Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

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Sonnentor_
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Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Sonnentor_ » Mittwoch 17. Januar 2018, 11:47

Hallo,

ich habe nun einige Berichte über Eingewöhnung bzw. Nicht-Gewöhnung bei Gleitsichtbrillen gelesen und frage mich nun, ob es sozusagen "bewährte" Gleitsichtbrillengläsen gibt. Also solche, die statistisch gesehen von den meisten Menschen gut akzeptiert und vertragen werden. Was würdet ihr empfehlen? (bin generell eher überempfindlich und hab eher wenig Geld zur verfügung)

Ich selbst hatte jetzt über etwa 4 Jahre eine Weit- und eine Nahbrille. Das Wechseln funktionnierte bisher immer gut. Nun sehe ich aber auch - eben nicht nur beim Lesen - im Alltag schlechter und das dauernde Wechseln wird nervig. V.a. sind die mittleren Weiten inzwischen auch schon etwas unscharf geworden.

Der Optiker meinte, ich soll mir "active hoya-Gläser" nehmen, die wären nur halb so teuer und der Unterschied bei meinem Nah- und Fernbereich wäre noch nicht so schlimm, da wäre das besser und billiger. Was genau acive Hoya Gläser sind wird im Internet irgendwie nicht beschrieben, es werden nur diese Gläser beworben. Auch weiß ich ja nicht, wieweit der Optiker einfach nur ein wirtschaftliches Interesse an genau dieser Firma hat.....

Was meint ihr?

Danke :)

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DI Michael Ponstein
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 17. Januar 2018, 12:41

Ich würde nie ein Produkt am Preis alleine orientieren.
Entscheidend ist, was Du selbst von einem solchen erwartest.
Soll die künftige Brille tagtäglich Dein Begleiter sein, mit geringst möglichen Einschränkungen oder soll es ein Produkt nach Bedarf im Sinne, wenn ich sie brauche, benutze ich sie werden.
Frage Deinen Optiker, ob Du upgrade Möglichkeiten hast, um nicht die Katze im Sack zu kaufen und somit in der Lage wärst ohne Bauchschmerzen in eine Kategorie einzusteigen, die dann womöglich verbesserbar wäre (gegen Aufpreis, nicht Neukauf).

Mach Dir Gedanken, wo Du die Brille nutzen möchtest und geh mit diesem Profil und Anspruch zu zwei, drei Kollegen.
Die Preise werden erheblich schwanken, weil jeder ein anderes gutes Produkt gut findet und sicher auch eine andere Antwort zu Deinem Problem findet.
Sehr gute Produkte findet man bei nahezu jedem Glaslieferanten. Dabei sind Gläser ab pro Stück 200 Euro erst aus meiner Sicht interessant.
Deutlich darunter sind die Abbildungsfehler und Einschränkungen einfach zu groß. Aber auch dort gibt es Personen, die gut mit diesen zurecht kommen.
Der Preiskorridor von GS Gläsern bewegt sich somit zwischen 79 und 700 Euro pro Stück, je nach dem was alles wichtig ist.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.

Oppicker
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Oppicker » Mittwoch 17. Januar 2018, 13:19

@Sonnentor

Verträglichkeit und Nutzbarkeit einer Gleitsichtbrille ist das Resultat aus 40% Anteil sinnvollen/nötigen Glaskonzeptes/Glasarchitektures und 60% Anteil möglichst gewissenhafter Anpassung samt Stärkenvergabe. Letzteres kostet bedeutend weniger als ersteres.

Ich verkaufe bei mir einfache Gleiter mit sehr gutem Erfolg, weil ich den Kunden erkläre, WAS sie kaufen. Außerdem "verschwende" ich viel Zeit darauf, Gläserstärken möglichst präzise (für Gleitsichtgläser!) zu messen und - ein ganz wichtiger Punkt - eine dauerhaft stabil anpassbare, gut inklinierbare und durchbiegbare Fassung auszuwählen. Wählt der Kunde trotz meiner Warnungen eine m.E. wenig geeignete Fassung, so tut er dies auf eigenes Risiko. Aber stets weiß mein Kunde, dass er ggf. ein Risiko eingeht.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)

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Qwerty
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Qwerty » Mittwoch 17. Januar 2018, 19:59

Oppicker hat geschrieben:@Sonnentor

Verträglichkeit und Nutzbarkeit einer Gleitsichtbrille ist das Resultat aus 40% Anteil sinnvollen/nötigen Glaskonzeptes/Glasarchitektures und 60% Anteil möglichst gewissenhafter Anpassung samt Stärkenvergabe. Letzteres kostet bedeutend weniger als ersteres.

