Mittendickenreduzierung

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Tango
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Mittendickenreduzierung

Beitragvon Tango » Dienstag 27. März 2018, 18:10

Hallo zusammen,

ich bräuchte eure Hilfe bzw. eure Expertenmeinung und wäre dankbar, falls das beantwortet werden kann im Rahmen des Möglichen, ohne nur an meinen Optiker zu verweisen (Bin momentan wegen einer OP außer Gefecht gesetzt und kann daher noch nicht zum Optiker). Danke vorab.
Ich wollte lediglich anfragen, ob die sog. Mittendickenreduzierung die Eigenvergrößerung der Augen reduziert bei sphärischem Schliff und + Werten?
Ich würde mir halt gerne ein 1,6er Glas bestellen bei Glashöhe Brille: 37 mm und Glasbreite Brille: 51 mm. Anscheinend komme ich mit dem "normalen" Schliff besser zurecht,als mit dem asphärischen Schliff. Bei dem asphärischen Schliff ist die Eigenvergrößerung jedoch bei meinen Werten kaum gegeben, was mir natürlich besser gefällt.
Jetzt frage ich mich, ob solch eine Mittendickenreduzierung bei einem "normalen" Schliff und bei meinen Werten überhaupt Sinn macht bzw. die Eigenvergößerung der Augen nochmal minimiert/reduziert, die Glasdicke ebenfalls reduziert und der Ästhetik des asphärischen Schliffs "näher kommt" oder macht das bei meinen Werten so oder so gar keinen Sinn?

Meine Werte sind dann folgende:

Links: +1,25 Cyl -1,5 Ach 180
Rechts: +2 Cyl - 2,25 Ach 177
PD: Links 32 Rechts 32,5

Ich habe zur Sicherheit auch nochmal Fotos der angepeilten Brille mit angefügt.


Danke nochmal.Liebe Grüße :)
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon nixblicker » Dienstag 27. März 2018, 20:01

Eine reduzierte mittendick hat immer einfluss auf die eigenvergrösserung der gläser
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de

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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Qwerty » Dienstag 27. März 2018, 20:09

Eine Mittendickerreduktion macht bei dieser Stärke keinen Sinn. Grob kann die Eigenvergrößerung nur mithilfe Asphärischer Gläser beeinflusst werden, da Vorderfläche flacher.

Lg 8)
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Qwerty » Dienstag 27. März 2018, 20:17

Qwerty hat geschrieben:Eine Mittendickerreduktion macht bei dieser Stärke keinen Sinn. Grob kann die Eigenvergrößerung nur mithilfe Asphärischer Gläser beeinflusst werden, da flacher.

Bei der MDR spricht man von der 2-1-0 Regel:
Sphärisch ab +2.0 Cyl ab 1,0 , Pluscylinderachse 0 Grad.
Bei dir liegt der Pluscylinder in 90 Grad. Folglich hast du hier fast keine Wirkung.

Lg 8)
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon nixblicker » Dienstag 27. März 2018, 20:29

Stimmt... auf die werte hatte ich nicht geachtet.
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Qwerty » Dienstag 27. März 2018, 20:46

Stimmen würde sie ja die Aussage Hr. Kollege, nur nicht bei diesen Werten. 8)

Lg
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Lutz » Mittwoch 28. März 2018, 08:50

Ich würde den Antworten der lieben Kollegen komplett zustimmen unter der Voraussetzung, daß der TE unter "Mittendickenreduzierung" dasselbe versteht wir wir Optiker:

Die Eigenvergrößerung hängt ab von der Krümmung der Vorderfläche und der Mittendicke ab, daher macht - um die Eigenvergrößerung zu verringern - eine flachere Krümmung (erreicht durch den höheren Index) und eine geringere Dicke zunächst einmal Sinn, und das war nach meinem Verständnis die eigentliche Frage.

