Prismen nötig ?

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Pauli0806
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Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Freitag 23. Februar 2018, 22:50

Hallo und guten Abend,
ich trage nun seit ca. 4 Monaten eine Gleitsichtbrille, meine allererste Brille (außer einer Lesebrille) überhaupt. Ich bin 48 .
Zuerst hatte ich Essilor Gläser, die X-Serie, damit kam ich überhaupt nicht gut zurecht.
Werte dort waren : Sphäre plan, 0 Cylinder, ADD 1.5 beidseits

Zweimal bin ich zu dem Optiker gegangen und habe ihm berichtet, dass ich das Gefühl habe, mit dem rechten Auge, besonders beim lesen, durch einen unscharfen Bereich innen zu schauen, vor allem abends ! Ich erklärte, es wäre wie ein Schleier vor dem rechten Auge.
Antwort war beide Male, ohne etwas zu machen, da ist nichts, alles in Ordnung.
Beim dritten Mal, nach ca. 4-6 Wochen, mit selbigem Problem bat ich einen Kollegin des gleichen Optiker Geschäfts um einen nochmaligen Sehtest, da ich mir nicht erklären konnte, dass mein Sehen, vor allem das Lesen, „normal“ sein sollte.
Ergebnis : außer der Addition alles Null ! Hm ....ok

Anfang Januar suchte ich dann einen anderen Optiker auf. Dieser arbeitet mit Rodenstock.
Da ich mittlerweile dachte, es liegt an mir und ich komme vielleicht mit Essilor nicht so gut klar, ließ ich mir, nachdem ich der Optikerin dort meine Probleme schilderte, eine zweite Brille machen. Natürlich nach einem neuen Sehtest, bei dem minimale Werte in der Sphäre und Hornhautverkrümmung herauskamen.
Mit dieser Brille kam ich ich dann auf Anhieb gut klar. Doch obwohl ich die individuellen Gläser nahm, empfand ich den Zwischenbereich sehr schmal.
Die Sicht in der Ferne war brillant, das Lesen in Ordnung, vom Zwischenbereich war ich etwas enttäuscht.

Nun lernte ich durch Zufall eine Optikermeisterin kennen und erzählte ihr von meinen Erfahrungen. Sie bot mir an, einen erneuten Sehtest zu machen, weil ich sie nach Digitalgläsern fragte, ob das Sinn machen würde oder nicht.

Diesen Sehtest hatte ich heute. Sie arbeiten mit Zeiss. Zuerst machte sie mit dem Zeiss I Profiler die Auto-Refraktion. Dann setzte sie mir eine Meßbrille auf und schob die unterschiedlichen Gläser ein.
Zum Schluss wurde ein Test mit einem vertikalen und einem horizontalen Strich gemacht. Der vertikale Strich verschwand immer wieder, tauchte dann wieder auf und verschwand erneut und er war etwas nach rechts verschoben. Er flimmerte. Nach dem Zwinkern war er kurzzeitig da und dann wieder weg. Sie schob erneut weitere Gläser in die Meßbrille. Irgendwann blieb der vertikale Strich etwas ruhiger stehen, nicht ganz ruhig, aber besser und er war dann auch mittig. Auch der Blick mit der Meßbrille ins Ladengeschäft war sehr angenehm, sehr ruhig.
Sie sagte, ich bräuchte 2 Prismen auf dem rechten Auge

Da war ich etwas sprachlos..... und nun ? Was mache ich ? Schon wieder eine neue Brille machen lassen ? Was mache ich mit meiner jetzigen Brille? Wie gehe ich am besten vor? Was sind die Folgen von einer nicht Korrektur oder umgekehrt von einer Korrektur? Ist davon auszugehen,dass es mehr wird, wenn man es korrigiert ? Das habe ich so oft gelesen ? Viele Fragen in meinem Kopf, die ich sicherlich auch in der nächsten Woche der Optikerin stellen kann, gerne würde ich mir aber vorab schon ein paar Gedanken darüber machen und vielleicht ein paar Meinungen hören.

Vielen Dank !

