Fragen zur ProAct-Brille

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Thomas10024
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2018, 13:17

Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon Thomas10024 » Mittwoch 9. Mai 2018, 17:04

Liebes Forum,

ich habe mir vor vier Wochen bei einem Optiker vor Ort (sonst bin ich Kunde einer Kette und war dort bisher immer zufrieden!) eine Sportbrille von Rodenstock, ProAct, anfertigen lassen - mit 509 € fast doppelt so teuer wie meine letzte Brille der Kette, nur mal so nebenbei bemerkt.

Auf Anraten des Optikers bestellte ich die Gläser, die eine geringe Verzerrung aufweisen sollen (statt der Standard-Gläser für 349 € demnach die Gläser für 509 €). Nun ist mir aufgefallen, daß diese Gläser doch eine ziemlich hohe Verzerrung bereits etwa ab der Mitte des äußeren Randes der Gläser aufweisen (also nur zu ca. 50 % nutzbar sind), die ich von meiner normalen Brille nicht kenne (dort es bis zum Ende des Glases in etwa gleich scharf und verzerrungsfrei)). Normaler Weise trage ich eine Brille mit Gläsern aus hochbrechendem Glas von Zeiss, die zwar einen relativ kleinen Durchmesser haben aufgrund der Brillenform, aber hinsichtlich einer Verzerrung meines Wissens nicht optimiert wurden. Mag sein, daß es am Durchmesser liegt, aber wäre schön, wenn mir das mal jemand erklären könnte (v.a. was dann "verzerrungsfrei" heißen soll).

Ich sprach meinen Optiker diesbezüglich an, aber er meinte, das sei normal – mit den Standard-Gläsern (die 349 € Variante) für die ProAct-Brille sei das noch extremer ausgeprägt. Das erstaunte mich dann doch etwas, denn der Übergang von einer Brille ohne jegliche Verzerrungen zur Sportbrille mit doch recht gut wahrnehmbaren Verzerrungen ist recht hart und benötigt mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde Eingewöhnung (v.a. der "Tunnelblick" ist störend, nach außen scheint es sich wegzubiegen).

Ich habe diesbezüglich Rodenstock angeschrieben, die mir aber nur mitgeteilt haben, daß sie als Lieferant von Halbzeug keine Vereinbarungen mit mir treffen können und ich mich mit dem Optiker auseinandersetzen soll - was ich ja schon getan habe mit o.g. Ergebnis, nämlich keinem Ergebnis.

Gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob man mir tatsächlich die richtigen verzerrungsfreien Gläser und nicht versehentlich die einfacheren Gläser eingabaut wurden, wie ich also erkennen kann, ob die Gläser tatsächlich vom hochwertigeren Typ sind? Im Gegensatz zur normalen Vorgehensweise bei den ProAct-Brillen, so wurde mir erklärt, wurde die Brille übrigens nicht wie sonst üblich komplett von Rodenstock gefertigt, sondern vom Optiker zusammengebaut. Angeblich ist meine Stärke zu stark für eine von Rodenstock gefertigte Brille - was schon interessant ist, denn wenn der Hersteller von Brillengestell und Gläsern "die Segel streicht", wieso baut der Optiker das dann ein? Ist das vielleicht auch der Grund, wieso es nicht wirklich gut funktioniert?

Leider werde ich aus dem Brillenpass auch nicht vollständig schlau, auch über das Internetz/Homepage Rodenstock nicht. Im Brillenpass steht neben der Stärke (s.u.)
- Rodenstock Superior (--> was ist das?)
- PERFALIT CM IQ 2 1.60 CB
(--> PERFALIT vs. COSMOLIT habe ich gefunden, aber Rodenstock erklärt nicht, was was ist; außer daß "COSMOLIT"
ein "gutes Sehen bis zum Glasrand" erreicht - wäre das vielleicht das verzerrungsfreie Glas gewesen?)
--> CM IQ 2 ist wohl die Colormatic Funktion
--> 1.60 vermutlich der Brechungsindex der Gläser
--> was ist CB? Hat das was mit verzerrungsfrei zu tun oder nicht?)
- Solitaire Protect 2 (--> irgendein Kratzschutz)

Ich könnte den Optiker fragen, aber seine, ehrlich gesagt, mir deutlich zu überhebliche Art führt ja auch dazu, daß ich mich an dieses Forum wende.