Zum Erreichen einer geringeren Dicke gibt es verschiedene "Stufen":

1. Kleinsten "Standard"-Durchmesser bestellen, den der Lieferant bietet. (z.B. 65 mm)
2. Anderen Lieferanten suchen, der einen besser passenden minimalen "Standard"-Durchmesser im Sortiment hat. (z.B. 60 mm)
3. "Optimierten" Durchmesser bestellen, der ideal, weil gerade so ausreichend, wäre (z.B. 57 mm) => Sonderanfertigung
4. Zusätzliche "Mittendickenminimierung": Der Hersteller fertigt abhängig von der Form der Fassung das dünnstmögliche Glas; dieses Rohglas ist dann unter Umständen nicht mehr rund, sondern kann ziemliche merkwürdige Formen annehmen, z.T. mit messerscharfen Randbereichen. Dünner geht's dann nicht mehr...

Aber: Wieviel Schritt Nr. "4" gegenüber "3" tatsächlich bringt, hängt ab von den Werten für Sphäre, Zylinder und Achslage. Und in diesem Fall sind diese Werte eher ungünstig, wie zuvor schon mal beschrieben.

Wieviel die anderen Schritte bringen, könnte der ausführende Kollege Dir ausrechnen (lassen). Der Effekt auf die Eigenvergrößerung dürfte mit "3" und "4" nicht wesentlich stärker sein als mit "2" (mal so aus dem Bauch raus...).
Zuletzt geändert von Lutz am Mittwoch 28. März 2018, 09:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Lutz » Mittwoch 28. März 2018, 08:54

Qwerty hat geschrieben:Grob kann die Eigenvergrößerung nur mithilfe Asphärischer Gläser beeinflusst werden, da Vorderfläche flacher.

Lg 8)

Aber auch nur, wenn die Höhenzentrierung für das asphärische Glas nicht großartig von der Höhenzentrierung des sphärischen Glases abweicht. Bei den vorliegenden Werten könnte ich sphärische Gläser problemlos in Richtung "auf Mitte" zentrieren, während dies bei asphärischen Gläsern und einem (vermutlich) weiter oben liegenden Durchblickpunkt ein grober Fehler wäre. Und dann bräuchte ich bei asphärischen Gläsern wiederum einen größeren Durchmesser, und am Ende wird's mit "asphärisch" dicker als mit "sphärisch", und der Vorteil von "flacher" löst sich zusammen mit dem finanziellen Mehraufwand in Luft auf...
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Qwerty » Mittwoch 28. März 2018, 11:51

Lutz hat geschrieben:
Qwerty hat geschrieben:Grob kann die Eigenvergrößerung nur mithilfe Asphärischer Gläser beeinflusst werden, da Vorderfläche flacher.

Lg 8)

Aber auch nur, wenn die Höhenzentrierung für das asphärische Glas nicht großartig von der Höhenzentrierung des sphärischen Glases abweicht. Bei den vorliegenden Werten könnte ich sphärische Gläser problemlos in Richtung "auf Mitte" zentrieren, während dies bei asphärischen Gläsern und einem (vermutlich) weiter oben liegenden Durchblickpunkt ein grober Fehler wäre. Und dann bräuchte ich bei asphärischen Gläsern wiederum einen größeren Durchmesser, und am Ende wird's mit "asphärisch" dicker als mit "sphärisch", und der Vorteil von "flacher" löst sich zusammen mit dem finanziellen Mehraufwand in Luft auf...


Völlig korrekt. Allerdings mache ich sowas nur in Ausnahmefällen, dass ich sphärische Gläser in der Höhe dezentriere.

Lg 8)
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Tango » Mittwoch 28. März 2018, 21:13

Hallo, erstmal vielen Dank für die Antworten.