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Eberhard Luckas
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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Eberhard Luckas » Samstag 24. Februar 2018, 10:18

Moin,

Prismen werden dann gegeben, wenn ein Beschwerdebild vorliegt. Eine Ausnahme: Wer Prismen braucht (ohne Beschwerden) und ohne Prisma nicht mit Gleitsichtgläsern zurechtkommt, sollte sich damit korrigieren lassen. Ohne optimale Korrektion ist der Mittelbereich und auch der Nahbereich nicht optimal nutzbar, weil die Augen dann nie exakt durch die Mitten schauen.
Sicher, gerade bei Innenschielen kann der nötige Prismenwert steigen bei anfänglicher Korrektion, aber besser ein optimales Sehen mit Steigerung der Prismen als ein unbefriedigendes Sehen ohne Prismen.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

Pauli0806
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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Sonntag 25. Februar 2018, 10:01

Vielen Dank für Deinen Antwort.
Ich habe mir nun einige Beiträge hier im Forum und in einem anderem Forum durchgelesen.
Du sagst, auch ohne Beschwerden macht eine Prismenkorrktur Sinn, wenn man nicht gut mit einer Gleitsichtbrille zurecht kommt. Das ist verständlich.
Es war bei mir das erst Mal, dass überhaupt auf eine Winkelfehsichtigkeit getestet wurde.
Bei diesem Kreuztest, nachdem die Optikerin verschiedene Gläser in die Meßbrille einsetzte, war das Bild zwar ruhiger, aber bei weitem nicht richtig ruhig.
Der vertikale Strich blinkte weiterhin, ein Teil des Striches - mal oben, mal unten - verschwand. Es war insgesamt weiterhin ein noch recht unruhiges Bild und somit konnte ich auch nur schwer eine Aussage geben, ob das Kreuz jetzt ganz mittig wäre oder nicht - er zentrierte sich, aber nicht hundertprozentig.

Ich habe jetzt Angst etwas loszutreten !!! Wirkliche Probleme habe ich ja eigentlich nicht. Keine Kopfschmerzen oder Doppelbilder.
Mit meiner neuen Gleitsichtbrille komme ich tagsüber auch gut zurecht ! Da sind die Zonen breit genug und scharf. Ab dem Nachmittag fängt es an, etwas verschwommener zu werden, auffällig bei z.b. der Navigation im Auto. Lese ich am frühen Abend über einen etwas längeren Zeitraum mit der Gleitsichtbrille auf dem iPad, kann ich im Anschluß für einige Minuten nicht mehr scharf in der Ferne ( Fernseher) sehen.
Das passiert mir der Lesebrille nicht ! Daher setze ich meist die Gleitsichtbrille, sobald ich zu Hause bin, ab und hantiere mit der Lesebrille.

Genannt wurden mir ja 2 Prismen rechts. Was bedeuten 2 Prismen rechts ? Sie meinte, dadurch wäre das rechte Glas dann etwas dicker. Werden diese 2 Prismen also nicht verteilt ( wie ich oft gelesen habe) ? Weil es nur 2 sind oder weil man sie auch nur rechts gemessen hat ? Wie viel dicker machen 2 Prismen ein Glas ?
Warum verteilt man die Prismen meistens ? Weil man sie auf beiden Augen gemessen hat, oder macht man das auch, wenn man sie nur auf einem Auge gemessen hat und wenn, warum ?

Vielen, vielen Dank und viele Grüße

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 25. Februar 2018, 12:29

Ist in vielen Fällen anders zu handhaben.
Alle Fragen kann Dir die Optikerin deines Vertrauens aber bestimmt spielend beantworten. :D
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Montag 26. Februar 2018, 16:50

Kurze Frage, warum wird ein Prisma, jetzt aktuell bei mir 3.5 Prismen, beidseitig mit je 1.75 korrigiert ?
Korrigiert man dann nicht ein Auge,welches eigentlich gar keiner Korrektur bedarf und greift somit auch in die Muskulatur des völlig normalen Auges ein ?

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Eberhard Luckas
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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 26. Februar 2018, 18:17

Moin,
1. um gleich dicke Gläser zu haben,
2. bei Winkelfehlsichtigkeit oder Heterophorie sind beide Augen beteiligt, bei Strabismus kann das anders aussehen.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Montag 26. Februar 2018, 20:04

Dankeschön!

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Samstag 14. April 2018, 19:56

Guten Abend,
leider habe ich das Gefühl, dass sich meine Augen schon wieder verändert haben.
Meine Augenärztin möchte, von der Optometristin in ihrer Praxis, bei mir einen neuen Sehtest machen lassen.

Jetzt hätte ich mal vorab eine Frage, wie es überlicherweise gehandhabt wird, wenn ich jetzt wirklich schon wieder neue Gläser bräuchte ?
Meine Gläser sind von Rodenstock. Von einem Inhaber geführtem Optiker.

Muss man jedesmal die neuen Gläser komplett bezahlen ?
Bei den individual Gläser hat man bei Rodenstock eine einjährige Versicherung gegen Verlust und Bruch. Gegen Stärkenänderung weiß ich nicht.
Innerhalb diesen Jahres würde man nur 1 Glas bezahlen müssen.
Ist das richtig ?