Wenn es so ist, daß diese oben subjektiv beschriebenen Verzerrungen "normal" sind, kann ich das nicht ändern, ich wundere mich aber dann schon, daß dieser kleinen blaue Planet keine besseren Gläser hervorgebracht hat.

Und: Ehrlich gesagt, wäre ich jetzt bei meiner Kette würde ich die Brille zurückgeben und würde mein Geld wiederbekommen ("Geld-Zurück-Garantie") - mein Vertrauen in den lokalen Optiker vor Ort ist stark gesunken.

Danke für die Diskussion und die Hilfe!

Gruß
Thomas

Benutzeravatar
Michel B.
Beiträge: 2433
Registriert: Dienstag 26. Juni 2012, 17:26

Re: Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon Michel B. » Mittwoch 9. Mai 2018, 17:32

wo sind denn die s.u. Stärken?

Thomas10024
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 2. Mai 2018, 13:17

Re: Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon Thomas10024 » Mittwoch 9. Mai 2018, 17:45

Ups, vergessen zu kopieren:

Rechung:
- Glas für die Ferne rechts: sph –7,25, zyl –1,75, Achse 11
- Glas für die Ferne links: sph. –6,25, zyl –2,00, Achse 160.


Brillenpass:
wie oben, aber eben -7,00 für rechts und -6,00 für links.

Benutzeravatar
Michel B.
Beiträge: 2433
Registriert: Dienstag 26. Juni 2012, 17:26

Re: Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon Michel B. » Mittwoch 9. Mai 2018, 17:56

ok, Rodenstock ist jetzt normal nicht meine Baustelle....
Habe grade mal nachgeguckt, Rodenstock bietet diese Brillen bis -8,0 dpt gecurvt an, da bist du leicht drüber.
Bei gecurvten Gläsern muss beim einschleifen wirklich alles stimmen, von der Umrechnung der Normalwerte bis zu einigen Zentrierwerten alles !!!

LG vom Michel der jetzt Feierabend macht 8)

deephorst
Beiträge: 798
Registriert: Donnerstag 16. Mai 2013, 23:17

Re: Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon deephorst » Donnerstag 10. Mai 2018, 02:12

De facto ist eine sport - oder curved-korrektion mit Deinen Stärken ziemlich anspruchsvoll.

Die allermeisten Anbieter winken da sofort ab, weil sie sagen, dass mit solchen Werten das
Limit für gecurvte Gläser überschritten sei.

Du hast, deinen Angaben nach, folgende Werte
R -7,25 -1,75 011 heisst ja -9,00 + 1,75 101
L -6,25 -2,0 160 heisst ja -8,25 +2,0 70

Auch bei guter Anpassung kann der Seheindruck mit solchen Gläsern anders/eingeschränkter sein
als mit der gewohnten Korrektion. Nicht unbedingt weil die Brille schlecht gemacht ist, sondern weil
die Bedingungen u.U. zu krass sind. Selbst für diesbezüglich optimierte Gläser.
Die sind dann ggf. verzeichnungsärmer, aber nicht grundsätzlich verzeichnungsfrei.
Und falls Du trotz korrekter Fertigung da nicht mit klarkommst, tja, dann gehts halt nicht ..

Wegen der Glasbezeichnung:
Perfalit ist das sphärische Kunststoffglas von Rodenstock, im Index 1.6 also relativ dünn
(und nö, das asphärische Cosmolit wär in dem Fall auch nicht besser)
mit Superior gelabelt heisst das Glas für Sportbrillen aber eigentlich Perfalit Sport oder Perfalit Sport 2,
also mit stärkerer Kurve und für den Fassungsscheibenwinkel optimiert
(wird aber in Deiner Stärke offiziell nicht angeboten)
Colormatic IQ2 CB ist die derzeit aktuellste phototrope Technik von Rodenstock mit brauner Einfärbung
Solitaire Protect 2 ist das Schichtpaket (hier: Hartschicht + Superentspiegelung)

schönen Feiertag noch

deephorst
Beiträge: 798
Registriert: Donnerstag 16. Mai 2013, 23:17

Re: Fragen zur ProAct-Brille

Beitragvon deephorst » Freitag 11. Mai 2018, 10:39

Nachtrag: auf die Markengläser gibts von Rodenstock 6 Monate Zufriedenheitsgarantie. Und sonst, siehe Onkel Bob..


Zurück zu „Fragen zur Brille“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 66 Gäste