Ich verkaufe bei mir einfache Gleiter mit sehr gutem Erfolg, weil ich den Kunden erkläre, WAS sie kaufen. Außerdem "verschwende" ich viel Zeit darauf, Gläserstärken möglichst präzise (für Gleitsichtgläser!) zu messen und - ein ganz wichtiger Punkt - eine dauerhaft stabil anpassbare, gut inklinierbare und durchbiegbare Fassung auszuwählen. Wählt der Kunde trotz meiner Warnungen eine m.E. wenig geeignete Fassung, so tut er dies auf eigenes Risiko. Aber stets weiß mein Kunde, dass er ggf. ein Risiko eingeht.



Genau so und nicht Andreas! :lol:
Sollte natürlich nicht bedeuten, dass keine hochwertigen Gleitsichtgläser ihre Daseinsberechtigung haben, aber es zieht nicht jeder Kunde Vorteile aus einem Individualgleiter. Die 3 Stufen Verkaufsphilosophie, die heute noch von vielen praktiziert wird, halte ich für dumm! :wink:
Der Satz von Minkwitz, ob man‘s glaubt oder nicht, ist kein Witz :mrgreen:

Vielleser
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Vielleser » Mittwoch 17. Januar 2018, 20:35

Oppicker hat geschrieben:@Sonnentor

Verträglichkeit und Nutzbarkeit einer Gleitsichtbrille ist das Resultat aus 40% Anteil sinnvollen/nötigen Glaskonzeptes/Glasarchitektures und 60% Anteil möglichst gewissenhafter Anpassung samt Stärkenvergabe.


Den Anteil des "SichdraufeinstellenWOLLENS" des Trägers auf diese MEHRstärkengläser nicht vergessen. :wink:

Sag ich mal so aus "Betroffenensicht". :wink:

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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Sonnentor_ » Donnerstag 18. Januar 2018, 07:06

ok. danke für die tipps.
werde mal mehrere optiker konsultieren......

wieso muss denn die fassung sehr elastisch sein? es ist doch bei jeder fassung so, dass man sie von zeit zu zeit neu zurechtbiegt, also das geht doch bei allen fassungen, oder?

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GodEmperor
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon GodEmperor » Donnerstag 18. Januar 2018, 09:09

"Elastisch" meint oppicker nicht mit "durchbiegbar", sondern dass die Fassung in allen Belangen anpassbar ist. Viele Modelle haben z.B. irgendwelche Dekorteile, Materialien (Karbon, Holz etc), sehr breite Bügelansätze oder ähnliches, die das Anpassen bzw das Einstellen der für dich optimalen Fassungsgeometrie extrem erschweren wenn nicht sogar unmöglich machen. Vorneigung, Durchwölbung, Abstand zum Auge, Durchblickshöhe muss vor der Zentrierungsmessung individuell veränderbar sein. Und danach natürlich auch... :wink:
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Bruzzler72 » Donnerstag 18. Januar 2018, 09:54

Hi
Ich habe auch die Hoya Gläser. Du kannst dich sehr gut auf der Homepage der Firma Nulux informieren. Da sind die verschiedenen Glastypen sehr gut beschrieben.

Mir wurden die auch vom Optiker empfohlen bzw. Es wurde mir auch keine alternativen aufgezeigt.
Früher war das anderst, da sagte man schon wir haben noch den Hersteller x y z und es wurden einem mehrere Preise genannt.

Entweder ist das jetzt anderst als früher oder aber andere Firmen haben jetzt mehr knowhow als früher.
Oder der Optiker bekommt bessere Konditionen wenn er möglichst viel von einer Firma verkauft.

Von schlechten Lichtreflexen kann ich nichts sagen und auch das Bild wird nicht verzerrt. Kommt jetzt halt drauf an wie lange die "Kunststoffscheiße" hält.hatte bisher immer nur Glas drum stehe ich mit Kunststoffgläser auf Kriegsfuß hatte früher trotz Härtung schnell Kratzer drin.