Vielen Dank

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 15. April 2018, 07:57

Pauli0806 hat geschrieben:
Muss man jedesmal die neuen Gläser komplett bezahlen ?
Bei den individual Gläser hat man bei Rodenstock eine einjährige Versicherung gegen Verlust und Bruch. Gegen Stärkenänderung weiß ich nicht.
Innerhalb diesen Jahres würde man nur 1 Glas bezahlen müssen.
Ist das richtig ?

Vielen Dank


Selbstverständlich werden die bezahlt werden müssen.
Für eine Bedarfsänderung kann weder die Industrie noch die Optikerin verantwortlich gemacht werden.
Im Gegenteil: Die Branche lebt davon.

Geh mal ins Schuhgeschäft und verlange kostenlos neue Schuhe weil deine Füsse gewachsen sind.
Ich glaube die Antwort kennt jeder....nix für Ungut. 8)

(Die Rodenstock-Versicherung bezieht sich auf Verlust und Bruch, nicht auf Stärkenanderung. Nur das identische Produkt wird geliefert.)

Nicht ungewöhnlich: Meistens sind solche kurzfristigen Änderungen durch verkorkste Augen nach jahrelangem Tragen durch Fertigbrillen bedingt. Selbstverständlich schwört aber jeder, dass er das nie !!!! gemacht hat.
Bitte nicht wundern.
Solche Probleme sind dann übrigens normal....
(Hinweis für alle passionierten Fertiglesehilfenträger: Deswegen sind Fertigbrillen nur für max 20 Minuten täglichen Gebrauch geeignet. Mal die Speisekarte lesen etc.)

Ich schlage vor zunächst mal die Ergebnisse abzuwarten und sich den Vorschlag der Optikerin anzuhören.

Alles andere wären vorab weitestgehend nur Spekulationen.

Das war das Wort zum Sonntag.
Zuletzt geändert von optikgutachter am Sonntag 15. April 2018, 08:35, insgesamt 2-mal geändert.
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Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 15. April 2018, 07:58

Ups. Doppelt. Besser noch 'n Kaffee :mrgreen:
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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Sonntag 15. April 2018, 09:17

Zuerst einmal, vielen Dank für die Antwort.

Aber auch ohne die Aussage, der verkorksten Augen durch Fertigbrillen, hätte ich die Antwort verstanden.
Ich habe genau 1 Jahr eine Fertiglesebrille zum lesen der Speisekarte oder abends zum lesen von Nachrichten auf dem Handy benutzt.

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Snipera » Sonntag 15. April 2018, 10:18

Hi Paul!

Beim Thema Fertigbrillen warst du gar nicht persönlich gemeint. Es war ein allgemeiner Hinweis, dass bei Fertigbrillen soetwas dann öfter vorkommen kann.

Glaub, hast du gerade missverstanden

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Sonntag 15. April 2018, 10:34

Warum wird sie MIR dann als Antwort auf MEINE Frage gegeben .... ??? :roll:

Nichts weist daraufhin, dass ich mich mit Fertig-/Billigprodukten zufrieden gebe.
Habe grundsätzlich sehr gute Gläser genommen und in den letzten 2 Monaten 3 Brillen (Gleitsicht, PC und Sonnenbrille) gekauft.
Daher ist doch meine Frage vielleicht ein wenig zu verstehen, wenn ich mich vorab erkundigen möchte, wie es üblich ist, wenn sich die Prismen nach 2 Monaten schon verändert haben sollten und ich neue Gläser bräuchte.

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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon optikgutachter » Sonntag 15. April 2018, 12:07

Pauli0806 hat geschrieben:Warum wird sie MIR dann als Antwort auf MEINE Frage gegeben .... ??? :roll:

.....
.....
.....
Daher ist doch meine Frage vielleicht ein wenig zu verstehen, wenn ich mich vorab erkundigen möchte, wie es üblich ist, wenn sich die Prismen nach 2 Monaten schon verändert haben sollten und ich neue Gläser bräuchte.

Sie wurde wie immer allgemein zur Warnung abgegeben.
Weil es nicht ungewöhnlich ist. Sogar relativ normal.
Niemand hat behauptet das es so bei dir war. Ist aber einer der Hauptgründe für solche Ergebnisse.

(Die Antwort nach der Bezahlung bei Bedarfsänderung wurde bereits gegeben.)
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Re: Prismen nötig ?

Beitragvon Pauli0806 » Sonntag 15. April 2018, 13:01

Ich bin natürlich NUR Laie, aber .....

durch das Verwenden einer fertigen Lesebrille in der Anfangszeit ( 1 Jahr ), ist es normal, das eine Winkelfehlsichtigkeit festgestellt wird und dass dann, bedingt durch das kurzzeitige Benutzen einer Fertiglesebrille, das steigen der Prismen mit Basis außen, ein Hauptgrund ist ???


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