Bestimmung der Prismenbrille

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wsunter
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Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon wsunter » Montag 15. Januar 2018, 17:48

Ich habe mich heute mit einem Optikermeister bzgl. des o.g. Themas unterhalten. Ist es nun richtig, dass eine Messung mit Messbrillen und dem Set mit den Refraktionsgläsern viel präziser als mit dem Phoropter ist?

wörterseh
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon wörterseh » Montag 15. Januar 2018, 18:57

Ja
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DI Michael Ponstein
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Montag 15. Januar 2018, 19:01

wsunter hat geschrieben:Ich habe mich heute mit einem Optikermeister bzgl. des o.g. Themas unterhalten. Ist es nun richtig, dass eine Messung mit Messbrillen und dem Set mit den Refraktionsgläsern viel präziser als mit dem Phoropter ist?

Präzise ist vielleicht die falsche Antwort, es ist mitunter die einzige Möglichkeit die Stärke so zu bestimmen, dass Du Dich damit wohl fühlst.
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Karoshi
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Karoshi » Montag 15. Januar 2018, 19:07

Am Ende einer guten Refraktion steht immer ein Probetragen mit der Meßbrille (weil daß mit dem Phoropter ja schlecht geht).

Daraus zu folgern, daß die Phoroptermessung weniger präzise oder schlechter ist, wäre allerdings falsch.

Prismen mit dem Phoropter zu messen, darauf würden allerdings die wenigsten kommen. Macht man eigentlich nicht.
Grund ist aber nicht unbedingt die Präzision, sondern eher die Handhabung und das "Gefühl" des Messenden.
Aber wir haben hier einige "Prismen-Päpste", die werden sich schon zu Wort melden.
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon wörterseh » Montag 15. Januar 2018, 19:22

Karoshi hat geschrieben:Prismen mit dem Phoropter zu messen, darauf würden allerdings die wenigsten kommen. Macht man eigentlich nicht..

...aber war nicht genau das die Frage? Hatte ich zumindest so verstanden.
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Karoshi » Montag 15. Januar 2018, 22:50

wörterseh hat geschrieben:
Karoshi hat geschrieben:Prismen mit dem Phoropter zu messen, darauf würden allerdings die wenigsten kommen. Macht man eigentlich nicht..

...aber war nicht genau das die Frage? Hatte ich zumindest so verstanden.


Denke auch. Ich wollte nur etwas ausholen damit nicht der Eindruck entsteht, der Phoropter wäre grundsätzlich nix.
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon wsunter » Dienstag 16. Januar 2018, 23:14

Wie schon in einem anderen Thread erwähnt, sind bei drei Sehtests zur Prismenbestimmung ganz andere Werte rausgekommen, deshalb habe ich eine Frage bzgl. der Sehtestverfahren:

Es werden ja bis zu drei oder vier verschiedene Tests durchgeführt:
Sehtest0.jpg
Sehtest0.jpg (3.77 KiB) 5713 mal betrachtet

Sehtest1.jpg
Sehtest1.jpg (4.33 KiB) 5713 mal betrachtet

Sehtest2.jpg
Sehtest2.jpg (4.8 KiB) 5713 mal betrachtet




Ist es nun richtig, dass der erste Sehtest mit der waagerechten und senkrechten Linie dazu dient, die Werte der Prismadioptrien und Basis grob zu bestimmen und es immer ein weiterer Sehtest wie in den anderen Bildern durchgeführt wird, wenn der erstere Test unterschiedliche Werte ergibt (z.B.: man sieht keinen Unterschied, wenn die Gläser auf 7,00 pdpt und 8,00 pdpt eingestellt sind...in diesem Fall werden die Gläser beim nächsten Sehtest verglichen usw.?)

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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Qwerty » Mittwoch 17. Januar 2018, 00:31

Hallo wsunter,
In Wirklichkeit ist es zwar um etliches komplexer da es bei der MKH-Prüfreihe die hauptsächlich Augenoptiker anwenden, das Ziel verfolgt wird nicht nur motorische, sondern auch sensorische Anteile der Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Deshalb werden auch mehrere Teste angewandt. Wie du fast richtig beschrieben hast, bedeutet die Nullstellung am Kreuztest nicht automatisch Winkelrechtsichtigkeit.
Schenke deinem Augenoptiker das nötige Vertrauem und arbeite gut mit, dann bestimmt ihr beide die richtige Korrektion für dich. 8)
Lg
Der Satz von Minkwitz, ob man‘s glaubt oder nicht, ist kein Witz :mrgreen:

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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Karoshi » Mittwoch 17. Januar 2018, 00:40

wsunter hat geschrieben:Ist es nun richtig, dass der erste Sehtest mit der waagerechten und senkrechten Linie dazu dient, die Werte der Prismadioptrien und Basis grob zu bestimmen und es immer ein weiterer Sehtest wie in den anderen Bildern durchgeführt wird, wenn der erstere Test unterschiedliche Werte ergibt (z.B.: man sieht keinen Unterschied, wenn die Gläser auf 7,00 pdpt und 8,00 pdpt eingestellt sind...in diesem Fall werden die Gläser beim nächsten Sehtest verglichen usw.?)