Die Umstellung auf Gleitsicht ist schon etwas eigenartig. Man muss lernen anderst zu schauen. In puncto Fassung sollte dich der Optiker vom Fach schon gut beraten was für dich sinnvoll ist. Ein seriöser Optiker haut dich sicher nicht über's Ohr.
Denn das spricht sich schnell rum und Konkurrenz gibt es genügend.

MfG Bruzzler72

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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Sonnentor_ » Donnerstag 18. Januar 2018, 11:08

@GodEmperor: ah, danke für die info :)

also versteh ich das schon richtig, ich kann mit der GB alles machen: lesen und autofahren!?
ich muss nur üben, wo genau ich durchs glas schau wenn ich das eine oder das andere mchen will , richtig?

die brille, die ich suche soll nämlich alles abdecken. und: wenn ich jemandem in 1,5 m entfernung in die augen schauen will , muss das bild auch hier gestochen scharf sein!

Oppicker
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Re: Gleitsichtbrille, die am besten vertragen wird

Beitragvon Oppicker » Donnerstag 18. Januar 2018, 11:25

Bruzzler72 hat geschrieben:Mir wurden die auch vom Optiker empfohlen bzw. Es wurde mir auch keine alternativen aufgezeigt.


Das ist nicht gut. Die Verträglichkeit ist dann Glückssache, wenn der Kollege nicht fair beraten hat.

Bruzzler72 hat geschrieben:Entweder ist das jetzt anderst als früher oder aber andere Firmen haben jetzt mehr knowhow als früher.
Oder der Optiker bekommt bessere Konditionen wenn er möglichst viel von einer Firma verkauft.


Beides. Die Entwicklung der Glaskonzepte verläuft rasant, außerdem hat jeder Optiker seinen Basis- oder Hauslieferanten, mit dem er Umsatz- und Rabattvereinbarungen hat. Mehr Umsatz, mehr Rabatt, geringerer Verkaufspreis, trotzdem mehr Gewinn und höherer Marktanteil.
Man kann meist auch Gläser anderer Hersteller anbieten, die dann aber nicht oder nur gering rabattiert sind. Wenn also jemand partout ein Zeys-Glas wünscht, kann es sinnvoll sein, einen Optiker zu suchen, der diese Firma als Basislieferant hat.
ABER ACHTUNG!!!: "Aus dem Hause Zeys" bedeutet noch lange kein Zeys-Glas!! Außerdem haben auch andere Bauern sehr schöne Töchter :wink:
Bruzzler72 hat geschrieben:Von schlechten Lichtreflexen kann ich nichts sagen und auch das Bild wird nicht verzerrt. Kommt jetzt halt drauf an wie lange die "Kunststoffscheiße" hält.hatte bisher immer nur Glas drum stehe ich mit Kunststoffgläser auf Kriegsfuß hatte früher trotz Härtung schnell Kratzer drin.


Nein, es kommt drauf an, wie man die "Kunststoffsche1ße" pflegt. Es gibt inzwischen Plasma-Hartschichten (wie sie auch für gute DVDs verwendet werden), deren Ritzhärte alles toppt, was es bisher an Hartschichten für Kunststoffe gab. Auf die Gläser legen, mit Haarspray zusprühen oder diese beknackten feuchten Putztücher oder Sprays verwenden sollte man halt trotzdem nicht!

Bruzzler72 hat geschrieben:Die Umstellung auf Gleitsicht ist schon etwas eigenartig. Man muss lernen anderst zu schauen. In puncto Fassung sollte dich der Optiker vom Fach schon gut beraten was für dich sinnvoll ist. Ein seriöser Optiker haut dich sicher nicht über's Ohr.
Denn das spricht sich schnell rum und Konkurrenz gibt es genügend.


Konkurrenz hin oder her..., ich provoziere und produziere mir doch nicht bewusst Reklamationen, wenn ich gesund bin im Oberstüble!

Aber an der Stelle sei noch einmal vor Anbietern gewarnt, die so gnadenlos preiswert erscheinen und doch genug Geld haben, um bald jede Woche irgendwo eine Filiale aufzumachen und dort einen Optikermeister samt Personal zu bezahlen! Wo nehmen diese Betriebe wohl ihr Geld her?
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)


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