich die Glaslieferanten kenne, verwenden alle die Asphären zugunsten geringerer Glasdicken und akzeptieren etwas verstärkte Abb.-Fehler.
"Der Kunde wünscht das so"

Nichtsdestotrotz steht es Dir frei, Gläser mit Sonderkurven anfertigen zu lassen. Du wärst nicht der Erste, der Asphären nicht gut verträgt.
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Re: Abhängigkeit Glas-Dicke?

Beitragvon Steinberg » Donnerstag 24. Mai 2018, 11:03

Danke. Das ist ja noch komplizierter,als ich dachte. :wink:
Okay. Ich werde dann weiter probieren. Ich denke, dass ich auf dem richtigen Weg bin, in dem ich mich für individuelle Premium- Gläser entschieden habe. Ich vermute aber, dieser Weg wird noch weit sein. Ich hoffe, der Optiker hat einen langen Atem. :? Erst recht bei der Gleitsicht-Brille... Eigentlich will ich ja "nur" eine funktionierende Brille...

Gruß Mischa


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