Nein.
Es ist ein genau festgelegter Testablauf mit genau festgelegten Handlungsweisen.
Test 1 ist immer das Kreuz. Der zielt auf den sog. motorischen Anteil der Winkelfehlsichtigkeit.
Die weiteren Tests (Zeiger, Doppelzeiger, Haken, Valenz und Grenzwinkel) zielen auf den sensorischen Anteil der WF.
Man durchläuft immer alle Tests (vor und zurück). Es wird nicht abgebrochen wenn sich nichts ändert, zumindest habe ich das auf der "Meisterschule" so gelernt (bin kein aktiver Anwender) und man möge mich korrigieren wenn ich Käse erzähle.

Du musst das alles nicht verstehen. Das bedarf jahrelangen Studiums und viel Erfahrung. Hast du kein Vertrauen in die Fähigkeiten deines "Messpartners", dann such dir einen anderen.
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Metzgermeister » Mittwoch 17. Januar 2018, 12:19

Karoshi hat geschrieben:
wsunter hat geschrieben:Ist es nun richtig, dass der erste Sehtest mit der waagerechten und senkrechten Linie dazu dient, die Werte der Prismadioptrien und Basis grob zu bestimmen und es immer ein weiterer Sehtest wie in den anderen Bildern durchgeführt wird, wenn der erstere Test unterschiedliche Werte ergibt (z.B.: man sieht keinen Unterschied, wenn die Gläser auf 7,00 pdpt und 8,00 pdpt eingestellt sind...in diesem Fall werden die Gläser beim nächsten Sehtest verglichen usw.?)

Nein.
Es ist ein genau festgelegter Testablauf mit genau festgelegten Handlungsweisen.
Test 1 ist immer das Kreuz. Der zielt auf den sog. motorischen Anteil der Winkelfehlsichtigkeit.
Die weiteren Tests (Zeiger, Doppelzeiger, Haken, Valenz und Grenzwinkel) zielen auf den sensorischen Anteil der WF.
Man durchläuft immer alle Tests (vor und zurück). Es wird nicht abgebrochen wenn sich nichts ändert, zumindest habe ich das auf der "Meisterschule" so gelernt (bin kein aktiver Anwender) und man möge mich korrigieren wenn ich Käse erzähle.

Du musst das alles nicht verstehen. Das bedarf jahrelangen Studiums und viel Erfahrung. Hast du kein Vertrauen in die Fähigkeiten deines "Messpartners", dann such dir einen anderen.


Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Steht so alles ebenso in meinem Ringbüchlein (ca. 200Seiten) welches sich Messung und Korrektion nach Haase (MKH) nennt. :D

Gibt es auch in der "kleinen" Ausführung. http://www.ivbs.org/fileadmin/user_uplo ... n_2012.pdf
Ist aber nur die Richtlinie, nicht das Lehrbuch.
Gottes schönste Gabe ist und bleibt der SCHWABE, denn Gullstrand ist kein BADeort :D

„Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul“

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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Smutje » Mittwoch 17. Januar 2018, 12:50

hier zur weiteren Beschäftigung mit der Materie:

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/H ... il5oD01ZZk
- Augenoptik 50er-/60er-/70er-/80er-/90er Jahre
- Shuron (orig. USA)
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon DI Michael Ponstein » Mittwoch 17. Januar 2018, 13:03

Smutje hat geschrieben:hier zur weiteren Beschäftigung mit der Materie:

https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/H ... il5oD01ZZk

nicht beirren lassen, das buch ist im DOZ Verlag unter 30 Euro zu haben.
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Re: Bestimmung der Prismenbrille

Beitragvon Smutje » Mittwoch 17. Januar 2018, 13:45

Stimmt, sorry !

Vlt. weil es als Erstauflage 1999 "rar" ist ? Muß mich mal schlau machen.

Man kann aber über Stichwortsuche viele interessante Hintergrundbücher ergattern,
z.B.: Stichwort "Brillenglasbestimmung":
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/A ... bestimmung
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- Shuron (orig. USA)
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