Aber ich muss mich als absoluter Laie auf dem Gebiet outen. Daher bin ich jetzt iwie ahnungsloser als vorher bzw. ein wenig verwirrt. Scheint ja doch iwie alles komplexer zu sein.........wollte eigt nur, dass die Augen durch das Glas nicht vergößert werden ohne aber zu sehr die Abbildungsqualität bzw. die Sicht zu beeinträchtigen (soweit ich das verstanden habe, leidet die Abbildung, je höher man den Brechungsindex wählt und 1,6 ist daher1,67 und 1,74 vorzuziehen?Oder liege ich da auch wieder falsch und zwischen 1,6 und 1,67 besteht in Sachen Abbildung kein riesen Unterschied?)
Will euch auch nicht bombardieren mit Fragen,aber was genau erzähle ich dem Optiker vor Ort denn dann jetzt bzw. worauf soll ich achten?


Liebe Grüße und nochmal herzlichen Dank! :)

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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Qwerty » Mittwoch 28. März 2018, 23:18

1.6 hat einen größeren Vorteil gegenüber 1.67 und 1.74 (die sind fast ident.) Muss mich aber auch outen, dass ich kein Freund von 1,74 bin abgesehen vom Gestank beim schleifen ist es auch spröde :mrgreen:

Erzähle ihm: sphärisch 1.6 mit optimiertem Durchmesser! Wäre m.E.n die beste Wahl
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Lutz » Donnerstag 29. März 2018, 09:13

Qwerty hat geschrieben:Erzähle ihm: sphärisch 1.6 mit optimiertem Durchmesser! Wäre m.E.n die beste Wahl

Jepp.
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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Robin » Donnerstag 29. März 2018, 10:21

Aber ihr seid euch schon im klaren, das die entscheidenden Komponenten für die Berechnung der Eigenvergrößerung eines Brillenglases die Glasstärke (die lässt sich ja nun einmal nicht ändern) und die Dioptrien der Glasvorderfläche ist. Relativ gering ist dagegen der Einfluss der Scheitelabstände (die Strecke vom HH-Scheitel bis zum dingseitigen Scheitel des Glases - anders ausgedrückt die Summe aus Mittendicke und HSA). Der HSA ist weitestgehend durch die Fassung vorgegeben und die Mittendicke bei dem Stärksten Haupschnitt bei +2,0 dpt hät sich in der Regel auch in Grenzen und ist somit entsprechend wenig zu beeinflussen.

Wenn es also um die Eigenvergrößerung des Brillenglases geht (ist bei +2,00 eh nicht sehr hoch) hilft weder eine Mittendickenreduktion (gerade bei dieser ungünstigen Cylinder-Achse) noch der Wechsel auf "dünnere" Materialien (der Dickenunterschied von 1,5 auf 1,6 dürfte kaum ins Gewicht fallen! und die Glasvorderfläche ist zwar (von der Seiete gesehen) flacher - allerdings nur was den Krümmungsradius in mm betrifft und nicht in Dioptrien der Vorderfläche (und genau dieser Wert ist relevant!)

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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon Lutz » Donnerstag 29. März 2018, 12:13

Robin hat geschrieben:Wenn es also um die Eigenvergrößerung des Brillenglases geht (ist bei +2,00 eh nicht sehr hoch) hilft weder eine Mittendickenreduktion (gerade bei dieser ungünstigen Cylinder-Achse) noch der Wechsel auf "dünnere" Materialien (der Dickenunterschied von 1,5 auf 1,6 dürfte kaum ins Gewicht fallen! und die Glasvorderfläche ist zwar (von der Seiete gesehen) flacher - allerdings nur was den Krümmungsradius in mm betrifft und nicht in Dioptrien der Vorderfläche (und genau dieser Wert ist relevant!)

Stimmt. Danke für den ergänzend korrigierenden Hinweis!
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Mittendickenreduzierung

Beitragvon DI Michael Ponstein » Donnerstag 29. März 2018, 14:54

aufgrund des Hinweises auf der Fassung würde ich 1.6 empfehlen. alles andere ist eh gesagt und somit kann mit durchaus preisgünstigen Gläsern hier ein sehr gutes Ergebnis bekommen.
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